Anfängerfrage Korbimkerei

  • Wenn alle Länder auf der Erde ihre Wälder so bewirtschaften würden wie wir Hätten wir kein Klimaproblem.

    Bei unserem horrenden Papierverbrauch - der deutsche Staat ertrinkt in Bürokratie, wir verwalten uns schon seit der Kaiserzeit zu Tode, die größten Sündenfälle waren (neben der Kettensäge) aber der Drucker und der Kopierer - haben wir unseren ganz erheblichen Anteil am Holzbedarf. Und wenn unsere Wälder dabei (weitgehend) stehenbleiben, dann kann dieses Holz (oder gleich als Papier veredelt) nur aus dem Auslande zu uns kommen. Vom immensen Energie- und Wasserbedarf bei der Herstellung ganz zu schweigen. Wenn ich allein die Holzmengen aus Finnland sehe, die hierher importiert werden, tut mir die dortige Taiga leid.


    Ob wir ein Klimaproblem haben, sei dahingestellt, der CO2-Anteil in der Atmosphäre steigt aber vor allem deswegen, weil wegen des Verbrennens fossiler Energieträger zusätzliches CO2 in die Atmosphäre "verklappt" wird. Das können derzeitige Wälder unmöglich in gleichem Maße binden, aber auch die Algen der Weltmeere sind damit offensichtlich überfordert.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Nachtrag:

    Bitte Beuten aus deutschem Holz kaufen.

    Damit fördert man die deutsche Forstwirtschaft.

    Speichert damit auch CO² solange die Beute nicht verfault

    Man kann Holz i.d.R. nicht ansehen, aus welchem Staate es kommt.


    Wenn man vermehrt deutsches Holz kauft, dann muß sich das auch auf unsere Waldbewirtschaftung auswirken - wieder ein kleines bißchen ressourcenzehrender.


    Außerdem ist die CO2-Bindung auch bei importierten Hölzern gegeben.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • ...

    Leuchtet mir nicht ein. Bis auf die obligatorischen Oxalsäurebedampfungen habe ich durchaus vor, die Bienen(völker) in ihren Körben in Ruhe zu lassen. Ausnahme natürlich, wenn sie auffällig schwach werden.


    Habe aber bisher keine Erfahrung mit der Korbimkerei, daher ist das jetzt nicht als Besserwisserei gemeint, sondern, ganz im Gegensatz, eher irritiert und fragend.

    Hallo,


    naja, es ist ja auch die Frage, welche Betriebsweise der Bienenfreund in den Körben machen will? Imkerei nach typisch Heidjer Art mit Heidjer Betriebsweise? Die ist nämlich durchstrukturiert mit ganz festen Arbeitsabläufen. Und auch durchaus arbeitsintensiv.


    Oder einfach nur "Bienen halten in Körben"? Quasi ohne Betriebsweise macht das aber auch durchaus viel Arbeit und setzt imkerliches Handgeschick voraus:

    • Besetzen und Anfangsfüttern eines Korbes
    • Varroabehandlung im Sommer
    • Richtiges Einfüttern in kleinen Portionen
    • Varroabehandlung im Winter
    • Schwarmmanagent (Vorschwarm und bis zu 6 Nachschwärme pro Korb
    • Schwarmwache im April bis Juni täglich von 10 bis 18 Uhr
    • Erkennen und Auflösen (Abschwefeln) von kranken / drohnenbrütigen Körben
    • Reparatur beschädigter Körbe fachgerecht
    • etc etc

    Wer es möchte, und zwar mit mehreren Körben, den bewundere ich.


    LG

    Kai

    • Besetzen und Anfangsfüttern eines Korbes
    • Varroabehandlung im Sommer
    • Richtiges Einfüttern in kleinen Portionen
    • Varroabehandlung im Winter
    • Schwarmmanagent (Vorschwarm und bis zu 6 Nachschwärme pro Korb
    • Schwarmwache im April bis Juni täglich von 10 bis 18 Uhr
    • Erkennen und Auflösen (Abschwefeln) von kranken / drohnenbrütigen Körben
    • Reparatur beschädigter Körbe fachgerecht
    • etc etc

    Wer es möchte, und zwar mit mehreren Körben, den bewundere ich.

