meine erste Wanderung

  • Hallo Heiko,


    alles klar. Mit Halbzargen ist es eine feine Sache!


    Besonders in diesem Jahr wird der 4. Punkt zutreffend sein. Da würde ich mir an deiner Stelle gar keine "Vorwürfe" machen. :)


    Bei mir war es ein erstaunlich gutes Honigjahr. Meine F1-Völker haben tolle Arbeit geleistet.
    Da ich mir jetzt nicht sicher bin, ob du auf deine letzte Frage eine Antwort bekommen wirst, biete ich dir mal ein Beispiel von mir an.
    Seit letztem Jahr stehen bei mir erstmals ein paar wenige Völker auf ZaDant. Also ein BR mit Zander-Breite und Dadant-Höhe. Von der Wabenfläche dürfte das deinem Maß sehr nahe kommen. Ein Schied verwende ich übrigens nicht.
    Diese Völker konnte ich auch problemlos ohne ASG mit Halbzargen als HR führen. Die Königinnen blieben brav unten. Honig gab es reichlich!


    Moderation: Die Zeilen mit den kg-Angaben habe ich nach reiflicher Überlegung entfernt und das Original nur Heiko als PN geschickt. Dies hat den Grund, dass solche Zahlen nicht überregional vergleichbar sein können und mir jeder Leistungsgedanke bei meinen Bienen fern ist!


    Ich tippe bei dir also echt auf ein klimatisches Problem.
    Vielleicht solltest du aber auch mal wieder gezielt F1 nachziehen. Es könnte durchaus sein, dass deine Landbiene zwar sehr vital, aber eben nicht mehr so sammelfreudig ist.


    LG Johannes


    PS: Von allen Völkern, aber besonders von den ZaDant-Völkern habe ich auch im Laufe des Jahres zahlreiche Brutwaben für die Zucht entnommen.


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Zitat von Heiko

    ....
    Ich gehe jetzt nicht unter die Erwerbsimker aber mich interessiert schon mal wo die Unterschiede wohl herkommen!?


    LG Heiko


    Hallo Heiko,


    erstmal Glückwunsch zur abgeschlossenen Wanderung in die Linde. :P Zur der von Dir aufgeworfenen Frage von mir nur einige wenige, aber entscheidende Anmerkungen, die noch aus der Zeit stammen, in der ich mit Vater zusammen 60 Völker hatte und wir auch gezielt Sommerhonig ernten wollten:


    • Die Linde produziert hier bei uns nur ganz selten Nektar. Der Ertrag pro Baum ist wirklich sehr gering.
    • Die Beute muss warmhaltig und gut isoliert sein; hier bietet sich Styropor an.
    • Die Völker müssen wirklich sehr stark sein; mindestens 3, besser 4 Zargen DN Segeberger voller Bienen, um schlagkräftig die Sommertracht zu nutzen.
    • Die einzusetzende Biene sollte möglichst sammeleifrig sein und fleissig. Optimal ist hier die Ligustica (Sommertrachtbiene in Dänemark).


    Schundau glaube ich beschrieb ganz gut, wie man Völker noch bis in den Sommer hinein stark und schlagkräftig erhielt über den Demaree-Plan etc. Trotzdem wird es hier im Norden nur selten eine gute Sommertracht geben. Es gibt zu wenig Linden pro Volk. Sommertracht ist nur dann nennenswert, wenn Blatthonig dazu kommt. Dies kommt aufgrund unseres Wetters vielleicht alle 10 Jahre einmal vor.


    Von daher freue Dich über den kostbaren Linden-Weissklee-Brombeer-Blatt-Honig, den Du geerntet hast. :P


    LG
    Kai

  • Zitat von imkerforum-nordbiene

    Von daher freue Dich über den kostbaren Linden-Weissklee-Brombeer-Blatt-Honig, den Du geerntet hast.


    Das tue ich ganz bestimmt! Ist wirklich sehr lecker!


    Zitat von imkerforum-nordbiene

    Die Völker müssen wirklich sehr stark sein; mindestens 3, besser 4 Zargen DN Segeberger voller Bienen, um schlagkräftig die Sommertracht zu nutzen.


    Das wäre ja mehr als das doppelte meiner 1,5 DN- Ausgangsbasis :shock:


    Zitat von Johannes

    Seit letztem Jahr stehen bei mir erstmals ein paar wenige Völker auf ZaDant. Also ein BR mit Zander-Breite und Dadant-Höhe. Von der Wabenfläche dürfte das deinem Maß sehr nahe kommen. Ein Schied verwende ich übrigens nicht. Diese Völker konnte ich auch problemlos ohne ASG mit Halbzargen als HR führen. Die Königinnen blieben brav unten. Honig gab es reichlich!


    Hallo Johannes, danke auch für deine Infos! Der Punkt 4 ist natürlich eine Sache. Aber da müssen andere Imker vor Ort ja auch durch. Weiter grübelnde Grüße....


    sendet Heiko

  • HAllo allerseits,


    ich habe nochmals kurz bei Schundau (So imkern wir in der Segeberger Kunststoff-Magazinbeute) und Jansen (Aufbau und Betrachtung einer Betriebsweise) nachgeschaut. Bei Schundau gehen die Völker mit zwei Brutraumzargen und 2-3 Honigräumen (je 11 Waben DN) in die Tracht. Bei Jansen sind es drei Brutzargen und 4 Honigräume, nach eigenen Angaben besteht so ein Volk aus 120.000 Bienen. Beide arbeiteten mit Segeberger Beuten und extrem brutlustigen Völkern.


    Dies sind natürlich ganz andere Größen, als die die wir von der Dunklen Biene gewohnt sind. :P Aber nach meinen Erfahrungen sind derartige schlagkräftige Völker für eine ergiebige Honigernte notwendig. Auch Schundau gab ja Honigerträge in Zahlen wieder, zu lesen in seiner Broschüre. Diese Größen haben mein Vater und ich im Schnitt nie erreicht.


    LG
    Kai


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  • Zitat von imkerforum-nordbiene

    ...Dies sind natürlich ganz andere Größen, als die die wir von der Dunklen Biene gewohnt sind. :P ...


    Hey Kai,


    unmöglich ist das auch bei der Dunklen nicht. Zumindest mit meinen F1 komme ich (wenn ich nicht schröpfe) auch auf solche Größe. Letztes Jahr und auch dieses Jahr hatte ich paar Völker, die 5 Zanderzargen besetzten. Eine 6. wäre für die Bienen möglich gewesen. Aber nicht für mich! :mrgreen: Denn mehr als die 3-stufige Bockleiter will ich zum Imkern nicht benutzen. :P Diese Völker habe ich dann einfach geteilt.
    Wichtig, um solche Stärke zu erreichen, ist eine gute Versorgung im Frühjahr. Bei mir stehen massenhaft Haselnüsse und Weiden aller Art. Diese vielseitige Versorgung mit natürlichem Pollen ist essentiell um später ergiebige Volker zu bekommen.
    Und ein wesentlicher Faktor ist das Wetter! Dies passte dieses Jahr ja zum Teil gar nicht. Aber ich habe das bestmögliche aus der Situation machen können. Mit dem Honigertrag bin ich zufrieden. Nur die Zucht war von mehr Rückschlägen als Erfolgen geprägt.


    Zurück zum Thema:
    Die Linde ist wohl eine der launischsten Trachten überhaupt. In manchen Jahren erzielt man gigantische Erträge, in anderen Jahren fast nichts. Kalkulieren kann man mit dieser Tracht jedenfalls nicht!


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/