Bremen: massive Faulbrut außer Kontrolle

  • "Weite Teile Bremens sind zum Sperrgebiet erklärt worden: Nach Angaben des Landesveterinäramts ist mit der Amerikanische Faulbrut (AFB) eine hochansteckende Bienen-Seuche ausgebrochen." Mehr als 150 Imker (!) sollen in den Sperrbezirken liegen, viele unerkannte Imker sind nicht gemeldet.


    Weiterlesen auf:
    https://www.weser-kurier.de/br…rochen-_arid,1837148.html


    Gerät die Faulbrut außer Kontrolle?


    LG
    Kai

  • mein Gott, Faulbrut ist überall möglich, hatten wir letztes Jahr auch, aber viel später mit schlechteren Bedingungen. Hier wird so getan als wenn der T-Virus ausgebrochen wäre. Es ist halt so, dass es in den Städten mittlerweile zu viele Völker und Imker gibt, vor allem solche, die in keinem Verien sind oder so, es muss halt saniert werden und dann ist wieder gut

  • Alles zur AFB


    @ mv_1989 - klar kein Problem... wenn man nicht davon lebt.... Wenn deine Imkerei aufgrund schlampiger Hobbyimker der "Safe the Bees Fraktion" und "Jeder kann imkern Truppe" im Speerkreis liegt und du darfst keine Königinnen verschicken, du darfst keine Völker hinein oder hinaus bringen, du kannst quasi weder züchten noch Honig in ausreichenden Mengen produzieren, du kannst keine Ableger und keine Kunstschwärme bilden bzw. verkaufen. Dein Betrieb liegt lahm und du hast existenzbedrohende Ausfälle. Alles kein Problem, kann man ja sanieren...


    Bremen ist zum Glück sehr weit weg, aber hier bei uns draußen kenne ich so ziemlich jeden kleinen Schlamper. Wohnhaft in der Hauptstadt, berufstätig, eine Stunde Anfahrt für die drei elendigen Häufchen, die man als Bienenvolk bezeichnet. Im Frühjahr dann der Supergau, die Kisten stehen speerangelweit offen - Eventuell in der Hoffnung einen Schwarm einziehen zu lassen? Bienen keine drin ausser die Räuber, welche das Winterfutter von den verreckten Völkern leer räumen... Safe the Bees, jeder kann imkern... all right - wir reden nicht von 80 jährigen Imkern, die mit der Arbeit nicht mehr nachkommen, sondern von jungen "Naturschützern"


    AFB ist hoch ansteckend! geht ein Volk daran zugrunde plündern die Völker in der Nachbarschaft den Honig und infizieren sich ebenfalls.

  • Wir haben auch einen AFB Sperrbezirk in der Nachbarschaft.

    Schuld war nicht der böse kleine Hobbyimker sondern ein Ertrags-Wanderimker.

    Das hab ich bei Imkern leider schon viel zu oft gesehen - "gier frisst Hirn".

    Manch einer wächst Ertragsorientiert zu schnell und hat dann wohl nicht mehr alles im Griff.

    Bei uns in der Nachbarschaft wurde nicht saniert. Es wurde die Endlösung angewendet.

    Wir hoffen das dadurch das schlimmste verhindert wurde.

  • Erstmal möchte ich zu der gelungenen Seite hier beglückwünschen. Auch ich bin im Ostalbkreis in einem Sperrgebiet wegen der Faulbrut, es wurde festgestellt bei einem Berufsimker. Überall wo er Bienen an Außenständen hatte wurde Sperrgebiet. Bei ihm wurden mehrere Völker abgeschwefelt. Meine Völker waren zum Glück alle negativ. Wenn ein Großimker betroffen ist zieht das weite Kreise. Leider ist hier die Honigernte bis jetzt ausgefallen, alle die nicht im Raps waren haben leere Honigzargen. Hier ein Link der die Sperrbezirke zeigt. https://tsis.fli.de/Reports/Info.aspx

  • Bienenseuchen-Verordnung (BienSeuchV)
    Wer Bienen halten will, hat dies spätestens bei Beginn der Tätigkeit der zuständigen Behörde unter Angabe der Anzahl der Bienenvölker und ihres Standortes anzuzeigen.


    Hält jeder daran ?

    Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu dreißigtausend Euro geahndet werden.

  • Ich denke das viele sich einfach Bienen anschaffen ohne Anmeldung oder richtige Vorkenntnisse. Durch die Faulbrut wurden solche Imker jetzt bekannt, bei den Untersuchungen der gemeldeten Bienen Kästen fragten die Sachverständigen ob man wisse wo noch Bienen stehen, diese konnten dann schnell feststellen ob gemeldet oder nicht.

  • Die AFB laesst sich gut beherrschen, sofern die bestehenden Regelungen (Anmeldung der Bienenvoelker) eingehalten und guter fachlicher Praxis nachgegangen wird (jaehrliche Beprobung).


    An Beiden mangelt es leider gelegentlich. Und weil bei 1000 Leuten immer 5 Deppen dabei sind, wachsen die Probleme mit zunehmender Besiedlungsdichte.


