Rase und sein Youtube Kanal - Imkerei Ralf Sester

  • Sorry, ich liebe Vorträge über Imkerei.

    Aber derzeit ist einiges zum abgewöhnen dabei.


    Es mag an mir liegen, aber ich schalte da rein und nach 5 min frage ich mich, ob ich mir das weiter antun möchte oder die Zeit nicht besser nutzen kann. Das Schied ist einfach nicht meins und verkaufen lassen möchte ich mir nichts, was man mir nicht gut erklären kann..


    Das habe ich aber auch bei dem Herrn rase aus dem Imkerforum. Er will Anfängern sagen, wie sie Königinnen kaufen sollen. Aber dann kommt Werbung, wo er kauft.... und zur eigentlich Frage, keine Antwort.


    Das jetzt sich viele bemühen, Junge Imker zu leiten, ist klasse und gerade Leute, die vorher auf Youtube geschimpft haben, erleben gerade die Möglichkeiten.


    Aber ich mag doch lieber die ollen Youtubeimker, wie Kai, Johannes, BeeTV84, etc.

    Ist nur meine persönliche Meinung. Also Kai und Johannes macht bloss weiter!

  • Sorry, ich liebe Vorträge über Imkerei.

    Aber derzeit ist einiges zum abgewöhnen dabei.

    Ja, stimmt. Finde es immer schlecht dieses und jenes als die einzige Wahrheit und als "das " Beste darzustellen.

    Viele Wege führen nach Rom, wichtig ist ein offener Geist und Respekt vor anderen Meinungen. Man muss auch einiges einfach mal probieren, oft kommt dann erst ein Aha-Effekt. Bei mir zB. auch das Thema angepasster Brutraum mit Schied.



    Gruß

  • Hallo, und vielen Dank. :)


    Nachtrag: ich habe ein neues Thema aufgemacht.


    Ja, jeder hat seinen anderen Stil; ich persönlich konzentrieren mich auf möglichst "schöne" Aufnahmen, auf Dinge, die bei mir funktionieren, und auf bisher nicht gezeigtes (z. B. museales).


    Dass Rase nun einen Videokanal aufmacht, hat mich überrascht, aber nicht negativ, denn fachlich und was die Erfahrung betrifft, so kann er mit Bienen umgehen und das Verhalten mMn gut einschätzen und erklären.


    Hier zu seinem Kanal und seinen Erklärungen: Imkerei Ralf Sester


    Klar kommt er manchmal etwas "rau" und hart rüber, sagt direkt und ohne Beschönigung, wenn er etwas kritisiert. Schwarz-weiß kommt häufig vor, ist aber vielleicht manchmal auch zur Verdeutlichung notwendig (?).


    LG

    Kai

  • ....Finde es immer schlecht dieses und jenes als die einzige Wahrheit und als "das " Beste darzustellen.

    Viele Wege führen nach Rom, ….

    Hallo,


    naja, das sehe ich differenzierter, denn es kommt drauf an.


    Wenn Rase beispielsweise sagt, warum die Bienenkiste Murks ist, und dies auch begründet (weil kaum ein in der Magazinimkerei möglicher und notwendiger Eingriff machbar ist), dann hat er Recht! Wenn er sagt, dass die meiste Landbienengenetik im Vergleich zur Zuchtgenetik nicht viel taugt (in Bezug auf Sanftmut, Schwarmträgheit, Honigleistung), dann hat er auch da Recht.


    Und wenn er sagt, es ist immer besser, 10 Völker zu halten statt nur 2, weil man dann viel mehr Vergleichsmöglichkeiten hat und der eigene Horizont deutlich größer wird, dann stimmt auch dies.


    Klar: es geht auch immer das komplette Gegenteil. Irgendwie. Bienen sind hart im Nehmen.


    Klar kommt man irgendwie auch über Moskau nach Rom; ich selber würde aber den direkten Weg über Bologna bevorzugen. :) Also: immer gern das Optimum wählen statt ein Mittelmaß.


    LG

    Kai

  • Immer gern das Optimum wählen statt ein Mittelmaß.

    Das wäre? Das Optimum definiert jeder anders... ;) Meines is wahrscheinlich ein anderes als deines.


    Ich lese im Imkerforum oft still mit und werde mir mal seinen Kanal rein ziehn. Was er im Forum von sich gibt hat meistens Hand und Fuß. Er macht sich Gedanken und hinterfragt Handlungsweisen. Jo, seine Art ist oft schroff, wo man sich erst mal denkt "der A....".

    Aber meistens hat er recht, meiner Meinung nach. Und mit der Zeit wirkt seine Art auch irgendwie sympathisch.


