Warum es keine Varroaresistenz / Varroatoleranz geben wird

  • Schön wärs, drei Jahre behandeln wir alle Völker konsequent, und dann haben wir sogar freie Völker dabei?

    Ist leider nicht ganz so, dir sollte klar seien, auch wenn die Milbe sich Heterosexuelle fortpflanzt, bildet die Milbe dank des Purgings fast ausschließlich Klone aus. Grund dafür ist das sich nahezu ausschließlich Vrüder mit Schwestern paaren, alles andere ist seltenst. D.h. reicht es aus wenn nur eine Milbe überlebt, die wird das Volk zwar nicht im ersten Jahr zugrunde richten, aber geb ihr mal zwei-drei Jahre und dann ist es wieder so weit.


    Das wir hätten nie gegen die Varoa behandeln dürfen, da gebe ich dir allerdings recht, das hätte dann entweder zu resistenten Populationen geführt, oder aber zu einer Ausrottung aller befallenen Völker und dann zu einer Ausbreitung durch Rebesiedlung durch Einzug von Völkern aus abgelegenen Regionen. Der Verlust an Genetischer Information dabei wäre gigantisch gewesen. Allerdings ist es nicht Unwahrscheinlich das sich dann in den Grenzregionen ein stabiles Einwanderungs/Tod durch Varoa Verhältnis gebildet hätte, dann wärs das mit der Rebesiedlung gewesen, in den Regionen wo es Überschneidungen von Melifera und Orientalis gibt, hätte in ein paar Jahren mit Sicherheit ei erneutet Wirtswechsel stattgefunden und alles damit von Vorne.


    Dir bittere Wahrheit ist damit einfach resistenz oder Behandeln, das wars.

  • Ist auch nicht schlecht was du da schreibst.

    Verwechselst du etwa die östliche Honigbiene (Apis cerana) mit der zypischen Biene (Apis mellifera cypria)?

    Inzucht der Milbe hin oder her... schon mal was von Mehrfachparasitierung gehört?

    lg Michael

  • robirot Ja, es wären freie Völker dabei, wenn alle behandeln würden. Die Anzahl der Überlebenden Milben sinkt doch drastisch bei den Behandlungen. Bei AS 90 % Milbenreduktion, Oxalsäure bis zu 98 % und damit ist nur eine Behandlung gemeint. Wenn man das ganze in einem durchdachten Konzept führt, dann ist es möglich.


    Sonst hätten wir alle Läuse, Flöhe und Milben, die Mittel dagegen haben auch nur eine 80 % Behandlungsquote beim ersten Mal.


    Und natürlich muss man immer wachsam sein, und ja, es kann wieder einen Ausbruch geben.... Läuse im Kindergarten. Aber dann behandelt man entsprechend.

    Oder wirfst du sofort die Flinte ins Korn, nur weil es wieder kommen kann?


    Die Resistenz wird es nicht geben, dann hätte es kleine überlebende Völker bereits am Anfang des Varroazeitalters gegeben.


    Aber es hat noch keiner ein ganzes Gebiet gleich behandelt. Im Kindergarten wird auch nicht nur ein Kind behandelt und da geht das Konzept auf.

    Und auch wenn du einen Berufsimker fragst, sagt er dir meistens, dass Varroaverluste kein Thema für ihn sind. Weil er seine Völker zeitnah gleich behandelt. Da stören die paar Hobbyisten nur am Rande.


    Leider sind Imker stur.

  • Ja, es wären freie Völker dabei, wenn alle behandeln würden.

    Deine Hypothese ist sehr fraglich. Was ist denn mit den wildlebenden Völkeren? Die behandelt niemand! Ich kenne selber meistens 2-3 in meinem Flugradius, ist aber sicher nur eine Dunkelziffer... vermutlich sind es weit mehr.

    lg Michael

  • Deshalb kommt es immer wieder auch zu einer Varroabelastung und erst mit der Zeit wird das besser, Es ist wie bei einer guten Faulbrutsanierung, da erwischt man auch nicht jeden Herd, aber über längere Zeit schon....


    Es funktioniert und da kann man bei den Hühnerhalten mit den Vogelmilben schauen, oder bei Hund und Katze, beim Menschen.... Es ist immer das gleiche Prinzip, was genutzt wird. Wir haben nur den Nachteil, dass Bienen fliegen können und wir somit zusammenarbeiten müssten.


