Auffütterung - August 2018

  • Hallo,


    aufgrund der anhaltenden Wärme kann man den Bienen immer noch etwas geben. Ich würde jetzt die erforderlichen Mengen auffüttern.


    LG
    Kai

  • Ich habe jetzt folgende Situation:


    Ein Volk fliegt seit Montag wie die Geisteskranken und die Beute ist von 37 kg am Sonntag auf 40 kg geklettert. Und wir haben noch mindestens bis Sonntag so ein Wetter. Die fliegen schon früh um neun obwohl es noch relativ kühles und feuchtes Wetter um die Zeit ist. Muss ich da was unternehmen damit sie nicht den Platz für die Wintertraube zukleistern? Oder bremsen sie sich wenn es so weit ist?


    Könnte ich davon ein zwei Waben mit dem anderen Volk, das zu leicht ist, tauschen? Oder ein, zwei geschleuderte Leerwaben einsetzen? Wenn ich oben rein gucke sieht es verdammt voll aus, fette Waben von vorn bis hinten.


    Bitte denkt daran, dass die Situation für mich neu ist.

  • Futterwaben kannst Du am Stand zwischen den Voelkern tauschen. Futterbedarf auch immer in Abhaengigkeit zur Volksstaerke und dem Standort sehen. Bei Dadant rechne ich im Oberharz pro Volk und besetzter Wabengasse mit 2,5 kg Winterfutterbedarf. In der Goldenen Aue sollten 2,0 kg genuegen (Dadant ggf. auf DNM umrechnen). Mittelfristig bei solchen Tauschaktionen jedoch immer die Wabenhygiene und das Faulbrutmonitoring im Auge behalten. Bei mir sind die Waben max. 1 Jahr im Volk und Futterkranzproben habe ich erst vergangene Woche wieder abgegeben.


    Leerwaben kannst Du problemlos geben, die werden rasch gefuellt. Lediglich Mittelwaende werden kaum noch ausgebaut. Wobei die Bienen jetzt am liebsten brutnestnah einlagern. Trotzdem Leerwaben immer nur an den Rand geben. Die Brutnestordnung nicht stoeren, die Bienen wissen schon, was gut fuer sie ist!


    Bei sehr viel Trachtangebot (egal ob Pflanzen oder Fuetterung) neigen die Bienen tatsaechlich dazu, das Brutnest mit Futter zu fuellen. Ob das nun schlimm ist, darueber gehen die Meinungen auseinander. Manch Altimker sagt so, der andere so. Ich sehe das um diese Jahreszeit bei ausreichend starken! Voelkern nicht so kritisch. Im Gegenteil: Ja wenige Brut, um so weniger Milben! Wer aengstlich ist, fuettert 1:1. Im Rahmen der Eindickung des Futters durch die Bienen werden wieder Zellen frei.


    Meine Buckis haben irgendwann keinen Hunger mehr. Ich habe vor einer haben Stunde gerade meine Exceltabelle mit dem aktuellen Futterstand aktuallisiert. Es ist bei denen wirklich so, das die Volker mit dem groessten Restfutterbedarf auch noch die groesste Abnahme verzeichnen.


  • Ich habe jetzt folgende Situation:


    Ein Volk fliegt seit Montag wie die Geisteskranken und die Beute ist von 37 kg am Sonntag auf 40 kg geklettert. Und wir haben noch mindestens bis Sonntag so ein Wetter. Die fliegen schon früh um neun obwohl es noch relativ kühles und feuchtes Wetter um die Zeit ist. Muss ich da was unternehmen damit sie nicht den Platz für die Wintertraube zukleistern? Oder bremsen sie sich wenn es so weit ist?.....


    Hallo,


    ich nehme an, das Volk sitzt auf 2 Zargen? Da ist 40 oder gar 45 kg überhaupt kein Problem. Ich würde jetzt keine Waben mehr ziehen wollen. Das ist eine in meinen Augen zu große Störung.


