Bernhard Heuvel: "Zuckerwasser ist Scheiße!" (?)

  • In einem seiner jüngsten Beiträge kritisiert B. Heuvel alias Zaunreiter- zu Recht - das Rumgestümpere in der Bienenhaltung allgemein und bei den sogenannten "Alternativ-Imkern" im Besonderen. Anlass war hier ein stümperhaftes Darbieten von kleinsten Futterportionen jetzt im Spätsommer mit dem Ziel des Reizens eines Warré-Bienenvolkes.


    Soweit so gut; diese Kritik mag ich durchaus und gerne teilen.


    In seinen kritischen Antworten verweist Heuvel jedoch mehrfach auf den Kauf "von richtigem Bienenfutter", das für diesen Zweck auch vorgesehen sei. Ja er versteigt sich gleichzeitig zur Darstellung, Zuckerwasser sei "Scheiße". Unter anderem mit dem Hinweis, das Zuckerwasser verschimmele im Fütterer und sogar in der Wabe (!). Oder aber: "Zuckerwasser ist auch zum Bauen von Waben Scheiße". Oder auch, Bienen krepierten beim Zucker an Darmproblemen. Oder oder oder … =O


    Ich weiß nicht, woher diese Annahmen stammen. Jedoch werden sie in einer Vehemenz und Überzeugung vorgetragen, wie sie für den Autor typisch sind, man denke nur an sein Thema "Verfälschtes Bienenwachs" vor ein paar Jahren. Völlig übertrieben, völlig überzogen und daher letztendlich fachlich falsch.


    Zum Zucker kann ich nur sagen: ich habe allerbeste Erfahrungen mit Zucker und möchte ihn nicht mehr missen. Sowohl in meiner ersten Hälfte meiner 40-jährigen Imkerszeit (damals gab es noch keinen Weizensirup) als auch die letzten Jahre bin ich optimal mit Zucker gefahren. Zucker schimmelt auch nicht; weder im Futtergefäß noch in den Waben. Sachgerechtes Arbeiten vorausgesetzt.


    Ich habe noch nie schlechtes beim Füttern mit Zucker erlebt, und ich bin froh, dass es ihn gibt.


    Aus Gründen meiner eigenen Überzeugung und praktischen Umsetzung möchte ich industrielle Futtersirupe in Kunststoffgebinden nicht mehr verwenden müssen.


    LG

    Kai

  • Er meint vermutlich, dass einmaal angeschimmeltes Futter auch nicht besser wird, wenn es von den Bienen aus dem Fuetterer in die Waben umgetragen wurde.


    Wer Schimmelprobleme bei der Zuckerfuettterung hat, macht was falsch. Problemmatisch sind m.E. Futtergeschirre, welche die Bienen nicht selbst reinigen koennen. Die Adamfuetterer sind diesbezueglich optimal. Habe ich mir inzwischen auch fuer die M+ gebaut, weil die Styroporteile diesbezueglich der letzte Mist sind.

  • Die Styroporfutterzargen für M+ sind doch super, sollen die Bienen nicht in die Futterzarge alle drei Nasen einklicken (erste-zweite Futtergabe wenn man schnell Nachfüttert) sollen sie in die Zarge, die Scheibe nur auf einer Seite einklicken, dann machen die Bienen die Futterzarge top sauber und verlassen sie auch wieder.

  • Jo, Styropor schimmelt bei Nässe schnell. Das ist aber ein anderes Thema und hat nichts mit Heuvels "Zucker-Scheiße" zu tun. ;)


    LG

    Kai

  • @roirot

    Da muss ich jedoch aktiv werden, geht nicht automatisch. Oder ich habe andere Fuetterer? Ich denke, dass Prinzip der Adamfuetterer ist bekannt und hier auch OT.


    Ich frage mich manchmal, ob Dinge, die kaum verderben wollen, wirklich so gesund sind. Wenn schon der schnoede Schimmel da nicht ran will oder die Milch, die nicht sauer wird...kann sich jeder seinen Teil bei denken.


