Zusetzen durch Vereinigen (mit Begattungsvölkchen)

  • HAllo allerseits,


    auch in 2014 konnte ich das Zusetzen einer Königin durch Aufsetzen eines (auf den Kopf gestellten) Begattungsvölkchens über durchlöchertem Zeitungspapier erfolgreich durchführen. Und dies gleich bei mehreren Völkern. Wie bereits in den letzten Vorjahren war auch in 2014 u. a. wieder ein Volk dabei, das aufgrund Schwärmerei und daraufhin verlorener Jungfer buckelbrütig geworden ist. Das heißt, die Drohnenmütterchen (Eier legende Arbeiterinnen) waren schon fleißig.


    Nach alter Lehrmeinung sind solche Völker hoffnungslos verloren und sollten entweder 50 Meter vom Stand entfernt abgefegt oder wegen der Varroagefahr gleich ganz abgeschwefelt werden. Nicht so bei Nordbiene: hier wurde auch dieses Jahr wieder die "Heilung" mit einer Weisel im Begattungsvölkchen versucht, und siehe da: es hat geklappt.


    Das Zusetzen durch Vereinigen ist damit eines der sichersten Verfahren.


    LG
    Kai

  • Hallo
    ich mache das auch so, allerdings fege ich zuvor das drohnenbrütige Volk einige Meter vom Kasten weg in einen umgedrehten Deckel. Wenn das nicht möglich ist wie z.B. heuer bei einer Warre, dann funktioniert das auch ohne alles andere, Miniplus mit Augustowska F2 drauf und weiter gehts. Ich schätze mal je größer das Begattungskasterl um so eher gehts.


    Viele Grüße aus Oberbayern
    Philipp

  • Hallo zusammen,


    diese Methode ist echt super gut. Und gerade mit M+ besonders einfach.
    Aber auch diese Beweiselungs-Technik ist kein Garant für das Gelingen!


    Ich hatte dieses Jahr 2 "unschöne" Situationen.
    Das eine mal habe ich ein Wirtschaftsvolk entweiselt und 2 Stunden später ein M+ über Zeitungspapier aufgesetzt. Am nächsten Tag ahnte ich schlimmes. Vor dem Kasten lagen viele viele tote Bienen. Ich habe mich aber eine Woche gedulden können. Bei der anschließenden Kontrolle konnte ich freudig feststellen, dass die Königin unverletzt angenommen wurde. Welche Bienen jetzt tot vor dem Kasten lagen, ist mir nach wie vor ein Rätsel!


    Die 2. Situation war weniger positiv.
    Ich habe schon vor einigen Wochen ein Volk mit einer eigenen F1 unter Zusetzgitter versehen. Leider haben die Bienen sie sehr schnell befreit, sodass sie, als ich den harten Verschluss öffnen wollte, schon im Kasten umher lief. Bei der vorschnellen Aktion haben die Bienen sie ganz schön übel zugerichtet. Ein Vorderbein haben sie ganz abgebissen und 2 Hinterbeine böse angeknabbert. Bei einer späteren Durchsicht habe ich dann die Königin abgedrückt, da sie einfach nicht in der Lage war, sich im Kasten zu bewegen. Sie stiftete nur auf einer Wabe und kam nie vom Fleck. 2 Stunden nach Ertnahahme dieser Königin habe ich dann wie gewohnt ein M+ aufgesetzt. Zwar habe ich die nächsten Tage etwas Gerangel vor dem Flugloch bemerkt, aber keine nennenswerte Menge toter Bienen. Nun (eine Woche später) kam die Gewissheit. Die Königin wurde nie angenommen und im M+ sind zahlreiche Nachschaffungszellen.
    Folglich werde ich das Volk heute auflösen, da eine erneute Beweiselung in Anbetracht des Alters der Bienen nichts mehr nützt und ich meine Völkerzahl eh etwas reduzieren möchte.


    So viel zum Thema SICHERHEIT.
    Allerdings muss ich sagen, dass es ein größtenteils sicheres Verfahren ohne großen Aufwand ist. Ich habe dieses Jahr 12 Völker erfolgreich auf diese Weise versorgt und werde das Verfahren auch weiter nutzen!


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Zitat von imkerforum-nordbiene

    auch in 2014 konnte ich das Zusetzen einer Königin durch Aufsetzen eines (auf den Kopf gestellten) Begattungsvölkchens über durchlöchertem Zeitungspapier erfolgreich durchführen.


    HAllo Kai,


    gibt es einen Grund, warum man das Begattungskästchen auf den Kopf stellen soll?


    Ich werde von einem Freund am Sonntag eine Königin samt Begattungskästchen bekommen und will sie über Zeitungspapier mit einem Volk vereinigen.Mein Freund hat hat mir nur empfohlen, den Boden des Begatungskästchens zu entfernen und dann das Betauungskästchen auf das Papier zu setzen. Er ill es mir dann am Sonntag noch genau zeigen, weil ich es noch nie gemacht habe.
    Danke.
    Gruß Vlastik

  • Hallo Vlastik,


    so geht es natürlich auch, wenn die Bauweise dies zulässt!
    Beim M+ entferne ich auch einfach nur den Boden und stelle die Zarge richtig herum auf das Zeitungspapier.
    Beim KielerBGK ist es aber beispielsweise so, dass unten Füßchen als Abstandshalter sind. Da entsteht dann unten ein Spalt, durch den Bienen an die Kästchenaußenseite gelangen. Mich würde das stören!


    Ich mache es immer so, dass ich auf das betreffende Volk eine Folie lege, wo mittig ein Loch ausgeschnitten ist. Gerade so groß, dass es vom BGK vollständig überlappt wird. Auf dieses Loch komm dann Papier, welches ich etwas anfeuchte und mit einigen kleinen Löchlein versehe. Dann stelle ich das BGK drauf. Noch Leerzarge und Deckel drüber und eine Woche warten.
    Ich fände es dann wie gesagt nicht so schön, wenn Bienen durch einen Spalt zwischen BGK-Boden und eigentlichem Volk in die Leerzarge gelangen. Daher stelle ich die KielerBGK immer kopfüber hinein um eine glatte Auflage zu gewährleisten. Dabei musst du aber darauf achten, dass die Oderträger des BGK nicht die Wabengassen der unteren Zarge überlappen. Also entweder senkrecht dazu auflegen oder genau Gasse über Gasse!


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
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  • Ich hab jetzt noch mal ein Bild von der gestrigen Zusetzaktion gemacht.
    Vor dem Flugloch liegt schon zernagtes Papier und das Volk verhält sich harmonisch und ruhig.


    LG Johannes