Alternativen zur Ameisensäure

  • Hallo Monika


    Mag sein das mein Vergleich mit der Herz Lungenmaschine übertrieben ist,

    Aber behandelt man die Bienen nicht sind sie Tod !


    Zur Behandlung:Wenn übliche 2 Behandlungen ausreichen,warum dann 30 mal behandeln.

    Die Bienen im Versuch haben auch überlebt.


    Natürlich bei ausreichender Sommer Behandlung

    Bin gespannt was wir noch alles zu sehen bekommen

    Schöner Sonntag


    Dirk

  • Mag sein das mein Vergleich mit der Herz Lungenmaschine übertrieben ist,

    Aber behandelt man die Bienen nicht sind sie Tod !

    Es gibt, lt. Seeley, Bienen, die überleben. Das ist allerdings ein sehr geringer Prozentsatz.


    Aber es zeigt, dass eine Auslese möglich ist, auch wenn sie vermutlich sehr lange dauern wird. Ich denke, es ist sinnvoll, auch wenn man (noch) nicht VSH- oder Toleranzzucht betreibt, das im Auge zu behalten und als einen Faktor mit einzubinden.


    Ich bin da schon voll bei Dir, dass die Behandlung auf ein Minimum beschränkt sein soll. Gleiches mache ich auch bei unserem Buch. Wie sollen die Lebewesen denn mit den Schädlingen umgehen lernen, wenn man sie unter den Glassturz stellt?


    Zur Behandlung:Wenn übliche 2 Behandlungen ausreichen,warum dann 30 mal behandeln.

    Ich weiß nicht, ob der Imker, den Sturmimker kennt, der selbe ist wie der, von dem ich gehört habe :) Aber bei dem reichen eben die 2 Behandlungen nicht, deswegen behandelt er ja weiter, so lange, bis ihm wenig genug Varroen fallen. Soweit ich weiß aber nicht bei brutfreiheit. Vielleicht hat er inzwischen umgestellt auf ein Verfahren mit brutfreiheit, das weiß ich nicht.

  • Also bei einigen Imkern habe ich den Eindruck, dass sie in der Nacht schweißgebadet aufwachen weil sich die Träume nur um die Varroa drehn. =O Da wird jede Milbe auf der Windel akribisch begutachtet, fast schon seziert und wenn eine zu viel drauf liegt wird zum zehnten mal das Tuch aufgelegt oder zum fünfzigsten mal bedampft. Da stellen sich mir schon gewisse Fragen... ?( Und natürlich is bei jedem Völkerverlust die Varroa schuld. Was sonst? Entschuldigt, wenn ich etwas übertreibe aber stellenweise liest man im Netz echt Dinge, die ins Kuriositätenkabinett gehören. Ich glaube, dass sehr viele Völker wirklich tot behandelt werden. Die Varroa ist ein sehr ernstes Thema, das viel Sachkenntnis, Forschung und Geduld erfordert. Aber keine "Schnellschüsse" die dann nach hinten los gehen. Der Bien hat ein natürliches Immunsystem und es spielen sich viele Dinge im Stock ab, die wir wahrscheinlich immer noch nicht ganz verstehen. Ich behandle auch, aber wenn ich 30 mal bedampfen höre, komme ich stark ins Grübeln, um mich mal diplomatisch auszudrücken ;). Es gibt mittlerweile sehr viele schonende Möglichkeiten, den Bienen gegen die Varroa zu helfen. Die Dosis machts meistens... Bzgl. der Zucht denke ich auch, dass es "die" tolerante Biene mal geben wird. Allerdings nur durch Kombinationszucht und strikter Auslese. Ich meine - wie zuvor schon in nem andren Beitrag erwähnt - auch zu beobachten, dass sich gute Königinnen, "toleranzselektiert" etwas besser schlagen. Vermutlich wird sich z.B. eine reine Carnica nur bis zu einem gewissen Punkt hin selektieren lassen. Der Schlüssel ist wahrscheinlich, meiner Meinung nach, eine zukünftige Kreuzung...