    Ich kann die Zuckerkritik auch nicht richtig nacgvollziehen. Der seelige Hans Beer (Stichwort "geteilter Brutraum") erzaehlte weiland, dass er bei sich im Schwarzwald mal einen Grossversuch bezueglich Zucker vs. Invertzuckerfuetterung machte. Das Ergebnis (Auswinterungsstaerke) war wohl so eindeutig, dass er nachher nur nochZucker verwendete. Er sagte fast woertlich: "Das einig gute am Fertigfutter ist, dass man es so schoen herumpumpen kann".

  • Also meine PVC Kanister fangen auch innen an zu schimmeln. Was mache ich denn da falsch, wenn es wie angedeutet an dem liegt der das macht. Zuckerwasser 1:1 einfüllen und verteilen und auf zum nächsten...

  • Ein befreundeter Bioimker hatte einen Verlust von 50 % über den Winter. Dann wird geforscht warum und wieso? Er hatte den Zucker von einem kleinen Biozuckerhersteller in D. Im Produktionsprozess kam es zu Hitzeentwicklung und dadurch zu HMF.!! Weil Zucker üblicherweise für den menschlichen Genuss bestimmt ist, interessiert das keinen Lebensmittelkontrolleur.


    Für mich heist das, ich verwende nur noch Futter auf dem "Bienenfutter" drauf steht. Allerdings tue ich einen Teufel und kaufe nur für mich vertrauenswürdigen Herstellern.


    Mich täten mal die Zahlen des Zucker/Sirup-versuchs von Beer etc interessieren.

  • Ein befreundeter Bioimker hatte einen Verlust von 50 % über den Winter. Dann wird geforscht warum und wieso? Er hatte den Zucker von einem kleinen Biozuckerhersteller in D. Im Produktionsprozess kam es zu Hitzeentwicklung und dadurch zu HMF.!! Weil Zucker üblicherweise für den menschlichen Genuss bestimmt ist, interessiert das keinen Lebensmittelkontrolleur.


    Für mich heist das, ich verwende nur noch Futter auf dem "Bienenfutter" drauf steht. Allerdings tue ich einen Teufel und kaufe nur für mich vertrauenswürdigen Herstellern.


    Mich täten mal die Zahlen des Zucker/Sirup-versuchs von Beer etc interessieren.

    HAllo,


    das ist aber fachlich falsch, weil Zucker und Wasser und Hitze NIEMALS HMF ergeben. Dazu gehört noch etwas anderes.


    LG

    Kai

  • Für mich heist das, ich verwende nur noch Futter auf dem "Bienenfutter" drauf steht. Allerdings tue ich einen Teufel und kaufe nur für mich vertrauenswürdigen Herstellern.

    Dein "Bienenfutter" stammmt exakt aus dem selben Produktionsprozess wie der Zucker fuer die menschliche Ernaehrung. Es gib in Deutschland keine Bienenfutterzuckerfabrik. Lediglich die Weiterverarbeitung des Weisszuckers zu Haushaltszucker (Raffination) bzw. zu Bienenfutter (Invertierung) unterscheiden sich. Und bis zum vergangenen Jahr gab es auch nur einen einzigen Betrieb, der in D Biozucker herstellte (Suedzucker, Werk Warburg).

  • Zuckerwasser selbst herzustellen macht zwar ein wenig Arbeit, ist aber unschlagbar billig. Außerdem muß man dann nicht so viel schleppen. Man benötigt natürlich Strom- und Wasseranschluß. Das ist also etwas für "Heim- und Hausimker", während man bei Außenständen mit Fertigsirup wahrscheinlich besser bedient ist.


    Wer meint, eine solche Fütterung sei unnatürlich, gar schädlich (ersteres sicher, zweiteres wahrscheinlich), der kann seinen Immen gleich den Honig belassen.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Mein Imkerpate, 56 Jahre Bienen, benutzt auch Zucker und hat wohl schlechte Erfahrung mit Sirup. Auch andere im Verein. Wieder andere ältere erfahrene Imker nehmen Sirup. Habe gestern beim Treffen mal gefragt. Ich dachte immer, dass Pollenangebot ist ein entscheidender Punkt für die Winterbienen und die Überwinterung. Die Eimer sind in 2-3 Tagen leer geschleckert, da schimmelt gar nichts. So war es bisher bei mir. Und im Oktober kommt noch etwas Efeunektar dazu, falls das Wetter stimmt.