    Und meine Aussage mit "dem einzigen Weg" war nicht auf Herrn Sester bezogen. Was ich weiß, fährt er auf mehreren Wegen und hat sich schon vieles angesehen bzw probiert.


    Gruß

  • Zur Bienenkiste, es wäre interessant gewesen, welche Eingriffe er als notwendig erachtet. Ein Bienenkistenimker will ja meistens nicht so viel Honig ernten und somit wäre es für den Jungimker, der sich mit dem Gedanken trägt, eine Bienenkiste zunehmen, interessant gewesen, was jemand anderes konkret dazu sagen kann. Aber bei ihm ist die Zielsetzung eine andere. Kai, du imkerst mit Bienenkörben und co. Somit weißt du da wovon du sprichst,

    Hier hat er einfach seine Zielsetzung als Berufsimker genommen, Aber Bienen können in einer Bienenkiste gehalten werden und haben damit kein Problem. Sie brauchen nicht ständig Durchsichten, Honigernten oder Schröpfen..... sie können ohne diese Eingriffe. Nur muss der Imker viel Wissen haben, damit er Probleme erkennt, die einen Eingriff da rechtfertigen. Du passt dich auch den Bienenkörben an und nicht umgekehrt.


    Was ist Landbienengenetik? Sorry, aber das stört mich echt.

    Wir können einem Stift nicht die Genetik ansehen. (Wenn wir wenigstens, wie beim Hund oder Katze, Mutter und Vater kennen würden, wäre das schon toll, aber auch das funktioniert nur mit der künstlichen Besamung und vorheriger Genetischer Untersuchung)

    Somit haben wir alle mit der F1 Königin 50 % Gene, deren Herkunft wir nicht kennen und das auch nur, wenn wir den Züchtern 100 % gute Arbeit unterstellen.

    Somit haben wir alle mehr oder weniger Landrasse. Diese ist der Region angepasst.... Schwarmträge, ist hier eigentlich in Deutschland nicht heimisch. Die alte dunkle Biene hat gerne geschwärmt, damit die Völker überleben konnten. Hier funktionieren in der Natur kleinere Völker.... wir haben nicht die Blütenperiode, wie in Italien. Bei uns ist das alles sehr kurz.

    Der Imker will schwarmträge, damit er mehr Honig ernten kann. Aber ob das alles so sinn macht?

    Und Bruder Adam hat mit seiner Mischzucht doch klar gezeigt, dass Mischlinge deutlich mehr Honigleistung bringen. Ja, die Buckfast.....


    Nur bei der Anzahl der Völker gebe ich ihm recht. Erfahrung und die daraus gewonnen Ergebnisse zählen.

  • Hallo,


    jo, das biologische Optimum, also z.B. das Bienenvolk in seiner maximalmöglichen Entfaltung zu unterstützen, durch die optimale Raumgröße, Isolierung der Beute, Pflege, Futterversorgung, Austausch einer kranken Königin, etc etc. Beispiele gibt's da eigentlich viel.


    Ja, den "einzig richtigen" Weg gibt es sicher auch nicht. Es gibt ein ganzes Bündel von Wegen, von Optionen. Darunter sind viele sehr gute, aber sicher auch viele schlechte, mühevolle, etc.


    LG

    Kai

  • ...Was ist Landbienengenetik? Sorry, aber das stört mich echt....

    Hallo,


    jo, mich persönlich auch nicht. Aber: die Toleranz der Nachbarschaft hört dort auf, wo sich jährlich Bienenschwärme über deren Terrasse tummeln, die dann vielleicht auch noch stechwütig sind. Ich weiß davon zu berichten.


    Kurzum: mit der Landrasse, wie ich sie noch in den 1970er Jahren kennengelernt habe, wäre eine Bienenhaltung heute in Deutschland nicht mehr möglich.


    LG

    Kai

  • Hier hat er einfach seine Zielsetzung als Berufsimker genommenrechtfertigen.


    Was ist Landbienengenetik? Sorry, aber das stört mich echt.

    Wir können einem Stift nicht die Genetik ansehen. (Wenn wir wenigstens, wie beim Hund oder Katze, Mutter und Vater kennen würden, wäre das schon toll, aber auch das funktioniert nur mit der künstlichen Besamung und vorheriger Genetischer Untersuchung)

    Somit haben wir alle mit der F1 Königin 50 % Gene, deren Herkunft wir nicht kennen und das auch nur, wenn wir den Züchtern 100 % gute Arbeit unterstellen.

