Apitraz, Wirkstoff Amitraz, in Deutschland zugelassen!

  • HAllo allerseits,


    es verdichten sich die Nachrichten, dass ab 01.01.2016 in Deutschland der Wirkstoff Amitraz in Form des Präparates Apitraz zur Bekämpfung der Varroa zugelassen wurde. Damit gehört Deutschland zu den wenigen Ländern, wo dieser Stoff erst jetzt legal eingesetzt werden kann.


    Weitere Infos zum neuen Mittel demnächst in diesem Thema, sobald verfügbar.


    Hier Infos zum Präparat: http://www.desdelapiquera.com/…kmiteproblemas-y-mas.html


    Demnach ist das Präparat im Herbst einzusetzen; Brutfreiheit ist keine Bedingung. Zwei Streifen werden für 6 Wochen ins Volk gehängt - fertig! :P


    LG
    Kai

  • Hallo Kai
    Habe da eine Frage zu Amitraz
    Ich hab vor kurzem einen Bericht über eine Studie von Imkern im Main -Kinzig Kreis gelesen.
    Die haben mit der Uni Frankfurt eine Methode der Voroa Bekämpfung getestet.
    So wie ich das verstanden habe arbeiteten sie mit dem Mittel BIOWAR 500.Ich glaube das wird in Polen hergestellt.
    Der Wirkstoff darin ist Amitraz.


    Gibt's da Erfahrungen...und ist Amitraz nun zugelassen ???
    Gruss aus dem Saar Pfalz Kreis Dirk

  • HAllo,


    ja, Amitraz ist ab 2016 in Form des Produktes Apitraz zugelassen. Andere Arzneimittel auf Amitraz-Basis sind nicht erlaubt, dazu gehört auch Apiwarol.


    Noch kenne ich nicht den Text der Zulassungsverordnung, aber wenn es stimmt, dann wird Apitraz nur über den Tierarzt erhältlich sein, UND es soll "nur dann" angewendet werden, wenn ein "Behandlungsnotstand" auftritt, es also mit dem Volk schon 5 vor 12 ist.


    Warten wir es ab. In den Imkerzeitschriften Februar 2016 werden die ersten Erläuterungen zu finden sein. :P


    LG
    Kai

  • ohjeohje,


    Nicotin(oide) stören bei Bienen das Kurzzeitgedächniss, Amitraz scheint das Langzeitgedächnis der Imker zu stören...


    Als die Varroa kam, hat die Pharmaindustrie alles rausgekramt, was bis dahin in Zeckenhalsbändern, Pflanzen oder bei Schafen gegen Milben half.
    Dabei hat man sich ein befreundetes Bienenistitut gesucht und testen lassen.
    Ergebniss: mit der richtigen Dosierung klappt es, die Milben fallen.


    Sensation!!!! Alle sind begeistert....


    Dann kam jemand auf die Idee nachzufragen, wo die Gifte denn bleiben, wenn die Milben gestorben sind..


    Messungen haben dann ergeben, dass das Zeug ins Wachs geht. Also direkt ins Herz des Biens!


    Das Wachs wurde dann so giftig, dass Gummibärchen oder Kosmetika lieber mit afrikanischem statt mit einheimischen Bienenwachs hergestellt wurden.
    In Afrika hat niemand genug Geld für diese Varroagifte, das Wachs ist darum gesundheitlich unbedenklich...


    Einige Wissenschaftler haben sich dann (privat! Keine Unterstützung der Pharmaindustrie oder der Bieneninstitute!) Gedanken gemacht und nach Varroa-Giften gesucht, die nicht ins Wachs gehen. Gefunden wurden:
    Ameisensäre, Milchsäure, Öxalsäure.


    Dann wurden diese Mittel propagiert und die Gift-Belastung in den Mittelwänden begann zu sinken.


    Das scheint alles vergessen zu sein und nun bringt die Industrie neue Produkte, die Imker fordern es und die Wachsbelastung mit Giften wird wieder steigen....


