Johannes´ Schaubeute

  • Hallo zusammen,


    da wir hier ja allmählich zu einem Forum von Bastlern werden, möchte ich euch ein weiteres Projekt von mir nicht vorenthalten. :P
    Das soll eine Schaubeute für ein Volk im Stabilbau werden. Zur Stabilisierung der Waben habe ich mittig eine Etage eingefügt.
    Den Deckel des Kastens kann man abnehmen und gelagt so von oben an das Volk. 5 cm unter dem Deckel befindet sich ein Holzrahmen, dessen Leisten genau dem Wabenabstand entsprechen. An diese Leisten klebe ich vor der Besiedelung Anfangsstreifen, um den Bienen eine gewisse Richtung vorzugeben. Den 5 cm hohen Raum habe ich oben extra eingerichtet. Dort kann als Startration oder zur Notfütterung ein 2,5 kg Teigpaket aufgelegt werden. Auch hoffe ich so eine OS-Träufelbehandlung durchführen zu können, da ich die Wabengassen ja einsehen kann.


    Wichtig waren mir die Plexiglasscheiben auf 2 verschiedenen Seiten, um so die komplette Randwabe, wie auch alle Wabengassen betrachten zu können. Ich hoffe, das gibt spannende Einblicke! :D


    Die jetzt noch bestehenden Öffnungen zwischen Boden und Beginn der Plexiglasscheiben möchte ich mit Sperrholz verschließen. Diese Brettchen werde ich besonders leicht herausnehmbar gestalten, um so im Spätsommer unten eine Futterschale befüllen zu können.


    Was jetzt ebenfalls noch fehlt, ist die Dämmung an den 2 Türen. Dafür habe ich ca. 2 cm Platz eingeplant. Ich bin mir nur noch unschlüssig, welches Material ich zum Dämmen benutze.


    So und nun die Bilder: :mrgreen:











    LG Johannes

  • Hey Johannes,
    saubere Tischlerarbeit :lol: . Bei dir gibt es aber kein Wabenziehen bei dem Gitterwerk? Als Dämmung würde ich mal schaun ob Kokosmatten sich nicht anbieten.
    LG Dieter

  • Hallo Dieter,


    nein, Wabenziehen fällt aus. :P Ich kann aber die Scheiben entfernen, um mit einem Korbmesser einzelne Waben (Wabenhonig oder alte Brutwaben) zu entnehmen.


    Kokosmatten sind eine gute Idee. Hast du Erfahrungen, wie sie sich im Freien (natürlich überdacht) verhalten? Ich meine, saugen sie sich mit Kondenswasser voll und faulen dann, oder sind sie diesbezüglich unempfindlich?


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,
    Kokosfasern werden auch im Hausbau als Dämmung genommen und sollen Kondenswasser gut wieder abgeben. Das habe ich aber nur gelesen und keine eigenen Erfahrungen gemacht.
    LG Dieter

  • Danke.


    Mir fällt gerade ein, dass solche "Schalen" aus Kokosfasern auch für Pflanzkübel genutzt werden. Da kommen sie ja direkt mit Wasser und Bodenorganismen in Kontakt und überstehen das. Ich denke, dieses Material könnte wirklich das richtige für mich sein. :D


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,


    tolle Beute, mehr muss ich nicht sagen. :wink: Durchdachte und saubere Konstruktion. Das sieht schon serienreif aus.


    Vlt. habe ich es überlesen: welches Holz hast Du gewählt? Wieder Lärche?


    LG
    Kai

  • Zitat von imkerforum-nordbiene

    ...
    Vlt. habe ich es überlesen: welches Holz hast Du gewählt? Wieder Lärche?


    LG
    Kai


    Hallo Kai,


    nein, diesmal ist es keine Lärche. Der innere Rahmen aus Vierkanthölzern ist aus Buche und die Wände sind aus Fichte.
    Fichte (3-Schicht Tischlerplatte = Stabsperrholz) erscheint mir hier ausreichend haltbar. Der wesentliche Vorteil hier ist, dass Fichte doch recht leicht ist. Das war bei den großen Türen dann doch ein entscheidendes Argument. :P
    Aber Lärche ist natürlich auch dabei. :mrgreen: Die 2 Bretter, auf denen das Dach aus Plexiglas aufliegt, sind aus Lärche.


    Übrigens hat der Kasten ein Volumen von ziemlich genau 90 Litern. :mrgreen:


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,


    ja, das ist vielleicht etwas ähnliches wie mein Projekt ... Vielen Dank für den Link zu diesem Thema hier und wirklich schöne, solide Arbeit.


    Ich will versuchen so etwas zur freien Aufstellung zu bauen ... Am liebsten mit Acryl an allen Seiten und vlt. 60x60cm, damit die Bienen nicht aussen sofort anbauen ... ich hätte so gern einen frei hängenden Wabenbau und den am liebsten in der Küche, zum täglichen beobachten ...


    Ich hatte überlegt im Deckel 8 Topbars mit Anfangsstreifen auf einer Fläche von 30x30cm anzubieten, dann können Sie dort bauen und es ist immer noch genug Platz nach aussen ...


    Ein Thema ist noch die Überwinterung, denn ich will die Kiste eigentlich nicht Einpacken ... Ohne wäre es draussen/im Schuppen vermutlich zu kalt, im Wohnbereich vermutlich zu warm ... Mal sehen, was ich da probiere. Ich hatte überlegt, eine sehr große Öffnung in einen unter- oder Zwischenboden zu bauen und das eigentliche kleine Flugloch erst dort zu platzieren ... Aber das ist auch bköd, wenn die das dann zubauen und verkitten ... Aber was spricht gegen warme Überwinterung? Kommen die Bienen mit einer so großen Temperaturdifferenz klar? Ich müsste nur viel mehr füttern ... Und hätte dann vermutlich sehr früh Schwarmtrieb in dem Volk. Vielleicht überwintere ich aber auch die Varroen und dann?? Also hier bin ich noch unschlüssig und überlege mal Betreiber von solchen Beuten anzuschreiben.


