Nachbar in Mielkendorf - "Bäume und Bienen müssen weg!"

  • Herzlich willkommmen zu diesem unschönen Thema:



    LG

    Kai

  • Guten Morgen Kai,


    mein erster Schritt wäre:

    Rechtsschutz anrufen, Fall schildern, Kostenübernahme etc. klären.


    Zweiter Schritt:

    zum RA gehen, alles Weitere mit diesem besprechen.


    Das Schreiben würde ich mehr oder weniger als Aufforderung sehen, mir einen RA zu suchen, die darin geforderte Kosten- mal so gesagt- ein Versuch Dich unter Druck zu setzen.


    Wir haben hier auch so "nette" Nachbarn, da stand das Ordnungsamt vor der Tür bzw. auf der anderen Strassenseite. Daraufhin musste ich mich auch informieren.


    Man sagte mir, Bienenhaltung ist ortsüblich, kann per se nicht verboten werden, ABER: man würde in RLP mit 1 Volk pro 100qm rechnen, alles andere wäre dann zu viel. Damit wäre bei mir noch viel Luft nach oben, was die Völkerzahl angeht.

    Einzig einen Abstand von 3m von der Grundstücksgrenze muss ich einhalten.


    Ob "seltene" Tierarten zählen, musst Du abklären. Wahrscheinlich lebe ich hier im Süden von RLP im Paradies, denn keines der von Dir genannten Tiere ist hier selten. Wichtig ist allerdings, wie es das Gesetz sieht, sprich: Fledermäuse sind geschützt, Hornissen auch etc. Mit Reh, Eichelhäher und Co. wirst Du da wahrscheinlich eher schlechte Karten haben. Dachse werden meines Wissens bei Euch oben sogar bejagt.


    Ich drücke Dir fest die Daumen, und hoffe, dass der Nachbar mal einen ordentlichen Dämpfer abbekommt. Der Rest ist ungläubiges Kopfschütteln.

  • Moin Kai,


    ich mußte schon leicht grinsen, das der "Anwalt seine Rechnung an dich schickt". Wenn ich mir einen Anwalt nehme, habe ich diesen auch zu bezahlen und nicht der Nachbar.


    Ich würde es so machen wie es Palatina schon gut beschrieben hat: RS anrufen, einen Fachanwalt (wichtig!) kontaktieren und mit diesem erstmal in einem ausführlichen Gespräch klären, was eigentlich zu machen bzw. machbar ist.


    Hinzu kommt, das der Herr Anwalt GAR NICHTS zu fordern hat. Er ist weder das Gericht selber noch besteht ein rechtsgültiges Urteil auf das er sich berufen könnte.


    Das ist Einschüchterung- und Anwaltsblabla-Taktik.


    Sollte dein Anwalt irgendwelche Vorschläge machen (Bäume kürzen, höheren Zaun an den Beuten bauen), könntest du, wenn du dies dann machst, der Gegenseite Wind aus dem Segel nehmen, was sich später immer sehr gut macht vor Gericht.


    Irgendwo neu hinziehen und von allen anderen Nachbarn erstmal fordern sie hätten dies und jenes zu machen ist nicht ganz so einfach. Dann müßte man ja, wenn beim Nachbarn laufend neue Leute einziehen, jedes Jahr den Garten umgestalten bzw. mir immer wieder neue Hobbies suchen, weil diesem das und dem anderen dies nicht paßt.


    Ich drücke die Daumen, das alles gut wird.


    Gruß

  • Hallo Kai,


    wie schon geschrieben

    -         Anwalt

    -         Fernsehsender (Presse) in deiner Nähe mit einschalten, die warten auf sowas.

    -         Ruhe bewahren

    Ich drücke dir die Daumen das du gewinnst, alles wird gut.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus

  • Hallo Kai,


    Vergessen Sie nicht zu erwähnen, dass Sie für mehr Artenvielfalt, Biodiversiteit, sorgen und dass seltene Tiere in Ihrem Wald leben.