    Jo, wage auch mal zu sagen das richtiges Imkern in Körben deshalb auch mehr Arbeit macht als im Magazin. Aber korrigiert mich gerne. Und hin stellen zum "Bienen halten", kann ja jeder halten wie er möchte, hat ja dann nichts mehr mit Imkern zu tun.


    Gruß

  • Richtig, dann habe ich tatsächlich keine Imkerei im engeren Sinne, sondern nur die Bienenhaltung in den Körben vor. Und die stelle ich mir wirklich nicht sonderlich aufwendig oder mühsam vor. Genau deshalb stelle ich mir die Korbhaltung ja als entspannte Ergänzung vor.


    Anders ist natürlich Imkerei mit echter Bienenbewirtschaftung in den Körben. Die ist ganz gewiß aufwendiger und umständlicher als die Mobilbaubetriebsweise in Magazinen. Doch nicht umsonst sind die Mobilbaubetriebsweise seit über hundert Jahren und die Magazinimkerei seit einigen Jahrzehnten "der letzte Schrei". Warum also absichtlich sich das Leben schwermachen?!

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Richtig, dann habe ich tatsächlich keine Imkerei im engeren Sinne, sondern nur die Bienenhaltung in den Körben vor. Und die stelle ich mir wirklich nicht sonderlich aufwendig oder mühsam vor. Genau deshalb stelle ich mir die Korbhaltung ja als entspannte Ergänzung vor.


    Anders ist natürlich Imkerei mit echter Bienenbewirtschaftung in den Körben. Die ist ganz gewiß aufwendiger und umständlicher als die Mobilbaubetriebsweise in Magazinen. Doch nicht umsonst sind die Mobilbaubetriebsweise seit über hundert Jahren und die Magazinimkerei seit einigen Jahrzehnten "der letzte Schrei". Warum also absichtlich sich das Leben schwermachen?!

    Jo, wenn du einigermaßen nen Überblick hast Kontrolle/Krankheiten etc, sichergestellt ist das du die Schwärme kriegst und dir das gefällt, warum nicht...


    Gruß

  • Die Betriebsweise orientiert sich ja letzten Endes am Korbmodell als auch an der verwendeten Bienenrasse. Ähnlich wie bei Holzbeuten auch.

    Beim Korb denkt logischerweise jeder erstmal an den lüneburger Stülper. Dort trifft die oben genannte Betriebsweise auch definitiv zu.

    Für mich ist es aber als berufstätiger Hobbyimker absolut nicht möglich eine Schwarmwache zu halten.

    Deshalb kommt jetzt der Kanitzkorb ins Spiel.

    Ich möchte bei Rob lernen wie man dieses Modell baut und es in Mobilbau betreibt. Das macht er ja selbst teilweise auch.

    Wenn die Grundfertigkeiten sitzen und ich Übung habe, kann ich den Korb den Bedürfnissen der Bienen anpassen. Was würde mich daran hindern mir einen Dadantkorb zu bauen? 😅

    Zurecht kommt die Frage, wozu der ganze Aufwand? Es soll ja aber auch Menschen geben die tagelang Modellschiffe in Flaschen bauen obwohl man es einfacher haben könnte 😉.

    Wenn meine Bauambitionen scheitern, dann gehen nur ein wenig Stroh und paar Eimer Sc***** verloren 🤣.

    Vielleicht schadet es auch nicht, wenn man die alte Handwerkskunst der Körbe bewahrt.

    Ich werde euch gerne auf dem Laufenden halten mit meinem Vorhaben.

    Der erste Schritt ist auf alle Fälle, lernen wie man Körbe baut.

  • Eigentlich wollte ich schreiben, daß es noch "professionelle" Imker gibt, die mit Körben arbeiten und dabei auch genug Honig ernten. Es gibt ja bei mir um's Eck so eine Imkerei.


