Hallo allerseits,
wie versprochen hier mein Erfahrungsbericht über meine erste gründlichere Nachschau der eiden Augustowska-Völker, deren Königinnen ich beide 2013 vom Züchter im Polen erhielt (siehe http://imkerforum.nordbiene.de/viewtopic.php?f=227&t=1773 ). Wir erinnern uns: beide Königinnen wurden instrumentell besamt und als Reinzuchtköniginnen verkauft; Kostenpunkt jeweils 150 zloty, was ungefähr 38 Euro entspricht.
Am Samstag durfte ich bei recht gutem, aber kühlen Wetter erstmals alle Völker gründlicher durchsehen, dabei natürlich auch die beiden Augustowska-Völker. Um es kurz zu machen: die Königin in dem Volk der Trogbeute ist bereits zu 100% drohnenbrütig, die andere in der Dadantbeute bereits zu ca. 30-40 %. Von daher kann ich mir natürlich jedes Urteil über die Leistungsfähigkeit ersparen. Zur Beurteilung der Reinheit und der Stechlust langt es aber allemal.
Zur Reinheit: wie die Fotos zeigen, sind beide Augustowska-Völker eindeutige Hybriden. Ein hoher Anteil der geschlüpften Bienen hat dichte graue Filzbinden, einen schmalen Spitzen Hinterleib und manchmal (in beiden Völkern) gelbe Farbzeichen. Eine Flügeluntersuchung kann man sich somit sparen, ich werde aber zu Dokumentationszwecken trotzdem die Flügel untersuchen.
Mit einer Dunklen Biene hat die Augustowska nur noch auf den allerersten Blick zu tun. Bei genauerem Hinschauen liegt aber eine deutliche Hybridisierung mit anderen eingeschleppten Rassen vor.
Zur Sanftmut: bei beiden Völkern gelang es mir nicht, stichfrei auch nur die erste Wabe zu ziehen. Trotz kräftiger Rauchgabe (manche mögen es über die Webcam beobachtet haben) griffen mich die Bienen sofort an. Im Gegensatz zur ebenso unruhigen Sicula stechen die Augustowska-Bienen nicht in die Finger, sondern zielgerichtet in Augen, Ohren und Nase.
Ich wurde wirklich zerstochen, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe.
Niemandem kann ich zu dieser Biene raten.
Anbei einige aussagekräftige Fotos.
LG
Kai