    Ebenso bin ich mit den Themen Fütterung und Varroa-Behandlung noch nicht fertig ... Ich plane im Moment entweder eine Öffnung oben, um mit dem Glas zu füttern, eine Art Sommerfütterer wie im Warre-Buch beschrieben ... Oder ich baue eine Futterzarge direkt mit in den Deckel ein ...


    Varroa-Behandlung: wenn ich von unten füttere, könnte ich den Sommerfütterer gleich als Platz für den Nassenheider nehmen ... Aber ich mag AS eigentlich nicht ... Daher überlege ich, den Deckel so zu bauen, dass ich OS zwischen die Topbars Träufeln kann ... Allerdings wird dies schwer, wenn oben ein fetter Futterkranz ist und die Bienen irgendwo weiter unten in der Winterkugel sitzen ... Man könnte noch OS durchs Flugloch verdampfen/einblasen, aber damit habe ich keine Erfahrung und im Wohnraum ist dies vlt. Auch keine gute Idee ... Wie hast du dies gelöst?


    Mal sehen, ob ich diesen Winter dazu komme einen Prototypen zu bauen. Es ist noch so viel zu tun ...


    Warum hast du die Beute dieses Jahr noch nicht besiedelt? Oder habe ich dich falsch verstanden??


    Bis dahin,
    Christian

  • Hallo Christian,


    soooo viele Fragen und Ideen! :D

    Zitat

    Aber was spricht gegen warme Überwinterung?


    So ziemlich alles spricht dagegen.

    • Die Bienen rackern sich ab, ohne fliegen zu können. Sie fressen, brüten und wollen "auf´s Klo". Letzteres geht bei Minusgraden nicht und du hast den Scheiß dann in dem Kasten. Das Volk bekommt Nosema und stirbt. :|


    • Die Bienen würden durchbrüten und dabei Varroa züchten.


    • Die Königin verliert spürbar an Leistung, weil sie eine Legepause braucht. (Steht bei Bruder Adam im Buch)


    • Der Pollenvorrat ist nur für ein Durchbrüten ausreichend. Folge: Unterernährung und Absterben der Brut ... und und und


    Ich habe meinen Kasten noch nicht besiedelt. Ich hatte nur einen einzigen Schwarm in diesem Jahr der groß genug war und der ging in das Fass. Zwei weitere Schwärmchen hätten es mengenmäßig nicht gebracht und weitere große Schwärme gab es bei mir eigentlich nicht. Dazu funktioniert die Verhinderung zu gut. 8):mrgreen:
    Vielleicht ist das Projekt nächstes Jahr reif für den Einsatz.


    AS werde ich definitiv nicht anwenden. Im Sommer kann ich oben und (oder) unten Thymovar einlegen und im Winter OS von oben träufeln und wenn ich den Kasten kurz mal über die Grenze bringe, kann ich auch mit OS bedampfen. :mrgreen::mrgreen::mrgreen:


    Deine Idee ist sicher witzig, aber frei hängende Waben über 20-30 cm Höhe reißen ganz bestimmt. Da muss eine Verstrebung rein und ich sehe auch dein Problem damit nicht. Denk dir einfach eine Baumhöhle. ... Wie dick ist da wohl der Hohlraum? Die Bienen bauen an und stabilisieren so den Wabenbau. ... Meine Meinung!


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,


    du hast wohl Recht mit der.warmen Überwinterung und jetzt wo du es sagst, stimmt im Bruder Adam Buch das ich hab, stand das auch ... Nosema bzw das Thema koten hatte ich nicht bedacht, wenn ich ganz ehrlich bin ...


    Die Kanadier lassen ihre Bienen in Hallen überwintern, da fliegen die Bienen in der Halle aus ... (Und liegen im Frühjahr zu Tausenden in den Gängen) ... Hm, Na ja, weiter denken ... ;)


    Inspiriert wurde ich bspw. von diesem Bild:
    https://s-media-cache-ak0.pini…96813d6700583e4d1f978.jpg


    Das könnte natürlich eine andere Rasse sein ... Vlt. Eine Riesenbiene ... Zumal auch mehrere Völker nebeneinander hängen - aber es sieht sehr geil aus ... ;)


    VG Christian

  • Danke für den Link. Ein ähnliches Foto hatte ich beim Lesen deiner Idee auch im Gedächtnis.
    Wäre interessant zu wissen, wie die das Problem lösen. Die Bienen und der Wabenbau sehen schon nach unserer Biene aus. So exotisch wird das gar nicht sein.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Die werden die Völker überhaupt nicht bearbeiten und somit die Waben nicht anrühren ... Oben sehe ich eine rechteckige - vermutlich angeraute - Holzplatte ... Da werden die in der Mitte einen Anfangsstreifen gegeben haben, Platte als Abdeckung auf einen Schwarm ... Ein paar Tage stehen lassen, Platte schnell an der Decke anschrauben und nie wieder bewegen ... den Rest haben sich die Bienen dann selbst gebaut ...


    Ich staune nur, dass da mehrere Völker friedlich(?) nebeneinander hängen. Allerdings sind nicht alle besetzt ... Ich seh nur auf 2-3 Bauten Bienen ...


    VG Christian