    Aber: Jetzt wollte ich im Internet ein Bild von dem dortigen Bienenstand suchen und bin dabei über folgenden Artikel gestolpert:


    https://indigo-blau.de/lueneburger-heide-korbimker


    Laut dem Artikel ist er der letzte Korbimker Deutschlands.


    Ich kenne aber auch noch einen weiteren erwerbsorientierten Imker, der teilweise Körbe und ich meine auch Kanitzkörbe einsetzt. Also ganz aus der Welt ist die Betriebsweise noch nicht.


    Mein ehemaliger Zahnarzt hatte glaube ich auch bis vor ein paar Jahren Körbe, allerdings als Hobby.


    Nun ist es so, daß ich aus einer der ehemaligen Hochburgen der Heide-Imkerei komme. Dort hat sich diese Tradition länger gehalten, als anderswo.


    ....irgendwas wollte ich noch schreiben zur Betriebsweise...aber mein Kopf wird auch älter :-(


    Max: Besorg dir mal die kleine Korbflecht-Broschüre von der LWK Nordrhein Westfalen, die ich auf der erste Seite verlinkt hatte. Für kleines Geld viel Info.


    Ach ja....die grauen Zellen arbeiten doch noch: Wer sich mal ansehen will, wo unser (Klo)Papier wächst und via nicht mehr zeitgemäßer Forstwirtschaft geerntet wird, der schaue mal an die Grenze Rusland (Karelien) und Finnland. Auf russischer Seite werden hektarweise Kahlschläge als Schachbrettmuster angelegt und das Holz wandert vermutlich in die finnischen Zellstofffabriken. Man muß da nur mal schauen, wo die großen Straßen über die Grenze gehen.

    Hier in Deutschland wirtschaftet annähernd jeder Forstbetrieb nachhaltig und das schon seit langen Jahren. Zertifizieren lassen muß man sich auch, da man sonst schwer sein Holz los wird. Der betreuende Förster führt z.B. Buch, wieviel Totholz im Bestand vorhanden ist. Ein feste Menge ist Pflicht wenn man zertifiziert wirtschaftet. Nur bestimmtes Pflanzgut ist zulässig und und und...

    Wenn man heute die großen Kahlschläge z.B. im Harz und Sauerland sieht, dann sind das die Folgen vom Borkenkäfer, der Trockenheit und den Stürmen der letzten Jahre. Der Wald geht dort auf riesigen Flächen verloren. Die Eigentümer verlieren dort quasi die Arbeit von 50 bis 100 Jahren. Das Holz ist dort fast nicht mehr verkäuflich wegen Überangebot und wird in Nasslagern gebunkert, in der Hoffnung, daß man mehr wenigstens die Erntekosten in ein paar Jahren rausbekommt.

    Wir hatten letztes Jahr auch ein paar Bäume Borkenkäferschaden. Das waren ca. 18 RM, für die es knappe 90,- Euro gab, nicht pro RM sondern insgesamt.

    Durch Medien und Ahnungslose wird aktuell nicht nur auf die Landwirtschaft sondern auch Forstwirtschaft geschimpft.

    Wenn es nach mir ginge, dann würden als erstes diese Presspappen-Möbel, die nach dem ersten Umzug hinüber sind, zu veschwinden haben. Ein gut gebautes Möbelstück aus Vollholz hält 80-100 Jahre.

    Die Balken hier um mich herum wurden vor über 200 Jahren gefertigt und die Eichen waren damals 150 bis 200 Jahre alt. Das Holz ist also inzwischen bis zu 400 Jahre alt und erfüllt immer noch seinen Zweck.

  • Auf die Korbflechtfibel hatte ich schonmal ein Auge geworfen. Jetzt hab ich mir das Büchlein bestellt. Bin mal gespannt was ich darin finde.


    Der Bericht von Indigo-blau ist ein privater Blog der nicht speziell über Imkerei handelt. Deshalb vermute ich, es gab da ein Missverständnis. Der allerletzte Korbimker ist er meines Wissens nicht 🤔.


