Honigschaum im Glas - Was tun?

  • Moin zusammen,


    ich habe Honig abgefüllt und dieser enthielt scheinbar noch zu viel Sauerstoff und hat angefangen im Glas zu schäumen:



    Ich habe jetzt erstmal den Honig auf den Kopf gedreht, allerdings bin ich mir rückblickend betrachtet garnicht mehr sicher ob das so gut ist. Meine Frage lautet jetzt, kann ich noch irgendetwas unternehmen, damit sich der Sauerstoff absetzt oder müsste ich den Schaum am Ende abschöpfen?


    Beste Grüße!

  • Hallo Ole,


    das Umdrehen ist absolut unnötig. Bei Marmelade kannst du das gerne machen! :wink:


    Es gibt 2 mögliche Gründe:
    Entweder der Honig gärt (würdest du riechen), das glaube ich aber nach dem Foto nicht.
    Ich glaube, du hast den Honig zu schnell abgefüllt, und nicht vorher aufsteigende Luft und Pollen abgeschöpft.
    Ich lasse den Honig immer mindestens 2 Wochen im Eimer. Jeweils vor dem Rühren schöpfe ich die aufgestiegenen Partikel ab.


    Machen kannst du in dem festen Zustand jetzt eigentlich nichts mehr. Ist aber auch nicht nötig. Für den Verkauf wäre das jetzt nicht so schön, aber für den Eigenbedarf tut es nichts zur Sache.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,


    wo du gerade schreibst, dass du vor jedem Rührvorgang abschöpfst, erkenne ich den Fehler. Ich dachte es müsste nur nach der ersten Ruhephase abgeschöpft werden und sobald mit dem Rühren begonnen wird nicht mehr. Ich dachte auch, dass direkt vor dem Abfüllen noch einmal gerührt werden muss, vermutlich ist es besser, einen Tag vor dem Abfüllen zu rühren, den entstandenen Schaum final abzuschöpfen und im Anschluss erst abzufüllen.


    Die paar Gläser werden eh verschenkt oder selbst verzehrt, in so fern kann ich damit Leben.



    Beste Grüße und danke für die Antwort!

  • Hey Ole,


    na das war ja einfach! Schön, dass ich dir helfen konnte! :D


    Durch das Rühren wirbelst du ja quasi immer wieder neu Partikel und Luftbläschen auf. Die steigen dann nach oben und müssen abgeschöpft werden. Dazu muss der Honig mindestens einen Tag (je nach Konsistenz auch länger) ruhig stehen.
    Wichtig ist auch, dass du beim Rühren nie Luft einarbeiten darfst! Also musst du das Rührwerk immer unter der Honigoberfläche halten und bei Auf-Ab-Bewegungen vorsichtig sein. Die Luft bringt nicht nur das Problem des unschönen Aussehens mit sich, sondern noch ein viel größeres. Die Luftbläschen vergrößern die Oberfläche des Honigs, der so mehr Luftfeuchte aufnehmen kann. Im ungünstigsten Fall ist die Feuchtigkeit direkt in der eingerührten Luft. Dann riskierst du eine Gärung, selbst wenn der Honig beim Schleudern absolut reif war.


    LG Johannes


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  • Hallo Johannes,


    wie immer vielen Dank für deine aufschlussreichen Hinweise. Ich hatte leider nur 5 l Honig und einen Baumarkt-Farbrührer, deswegen musste ich den Eimer schon immer angewinkelt festhalten, damit der Rührstab tief genug abtaucht. Ich konnte aber trotzdem sehen, dass Luft mit eingearbeitet wurde. In diesem Fall hätte ich wohl um so länger warten müssen, bis ich den Schaum abschöpfe.


    Ja, dann hoffe ich mal, dass mir der Honig im nächsten Jahr besser gelingt :wink:


    Besten Gruß!

  • Das wird ganz sich nächstes Jahr besser laufen!
    Du kennst jetzt den Fehler und kannst das ändern. Und bei der geringen Menge wäre es mit jedem Rührer sehr schwer geworden.


    LG Johannes


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  • Moin
    Ich empfehle einen Auf-und Ab Rührer, rein manuell. (5 Tage, 10 Minuten täglich). Abschäumen am 6ten Tag.
    Was für ein Honig ist es? Muß dieser überhaupt gerührt werden.
    Ja, ich bin kein Freund des Rührens, insbesondere wenn überrührt wird,
    was ja mit Maschinen einfach schnell passiert und schon hast du einen "honeyshake".
    Persönlich rühre ich nur noch bei Hand. Das ist mir mein Honig wert.
    Ansonsten ist mein weicher und grobkritalliner Lindenhonig auch sehr beliebt.
    Schönen Gruss, Elk



  • Hi, danke für die Rückmeldung. Es kann sein, dass ich wirklich schon zu viel gerührt habe. Ich werde im nächsten Jahr auf jeden Fall mein Arbeitswerkzeug noch einmal überdenken. Dein Prinzip 5 Tage, 10 Minuten täglich und Abschäumen am 6ten Tag, gefällt mir sehr gut. Das ist einfach und eine gute Richtlinie an die ich mich beim nächsten Honig wohl halten werde.


    Beste Grüße!

  • @Elk


    Da meine Imkerei (nachdem was ich mir im Moment vorstellen kann) auch in der "Endfassung" nicht mehr als 50% von deinen 30 Völkern annehmen soll und ich auch eher für das Rühren per Hand bin. Welches Gerät benutzt du dafür?

  • Ich sehe das genau wie Elk. Mit dem Rühren sollte man es nicht übertrieben, zumindest was die Geschwindigkeit anbelangt.
    Ich schöpfe trotzdem vor dem ersten Rühren ab.
    Zwischen Schleudern und erstem Rühren warte ich aber einige Tage.


    Dann benutze ich gerne den Auf-Ab-Rührer von Holtermann.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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  • Beispiel Kartoffelbrei:
    Manuell wunderbar, nutzt du allerdings den Elektromixer, erhälst du innerhalb kürzester Zeit Tapetenkleister.
    Mit dem Auf und Ab Rührer erzeuge ich liebevoll 100kg gerührten Honig jedes Jahr.
    Den Großteil des Honigs lasse ich wie er ist, Allerdings ist die Hälfte davon Akazie.
    In Anbetracht des Aufwandes, den die Bienen für ihren Honig betreiben, will ich das Endprodukt nicht durch einen marginalen Zeitgewinn gefährden.
    Elk