    Hast Du mal nachgelesen, was im Beipackzettel vom Amitraz steht bzgl. der Abbauprodukete? Amitraz baut sich ja so herrlich schnell ab....
    Dort steht: wir wissen nicht wie die Abbauprodukte von Amitraz wirken!
    Wenn ich meinen Hund damit behandle, ist es mir auch egal!
    Wenn Amitraz-Abbauprodukte in meinen Honig kommen, jedoch nicht!


    Ich frage: was machst Du mit Deinem Wachs, wenn Du die Produkte der Industrie einsetzt? Machst Du mit diesem Wachs einen eigenen Wachskreislauf?
    Natürlich nicht! Wer will den Scheiß schon in seinen Brutwaben haben, die eigene Brut belasten und die Varroa auf Resistenz züchten?


    Also weg mit diesem Sondermüllwachs!
    Doch wohin?
    Als Giftmüll entsorgen? Teuer!
    Kerzen gießen und die Gifte beim Kunden weihnachtlich verdampfen?
    Zu aufwändig!
    Also geht das belastete Wachs zur Mittelwandherstellung beim "befeundeten" Bienenbedarfshändler.


    Damit landet das von Dir eingesetzte Gift in neuen Mittelwänden, die Dein Nachbar kauft.


    Pfui, pfui, pfui! Du entsorst also Deinen Giftmüll in die Beuten deines Nachbarn?


    Schäme Dich!


    Peer

  • Man kann hier gern anderer Meinung sein, aber so wie Du hier herumpolterst, wollen wir nicht miteinander umgehen. Außerdem tolerieren wir keine Doppelpostings /SPAM.


    Leider trägst Du hier zum Forum überhaupt nichts positives bei.
    Von daher: Alles Gute Dir für Deine weitere Zukunft!
    Kai

  • Geht das jetzt auch hier los mit den Sperrungen von Usern welche nicht im Mainstream liegen, oder gegen gewisse Sachen sind?!


    Der Artikel ist, meiner Ansicht nach, kein Gepoltere. Ich finde dass dort nur die Wahrheit geschrieben wurde.


    Andere Artikel von Gast12 kann ich leider nicht einsehen...

  • "Gast12" ist wieder dabei.
    Ich habe mich neu angemeldet und nichts verborgen: gleicher User, gleicher Name, gleiche Email, gleiche Adresse.


    Gast12 hat auch geschrieben: http://imkerforum.nordbiene.de…50&t=2554&start=15#p21476


    Mich ärgert, das hier wachslösliche Varroamittel "beworben" werden.
    Tausche Pest gegen Cholera, fällt mir dazu ein.
    Und dann werden dazu auch noch 2 Threats aufgemacht!


    Mir wird vorgeworfen, ich würde "Spam" verbreiten, nur weil ich mich nicht entscheiden kann, in welchem Threat mein Beitrag gelesen wird.


    Ok, das mit dem "Pfui" nehme ich zurück, das war übertrieben.


    Irgendwie ist es still geworden in den Amitraz-Threats.
    Hat ein Nachdenken eingesetzt?
    Das wäre schön!


    Peer

  • Hallo Peer


    Willkommen zurück!


    Ich schreib jetzt mal meine Sicht der Dinge.
    Also zunächst klingt dein Beitrag doch sehr zynisch und leider wenig sachlich. Außerdem ist ein Posting in 2 Themen (egal wie widersinnig deren Existenz ist) nervig! Ein Link im 2. Thema hätte gereicht. Oder halt nur der eine Beitrag. :wink:


    Übrigens hat Kai, soweit ich weiß, keinen Wachsschmelzer. Sein Wachs kommt wahrscheinlich gar nicht in die Kästen seiner Nachbarn. Außerdem lese ich nirgends, dass Kai ab morgen das Zeug benutzen will.



    Und jetzt was Grundlegendes zum Thema an sich:
    Ich finde das Mittel auch höchst bedenklich! Und nur weil es in anderen Ländern gemacht wird, müssen wir es nicht auch machen. Aber die Tatsache der Zulassung stört mich nicht. Man darf sich ja schließlich auch dagegen entschieden.
    Viel trauriger finde ich, dass bessere Methoden wie OS-Verdampfung wohl so schnell nicht zugelassen werden. Darüber kann man sich wirklich aufregen!


