Imkerfreund Dirk Unger hört auf

  • Hallo allerseits,


    der durch Youtube recht bekannt gewordene Imker Dirk Unger hört auf; und zwar offensichtlich sowohl mit der Imkerei-Community aber auch mit der gesamten Imkerei selber (von der er sich schon komplett getrennt hat). Den Film dazu gibt's weiter unten.


    Solche Meldungen berühren mich immer wieder, wenn bis dato hochengagierte, erfolgreiche, professionelle Imker plötzlich von heute auf morgen komplett aufhören. Quasi alles hinschmeißen. Dies habe ich schon öfters erlebt. Also von 100 auf Null entschleunigen.


    Muss das so sein? Woher kommt dieses "alles aufgeben"? Ist es Überlastung? Zu hohe Ansprüche an andere und sich selbst? Eine Art Burn out? Was spielt da eine Rolle.


    So und nun der Film.


    LG
    Kai


    [youtube]

    [/youtube]

  • Hallo Kai,


    da bin ich aber paff, ich mochte diesen Kanal mit Dirk Unger, hat seine Sache doch recht gut gemacht.


    Es ist zwar bedauerlich dass er aufhört, aber es ist nun mal seine Entscheidung die wir akzeptieren müssen, ich finds einfach schade.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus

  • Mir haben seine Videos und seine Art auch sehr gefallen. Er versteht wirklich was von Bienen und hat ja auch eine tolle Imkerei (gehabt?). Umso mehr wundert mich natürlich das Ende.


    Schade.


    LG
    Kai

  • Moin,


    ich war/bin auch ein großer Freund von ihm, seiner Art und seinen Filmen. Ich glaube, nach Gefühl, habe ich durch seine Filme mehr gelernt als durch alles andere bisher rund um die Bienen.
    Besonders gut an ihm gefallen hat mir die Tatsache das er sich und seine Imkerei nach meinem empfinden nie als einzige wahre Lehre angesehen hat. Er hat mMn stets betont wie er es macht und wozu das bei ihm geführt hat. Es gab ein paar sehr wenige Dinge an seiner Art zu imkern (Plastikrähmchen und manchmal die pure Geschwindigkeit des arbeitens) die mir nicht so gefallen haben. Das war und ist aber einmal subjektiv. Gegen Plastikrähmchen habe ich eine irrationale Ablehnung die die gezeigten und sicherlich durchaus vorhandenen Vorteile nicht ändern können.
    Das andere liegt einfach am Ansatz und wurde von ihm ja auch betont. Ich möchte, Stand heute ;), niemals mehr als 10 Völker haben und diese auch nicht auf Akkord durcharbeiten müssen. Bei ihm und seiner Imkerei war es ja so das er etliche Völker mehr hatte und da schlichtweg dazu gezwungen war die Zeit effektiv zu nutzen.


    Naja wie auch immer. Ich habe jedenfalls alle seine Filme gesehen und fand es auch schade das er, vorerst, aufhört.
    In seinem speziellen Fall bin ich aber der Meinung und hab es so verstanden das er primär "nur" mit den Filmen aufhört da er meint sich sonst nur noch zu wiederholen. Seine eigene Imkerei hat er mMn nicht wirklich aufgegeben. Er hat sie nur massiv verkleinert und daraus eine Kleinsthobbyimkerei gemacht mit sehr wenigen Völkern. Ja noch im vorletzten Video wo er die anderen beiden bei seiner Fahrradtour besucht hat sagte er ja das er nächstes Jahr mal wieder ein zwei Normbeuten austesten möchte.
    Der Grund für die Verkleinerung, war in einem vorangegangen Video erklärt, war der das er plötzlich eine relativ starke Allergie gegen Bienenstiche entwickelt hat.