  • Zucker funktionierte vor dem Sirup und wird es auch weiterhin. Habe viel ausprobiert und bin wieder beim Zucker
    gelandet. So wird es jetzt auch bleiben, auch wenn es etwas mehr Arbeitsaufwand
    ist. Für mich das beste Winterfutter, egal was andere behaupten

  • Zitat von RENE

    Also meine PVC Kanister fangen auch innen an zu schimmeln. Was mache ich denn da falsch, wenn es wie angedeutet an dem liegt der das macht. Zuckerwasser 1:1 einfüllen und verteilen und auf zum nächsten...

    Moin Rene,

    der Schimmel ist schon vorher drin! Die Kanister und die Futtereimer/Zargen müssen penibel vor und nach gebrauch gereinigt werden, so das sich während des Leerstands kein Zucker als Nährstoff für den Schimmel findet dazu genügt Leitungswasser pur. Das Wasser für den Ansatz soll kein Regenwasser sein, sondern Leitungswasser aus einem sauberen Schlauch. Wenn schimmelbefall da ist: mit einem handelsüblichen Schimmelentferner (chlor) behandeln und danach wieder gut durchspülen! Im übrigen neigt 1:1 eher zum schimmeln oder gären als 3:2. Dieser Ansatz hält auf diese weise ungefähr eine Woche je nach Witterung und das genügt eigentlich. Meine Erfahrung ist: Wenn es länger als 2Tage dauert bis das Futter aufgenommen wurde stimmt etwas nicht mit dem Volk.

    Gruß Martin

  • Wahrscheinlich liegt diese Meinung in dem in Deutschland weit verbreiteten gepansche mit 1:1 und 3:2.


    1:1 hat durchaus seine Berechtigung im Sommer aber nicht für die Winterauffütterung.


    3:2 ist einfach nur Mist, Schimmelt unf lässt sich nicht Lagern. Nehmt 2:1 und Zuckerwasser funktioniert gut.

  • Zitat von robirot

    Wahrscheinlich liegt diese Meinung in dem in Deutschland weit verbreiteten gepansche mit 1:1 und 3:2.


    1:1 hat durchaus seine Berechtigung im Sommer aber nicht für die Winterauffütterung.


    3:2 ist einfach nur Mist, Schimmelt unf lässt sich nicht Lagern. Nehmt 2:1 und Zuckerwasser funktioniert gut.

    Moin,

    Welche Meinung meinst du?

    Und, was macht 3:2 (1,5:1)zu "gepansche" und 2:1 zum Wundermittel?

    Deine Äusserung zu 1:1 gehe ich mit, ebenso Äusserungen über die (un)sitte mit der "Minimalmengen" Auffütterung!

    Gruß Martin

  • Na ja, Problem beim Zuckerwasser.... Es muss sich alles lösen. Dafür brauche ich Zeit....

    Und wenn es nicht zeitnah abgenommen wird, kommen die Hefen in unserer Umwelt zum Zuge und es gärt und kann auch Schimmel ansetzen. Mit Schimmel hätte ich weniger Sorge, doch durch das Gären entsteht Alkohol und der ist bereits in geringen Mengen giftig. Wenn so etwas im Beginn eingetragen wird, kann auch es in der Wabe mal weitergären. Daher füttere ich kleine Mengen etwas häufiger.

    Ich finde es schwierig, auf Provokation einzugehen. Ich hoffe, Herr Heuvel weiß es besser. Bei Zucker kommt es auf die Umsetzung der Fütterung an, welche Konzentration und die Darreichung und da hat jeder sein eigenes Vorgehen.

  • Das Mischungsverhältnis 2:1 ist eben fast so dick wie Sirup und Honig und mithin nichts für Hefe- und Schimmelpilze.


    Außerdem haben die Immen damit den geringsten Aufkonzentrieraufwand.


    Demnach verstehe ich nicht, wie hinsichtlich dieser beiden Vorteile 3:2 oder gar 1:1 bei der Winterauffütterung ernsthaft diskutiert oder gar verwendet werden.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.