    Wanderimker sind sicherlich eine Risikogruppe, allerdings sollte bei denen im Eigeninteresse die sog. "gute fachliche Praxis" nicht zu kurz kommen, wobei unter 1000 Wanderimkern wieder 5...


    Die naechste Risikogruppe sind Imker mit Gebrechen. Da sind dringend die Vereine gefragt, Unterstuetzung zu leisten.


    Eine andere Risikogruppe sind die "Bienenretter". Bei meinem Arbeitgeber wurde vor etwa 2 Jahren ohne meine initiale Beteiligung ein solches gut gemeintes Projekt gestartet. Ich habe davon nach einiger Zeit Wind bekommen und unterstuetzend eingegriffen. Die Initiatoren haben diese Hilfe dankbar angenommen und sind fleissig am Lernen. Den Bienen geht es gut, aber ob das ohne meine Eingreifen so gekommen waehre....??? Leider stehen die Bienen in einem Bereich mit hoher Bienendichte. Nicht zuletzt deshalb ist die Beprobung fuer mich obligatorisch. Nur ob das unsere Nachbarn ebenfalls so sehen? Und genau *das* ist fuer mich der zweite Grund, regelmaessig zu beproben. Nennt man das jetzt Waechtervoelker?

  • Nehmt mir das ruhig übel.


    Nicht der Imker, der die AFB hat und saniert, ist schuld daran. Sondern der ist meistens der gute Imker, der seine Völker kontrolliert und eben die Erkrankung entdeckt hat und folgerichtig auch gemeldet hat.


    Schlimmer sind die, die es nicht merken, nicht kontrollieren und auch schwärmen lassen.


    Oft sind nicht eingefangene Schwärme ein Risiko weiter Sporen zu sammeln und weiterzutragen.


    Die Beprobung ist nur eine Momentaufnahme und bringt keine Sicherheit. Aber sie kann richtungsweisend eingesetzt werden, wenn sie positiv ist.


    Und sein wir einfach mal ehrlich, wer hat einen Veterinärmediziner, der sich mit Bienen auskennt? Die BSVs sollten eigentlich diese Lücke schließen, doch ich kenne einige BSVs und teils sind sie sehr engagiert, teils fachlich qualifiziert und teils menschlich in Ordnung. Leider gibt es da aber auch genau das Gegenteil.


    Der Imker mit der AFB ist in eine Ausnahmesituation und meistens ist nicht ein Imker betroffen, sondern eigentlich viele Imker mit ihm zusammen.

    Wenn der Imker saniert und dann wieder positiv wird, war nicht die Sanierung mist, sondern mit viel höherer Wahrscheinlichkeit ist noch ein Herd (Ein Volk in der Nähe, Schwarm im Baum) noch unbehandelt in der Nähe. Somit tun wir uns nichts gutes, wenn wir mit den Fingern auf ältere Imker, Wanderimker oder Bienenretter zeigen. Sondern wir tun etwas gutes, wenn man aktiv den betroffenen Imkern bei der Sanierung hilft, selber schaut, wo Bienenschwärme eingezogen sind und mit Rat und Tat zur Seite steht.


    Denn wenn der eine Imker es nicht schafft frei zu werden, können die Sporen auch weiter getragen werden und irgendwann seid ihr mit euren Völkern genauso betroffen.


    Also bitte keine Schuld zuschieben, sondern gemeinsam eine Lösung finden.

    Leider ist es wirklich schwierig in Imkerkreisen. Derjenige wird zum schlechten Imker etc. Wenn wir da etwas offener mit umgehen würden, könnte man solche Situationen, wie in Dresden, Berlin und jetzt Bremen gemeinsam meistern.


    Ausserdem gehe ich davon aus, dass in vielen Städten gerne mal Bienentränken mit Honigwasser etc aufgestellt sind. Und wir wissen alle, dass da nicht der gute Imkerhonig benutzt wird.

  • Nehmt mir das ruhig übel.

    Dafuer hat es keinen Grund. Bei mir rennst Du mit Deinem Standpunkt offene Tueren ein :lol:


    Bezueglich verwilderter Bienenschwaerme sehe ich die Situation auch recht kritisch. Denen macht die Varroa zwar gewoehnlich recht schnell den Garaus, allerdings ist deren Behausung sowas von attraktiv fuer den naechsten Schwarm...und wenn dort erst einmal der Keim drin steckt, ist die Seuchenschleuder perfekt.


    "Risikogruppen" ist nicht boese gemeint. Treffen kann es jeden, jedoch werden manche getroffen, ohne es rechtzeitig zu merken. Richtig doof wird die Sache, wenn saniert wurde und nachher die Beprobung wieder positiv ist. Den Fall hatten wir im Landkreis im vergangenen Jahr. Zum Glueck hat der Seuchenherd inzwischen das zeitliche gesegnet und die zweite Sanierung war erfolgreich. Aber der Aufwand....gut, wenn nette Kollegen hilfreich zur Seite stehen!