    Die Vorstellung auf irgendeine Resistenz oder Toleranz zu warten, die nicht kommen kann, finde ich schwieriger, als ein 100fach bewährtes Prinzip zu nutzen.

  • Und jetzt die Schuld der fehlenden Toleranz den Imker zuzuschieben, die behandeln, ist einfach falsch.

    Nanu, wer beschuldigt denn?


    Auch den Rest Ihres überheblichen "Beitrages" subsumiere ich einfach mal unter "krampfhafter Versuch, Streit vom Zaune zu brechen".

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Im Kindergarten wird auch nicht nur ein Kind behandelt und da geht das Konzept auf.

    Ich kenne das so, daß genau so viele Kinder behandelt werden, wie sich Läusesymptome zeigen.


    Ansonsten kann man sich sich nämlich alle weiteren individuellen Untersuchungen beim ersten Lausfund sparen.


    Soweit, daß es eine Behandlungspflicht gibt, gar bei Symptomfreiheit, sind wir hierzulande noch (?) nicht.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Wir haben nur den Nachteil, dass Bienen fliegen können und wir somit zusammenarbeiten müssten.

    Zwar gibt es tatsächlich angeblich eine Pflicht, die Varroose zu behandeln (Rechtsgrundlage?), doch weder daraus noch aus der Flugfähigkeit der Bienen leiten sich irgendwelche weiteren Pflichten ab. Auch nicht im Konjunktiv II.


    Ratsam ist allerdings, die Varroabekämpfung zu synchronisieren. Das tun wir Imker jedoch wegen des Jahreszyklus' der Bienen, der Tracht und der Milben ohnehin weitgehend "automatisch".


    Ich werde mir jedenfalls meine Behandlungsmethode und -termine nicht ausreden lassen (dieses Ansinnen empfände ich als anmaßend) und auch gar nicht erst versuchen, auf meinen Imkernachbarn dahingehend einzuwirken (empfände ich ebenso als anmaßend, er wahrscheinlich auch, zumal er der "alte Hase" ist).

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Angeblich eine Pflicht?


    Oh, doch die Schuld wird sogar öffentlich in Fernsehsendung verbreitet. Imker hätten zu viel behandelt, so dass sich keine Resistenz ausbilden hätte können.


    Ich denke, wir können das Thema beenden.


    Weil Sie nicht verstehen, dass alle Kinder untersucht werden und dann die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung gestellt wird. Alle Kinder werden zum Arzt geschickt.

    Das Problem hat man doch bei der Varromilbe derzeit gar nicht, weil doch immer alle Völker betroffen sind. Oder hast du varroafreie Völker?

    Meinst du allen ernstes, dass es in früheren Zeiten, irgendwen interessiert hat, ob du wirklich Läuse frei gewesen wärst. Noch zur Zeiten der Grosseltern wurde sobald Läuse auftraten, allen der Kopf gewaschen. Erst als die Durchseuchung abnahm, konnte die Behandlung reduziert werden.


    Ja, genau das meinte ich mit stur, andere als anmaßend hinzustellen, nur weil man eine andere Meinung hat und darüber redet? Ja, besser schweigen wir über das Varroaproblem.... Mit der Einstellung kann man eine Zusammenarbeit vergessen.


    Normalerweise kann man mit Fakten gut arbeiten. Läuse sind ein gutes Beispiel für einen Parasiten, der zwar eigentlich im Griff, aber ab und zu doch ausbricht. Das war am Anfang nicht so, fast alle hatten Läuse und erst die konsequente Behandlung und Schulung um die Hygiene brachten den jetzigen Stand hervor und den Luxus nur die E

    Erkrankten zu behandeln.


    Ich bin zwar enttäuscht von dem Gesprächsverlauf, aber ich habe es im Studium von viel intelligenteren Menschen gelernt und konnte es in über 20 jähriger Erfahrung testen, dass es sich genauso verhält.

    Nur hört der Imker nicht auf Ärzte, sondern nur manchmal Imkerpäpste. Damit muss ich mich abfinden, zu viele Köche......

  • Die Frage, die sich mir immer wieder stellt: Wie sieht eine Strategie aus, mit der ich ein einzeln aufgestelltes Bienenvolk zum Stichtag (bspw. 1. Januar) milbenfrei bekomme?


