Styropor-Beute streichen, aber womit?

  • Erstmal vielen Dank für den Tipp und Kommentar #robirot


    Die Frage nach dem "Lohnen" habe ich erwartet.


    Hierzu mal folgende Aufstellung zu den Segebergern:

    Konvolut Aufstellung:

    14 geschlossene Böden

    2 offene Böden

    16 Deckel

    36 Zargen und Leisten

    10 Fütterer + Dom


    Neupreis Geller

    1 Boden, 1 Deckel, 2 Zargen + Leisten 90 Euro


    Gesamtbeute . . 16 x 90 Euro. . . . . . . . . . . 1.440 Euro

    Fütterer. . . . . . 10 x 20 Euro. . . . . . . . . . . . 200 Euro


    Gesamt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.640 Euro


    Abzüglich Natron 5 x 9 Euro. . . . . . . . . . . . . . 45 Euro

    Abzüglich Kleber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Euro

    Abzüglich Kaufpreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 Euro

    Zeit Hochdruckreiniger 2x 6Std a 10. . . . . . . . . 120 Euro

    Zeit Desinfektion . . . 3x 6Std a 10 . . . . . . . . . 180 Euro

    Kleben und glätten ca. 5x 6Std a 10. . . . . . . . . 200 Euro


    Summe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 815 Euro


    Anmerkung:

    In der Kalkulation sind keine Strom und Wasserkosten enthalten. Auch sind Kleinteile wie Schrauben, Bogen Schleifpapier etc nicht enthalten. Der Stundensatz 10 Euro ist individuell anpassbar. Der Fehler in dieser Aufstellung ist die Bewertung zu Neupreisen. Allerdings kann man sich den Degressionseffekt bei der Verkaufspreiskalkulation selber ableiten.


    Resumee:

    Gerade für Anfänger oder kostenbewussten Imkern ist die Aufbereitung von Beuten abhängig vom Einkaufspreis oft vorteilhaft. Hinzu kommt der Gedanke des Recyklings aus Gründen des Umweltbewusstseins eigentlich bei Imkern ein muss. Das Wissen über Entseuchung und Reparatur nimmt mir keiner mehr. Unbezahlbar.


    Die etlichen Imkereiauflösungen haben mir gezeigt, dass das Umweltbewusstsein der Imker sehr unterentwickelt ist. Leider haben Hygienepäpste dazu beigetragen und die Angst geschürt, dass gebrauchte Beuten nicht verwertbar sind.


    Dabei ist die Wahrscheinlichkeit AFB zu bekommen gerade mal bei 1,5 % im Leben eines Imkers.

  • Die Rechnung stimmt natürlich, das Thema ist allerdings die weiterverwendbarkeit der Beuten. Bei einer neuen Segeberger weiß ich sicher sie hältnich 25 Jahre (wenn uch sie ordentlich Pflege), das ist bei gebrauchten immer so eine Frage. Leichte Schäden, gae kein Thema, aber wirklich starke Schäden, sind eine andere Sache, da ist man sich mit der Haltbarkeit absolut nicht sicher, bzw. die ist einfach nicht gegeben. Vor allem großflächigen Ausbesserungen sollte man nicht mehr als 5 Jahre geben und dann steht man wieder vor dem selben Problem und der erneuten Arbeit.

  • Tja robirot

    Da ich ja selbst meine eigenen Handlungsweisen hinterfrage, ist auch das ein Gedankengang von mir selbst.

    Allerdings wächst die Erfahrung auch nur, wenn man mal ein Risiko eingeht.


    2016 habe ich bereits 4 Völker aus einer Imkereiauflösung erstanden. Der Preis war damals deswegen auch so günstig, weil die Segeberger in keinem guten Zustand waren. Die Beuten mit diversen Zubehör wurden repariert und sind bis Heute im Einsatz und werden es locker noch lange tun.


    Allerdings ist die Hausnummer die ich jetzt vorgefunden habe, massiv Anders.

    Den Preis von 150 Euro habe ich nur gemacht, weil die Tochter der Witwe bei mir Honig kauft und meine Frau damit befreundet ist. Die Farbe der Beuten war nicht zu erkennen und der Stapel war voll Rattenkot.

    Da Stand der Esel wieder,.vor allem da der Raum offen war und Bienen ungestört daran kommen konnten.


    Meine Erfahrung bei den Zargen innen eine glatte Fläche erzeugen kann, ist es den Bienen egal. Die Putzen die Fläche und propolisieren diese. Die Bienen fangen nicht an
    den Kleber abzutragen. Nach der Bearbeitung kann man locker damit auch wieder 10 Jahre imkern. Das Verdichtete Styropor geht nicht kaputt.