    Bezueglich der Schaelchen mit Honigwasser: Es gibt Zeitgenossen, die legen einem Apfelschalen vor's Flugbrett oder uebergiessen selbiges mit Eistee....grrr :cursing: Herr, lass Hirn....oder Steine....:evil:


    Bezueglich Importhonig: M.E. gehoert Honig aus AFB-persistenten Erzeugungsgebieten gundsaetzlich beprobt. Ist ein gewisser Aufwand, aber wenn ich so dran denke, welchen Terz die US-Amerikaner seinerzeit wg. dem "Rinderwahn" veranstaltet haben, durchaus gerechtfertigt.

  • Wir sollten mal nicht so auf die ortstreuen Imkerkollegen schimpfen. Der Hauptgrund für die vielen Neuansteckungen ist neben den Bienenwanderungen vor allem der Importhonig, dessen Reste sich in wohl jedem Altglascontainer finden lassen.


    Und Bienen nicht schwärmen lassen? "Aber hallo", das ist deren natürliches Verhalten!

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Ja, ich weiß, Schwärmen ist natürlich, aber nur für bestimmte Behausungen. In Magazinen sollten Imker dies verhindern können. Doch hier spielt sehr stark das Können und Wissen des Imker eine Rolle. Daher ist Fortbildung eigentlich Pflicht.



    Allerdings sehe ich auch die Gefahr in "Bienenrettern und Insektenfütterern". Hier wünschte ich mir mehr Aufklärung in den Medien. Leider gibt es ja schon Äusserungen, dass der Imker mit seinen Bienen die Wildbienen bedroht. Was leider völlig am falschen Ende angefasst wurde.

  • Unsere Honigbienen sind keine Wildtiere!

    Doch, das sind sie (weitgehend). De jure völlig, de facto halb. Sie sind nicht allzusehr domestiziert, sodaß sie auch heute noch durchaus selbständig in der Natur (über)leben könn(t)en. Ganz im Gegensatz, ich empfinde es sogar als ausgesprochen anmaßend und respektslos, den Immen das Schwärmen zu vereiteln.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Ja, ich weiß, Schwärmen ist natürlich, aber nur für bestimmte Behausungen. In Magazinen sollten Imker dies verhindern können. Doch hier spielt sehr stark das Können und Wissen des Imker eine Rolle. Daher ist Fortbildung eigentlich Pflicht.

    Oder die Einstellung. Die Bienen können das meiste nämlich besser als wir Menschen, so auch die Völkervermehrung. Nur, weil leider (auch) der Schwarmtrieb züchterisch zurückgedrängt wurde, ergibt sich der Zwang zur künstlichen Volksvermehrung.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Nimm mir das bitte übel.


    Ja, die Biene ist noch ein Wildtier, da sie Züchterisch nicht so bearbeitet werden kann, wie ein Säugetier.


    Die Schwarmstimmung ist für mich sogar ein Gesundheitsmerkmal. Nur die Königinnen, die ihr Volk im Mai soweit aufbauen können, sind richtig gut.


    Das heisst aber nicht, dass ich schwärmen lasse! Wer Schwärme abgehen lässt und dies mit Absicht. Und damit in Kauf nimmt, dass ein Schwarm nicht gefangen werden kann.... Wer das sicher beherrscht ok. Ist für mich ein nicht guter Imker.


    Ein Schwarm, der nicht gefangen wird, hat in der jetzigen Umwelt einen schweren Stand. Schon früher starben viele Bienenvölker und wenn du jetzt in Deutschland schaust, gibt es ganze Regionen, die jetzt füttern müssen.

    Wenn also die Blüten erfrieren oder oder oder sind Schwärme, die Völker, die sterben.

    Leider sind nicht nur Trachtsituation für ein Volk eine Bedrohung, auch welche Art von Tracht. Wespen, Hornissen als Räuber, im Winter Mäuse, aber auch Marder. Dann kommen die ganzen Erkrankungen, aber auch einfach mal der Weiselverlust, der die Völker verenden lassen kann.


    All dies sind Faktoren, die wir bei einem Schwarm, einem Volk in der Mauer nicht beeinflussen können. Und wenn so ein Volk stirbt, dann werden andere Bienen kommen und das Volk plündern. Sie nehmen dann auch Krankheiten mit.


    Es ist nicht bienenfreundlich Völker schwärmen zu lassen, ausser man kann den Schwarm direkt einfangen.


    Daher Schwarmstimmung abwarten und dann Ableger bilden... und bitte keine Einwabenableger.

  • Das heisst aber nicht, dass ich schwärmen lasse! Wer Schwärme abgehen lässt und dies mit Absicht. Und damit in Kauf nimmt, dass ein Schwarm nicht gefangen werden kann.... Wer das sicher beherrscht ok. Ist für mich ein nicht guter Imker.

    Man kann den Schwarm auch vorwegnehmen, wenn es soweit ist. Aber das schreibst Du weiter unten ja selber.

    All dies sind Faktoren, die wir bei einem Schwarm, einem Volk in der Mauer nicht beeinflussen können.

    Naja, manchmal, wenn ich manches lese, frage ich mich schon, ob die Bienen in der Mauer nicht das bessere Los gezogen haben.