    Gruß

  • An einem ganzen Stand mit einem BR käfigte ich am 19. Juli die Kös. Am 9 August wieder freigelassen. Der Wabenbau war noch recht neu und ich lies ihn also. Zwei mal Milchsäure gespüht (ein mal hätte wahrscheinlich auch gereicht). Bis jetzt zwei mal flüssig 2l gefüttert (Es ist mehr drin als ich fütterte, sie müssen noch etwas gefunden haben)

    Durch die Brutunterbrechung gehen eh viele Varroen ab und vom Rest sind sind erst mal viele nicht repoduktionsfähig.

    Der Brutumfang liegt nach Liebefelder Schätzmethode zwischen 18 200 und 7000. Um Mitte Oktober werden noch mal Varroen gezählt und Völker die nicht stark genug erscheinen vereinigt.


    Ich denke aber, das war es mit der Varroa dieses Jahr.


    Das ist eine meiner Alternative zur Ameisensäure und zu vielem anderen.

  • Anscheinend übertragen Sie menschliche Erfahrungen und Empfindungen auf (diese) Tiere. Jedenfalls kommt mir Ihr polemischer Beitrag so vor.


    Bienen haben keine Lunge, keinen Rachen, durch den Luft strömt, atmen (soweit mir bekannt) nicht über Ventilation. Da kratzt nichts im Halse, da entsteht kein Hustenreiz. Die Oxalsäure setzt sich auf derem trockenem (!) Chitinpanzer ab; sogar die Komplexaugen sind äußerlich trocken. Von Tierquälerei ist eine solche Behandlung viel weiter als die Ameisensäureverdunstung entfernt: Die Unterschiede in den Verlusten sind eindeutig und halten jeder Diskussion und Aversion gegen diese Behandlungsform stand.


    Welch ein Glück für uns Imker und die Bienen, daß es bei den Milben feuchte äußere Stellen gibt.


    Nun, da eine Behandlung kaum schädigt, tun es mehrere bis etliche auch besten- bzw. schlimmstenfalls wenig.


    Und was sollen Ihre anderen, fast philosophischen Wunschvorstellungen? Sehe ich grundsätzlich genauso. Doch konkret ist nichts davon. Es hilft keinen Deut. Abgesehen davon, daß man als Imker angeblich sogar zur Milbenbekämpfung verpflichtet ist, können Sie ja das Gotlandexperiment wiederholen. Vielleicht entstehen bei Ihnen resistente sowie ertragsstarke und sanftmütige Völker (an letzteren soll es "den Gotländern" mangeln).


    Falls die Bienen irgendwann einmal mit nur "minimaler Unterstützung" klarkommen, dann sollten sie es doch sehr bald auch ganz ohne Hilfe schaffen. Warum kurz vor dem Ziele stehenbleiben?!


    Als ich die Einfachheit und Überlegenheit der Oxalsäuresublimation als Behandlungsform später allmählich aus den Schilderungen erkannte, selbst versuchte und bestätigt fand, war ich sogar leicht erbost, daß die Ameisensäure landläufig so hochgelobt wird und mir als Einsteiger anfänglich nur übrigblieb, das zu glauben und mich daran zu halten.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Jehova! ;) <hiergehteindeutigderpopcornsmileyab>

    Klar. 4 Imker, 400 Meinungen, Betriebsweisen und Theorien. ;)


    Und was sollen Ihre anderen, fast philosophischen Wunschvorstellungen? Sehe ich grundsätzlich genauso. Doch konkret ist nichts davon. Es hilft keinen Deut. Abgesehen davon, daß man als Imker angeblich sogar zur Milbenbekämpfung verpflichtet ist, können Sie ja das Gotlandexperiment wiederholen. Vielleicht entstehen bei Ihnen resistente sowie ertragsstarke und sanftmütige Völker (an letzteren soll es "den Gotländern" mangeln).

    Naja, lassen wir mal die Kirche im Dorf.

    Und was noch nicht konkret ist, kann noch werden. Im Hier und Jetzt helfen Wunschvorstellungen natürlich nicht weiter. Deshalb gibt's ja z.B. hier diesen erfrischenden Faden... ;)


    Gruß

  • Hallo

    Man hat mich schon vieles genannt,aber philosophisch !!


    Haha wie lustig.

    Das liest sich wie : Viel Behandeln hilft viel,also macht man noch etwas mehr ??


    Wenn jeder so Denkt

    Zu Beispiel der Bauer: Glyphosat hilft, na gut mach ich halt mehr ,hilft noch besser.

    Und dann ??


