Sehe ich nicht ganz so ... Unter normalen Umständen es wird mindestens 4 wenn nicht sogar 5 Wochen brauchen bis eine neue Königin begattet ist und anfängt zu legen .Da ist locker eine Woche Zeit zum Sprühen nach auslaufen der letzten Brut...
Was sind jetzt "normale Umstaende"?
Bei der Bildung des hier beschriebenen Ablegers war eine Schwarmzelle vorhanden. Diese war am Tag der Bildung ca. bei Tag 8 (alles andere ist "Hoffnung").
Simple Mathematik: Vom Ei bis zur legenden Koenigin braucht es im Mittel 3+5+8+7+1 = 24 Tage (kann auch etwas schneller/langsamer gehen). 24-8 ist 16. Vom Start des Ablegers beoetigt es 21, bei vorhandener Drohnenbrut 23 Tage bis zur Brutfreiheit. 21 (23) - 16 = 5 (7) Tage fehlen bis zur Brutfreiheit.
Freilich kann man beim Vorhandensein von Larven auch noch OX spruehen. Die Wirkung der Behandlung ist aber nur noch mit rd. 50% anzusetzen. Ist leider so. Solche Ableger (vor allem wenn vom Mai) muessen dann - je nach Milbenbefall im Herkunftsvolk - oft schon im August irgendwie behandelt werden, damit die Varroa nicht ausser Kontrolle geraet. Immer dran denken: Die Winterbienen muessen gesund sein!
Wir hatten uebrigens auch schon Faelle, wo 21 Tage nach der Bildung eines solchen Ablegers bereits verdeckelte! Brut vorhanden war. Vermutlich hatten wir eine verdeckelte Schwarmzelle uebersehen...
Und noch was grundsaetzliches: Mit Schwarmzellen bildet man unter "normalen Umstaenden" grundsaetzlich keine Ableger, weil:
1. keine vernuenftige Varroabehandlung bei Brutfreiheit moeglich ist
2. man damit die Bienen auf Schwarmfreudigkeit hin zuechtet (auch an die daraus im kommenden Jahr entstehenden Drohnen denken!)
Wuerde mir der beschrieben Ableger "zulaufen", wuerde ich dem vollkommen schmerzfrei ein paar Flumethrinstreifen zuhaengen, zusaetzlich am Tag 21 nach Bildung 1x OX spruehen und hoffen, dass dies bis Mitte September als Behandlung reicht. Und natuerlich im Herbst auf was Vernuenftiges umweiseln. Fuer irgendwelche Schwarmfangaktionen fehlen mir schlichtweg Zeit und Material.
Aber wie immer: Man kann alles auch anders machen. Jeder zieht sich bekanntlich den Schuh an, der passt.