    Die uebliche Handlungsempfehlung, 2x AS, einmal OX-Traeufeln, erfuellt diesen Wunsch jedenfalls nicht. Aber vielleicht sollte das auch ein eigener Faden werden?

  • Ja, genau das meinte ich mit stur, andere als anmaßend hinzustellen, nur weil man eine andere Meinung hat und darüber redet?



    Ich bin zwar enttäuscht von dem Gesprächsverlauf, aber ich habe es im Studium von viel intelligenteren Menschen gelernt

    1. Wenn Sie aufmerksam gelesen hätten, dann hätten Sie erfaßt, daß ich es als anmaßend empfände, wenn andere erwarten, daß ich meine Varoabehandlung nach deren Vorstellungen ausrichte. So trete ich nämlich auch nicht an andere heran.


    2. Aufmerksames, sinnerfassendes Lesen scheint nicht zum Gelernten gehört zu haben.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Ganz schön anmassend, die Unterstellung. Ich könnte nicht aufmerksam und sinnerfassend lesen.


    Nicht wahr?


    Ich habe gelesen und sage es noch einmal, Sie empfinden es als Anmassung, wenn jemand eine Varroabehandlung vorschlägt. Sie wollen nicht dazu angesprochen werden und sprechen natürlich mit keinem anderen Imker darüber.... weil Sie dann anmassend wären.

    Varroa als Tabuthema.


    Nun, sprechen wir hier aber im Forum darüber. Und ich habe nur meine Meinung hier geschrieben und habe Ihnen noch ihrem Nachbarn etwas vorgeschrieben.... dass haben Sie nur in meinem Text reininterpretiert. Also vielleicht auch eine Leseschwäche auf Ihrer Seite, was ich natürlich nie hier schreiben würde.


    Ihnen gehen die Argumente aus und das zeigt mir, dass Sie merken, dass ich vielleicht doch nicht ganz unrecht habe. Sonst würde man auf den Inhalt meines Textes eingehen.



    Jeder Imker selber wissen, ob er anderen Imkern zuhören will oder nicht, ob er andere Möglichkeiten mal durchdenken will oder nicht.


    Sie werden sicher jetzt noch mehr schreiben. Ich erspare Ihnen die Mühe.


    "Ich bin ein völlig anmassender, uneinsichtiger, übler Imker, der keinerlei Ahnung hat, was eigentlich gewünscht ist und die Genialität Ihrer Aussagen, wird mir ewig verschlossen bleiben. "


    Mir ist durchaus klar, dass es niemals zur Umsetzung meines Vorschlages kommen wird. Egal, wie gut er wäre. Aber ich hoffe auch, dass es niemals zur flächenhaften Nicht-Behandlung kommen wird. Weil Imker stur sind. Nur Träume darf man hier auch schreiben. :P

  • Moin,

    vielleicht können wir uns darauf verständigen das jeder Imker seine Völker mit den erprobten, zurzeit gängigen Mitteln bis zur relativen Milbenfreiheit behandelt? Wann er das macht und wie oft er behandelt sollte ihm überlassen werden!

    Und ob der Nachbar das macht oder auch nicht, sollten einem ziemlich egal sein da er es doch nicht ändern kann!

    Das passiert mir hier nämlich mit der Ratten- und Mäusebekämpfung. Da stehe ich auch ziemlich allein.


    LG

    Dieter

  • Moin,

    vielleicht können wir uns darauf verständigen das jeder Imker seine Völker mit den erprobten, zurzeit gängigen Mitteln bis zur relativen Milbenfreiheit behandelt? Wann er das macht und wie oft er behandelt sollte ihm überlassen werden!

    Und ob der Nachbar das macht oder auch nicht, sollten einem ziemlich egal sein da er es doch nicht ändern kann!

    Didi, so verfahren wir Imker doch derzeit!


    Ändern könnte man es schon, wenigstens verstieße es gegen kein Naturgesetz, jedoch dazu ist eben nicht nur Milbenbekämpfungsdisziplin vonnöten, sondern auch die Abstimmung der Termine, womöglich noch der Behandlungsmethode.