    Im Moment bin ich am Roggenstroh dran. Ich hoffe das ich eine vernünftige Sorte bekomme.


    Der Kurs bei Rob wird die Tage gebucht 😊

  • Max, halt mich/uns mal auf dem Laufenden.


    Ich hab mit Rob bisher nur via Internet kommuniziert.


    Und was den Roggen anbelangt: Das habe ich auch noch auf dem Zettel, mal Langstroh-Roggen anzubauen und dann mit Mähbinder zu ernten. Aber die Flächen sind alle in der Verpachtung und der Milchviehbetrieb des Pächters macht noch klassische Weidetierhaltung und braucht jeden Hektar. Da grätsche ich nicht rein, weil ich mal Roggenanbau ausprobieren möchte.


    ...dafür kann ich jeden Tag "Kühe gucken" und hab notfalls immer den Zugriff auf Milch. ;-)

  • Sehr gern schreibe ich über meine Fortschritt.

    Vielleicht eröffne ich dafür dann ein eigenes Thema im dem ich alles weitere posten kann.


    Ein Freund von mir betreibt noch hobbymäßig Kuhhaltung auf der Weide. Dort bekomme ich meine Maibutter her. Davon liegt dort im Frühjahr reichlich 😁.

  • Auch hier poste ich das schöne Video "Korbimkerei in der Lüneburger Heide" gerne:



    LG

    Kai

  • Habe wieder mal eine Frage, die ihr sicher beantworten könnt.

    Ich habe neulich einen Bienenkorb gesehen der oben eine Öffnung hatte und durch einen „gelochtenen Deckel“ zugedeckt wurde.

    Es war ein schon ältere Korb also nichts neues.

    Der Lüneburger stülper ist oben zu und ich kann ihn umdrehen und dann von unten reinschauen. Deshalb sicher stülper.

    Wie ist, die Betriebsweise wenn er oben aber eine Öffnung hat, oder wurden schon damals Deko Körbe geflochten?

    LG Dieter



  • Habe wieder mal eine Frage, die ihr sicher beantworten könnt.

    Ich habe neulich einen Bienenkorb gesehen der oben eine Öffnung hatte und durch einen „gelochtenen Deckel“ zugedeckt wurde.

    Es war ein schon ältere Korb also nichts neues.

    Der Lüneburger stülper ist oben zu und ich kann ihn umdrehen und dann von unten reinschauen. Deshalb sicher stülper.

    Wie ist, die Betriebsweise wenn er oben aber eine Öffnung hat, oder wurden schon damals Deko Körbe geflochten?

    Beantworten kann ich es genaugenommen leider nicht.


    Ich bekam auch mal einen solchen Korb geschenkt. Geschenkter Gaul, also diskutierte ich nicht herum. Mein Schenker (mein ehemaliger Bienenpate) imkerte n.m.W. nie mit Körben und hätte mir das wohl auch nicht beantworten können. Er konnte mit dem Korbe nichts anfangen und wollte ihn loswerden, und ich war gerade mit meinem Einstieg in die Korbhaltung beschäftigt, also paßte es für beide.


    Mit dem Loche oben konnte auch ich nichts anfangen, das erschließt sich mir bis heute nicht. Mehrlagig (wegen der Wärmeisolation) Sperrholz kreisrund ausgesägt, zusammengeklebt, Löcher am Rand gebohrt und das dann mit Kabelbindern am Korbe befestigt, das hält nunmehr bis zum Sanktnimmerleinstag. Ich werde einen Teufel tun und den Bienenkorb mit einem losen Deckel abdecken. Die Bienen verbauen alles, so auch die Seiten und die Decke, sodaß sich der Deckel nur mit Gewalt und Zerstörung des Wabenwerkes abnehmen ließe. Normale Körbe kommen ja auch ohne einen solchen Deckel aus.


    Ein Seitenloch am Korbe hingegen fehlte. Nun, das in den Korb hineinzubekommen, war nicht allzu schwierig.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.