    Grüße und viel Glück,


    Roy

  • Hallo Kai,


    ich würde an Deiner / Ihrer Stelle Folgendes unternehmen:



    - Rechtsanwalt einschalten und über diesen die Sache klären


    - wenn nicht schon bekannt, andere Imker in Mielkendorf ausfindig machen - mit Namen und auch Standort von deren Bienen, so von wegen ortsübliche Bienenhaltung


    - den Imkerverein hierüber informieren (auch wenn man kein Mitglied ist), die können vielleicht auch weiterhelfen


    - Kontakt zur örtlichen Kommune (Stadt/Landratsamt) aufnehmen - bei uns gibt es ein „Stadtdienst für Umwelt und Natur", ggf sich an die "Untere Landschaftsbehörde" wenden


    - den NaBu und vielleicht andere ortsansässige Naturschutzorganisationen mit ins Boot holen - die haben doch Erfahrungen mit sowas


    - sich an die örtlichen Parteien wenden, vor allen an die, die sich Naturschutz auf die Fahne schreiben


    - örtliche Printmedien einschalten


    - in den 3. TV-Programmen (NDR) gibt es doch für die jeweiligen Regionen (Schleswig-Holstein) Lokalruibriken, ruhig sich dort an die Redaktion wenden



    Das wäre das, was mir auf die schnelle so einfällt…


    Drücke die Daumen!


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Kai,

    ich denke, Du bist eh schon in der richtigen Spur. Ich bin zwar kein Jurist, doch soviel ich weiß, muss der Nachbar seinen Anwalt zahlen, weil er ja das Schreiben faktisch in Auftrag gegeben hat.

    In Deiner Sache würde ich aber auch einen Anwalt suchen, der hier in der Thematik kompetent ist. Das kannst am ehesten bei Naturschutzverbänden eruieren oder eben bei der RA Kammer.


    Vielleicht ist es auch möglich, mal mit dem Aggressor, also diesem Nachbarn zu sprechen. Vermutlich wird er wegen der Dachrinnen und dem Laube im Herbst und den Verstopfungen herumjammern, doch würde ich an Deiner Stelle in jedem Fall die Rechtssituation ausnützen, wie schon in Deinem Beitrag angesprochen.


    Ich würde auch in jedem Fall meine Interessen vertreten und natürlich auch - wenn nötige - vor Gericht verteidigen, doch da muss dann ohnehin erst mal der Nachbar etwas in diese Richtung unternehmen, allenfalls Dich klagen.


    Von Vorteil wär es aber auch, Unterstützung bei Naturschutzverbänden zu suchen und damit vielleicht auch in die lokalen Medien gehen. Vielleicht hast Du da vor Ort entsprechende Kontakte oder es ist eben über diese Naturschutzverbände möglich.


    Ich bin aus Kärnten, züchte Carnica und meine Daten sind auch im Web beebreed abrufbar. Ich teste auch meine Königinnen und Völker und bin v. a. in die Bienenzucht eingestiegen um mit kongenialen Partnern eine varroaresistente Population aufzubauen und nicht ständig mit chemischen Mittel dagegen vorzugehen.

    Ich bin an der Erhaltung genetischer Ressurcen v. a. bei landw. Nutztieren interessiert und aktiv und operativ tätig, wowie der einzige Herdbuchzüchter bei Hühnern in Österreich (Altsteirer weiß).

  • Grüße Dich,


    das Thema kommt mir sehr vertraut vor.


    Zuerst Anwalt konsultieren und der prüft auch deine Rechtsschutzversicherung und setzt sich mit ihr wegen einer Kostenübernahme in Verbindung. Die Amtsgerichtsebene ist ohnehin preiswert, das Landgericht wird dann etwas teurer.


    Mein Nachbar hat mich jahrelang immer wieder mit Rechtsstreitereien überzogen. Mittlerweile Tod (habe ich ihm wegen seines harten Herzens vorausgesagt) und seine Frau, die Streitlust in Person, im Heim, dement.


    Alles jetzt kein Thema mehr.


    Vieles von dem was du im Video anbringst interessiert das Gericht nicht.


    Überhang muß weg, nicht nur in Verkehrshöhe. Und da du nicht erst seit heute das Nachbarschaftsrecht kennst, solltest du in der Lage sein vorausschauend deinen Wuchs einzuschätzen und vorausschauend so zu schneiden, daß gar nicht erst der Überwuchs entsteht.

    Dein Satz im Video war so ungefähr "...wirst du im Herbst, wie jedes Jahr schneiden …". Du kalkulierst also jedes Jahr einen Überwuchs ein. Da gibt es kein Gewohnheitsrecht. Er hat das Recht über seinen Garten so zu verfügen wie er das möchte, nicht wie du ihm das jahreszeitlich zubilligst.


    Bäume und hohe Sträucher (z.B. Haselnuß) kürzen geht nicht, wenn wie du im Video erwähnst, Verjährungsfristen erfüllt sind. Aber das gibt dir kein Recht die Äste dauerhaft überhängen zu lassen.