  • Ich denke auch, dass er mit Bienen nicht aufhören wird.
    Im Video selbst sagt er ja gegen Ende, dass er nicht ausschliessen wird irgendwann mal wieder vielleicht ein Video zu machen.
    Worüber also, wenn nicht über Bienen :P
    Er sagt eigentlich nur, dass er all sein Wissen jetzt preisgegeben hat und damit erreicht hat was er wollte und sich jetzt im Grunde mit neuen Videos wiederholen würde.
    Ob das wirklich so ist bezweifel ich wein wenig, denn ich denke, dass man nie ganz auslernen wird und auch er sicher neue Erkenntnisse erlangen wird, über die man dann Berichten könnte.. Bienen überraschen einen ja bekanntlich immer wieder ;)


    lg Mauee

  • Hi,
    soweit ich das jetzt mitbekommen habe hört er komplett auf.
    Derzeit bietet er seine Restimkerei einschließlich Bienenwagen etc. zum Verkauf beim Imkermarkt.
    Ich finde es auch schade das er aufhört, aber seine tollen Videos bleiben uns ja.


    VG Marion

  • HAllo allerseits,


    Dirk Unger verabschiedet sich ein zweites Mal. :shock:


    Nachdem er ja jetzt ohne Bienen zwischendurch weiter "Bienenvideos" gedreht hatte, begründet er seinen jetzigen Schritt mit Zeitargumenten.
    Naja, ein bisschen wird ihm mittlerweile wohl auch der Praxisbezug fehlen. Dies sieht man, wenn man seine letzten Videos verfolgt, an seiner doch misslungenen Nassenheider-Kampagne. Diese lobt er in den Himmel, ohne die massiven Nachteile zu nennen, welche ich festgestellt habe:


    Totale Brutzerstörung
    Bienentötung
    Schwierigkeit der richtigen Dosierung, bzw Bienenverluste trotz RICHTIGER Dosierung.


    Nachfolgend sein zweiter Abschied "ich schaffe es nicht".


    LG
    Kai


    [youtubehd]

    [/youtubehd]

  • Moin,
    Kai, das Video ich schaffe es nicht, bezog sich hauptsächlich auf sein Buch .
    Kai, das Du nun so viel Pech mit dem Nassenheider Prof hattest, ist schon schlimm!



    Aber nun Dirk Unger dafür die schuld geben, ist nicht in Ordnung. Hundert oder mehr Imker
    behandeln erfolgreich ihre Völker mit dem Nassenheider Verdunster ich eingeschlossen
    und das als Anfänger. Start meinen Imker Hobbys 2013, zwei Ableger, Varroa Behandlung
    mit AS und Schwammtuch, Rest entmilbung am 22.12.2013 mit Bienenwohl, obwohl beide Ableger
    einigermaßen über den Winter gekommen sind, habe ich mich für das nächste mit dem Nassenheider Prof
    auseinandergesetzt und das durch ein Video von Dirk Unger.
    In dem Video führte er vor, wie er mit den alten NHV seine Völker im warm Bau behandelte.
    Am Ende des Videos packte Dirk Unger einen neuen Verdunster von Fa. Nassenheider und erklärte das
    Prinzip des NHP.
    In 2014 hatte ich dann ende August zehn Völker und zehn NHP, ein Volk war so voll Milben, das ich eine zweite
    vierzehn Tage Behandlung durchführte, es war inzwischen schon ziemlich schlechtes Wetter, so das ich ein
    Grablicht zur Hilfe nahm.
    Jetzt 2017 habe ich nach ende der Behandlung zwei Königinnen vermisst und auch einiges an Totenfall sowie ausgeräumte Brutzellen. Es war das erste und so viele Brutzellen ausgeräumt wurden,
    auch auf fast allen Flugbrettern lagen täglich tote Bienen.
    Es gab nach ende der Behandlung auch nur in drei oder vier Völkern noch frische Brut.
    Mit meinem Geschreibsel, möchte ich Dir eigentlich nur anzeigen das Du nicht der einzige bist mit den Verlusten
    nach der AS Behandlung mit dem Nassenheider Verdunster.
    Trotz alledem würde ich nie auf die Idee kommen Dirk Unger dafür die schuld zu geben.
    Ich werde 2018, wenn noch Bienen in den Kisten leben, ganz auf MS Sprühbehandlung setzen.
    Kai ich habe zwei Kurse besucht, aber das meiste habe ich mir von den verschiedenen YouTube Videos abgeguckt.
    Die von mir bevorzugten Autoren, waren/sind Ralf Hase, Dirk Unger, der Spessart Imker, Simon Hummel, Kai Michael Engfer, und seit neustem Johannes Peter.