    Und eben daran scheitert es. Diese Harmonisierung findet wohl noch am selben Imkerstand statt, doch mit dem/den Nachbarn wäre es kaum möglich. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und Ansichten. Wer ist im Besitze allgemeingültiger Wahrheit? Hatten wir in der Geschichte schon wiederholt und führte regelmäßig zur Blutspur. Natürlich kann man zu überzeugen versuchen, müßte dabei allerdings wenigstens mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Mehr als seine Erfahrungen bejubeln ist kaum möglich. Mein Nachbar z.B. behandelt seit Jahr und Tag mit der Schwammtuchmethode. Wenn er - und seine Bienen - damit klarkommen, denen das reicht, sollen sie es bis zum Sanktnimmerleinstag fortführen (meine ich wertneutral), ich käme auch nie auf die Idee, mich daran zu stoßen. Meine Erfahrungen mit der Ameisensäure waren gut bis leicht durchwachsen, weshalb ich über sie als Standardmedikament hinwegbin. Sublimierte Oxalsäure hat mich bisher mehr überzeugt, auch wenn diese wegen der häufigeren Behandlungen tendenziell mehr Arbeit bereitet. Die Bienenverträglichkeit ist mir nämlich sehr wichtig, und eine dahingeraffte Weisel fällt bei mir keinesfalls unter "Kollateralschaden".


    Davon abgesehen, sollte man nicht zusehr an den Erfolg solcher "konzertierten Aktionen" glauben, weil die Entmilbungen leider höchstwahrscheinlich selten vollständig gelingen.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • ...Davon abgesehen, sollte man nicht zusehr an den Erfolg solcher "konzertierten Aktionen" glauben, weil die Entmilbungen leider höchstwahrscheinlich selten vollständig gelingen.

    ... ich behaupte mal ganz naiv :):


    Wenn ich alle meine Völker in der brutlosen Zeit (November bis Januar?) mehrfach mit OS bedampfe, kann es gelingen, den gesamten Bienenstand komplett varroafrei zu bekommen.


    Es ist einen Versuch wert. :P


    LG

    Kai

  • Wenn ich alle meine Völker in der brutlosen Zeit (November bis Januar?) mehrfach mit OS bedampfe, kann es gelingen, den gesamten Bienenstand komplett varroafrei zu bekommen.

    Ja, schön wäre es, aber vielleicht doch zu schön, um wahr zu sein.


    Den gleichen Optimus bei Verwendung mit Ameisensäure nahm ich bei Bruno Becker oder Dr. Pia Aumeier wahr, weiß nicht mehr genau, wer von beiden. Daß es jedenfalls durchaus möglich sei, damit die Völker komplett von diesem Plagegeist zu befreien.


    Wieviele dieser Plagegeister auch auf den Flugbienen sitzen, kann ich insofern nur ahnen bis befürchten, als daß ich bei ehemaligen Schwärmen (mit integrierter "natürlicher totaler Brutentnahme") auch teilweise massiven Varroafall nach Behandlungen habe. Es ist zum Mäusemelken mit der Zähheit dieses Parasiten!

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Befor Kai seine Völker Milbenfrei hat, habe ich einen 6er im Lotto.;)


    Gruß drohnenfreund.

    Sehe ich leider ähnlich, ich habe insgesamt 9 mal alle 3 Tage mit dem Sublimox bedampft, mit der 9. Behandlung bei allen 11 Völkern unter 30 Milben als Totenfall.

    Knapp 2 Monate später allerdings schon wieder 2 Völker mit einem täglichen Totenfall von 5 Milben. Alle anderen keine bis maximal 2 Milben.

  • Sehe ich leider ähnlich, ich habe insgesamt 9 mal alle 3 Tage mit dem Sublimox bedampft, mit der 9. Behandlung bei allen 11 Völkern unter 30 Milben als Totenfall.

    Knapp 2 Monate später allerdings schon wieder 2 Völker mit einem täglichen Totenfall von 5 Milben.

    Deshalb bedampfe ich auch so lang, bis keine Milbe(n) mehr fällt/fallen. Dahindurch müssen meine Bienchen, und das schaffen sie auch, weil bekanntermaßen gut verträglich.


    Gerade auf eine möglichst geringe Restanzahl kommt es nämlich an. Idealisiertes Beispiel: Der Unterschied, ob nur eine Milbe oder doch zwei davon übrigbleiben, wirkt zunächst gering, geradezu läppisch. Doch wegen des (zunächst) exponentiellen Wachstums dieser Parasitenpopulationen macht das Monate später schon einen Unterschied von 1024 zu 2048 Milben aus!

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.