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • HAllo allerseits,


    heute auf dem Apisticus-Tag gab es einen wertvollen Beitrag von Herrn Klockgether, in dem er u. a. anmerkte, Amitraz hinterlasse im Honig keine Rückstände. Sein Artikel ist abrufbar auf seiner Seite:


    http://varroa-stop.de/3.-Amitraz-Behandlungsstreifen


    LG
    Kai

  • Zitat von imkerforum-nordbiene

    Amitraz hinterlasse im Honig keine Rückstände


    Hallo Kai,


    für mich ist der Beitrag wie eine Werbung vom Hersteller, der sein Produkt anpreist.... 8)
    Ob es wirklich stimmt es würden keine Rückstände im Honig usw geben wage ich zu bezweifeln.
    Ich lass lieber die Finger davon mir ist das Risiko zu groß. Wäre nicht das Erstemal, dass ein Mittel angepriesen wird, alle schweben auf Wolke sieben und dann ist die Ernüchterung groß.....


    Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    volle Zustimmung von mir :!::!::!:


    Die Frage ist bei solchen Aussagen auch immer mit welchen Tests und welcher Sensitivität/Spezifität das untersucht wurde. Nicht selten spielt der Geldgeber dabei eine entscheidende Rolle und dessen Motivation kann so gar nicht bienenfreundlich sein.


    Oder wie war das noch gleich mit den ganzen Insektiziden in der Landwirtschaft? ... Die waren doch auch alle gesund für Bienen und Menschen, oder? 8)


    Also wirklich. Ich sehe uns weit entfernt von einem Notstand, der solch ein Mittel im flächendeckenden Einsatz rechtfertigen würde!
    Mit Brutentnahme, MS, OS, (AS) und Thymovar kommen wir doch wirklich weit. Und eine Resistenz gegen diese Mittel und Methoden ist nicht absehbar.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo alle zusammen,
    brauchen wir wirklich neue/andere Mittel zur Varoabehandlung? Ich komme mit A.S.-O.S.und Drohnenbrut
    schneiden gut zurecht,dazu die Brutentnahme für Ableger um die Altvölker zu entlasten.
    Letztendlich verbirgt doch jedes neue Mittel eine Gefahr :mrgreen: Ich jedenfalls bin da sehr skeptisch.Meine ersten Bienen kannten keine Varoa.


    LG Herbert

  • Moin moin alle zusammen,info aus Die neue Bienenzucht
    wie zu erwarten war, ist Apitraz seit Januar zugelassen,allerdings die Vertriebszulassung der Fa.Calier
    für Deutschland ist noch nicht offiziel erteilt,soll aber vorraussichtlich im April erfolgen.
    Das Präparat kann nur über einen Veterinär bezogen werden.


    LG Herbert

  • Hallo allerseits,


    hat jemand bereits Erfahrungen mit den neu zugelassenen Apitraz-Streifen zur Varroabekämpfung machen können?


    LG

    Kai


  • Habe keine Erfahrung mit Apitraz. Bei mir waren im Nov 2017 v i e r Veterinäre ( eine vom zust. Vet.-Amt und drei von der Stabstelle for BW in Tübingen) zur Kontrolle Bestandsbuch. Alles so weit klar. Wir benötigen noch eine Honigprobe vom zuletzt geschleuderten Honig. Im Feb. kam ein Brief: Wir haben 51 Honigproben eingesammelt. 50 Proben waren negativ und eine Probe mit dem Wirkstoff Amitraz positiv. Ihre Probe war nicht belastet. War mir klar da ich nur AS und OX anwende.

  • Hallo,

    bei mir waren auch zwei damals (die kamen vom RP Tübingen im Auftrag vom Landwirtsch. Min. BW.) haben lange mit mir geredet rund um die Imkerei und mit dem Umgang mit Varroamitteln, auch wie das im Verein geht.

    Bestandsbuch habe ich vorsorglich nachgearbeitet, da die angekündigt waren. 2 Gläser haben die auch mitgenommen.