    Wunsch Vorstellungen. Warum nicht ?

    Vielleicht tut sich in der Zucht oder Kreuzung etwas!

    Besser als sich darauf einzustellen immer mehr Medikament oder andere Stockfremde

    Sachen auf die Bienen zu ballern.


    Ich finde Ox verdampfen auch gut ,aber mit Mass und Ziel.

    Und nicht viel hilft viel.


    Darüber kann hier jeder nun ein wenig Philosophieren

    Viel Spaß

    Dirk

  • Nun hat jemand etwas von 30 Behandlungen geschrieben, was sicherlich eine völlige Übertreibung an sich ist. Alle 3 Tage eine Behandlung, wer macht so etwas 3 Monate lang. Und auf so einen behaupteten Unsinn wird angesprungen.


    Ich habe dieses Jahr mal an zwei Völkern getestet, zwei Fangwaben + Pollenwabe unter ein Absperrgitter mit Königin zu setzen, diese einmal zu erneuern und oben den Brutraum auslaufen zu lassen. Das Material hat man. Mal sehen, ob es funktioniert. Die Fangwaben habe ich entsorgt, habe alte Waben benutzt. Und zwei Mal mit Ox behandelt. Brutraum bleibt dann Brutraum und ein geschleuderter Honigraum kam hinzu. Nächstes Frühjahr wird aus dem frischen Honigraum der Brutraum + leere Halbzarge, da können sie dann wild bauen. Mal sehen, ob ich damit durchs Varroajahr komme.

  • Nun hat jemand etwas von 30 Behandlungen geschrieben, wassicherlich eine völlige Übertreibung an sich ist. Alle 3 Tage eine Behandlung,wer macht so etwas 3 Monate lang. Und auf so einen behaupteten Unsinn wirdangesprungen.

    Nun dieser Jemand war ich. Leider muss ich deiner völligen Übertreibung und deiner Unterstellung eines behaupteten Unsinns wiedersprechen. Dieser Imker macht das tatsächlich so wie von dir beschrieben.

    Mit diesem Beispiel ging es mir nur darum die Bienenverträglichkeit von OX-sublimieren zu beschreiben.

    Eine Behandlungsmethode (30x), die für mich natürlich nicht in Frage kommt! ...will ich nur zur Erinnerung bemerken...

    Michael

  • Doch, viel hilft manchmal durchaus viel. Aber bitte nur soviel wie nötig.


    Deshalb sublimiere ich auch nur solange, wie Milben davon fallen.


    Wenn man/jemand bis zu 30mal sublimiert, dann anscheinend während der Brutzeit. Es fallen dann natürlich nach jeder Behandlung Milben, es wird eine unendliche Angelegenheit. Deshalb ist die Wahl der brutfreien Zeit für solcherart Behandlungen ratsam, jedenfalls zum überwiegenden Teile.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Wobei es allg. Konsesns sein duerfte, das man bei Altvoelkern nicht auf die nat. Brutfreiheit warten darf, weil sich diese bei starkem Befall im Prinzip nie einstellt (die Bienen versuchen auf's sprichwoertliche Verderben gegen die Milbe, selbst noch im Winter, anzubrueten).


    OX-Blockbehandlugen in stark vermilbte Voelker mit Brut hinein brigen keinen ausreichenden Erfolg (siehe Jahresbericht Hohenheim 2017). Mein Ziel ist es immer, moeglichst wenig in die Voelker einzugreifen. Und wenn ich eingreife, dann muss es moeglichst effektiv sein. Also Brutfreiheit herstellen und dann Behandeln. TBE/TuB sind da m.E. das augenblickliche Optimum, weil man mehrere imkerliche Eingriffe (Honigernte-Bauerneuerung-Weiseltausch-Entmilbung-Auffuettern-Voekervereinigung) in einem Prozess vereint. Klar sind das ein paar Wochen "Zirkus", aber dann ist man fertig und kann die Bienen wieder weitgehend ihrem Geschick ueberlassen.


    Was mich uebrigens am Sublimieren stoert, ist die martialische PSA. Wenn mich in dem Aufzug jemand hier sehen wuerde, bin ich mit Sicherheit einige Honigkunden los.