    In meinen wenigen Jahren als Imker, oder Halter von Bienen, wie man es nennen will, hab ich nun doch schon einige Herkünfte gesehen. Und durch engeren Kontakt mit einem Berufsimker, durfte ich nun auch einiges lernen bzgl der Biene an sich.

    Thema Landbiene, F20, was weiß ich, is ein Thema für sich. Hab bei mir immer mal wieder von einem Bekannten so ne Landfrau am Stand... Er vermehrt immer wild drauf los. Sie haben schon nen gewissen Charme:lol:. Aber für nen Berufsimker der davon lebt überhaupt nicht zu gebrauchen. Selbst bei strenger Selektion. Ohne Belegstelle ,selektierte Zuchtmutter, sehr sehr schwierig... Viele Berufsimker haben nicht die Zeit für ne Schwarmkontrolle. Da wird oft vielleicht 2 mal im gesamten Frühjahr rein gesehen und das wars. Und richtige Genetik (für Berufsimker) bringt viel Honig und hängt nicht am Baum! Die marschieren... Nicht umsonst kosten Zuchtmütter für die F1 oft zig Hundert Euro. Hobbymäßig sieht das alles ganz anders aus... Ja, Zielsetzung Berufsimker. Deshalb meinte ich, jeder hat "sein Optimum" und seine Prioritäten. Wenn einer will das sie wild drauf los schwärmen und sich daran erfreut... Passt doch dann auch :) Mit den Nachbarn is das aber so ne Sache, da hast du recht Kai8o

    Aja, der Vortrag von Ralf auf Youtube "die Schmerzen des Wachstums" is einfach genial :lol:


    Gruß

  • Jaja, das Eichhoernchen :lol: Ralf ist einer der wenigen im IF, den ich wirklich ernst nehme. Seine dort manchmal schroff anmutende Art kann ich gut nachvollziehen. Irgendwann nervt manchens nur noch aber man moechte es dann doch nicht so stehen lassen.


    Naja, die Bienenkiste und Leute, die "eigentlich keinen Honig ernten wollen". Letzteres dachte ich bei meinen Minis auch mal. Geht aber nicht. Die vollen Honigwaben muessen raus, sonst bekommt das Volk ein Problem, so wie eine Kuh, die man nicht melkt. Wir sollten nicht vergessen, das unsere Bienen keine Wild- sondern domestizierte Haustiere sind, genau wie die "Buntgescheckten" keine Wisente.

  • ...Ralf ist einer der wenigen im IF, den ich wirklich ernst nehme. ....

    Jo, das geht mir genauso. Ralf ist im IF sehr sehr wertvoll, als fachliches Korrektiv!

    LG

    Kai

  • Naja, die Bienenkiste und Leute, die "eigentlich keinen Honig ernten wollen". Letzteres dachte ich bei meinen Minis auch mal. Geht aber nicht. Die vollen Honigwaben muessen raus, sonst bekommt das Volk ein Problem, so wie eine Kuh, die man nicht melkt. Wir sollten nicht vergessen, das unsere Bienen keine Wild- sondern domestizierte Haustiere sind, genau wie die "Buntgescheckten" keine Wisente.

    Genau dieses Beispiel verwende ich zur Erklärung auch oft. :mrgreen:


    Gerade gestern war ich bei einem Menschen, der auf seinem Grundstück domestizierten Honigbienen eine Behausung bietet, zur AFB Kontrolle. Jedenfalls war der Bienenflug an den 3 Bienenkisten Räuberrei der letzten Reste aus den toten Völkern. Das finde ich so unfair gegenüber den interessierten Imkern nebenan, dessen 4 Völker wir gestern wegen AFB abschwefeln mussten. ;(


    manchmal scheint mir schwarz/weiß, ja/nein sehr angebracht, ob wohl ich selbst garnicht der Typ dafür bin und das schlecht rüber bringen kann

    da werde ich mir den kanal mal ansehen, vielleicht kann ich mir mindestens rethorisch etwas abschauen ^^

  • Das ist wie mit "Billigfutter" und inhaltsreichen Lebensmitteln für den Menschen.

    Da muss/sollte jeder seinen Weg suchen und finden.

    Wenn ich mit etwas nichts zu tun haben will, versuche ich mich davon fern zu halten.

    Ich lese die Sachen die zu mir passen (meine Betriebsweise), Sachen die mich betreffen und interessieren.

    Natürlich betrifft das auch die Menschen die dahinter stehen.

    Genannter (seine Betriebsweise) gehört nicht dazu ... das ist aber keine fachliche Kritik.