    Habe nie was vom Ergebnis gehört. Ist ja auch was..... (Ironie)

    Abbauprodukte von Amitraz sind inzwischen im Wachs nachweisbar, deshalb ist es in vielen Ländern in Europa in der Diskussion.


    Grüsse

  • Im Imkerforum schrieb ein fritz49 sogar


    https://www.imkerforum.de/foru…?postID=640857#post640857


    daß ihm die Staatsanwaltschaft zuleibe rückte. Dieser Staat tickt nicht richtig!


    Wenn die sich ankündigen, dann ist man gar nicht erst da oder hat das Klingeln eben nicht gehört (Werkstatt oder Garten, alles wegen der Bienen). Anderenfalls: Honig? Habe keinen, bin eben Zuchtimker! Oder er ist schon verbraucht, so ein Pech aber auch. Bestandsbuch? Ich weiß von nichts! Varroa? Ich züchte auf Toleranz! Nassenheider Verdunster und Ameisensäure ad us.vet. habe ich zur Not "als Beweis" noch rumstehen, daß ich, wenn es nötig würde, ein ganz gesetzeskonformer bin (dabei muß man doch seine Unschuld doch gar nicht nachweisen?!). Meine Kiste mit Oxalsäure und all' dem Bedampfungszeug täte ich denen selbstverständlich nie zeigen.


    Natürlich ist es leicht, den Mund als Unbeteiligter vollzunehmen, und ich bin trotz mentaler Vorbereitung von meiner Nervenstärke auch nicht rundweg überzeugt. Mir geht es vielmehr darum, zu verdeutlichen, daß man möglichst wenig kooperiert. Frechheit siegt, jedenfalls manchmal (Soweit ich weiß, verlief ein Strafgerichtsverfahren im Sande, einfach nur deshalb, weil der Angeklagte wiederholt nicht erschien! Aber Imker angehen...). Je mehr man kooperiert, desto eher legt man nämlich Schwachstellen bloß, gerade ohne Routine. Besonders geschickt, aber mitunter schwierig ist es, Kooperation zu suggerieren.


    Zum Glück ist in meinem Imkervereine eine solche behördlich-staatliche Behelligung/Belästigung noch nicht publik geworden. Hoffentlich bleibt das in meinem Heimatkreise auch so.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Mir geht es vielmehr darum, zu verdeutlichen, daß man möglichst wenig kooperiert.

    Der Schuss kann aber gewaltig nach hinten los gehn. Viele Menschen bohren da erst recht nach und gar mancher sieht das als Beleidigung an, wenn man ihn als "doof" verkauft. Da wäre ich vorsichtig.

    Manche Menschen besitzen aber das Talent, die Gegenseite einfach so zu zuschwallen das er froh is, wieder weg zu sein:lol:.

    Aber im Prinzip hast recht, einige Dinge laufen nicht ganz so rund und dann wird sich oft an kleinem Zeuch aufgehängt... :/


    Gruß

  • Viele Menschen bohren da erst recht nach und gar mancher sieht das als Beleidigung an, wenn man ihn als "doof" verkauft. Da wäre ich vorsichtig.

    Deshalb ja auch nicht "für doof verkaufen", erst recht nicht belügen, sondern möglichst wenig von sich preisgeben. Ich halte es generell für fraglich, inwieweit man da überhaupt etwas sagen muß. Und Nichtkooperation, am besten noch eine, die als solche möglichst wenig erkennbar ist, ist zulässig. Wie gesagt, das simpelste ist Honig - den hat man entweder nicht oder nicht mehr!

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Hallo allerseits,


    zurück zum Thema: das heißt hier Apitraz / Amitraz. Auch in Madeira / Portugal wird dies angewendet, wie wohl in allen anderen EU-Staaten auch, einschließlich Deutschland. Dort wird es eingehängt in der "brutärmeren", sprich trachtarmen Zeit, für ca. 6-8 Wochen.


    Ich bin auf die ersten Erfahrungsberichte in Deutschland gespannt. Wie mir auf Madeira gesagt wurde, ist es hochwirksam, rottet aber freilich die Milbe nicht aus.


    LG

    Kai