    Gruß Jens.

  • HAllo Jens,


    danke für Deine ausführliche Antwort.


    Natürlich gebe ich Dirk Unger nicht die Schuld an den Verlusten beim NAssenheider. Warum sollte ich?


    Ich habe lediglich gesagt, dass er sich in seiner Liebe zum Nassenheider wahrscheinlich verrannt hat und die Nachteile nicht beschrieb. Diese Nachteile wurden ihm allerdings in der Praxis von mir und anderen dargelegt. Sogar per Video. Er musste sich selber eingestehen, dass der Nassenheider doch nicht sooo (sein Zitat) geil ist wie von ihm dargestellt.


    LG
    Kai

  • Moin Kai, na gut, oder auch nicht so gut, vielleicht habe ich das auch nicht so verstanden, wie du es
    gemeint hast!
    Wer richtig liest ist klar im Vorteil, meine Wahrnehmung mit der Schuldzuweisung, bezog sich
    auf den unterschied, zwischen dem eingangs Bericht (Imker freund Dirk Unger hört auf) und
    Dirk Unger verabschiedet sich ein zweites Mal. Hätte ich auf das Datum von 2015 geachtet, wäre ich gar nicht
    auf die Idee gekommen, auf deine Mitteilung vom 8.12.017 (Dirk Unger verabschiedet sich ein zweites Mal) einen Kommentar abzugeben.
    Kai, du hast ja schon gleich nach der misslungen Nassenheider Behandlung mit den vielen toten Bienen und den
    von der AS verbrannten pflanzen vor dem Flugloch berichtet.
    Kai, ich kann dir nur versprechen, beim nächsten Mal erst einmal alles zu lesen, und zwar mit Datum von Start und Ziel.
    LG Jens.

  • ... und auch hier ein "Aufhör-Video" auf seinem zweiten Kanal



    Ist es eine zwangsläufige Entwicklung, die jeden engagierten "Arbeitsmenschen" ereilt? Ich kann mich mit seinen Gedanken und Empfindungen durchaus anfreunden. Auch ich habe gefühlt zu wenig Zeit für alles.


    Irgendwie etwas erschreckend.


    LG

    kai

  • Es ist immer wieder Schade, wenn ein Imker aufgeben muss. Aber oft ist es das Alter oder die Zeit. Bis jetzt ist die Arbeit mit den Bienen und die Gartenarbeit mein Ausgleich für meinen stressigen Job. Aber ich denke auch je mehr Völker man hat umso stressiger kann es auch werden alle Arbeiten nach besten Gewissen zu erledigen.


    MFG

  • Solang man noch etwas lernt und/oder etwas für seine Bienen zu bauen/basteln hat und das erfolgreich umsetzt, macht es Spaß. Auch, wenn man Erfolge hat (inkl. erfolgreichem Schwarm(ein)fang), die Anzahl der Völker moderat, der Honigertrag vielleicht noch mehr wächst, motiviert das, jedenfalls mich.