    Zu seinem Haus wäre eine 2Meter hohe immergrüne Hecke vorteilhaft. (Bei uns gilt die Regel, je weiter weg die Hecke von der Grenze steht, umso höher darf sie sein - meine ist in der Mitte drei Meter, da sie in der Mitte 1meter weg und selbst 1,5meter dick ist - Irgendwann haben meine Nachbarn vergessen nachzumessen und jetzt ist sie über das übliche Maß und muß wegen der Verjährung auch nicht mehr heruntergeschnitten werden).

    Die Amtsärztin hat mir bei einem Ortstermin bestätigt, daß durch die Hecke die Bienen aufsteigen und keine Gefahr für das Nachbarhaus darstellen.

    Also eine geschlossene Hecke vor seine Fenster.


    Nebenbei mit 20 Völkern bist du kein professioneller Imker. Die betreibst ein kleines bescheidenes Hobby zum Erhalt der Natur. Auch wenn es dein Ego kratzt, damit ist einem von dir vorgelesenen Argument der Streitseite der Boden entzogen.


    Was auf Dauer etwas ins Geld geht, besorge dir einen Baumgutachter.

    Meiner begutachtet nur die Standfestigkeit. Das kostet bei uns 25,-Euro pro Jahr, pro Baum. Aber nur die Bäume, die im Fallbereich seines Hauses stehen und groß sind. 10meter Bäume brauchen kein Gutachten. Bei mir stehen 6 große Bäume (>25mtr) direkt 2-4mtr von seinem Haus weg - er hat direkt an die Grenze gebaut. Ich selbst habe manchmal bei Sturm Sorge ob sie nicht auf mein Haus fallen. Meine Versicherung übernimmt die Kosten, wenn die Bäume begutachtet sind. Bei Sturm bist du sowieso nicht Schuld, dann muß er den Sturm verklagen. Auch hier hilft das jährliche Gutachten, du hast alles menschenmögliche für einen Laien unternommen um einem möglichen Schaden durch deine Bäume vorzubeugen.

    Taktisch ist es klug ein solches Gutachten über die "schlimmsten" Bäume bereits in der Hinterhand zu haben. Denn das Argument, die Bäume drohen auf das Haus zu fallen, lassen einen Reihenhausbesitzenden Richter mitfühlen.

    Als nichts mehr unseren liebevollen Nachbarn half, haben sie in den letzten Jahren das Argument des "Lichtrechts" herausgekramt. Es kam noch nicht einmal mehr zu Terminen. In sogenannten "Stuhlurteilen" wurde unseren Nachbarn durch die mittlerweile genervten Richter mitgeteilt, daß der Lauf der Sonne nicht beeinflußt werden kann.


    Ich wünsche dir viel Erfolg

    Jörg

    (PS: Richter sind Menschen mit Emotionen. Dein regelmäßiges "Überhängen lassen" könnte als Provokation des neuen Nachbarn gewertet werden. Du siehst ihn als Eindringling in deine Idylle. Und dann ist dein Mühen um die Natur, die CO2-Beseitigung durch deine Bäume und der Erhalt der Bienen nichts mehr Wert.)

  • Hallo, vielen Dank für Deine Einschätzung und Erfahrung.


    In folgendem Punkt möchte ich aber widersprechen:


    ....Überhang muß weg, nicht nur in Verkehrshöhe. Und da du nicht erst seit heute das Nachbarschaftsrecht kennst, solltest du in der Lage sein vorausschauend deinen Wuchs einzuschätzen und vorausschauend so zu schneiden, daß gar nicht erst der Überwuchs entsteht....

    Wenn ein Baum (warum auch immer) viele Meter hoch (15-16) grenznah steht, liegt es in der Natur der Sache, dass seine Krone auch über die Grenze ragt. In einer derartigen Höhe müsste der Nachbar schon eine massive Beeinträchtigung belegen (eine einfache Beeinträchtigung reicht nicht), um den Baum grenznah senkrecht besebeln zu dürfen.


    Solch einen Baum habe ich auch noch nie gesehen. Von daher halte ich ein solches Urteil, das einen solchen Irokesenschnitt in 10-30 m Höhe fordert, für undenkbar.


    LG

    Kai

  • Das mit dem Überhang ist in Schleswig-Holstein tatsächlich anders.


    Kai hat aber sowieso keine möglichkeit zu Fällen, da schonfrist und Baumgruppen bei ihn sogar besonders geschützt sind. Dazu kommt noch das der Wald so groß ist das er als Ortbildprägend eingestuft werden dürfte, damit ist es dann fast unmöglich den zu Entfernen. Verjährt ist die Fällungsforderung eh, und alle Gründe die der Nachbar bisher angeführt haben sind in Mielkendorf extra als kein Fällungsgrund aufgeführt, der Nachbar hat sogar leichte Gebäudeschäden hinzunehmen.