  • Ja, Persoenliche Schutzausruestung. Bei AS ziehe ich ein paar Gummihandschuhe und lange Sachen an und stelle zur Sicherheit noch einen Eimer Wasser neben die Beute. Sieht also aus wie immer. OK, beim Umfuellen verwende ich noch einen Gesichtsschutz, aber da ist niemand dabei.


    Wenn ich jedoch mit Atemschutz und irgendwelchen Raeucherapparaten herumhandiere und es dann noch aus den Kisten heraus qualmt, dann fuerchtet die Nachbarschaft sicher einen Giftgasangriff. Die werden zwar nicht gleich das SEK rufen, aber unschoene Fragen kommen da bestimmt...

  • dann fuerchtet die Nachbarschaft sicher einen Giftgasangriff. Die werden zwar nicht gleich das SEK rufen, aber unschoene Fragen kommen da bestimmt...

    Nun, wenn man Nachbarn hat, dann werde die doch die Bienenhaltung / Imkerei mitbekommen. Dann kommt man auch recht bald auf das Thema "böse Milbe(n)" zu sprechen. Und schon wird man um eine plausible Erklärung für diese Kontamination, durchgeführt im gasdichten Weltraumanzug, nicht verlegen sein.


    Meine zweite Oxalsäuresublimation mit einem Heißluftvorsatz war übrigens schon routinierter als die erste. Wenn man es sicher und zielstrebig angeht und wirklich nur bläst, wenn der Blasschnorchel in die Beute hineinragt, kann man die externe Oxalsäurerauchbelastung minimieren. Einfach an der einen Seite einblasen (Schaumstoffstreifen beiseitegedrückt). Qualmt es an der anderen Seite, am für den Bienenflug vorhandenen Schaumstoffloch hervor, ist die Beute gut mit Rauch gefüllt, und der Luftstrom wird wieder ausgeschaltet. Sauber, zügig, wenig Außenbelastung, kein notdienstrufender Nachbar.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Momentan könnte ich mir auch noch nicht vorstellen mit Gasmaske im Garten rumzulaufen.


    Weil das ist doch erforderlich oder nicht?


    Glaube nicht, dass Nachbarn die das sehen, anschließend noch mit gutem Gefühl bei mir Honig kaufen würden...


    Als nächstes würden die dann eventuell einen anderen Imker danach befragen und der erzählt dann, dass diese Behandlung in Deutschland nicht zugelassen ist...


    Habt Ihr diese Probleme nicht?

  • :) Da würde ich dann ja hoffen, daß sie fragen...

    Anstelle aus Unwissenheit falsche oder unzureichende Informationen an Dritte weitergeben...;)


    Es fällt ja auch schon immer leichter kritischen interessierten Laien die Ameisensäurebehandlung im Sommer zu erklären als die Oxalsäureträufelung im Winter...


    Denke weil Ameisensäure einfach natürlicher klingt... nicht so chemisch...


    ... und wenn dann noch die Gasmaske dazu kommt... und noch jemand verbreitet, dass das Mittel in Deutschland "verboten" sei...

    Glaube nicht, dass es da korrekterweise "Mittel erlaubt, nur Behandlungsform nicht oder noch nicht zugelassen" heißen würde...


    Aber ich bin da vermutlich zu viel Bedenkenträger...

  • Der Nachbar (aelteres Semester) ist fest der Meinung, dass ich allen Bienen im Winter eine Spritze verpasse, nachdem er mich bei der OX-Traeufelung damit hat handieren sehen. Man kann zwar erklaeren, was jedoch mit fortschreitenden Alter der Zuhoerer nicht immer von Erfolg ist. Was jedoch immer klappt, ist die Weiterverteilung des so erworbenen Halbwissens...

  • Glaube nicht, dass Nachbarn die das sehen, anschließend noch mit gutem Gefühl bei mir Honig kaufen würden...


    Als nächstes würden die dann eventuell einen anderen Imker danach befragen und der erzählt dann, dass diese Behandlung in Deutschland nicht zugelassen ist...


    Habt Ihr diese Probleme nicht?

    Nein.


    Erstens schenke ich meinen Nachbarn Honig (kleine Geschenke erhalten den guten Kontakt), und zweitens täte ich im Zweifelsfalle auf das Rechtsgutachten des Herrn Engfer (nein, ihn natürlich nicht namentlich genannt) verweisen, daß "nicht zugelassen" noch keinesfalls "verboten" bedeutet.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.