    Meine Mini Plus Völker erhalten die nächsten Tage alle noch einen guten Schluck. Die sind stark am brüten. Das Wetter ist außergewöhnlich schön und warm hier. Dies Temperatur soll noch bis auf 25 Grad hier in Kiel klettern. Absolut ungewöhnlich.


    LG
    Kai

  • Ja, zweizargig. Deshalb fag ich auch lieber nach, eh ich irgendetwas unnötig manipuliere. Ich weiß nicht, warum das eine Volk seit Montag wie auf Speed sammelt. Erst dachte ich, komisch, dass sich die Jungbienen so früh am morgen wie wild einfliegen. Dann fiel mir auf, dass erstens die Richtung anders ist und zweitens wirkten sie bei der Landung nicht so schnell. Ich dachte eigentlich, dieses Volk ist schon auf "Wintermodus", weil sich an den kälteren Tagen gar nichts mehr tat. Selbst auf der Windel sah man kaum noch irgendwelche Spuren und nun sind wieder mehrere Gassen auf der Windel zu sehen. Das andere Volk ist sicherlich in der Summe stärker und in der Beute aktiver, aber sie scheinen nicht zu sammeln oder kaum. Eher Pollen, teilweise voll bepudert. Springkreut gibt es hier nicht, bestimmt auch vom Efeu.


    Danke für die Tipps, ich lern zu sehen und zu verstehen, in ein paar Jahren weiß ich dadurch mehr. Dauert halt ein bisschen.


    Mit Schluck meinst Du Zuckerlösung? Denn Sirup habe ich leider nicht. Dann werde ich heute einfach mal nachfüttern. Die werden es schon verkraften.

  • Hallo,


    ja, ich würde da jetzt nichts mehr auseinandernehmen. Im Vertrauen auf die Natur sage ich: die werden schon wissen, warum sie so stark sammeln (=Brut). Auch ich habe zwei Völker, die fliegen derzeit noch kurz vorm Dunkelwerden (18.30) wie bekloppt.


    Ich lass sie machen. Sollen sie. :wink:


    Ja, ich mache noch etwas Zuckerlösung. Das wird schon.


    LG
    Kai

  • Ich muss Kai beipflichten.
    Unnötig drin herum wüllen befriedigt zwar die Neugier, tut den Immen aber sicherlich nicht gut. Der Bien weiß was er tut. Wir können da nur schaden um diese Zeit.


    Habe auch bei zwei Völkern noch einen Schwung flüssig nachgefüttert. Man merkt Ihnen die fortgeschrittene Jahreszeit aber an. Die Futterabbnahme läuft schleppender, zumindest hier. Trotz der gemeldeten 20-25°C (möchte mal wissen wo das gemessen wird bei uns) bin ich froh, wenn das Thermometer auf die 17 klettert. Da aber die Sonne scheint und der Himmel weitestgehend klar ist, erwärmt es die Beuten doch recht gut.


    Bei der Futterermittlung gehe ich rein nach Gewicht. Zum Anhaltspunkt:
    Ich habe einige Völker auf zwei Zargen sitze, die ich auf Grund eines späteten Melizitoseeintrages und in Ermangelung von Leerwaben nicht mehr voll aufgefüllt bekommen habe. Die Überwinterung auf zwei Zargen war mir aber lieber, da somit das Futter über den Köpfen ist und nicht ganz weit am Rand. Der Zehrweg dem Futter entlang ist eher nach oben tendierend als zur Seite über mehrere Waben hinweg. So meine Erfahrung.
    Die Zargen sind wie gesagt nicht voll bestückt. Es passen 11 Rähmchen pro Zarge rein, ich habe nur 9 unten und 9 oben drin, d.h. ich habe auch 4 Rähmchen weniger Platz für Futter. Somit bewege ich mich um die 35-37kg. Bei Vollbestückung wäre ich ebenfalls bei um die 40 Kg gelandet. Ich habe auch etwas Leerreserve gelassen, um solch späte Einträge (derzeit Efeu) noch abfangen zu können. Derzeit würde das Futter wahrscheinlich auch nahe dem Brutsitz eingelagert.