    Rolf

  • Jaja, das Eichhoernchen :lol: Ralf ist einer der wenigen im IF, den ich wirklich ernst nehme. Seine dort manchmal schroff anmutende Art kann ich gut nachvollziehen. Irgendwann nervt manchens nur noch aber man moechte es dann doch nicht so stehen lassen.

    Hab mir den Kanal komplett angesehen, jo kann nix negatives sagen.

    So Aussagen wie zB. "1 Waben Krüppel Ablegerkönigin" sind halt köstlich :lol:.

    Ich finde gut, dass er der Genetik so eine wichtige Priorität einräumt. Imkern kann man mit jeder Biene. Aber grad wenn man davon leben muss, fragt sich halt wie.

    Is ne Frage des Hobby oder Berufsimker "Mindsets" ....


    Gruß

  • Tillk 150 Jahre? Nein, tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.

    Die Biene schafft es dem Züchter ein Schnippchen zu schlagen und das wird erst besser, wenn es ein Genkit für die Königinnen gibt.


    Die Belegstellen weisen keine Sicherheit von 100 % oder auch nur 90% auf. Inselbelegstellen sollen 70-80 % genetische Sicherheit liefern. Somit ist jede fünfte Königin von Drohnen begattet, die nicht dem Zuchtziel entsprechen. Da eine Königin im Mittel von 20 Drohnen begattet wird und sich die obere Aussage nur mit einer Körungsuntersuchung zeigte, wo also 50 Drohnen und 50 Arbeiterinnen untersucht wurden, die gerade geschlüpft waren. Ist die Aussage ebenfalls nicht genau.


    Besonders wenn man weiß, dass die Jungköniginnen nicht den ersten Drohnensammelplatz aufsuchen, und man ein Drohnengemisch in jedem Volk findet (ausser man sperrt die Drohnen ab.


    Wenn man das alles weiß, war die Varroa für die Zucht eine Verbesserung. Da wilde Völker ausstarben und damit die Belegstellen sicherer wurden.


    Gleichzeitig muss man sich als Züchter im Klaren sein, dass Mischlinge (ja, wie Buckfast) einen höheren Ertrag bringen und somit wird also vielen Reinzuchtzüchtern eine gute Königin durch die Körung entfernt, da sie nicht den Rassespezifischen Merkmalen entspricht.


    Nur die instrumentelle Besamung gibt eine Sicherheit und die Genanalyse. Denn wer sagt den, dass eine Biene mit rassespezifischen Merkmalen, wirklich nur Gene dieser Rasse besitzen muss?


    Die Zucht der Biene ist sehr schwierig und wenn man sich damit beschäftigt und Bruder Adam liest, dann wird klar. Ohne Reinzucht keine Mischzucht und die Buckfast von Bruder Adam starb mit ihm zusammen.

  • Das unterstreicht mein Argument ja. Ich glaube nicht dass die Biene auf den Honig-Klau des Imkers angewiesen ist. Anders als bei der Kuh, die durch Zucht einfach so viel Milch produziert, dass es ihr weh tut, wenn sie nicht gemolken wird. (Vielleicht liegt das aber auch daran, dass es kein Kalb gibt, das den Druck rausnehmen kann).


    Wenn es einen natürlich Lebensraum für unsere Biene geben würde, könnte sie vermutlich auch trotz varroa überleben. Das Wort Verbesserung im Zusammenhang mit Aussterben ist etwas komisch, aber ich glaube ich weiß wie du es meinst. :)

  • ...Ich finde gut, dass er der Genetik so eine wichtige Priorität einräumt. Imkern kann man mit jeder Biene. Aber grad wenn man davon leben muss, fragt sich halt wie.....

    Hallo,


    genau das finde ich auch. Ein sehr interessantes Thema, mit einer sehr breiten Betätigungsmöglichkeit. :)


    Ich kenne ja noch die gute alte Landbiene aus den 1970-er Jahren. Das waren Biester. :P Völlig uneinheitlich, schwarm- und stechlustig, wenig Honig, dafür viel Wirrbau. Kaum einer konnte in den Zeiten bei uns Erdbeeren pflücken, geschweige denn sich den Völkern nähern.


    Klar kann man mit diesen Bienen vorzüglich imkern. Ob die Nachbarn das aber mitmachen? =O


    Gute Genetik beeinflusst Honigertrag, Sanftmut und Schwarmträgheit. Mehr Zuchtziele lassen sich kaum erreichen, aber das ist ja auch schon eine ganze Menge.


    LG

    Kai

  • Ich finde den Inhalt des Kanals sehr gut und auf eine "frische" Art transportiert.


    VG

    Tom

    Ich auch, vor allem, weil er wirklich Ahnung von Bienen hat.


    LG

    Kai