    70 Völker? Macht definitiv keinen Spaß mehr, ist nur noch Arbeit, und das oft ziemlich anstrengende, zudem auch frustbeladene: Wetter, Vandalismus, Winterverluste, schlimmstenfalls Seuchen! Berufsimker mit mehreren hundert Völkern kleckern nicht, sondern klotzen nur. Nachtfahrten unter Zeitdruck von Norddeutschland zu den schon blühenden Obstplantagen im Süden, frühmorgens noch entladen und aufstellen, da macht schon das Sehen solcher Reportagen keinen Spaß.


    Weder hätte ich Lust, neben dem Beruf zu imkern, noch verspüre ich das Bedürfnis, das im Erwerb zu tun. Manche haben ja das Glück, von ihrer Arbeit nicht erschöpft zu werden bzw. pünktlich Feierabend zu haben.


    Davon leben müssen - im Neben- oder gar im Haupterwerb - möchte ich, Gott bewahre, nie im Leben! Das täte mir mit Sicherheit keinen Spaß mehr bereiten.


    Solang es Steckenpferd und Freizeitvergnügen ist - sehr gern!


    Dirk Unger ist in bezug auf Bienensucht schlichtweg mental ausgebrannt.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Hatte auch schon das vergnügen bei einem Groß Imker, über 200 Völker mit zu arbeiten das ist stress pur von morgens bis abends nach 2-3 tagen biste fertig mit der Welt. Bis 10 Völker geht gerade noch. Aber es ist schwierig es bei diesen zehn zu belassen.;)


    Gruss drohnenfreund,

  • Naja, das 70 Völker wirklich Dauerstress sind kann ich jetzt nicht gerade behaupten, 90% liegt an der Organisation.


    Das warum es bei vielen zu so einem Stressproblem wird, liegt ganz einfach daran, dass zu viele Imker nicht mit ihren Imkereien wachsen. Wie viele Berufsimker gibt es, in deren Imkereien wird alles per Hand gemacht, vom Wandern bis zum Abfüllen. Ich habe tatsächlich schon Imkereien mit 100 Völkern kennen gelernt, da wurde noch per Hand (Quetschhahn) abgefüllt).


    Auf meine Wunschliste für dieses Jahr hat sich dafür aber auch ein BobCat geschlichen. Die Schleudertechnik soll auch mehr werden, mit dem Ziel das Irgendwann eine ganze Keller Linie da steht, Schleudern will ich immernoch an einem Tag und nicht Wochenlang. Das ist natürlich nicht ganz einfach und muss man alles erst einmal haben, aber jede Maschine nimmt einem Zeit ab ohne Ende.


    Vertrieb ist auch immernoch so eine Sache, der Verkauf an der Haustür ist ja schön und gut, aber man muss sich da auch schon ne weitere Methode suchen. Ich hab mich z.B. wie ich noch keinen Abfüller hatte, dafür entschieden alles im Eimer zu verkaufen und meinen Direktverkauf in Lohnabfüllung machen zu lassen. Jetzt füll ich zwr einen Großteilselbst ab, aber alles geht ohne Etikett an Imker die umlabeln.

    Das werde ich auch do beibehalten, da wo ich jetzt gerade Wohne kann ich mit den Preisen der Imker vor Ort nicht mithalten, da bekomme ich von meinen Wiederverkäufern den selben Preis, wie er hier noch als Endkundenpreis gehandelt wird.

  • "der Verkauf an der Haustür ist ja schön und gut, aber man muss sich da auch schon ne weitere Methode suchen."


    Vor allem, wenn einem jemand wg. 1 Glas Honig ueber eine halbe Stunde lang ein Ohr abkaut. Irgendwann ist man dann zwangslaeufig aus der Hausverkaufsnummer raus.

  • das finde ich überhaupt nicht, ich freue mich über jeden Haustürkunden. Sehr vielen bringe ich auf diesem Weg die Probleme des Insektenschwunds näher.

    So unterschiedlich ist das. :P


    Für mich wäre es eine grauenhafte Vorstellung: fremde Menschen zu jeder Tages- und Nachtzeit an der Haustür? Niemals! ;)


    LG

    Kai