    LG


  • Guter Tipp, beim Einfüttern eine Reserve für späten Eintrag zu lassen. Ich benutze sowieso zukünftig hauptsächlich die Frankenbeute, da hab ich 12 Rähmchen pro Zarge.


    Manchmal liest man, Efeu- Honig wäre nicht als Winterfutter geeignet. Gibt es da handfeste Erkenntnisse?


    Hallo Feuerstein,


    so zumindest meine Erfahrung aus dem letzten Jahr. Sinnvoll ist es sicherlich.


    Mit großen Mengen Efeu habe ich bislang keine negativen praktischen Erkentnisse, zumindest nicht bewusst beobachtet. Ich lese immer wieder, dass Efeu schnell auskristallisiert. Der Nektar besteht aus rund 80 % Glukose. Es gibt jedoch locker mehrere hundert Arten des Gewächses, es wird sich also unterscheiden. Wahrscheinlich erklärt das aber die schnelle Kristallisation. Der Pollenertrag ist für die Jahreszeit ergibig. Daher gern gesehen. Efeu beginnt erst ab ca. 10 Jahren Blüten zu bilden, so mein Stand. Also muss die Pflanze schon recht alt sein für ergibige Spättracht. Für unsere Region, ausgedehnte Waldgebiete, ist Efeu eine recht wichtige Pflanze für die Spätversorgung. Zuviel davon könnte jedoch Probleme verursachen, so z.B. das die Bienen keine Möglichkeit haben die auskristallisierten Nektar im Winter zu lösen, ohne Ausflugmöglichkeiten. Daher vielleicht auch die Aussage zum ungeeigneten Winterfutter.
    Wir haben hier keine große Efeu-Vegetation und daher ist es nur ein Beiwerk (Vermischung mit Winterfutter), wichtiger ist da der Pollen.


    Grüße
    Steve

  • Die Beute liegt jetzt bei 45++ kg, die haben also nahezu 8 kg Efeu eingetragen. Seit Gestern ist der Spuk vorbei. ++, weil ich nicht ganz genau wiegen kann. Es schwankt immer ein bissel, deshalb Sonntag vor ner Woche 37++ auf heute 45++. Hoffentlich haben die sich jetzt nicht ihr Grab gesammelt. Wenn ich mir vorstelle, wie "langweilig" dieses Volk in den kalten Tagen davor war, dann so eine Sammelleidenschaft.


    Angenommen ich mache es nächstes Jahr wie oben beschrieben, also erst auf 8 Waben einfüttern und dann 3 oder 4 Leerwaben zugeben, kann ich dann ernten? Oder mischen die Bienen die Waben mit dem Zuckerfutter durch?

  • Ernte ist aus meiner Sicht nicht möglich, erstens werden die Bienen "mischen". Du weißt einfach nicht, was sie wie wohin umtragen. Zum anderen wirst du irgendeine Art Behandlung durchgeführt haben, so dass die Ernste sowieso ausfällt. Mal sarkastisch gesagt, praktisch schleudern kannst du, aber es bringt dir nichts. Du hast eine Substanz mit Zucker durchmischt und, je nach Behandlungsart, mit AS (Ameisensäure) versetzt. Dabei ist Efeu auch eine sehr unzuverlässige Trachtquelle, was den Nektar angeht. Darauf spekulieren würde ich nicht. Es ist einfach zu spät im Jahr.


