Hallo zusammen,
gestern habe ich einen Flugling nach Auffütterung am Donnerstagabend größtenteils tot aufgefunden. Die Königin lebt noch. Ebenso ein Teil der Bienen in der betreffenden Zarge.
Zwecks abschließender Varroabehandlung an einem Volk und auch um die Methode Teile und Behandeln zu testen, habe ich am Donnerstag einen starken 2-zargigen Ableger vom Frühjahr in Flugling jnd Brutling getrennt. An dem Tag gab es bei der Aktion relativ starke Räubereiversuche der Nachbarvölker. Dennoch habe ich die Zargen jeweils schnell abgedeckt und zum Großteil waren die Bienen des Volks in den 2 Zargen unter sich (nahm ich zumindest bis jetzt an).
Die Königin setzte ich in den Flugling. Sie hat das Sterben überlebt. Gestern sah ich auch bereits erste Stifte. Ich stellte den Flugling nicht an den alten Platz des Volkes, sondern an einen neuen, 2 Meter entfernt auf. Ich weiß, normalerweise setzt man den Brutling um, tut bei meinem Problem hier aber jetzt nichts zur Sache und war auch so beabsichtigt...
Ich setzte dem Brutling und Flugling je 5 L 3:2 Zuckerlösung in einer Leerzarge über Absperrgitter auf. Genügende Schwimmhilfen in Form von Heu waren gegeben. Das ist mein übliches Verfahren und es klappt meist gut. Kippt das Futter oder riecht das Heu gärig, tausche ich diese nach ein paar Tagen aus, bzw. entsorge ich das schlechte. Gestern war dieser Check-Up Tag.
Nun zum Problem. Der Brutling ist wohlauf und voll mit Bienen, viele Flugbienen sind zurückgeflogen. Das komplette Futter im Brutling war angenommen im Flugling hingegen komplett nicht (hatte ich auch erwartet). Auf dem Boden des Fluglings fanden sich mehrere Hundert tote Arbeiterinnen (siehe Bilder).
Das Futter fing anscheinend gerade an zu gären, roch aber weniger schlimm als ich es schon hatte und die 5 Tage (3 davon eher kühl) waren auch nicht der längste Zeitraum einer Fütterung. Futterspur hatte ich natürlich gezogen. Fluglöcher bei beiden Volksteilen extrem verengt um Räuberei vorzubeugen.
Die Königin und restlichen Bienen füllten gestern max. 2 Gassen. Dennoch fand ich wieder erste Stifte.
Was können die Gründe für diese Situation, speziell des Totenfalls sein?
Erläuterung: ich hatte am Donnerstagabend noch keine Behandlung mit Milchsäure durchgeführt. Die war leider am Stand aufgebraucht worden. Dies wollte ich gestern nachholen. An "übermäßigem Gebrauch" dieser lag es also in keinem Fall. Das Volk hatte aber keinen starken Varroabefall: erst vor 3 Wochen (von heute ausgehend) habe ich eine 3-malige AS 60% Behandlung beendet.
So einen Totenfall, auch bei schlechterem Futter, habe ich noch nie gehabt. Kann es das gärige Futter gewesen sein?
War es Räuberei? Hier fand ich keine Spuren. Weder waren Wachsteile zu sehen (die im Foto stammen sehr wahrscheinlich vom Auseinanderbrechen der Waben gestern und sind auch zu groß), Waben beschädigt, noch wurde Futter geräubert. Es sind immer noch genauso viele Reserven vorhanden wie am Donnerstag, über 4 Kilo.
Sind Räuberbienen ins Volk gelangt bei der TeB Aktion und diese liegen nun nach einem Kampf mit den anderen tot im Boden? Im Brutling findet sich gleichzeitig kein Totenfall. Müssten in dem Fall nicht auch dort Räuberbienen während TuB eingedrungen sein?
Gleichzeitig müssten trotzdem alle Flugbienen aus dem Flugling zurück zum Brutling geflogen sein, bei sofort einkehrender Dunkelheit am Donenrstagabend wohl direkt am nächsten Tag. Anders lässt sich die gernige Bienenmasse nicht erklären, der Flugling war vollbesetzt.
Letzteres ist auf jeden Fall ein Grund für die geringe Anzahl an Überlebenden im Flugling, erklärt aber die Toten nicht...
Bei den ausgestreckten Rüsseln ALLER Toten (auf dem Foto sehen nicht alle so aus) dachte ich eher an Vergiftung? Daher dann doch das Futter?
Wenn jemand das Phänomen kennt, gerne Bescheid geben!
Grüße