    Allerdings sind auch Zargen dabei, die so von Motten zerfressen sind, dass meine Befürchtung besteht, dass diese zerbrechen können. Hier hoffe ich auf eine stabilisierende Wirkung des Klebers.


    Anders sieht es aus bei Teilen, bei denen richtige Ecken raus sind. Das wird nicht mit einem Kleber funktionieren, da dieser zu spröde ist.


    Wie ich bereits angemerkt habe, ist eine Preisfindung bei gebrauchten Beuten äusserst schwierig. Wenn man aber über die Restnutzungsdauer geht, können Segeberger sehr alt werden.

    Bei dem Konvolut sind Zargen dabei die Metallschienen und Metallgriffe dabei. Die Griffe sind wahrscheinlich selbst angebracht worden und die kenne ich nur von Trogbeuten. Es lässt aber erahnen, wie alt auch Segberger werden können. Übrigens sind die immer noch voll funktionsfähig.


    So sehe ich momentan teilweise als experimentelles Projekt an. Allerdings sind mehr als 3/4 der Teile in einem solch guten Zustand, so dass eine Nutzung von 10 Jahren mindestens gewährleitet ist.


    Ferner bin ich auf die Farbe von Johannes gespannt, wie die sich auf den Styopor und den Kleber verhält. Aber erstmal sind jetzt bis Ende Januar Überstunden angesagt.


    Scheiss Corona.

  • Ich habe jetzt 7 Deckel, einen Boden und drei Zargen mit der Grundierung gestrichen.

    Danach waren die 150 ml Dose leer.

    Die Grundierung deckt mit dem ersten Anstrich die teilweise noch vorhandene Farbe ab. Leider ist der Verbrauch der Farbe auf der rauhen Oberfläche der alten Beuten hoch. Aber die Grundierung scheint auch kleinere Löcher der Wachsmotte und Unebenheiten zu verschliessen. Aber das Ergebnis ist erst am Ende der Woche sichtbar.


    Zu dem Styroporkleber. Grösser Wachsmottenlöcher müssen leider zwei mal bearbeitet werden. Nach der langen Trocknungsphase schwindet leider der Kleber.

    Ich denke hier gibt es Verbesserungspotential.

  • Der Acryl Multigrund ist jetzt trocken.


    Obwohl mit dem Pinsel grob aufgetragen bin ich als Schreibtischtäter sehr zufrieden. Die Farbe hat sich gut verteilt. Im ersten Überkreuzstreichen ist die grüne Restfarbe komplett überdeckt worden. Gleichzeitig sind die Löcher und Unebenheiten verschlossen geblieben. Der Blaseneffekt ist ausgeblieben, ansonsten hätte ich überall andersfarbige Farbsprenkel.


    Ich bin mal auf den Endanstrich am Wochenende gespannt.

  • Siehe da, ein ganzer Turm aus Zargen, Fütterer und Boden.


    Entgegen aller unkenrufe will ich mit der Beschreibung des Arbeitsablaufes auch andere animieren, dass man solche Nachlässe durchaus brauchbar machen kann.

    Auch knabbern die Bienen im Innenraum den Kleber nicht ab. Die Bienen erkennen die Beutengrenze an und propoliseren den entsprechend. Wichtig ist nur, dass man der Wachsmotte keine Nistplätze bietet. Das ist natürlich nichts für Hygienefanatiker und Leute die die Arbeit mit tausend ausreden scheuen. Ferner möchte ich darum bitten, die ca drei Monate Zeit zum ausdünsten zu gewähren. Dann ist sicher, dass alle Weichmacher und sonstige Zusätze raus sind. Weitere Fotos folgen.

  • Hier ist die Zarge aus #70


    Diese Zarge ist sicherlich schon im grenzwertigen Bereich. Ob man das dann noch aufarbeiten möchte bleibt dann jedem selbst überlassen. Ich wollte die mal als vorher nacher Vergleich heranziehen. Die Reperatur ist jedenfalls noch relativ schnell möglich.

    Zudem mal die Gerätschaften mit denen ich arbeite. Bitte, ich bin kein Maler und Lackierer.

  • Tja, als die Griffe in Mode waren, habe ich wohl noch in der Wiege gelegen. Anhand der abweichenden Form erkennt man eine andere Baureihe. Es steht trotzdem Segeberger in zwei Griffmulden. Die Kisten mit den Griffen sind jetzt auserkoren, zukünftig Leerrähmchen und Rähmchen mit frischen Mittelwänden an den Stand zu transportieren. Dafür sind die Griffe hervorragend geeignet.