    Lieber normale Ernte zu den Massentrachten, dann Abschleudern, kleine Fütterung, Behandlung nach Wahl, Restfutter geben, ggf. nochmals behandeln. Vielleicht statt der ersten Behandlung mit TBE (totaler Brutentnahme) und MS oder OX arbeiten. Bei der Einfütterung den Platz in der Beute beachten, wenn 8 Waben, dann sind es eben ca. 16kg eingelagertes Winterfutter. Der Rest bleibt Pollen, Brut und Bienen. Es kommt auch darauf an, ob du einzargig oder zweizargiges Überwintern magst. Das beeinflusst deinen möglichen Lagerplatz in der Beute. Zu viel freie Waben brauchst auch nicht lassen. Du musst deinen Standort kennen lernen oder sprich mit alten Imkern drüber, die schon lange in deinem Eck Bienen halten. Wie ist das Spättrachtangebot? Oft vorhanden? Seltener? Sind späte Einträge die Regel oder eher die Ausnahme. All das beeinflusst deine Einwinterungsarbeiten.
    Ich für meinen Teil weiß hier bei mir in der Region, dass es spät im Jahr Eintrag vom Wald geben kann und halte daher nun immer ein paar leere Waben als Reserve im Lager, das ich ggf. noch austauschen und neu Füttern kann.


    Ich habe dieses Jahr die schmerzliche Erfahrung machen müssen. Angefangen mit Einfüttern, Behandlung mit AS gemacht, dann kam ein starker Melizitose-Eintrag. Ich musste diesen Eintrag herausnehmen, auf diesem Waldhonig kann kein Volk gut überwintern. Was noch schleuderbar war hatte dann zu hohen Wassergehalt. (Melizitose ist normalerweise nicht mehr schleuderbar und stark kristallien. Ernte nur durch Pressen, Umtragen lassen oder ausschmelzen machbar). Ich habe dann mit leeren Waben aufgefüllt und neu eingefüttert. Nur die Brutwaben habe ich belassen. Die abgeschleuderte "Ernte" habe ich mal gekostet, durch die AS wurde die Zunge taub! Zudem hat man den Zucker/Sirub herausgeschmeckt. Aber es half nichts, es musste aus den Völkern raus.


    Gruß

  • Bei 45 Kg würde ich mir noch keine Sorgen machen (Segeberger zweiräumig?), evtl halt im Frühjahr was entnehmen.
    Ist die Beute kleiner kann man ein zwei Futterwaben schleudern und den Honig mit Puderzucker mischen. Dann hast du gleich ein bischen Futterteig fürs nächste Jahr.


  • Bei 45 Kg würde ich mir noch keine Sorgen machen (Segeberger zweiräumig?), evtl halt im Frühjahr was entnehmen.
    Ist die Beute kleiner kann man ein zwei Futterwaben schleudern und den Honig mit Puderzucker mischen. Dann hast du gleich ein bischen Futterteig fürs nächste Jahr.


    Guter Hinweis, da habe ich nicht gleich dran Gedacht bei meinen Ausführungen :)


    Der Gedankengang wäre mit meinem Melizitose-AS-Gemisch sicherlich auch möglich?!


  • Bei 45 Kg würde ich mir noch keine Sorgen machen (Segeberger zweiräumig?), evtl halt im Frühjahr was entnehmen.
    Ist die Beute kleiner kann man ein zwei Futterwaben schleudern und den Honig mit Puderzucker mischen. Dann hast du gleich ein bischen Futterteig fürs nächste Jahr.


    Super Hinweis für mich und mein Trachtgebiet. Klasse. Es konnte vorher keiner so richtig abschätzen, was mit Efeu passiert. Selbst die beiden alten Hasen, die ich hier zur Hand habe, waren eher der Meinung wie auch hier einige, es kommt nicht mehr viel rein. Werde es nächstes Jahr einkalkulieren und so behandeln, falls keine anderen Ideen kommen. Da ich nur noch Frankenbeuten benutze, habe ich zwei Wabe mehr als bei der Segeberger. Mache mir nur Sorgen, dass dieses Volk nun verhungert, weil das Futter hart wird. Kann nichts mehr tun. Naja, wir werden es sehen.