  • Hallo Kai,

    ich war viele Jahre in der Baumpflegetage tätig und hatte öfters mit diesem Themenkreis zu tun.

    Die Naturschutzbehörde am Landratsamt und die Stadtgärtnerei können über die Eckdaten Auskunft geben.

    Zu bedenken: Anwälte verdienen an Streit.

    Wenn man ein guten Baumgutachter hat, kann auch Vorteile bringen, die können eher unabhängiger beraten. Behörden haben manchmal Hemmnisse bezüglich handfesten Aussagen.

    Wenn du meine mündliche Hilfe wünschst, hast du ja meine Mailadresse.


    Schöne Grüße

  • Einmal an großes Dankeschön an die Mielkendorfer:


    Das Video geht rum zur Zeit. Wird geteilt, auf Facebook, Whatsapp, etc. Hammer!


    Vielen Dank liebe Mielkendorfer/innen dafür! <3<3<3


    LG

    Kai

  • Moin Kai

    Da deine Bienen ja angemeldet sind hast du auch die Erlaubnis Bienen auf dein Grundstück zu halten.


    Denn Anwald einen Wiederspruch schreiben.

    Rechtsanwald einschalten.

    Zum Bürgermeister zu gehen evtl. Schlichtung.


    Ortsansässige Partei Bündnis Grünen dein anliegen vortragen.


    In Schleswig Holstein sollte mal eine Strasse gebaut werden, weil dort ein seltenes Vogelpärchen ihr Brut hat konnte die Strasse nicht gebaut werden.


    Umwelt und Naturschutz Organistion um Rat fragen.


    Es gibt ne menge Lobbis um Unterstützung bitten


    Presse einschalten.


    Gruß Frank

  • Nimm dir einen Anwalt, das ist nur anwaltsgesabbel.

    Die können Dir garnicht.

    Wenn das nur Anwaltsgesabbel ist und die ihm gar nichts können, dann benötigt er auch keinen Anwalt. Dessen Honorar kann man sich mithin sparen und es besser in seine Bienenleidenschaft investieren.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Da deine Bienen ja angemeldet sind hast du auch die Erlaubnis Bienen auf dein Grundstück zu halten.

    Eine Anmeldung ist keine Erlaubnis! Vielmehr ist es so, daß die Bienenhaltung generell nicht genehmigungspflichtig (jedoch anmeldepflichtig) ist (in begründeten Ausnahmen aber nachträglich doch eingeschränkt oder gar untersagt werden kann).

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Tachen Kai,

    wehre Dich !

    ich war im Arbeitsleben im öffentlichen Dienst.Es geht eben nur über die Rechtsverdreher.Man kann da nichts Anderes machen (leider inzwischen in Deutschland)

    Auch unser Dorf wird z.Zt durch irgendwelche Großstädter ,,zersiedelt" .Es gibt viele Spannungen und man kennt seinen ,,Nachbarn" nicht mehr.

    Wir Älteren hoffen immer auf Einsicht ,aber .........

    Gib nicht auf.

  • Danke schön. Ja, die Zivilisation frisst sich wie ein Krebsgeschwür in die Natur.


    Ich hoffe, dass diese Leute hier irgendwann wieder verschwinden. Das Video hat übrigens eingeschlagen wie eine Bombe, schon 30.000 Besucher in 2 Tagen.


    LG

    Kai

  • Hallo Kai,


    zuerst nicht unterkriegen lassen! Auch nicht von irgend welchen Anwaltsbriefen einschüchtern lassen. "Papier is geduldig" und man kann viel schreiben und behaupten, ist deswegen noch lange nicht richtig.


    Ich würde auch mal in deine Bienenfreunde Runde fragen ob denn keiner Anwalt ist. Soll ja auch Anwälte geben die Bienen halten.


    Ansonsten kann ich dir leider nicht zu euren Deutschen Gesetzen weiterhelfen da ich in der Schweiz zuhause bin. Aber in all den Kommentaren habe ich gute Tips gesehen.

    - Nicht einschüchtern lassen

    - Anwalt (auf jeden Fall)

    - Öffentlichkeit Informieren. (Wie auch geschehen mit deinem YouTube Kanal)

    - Gemeinde

    - Behörden

    - Medien (Zeitungen/Fernsehen)

    - Parteien (vor allem Grüne, aber auch die anderen)


    Wenn alles nichts hilft und der Anwalt teuer wird, Spendenaufruf! Du hast ja viele Bienenfreunde die regelmässig deine videos gucken und froh sind für alle Tips.


    viel Glück und bewahre die Ruhe.

    Olivier