Sublimieren / verdampfen Berufsimker? Oder nehmen sie Ameisensäure?

    Ich hätte eine Frage in Bezug auf das Oxalsäureverdampfungsverfahren: Weiß jemand, was Berufsimker zu diesem Verfahren sagen und ob sie dieses gegenüber der Ameisensäureanwendung bevorzugen?

    Zitat von Bienetou

    Weiß jemand, was Berufsimker zu diesem Verfahren sagen

    Ich weis von Bernhard Heuvel das er mit dem Oxamat seine Völker behandelt hat - ob er das noch aktuell macht weis ich nicht.

    LG Reinhard

    Möchte nicht wissen, wie viele die Oxalsäureverdampfung/Submilation tatsächlich machen bei euch und es nicht zugeben.

    Abgelegene Stände oder in Bienenhäusern, wo den Imker keiner sieht. Ich glaube, die Dunkelziffer wird entsprechen hoch sein 8)

    Zitat von beni

    Ob Berufsimker verdampfen? Mit Blick ins andere Forum: ja.

    Mit Sicherheit. Warum sollte deren Prozentsatz von dem der Nichterwerbsimker nennenswert nach unten abweichen? Gerade Berufsimker können sich Völkerverluste noch weniger leisten, insofern tun es von denen anteilig vielleicht sogar noch mehr. Und so sehr ich es als Hobbyimker tue, täte ich es als Erwerbsimker auch und erst recht umso mehr, weil ich es nicht einsehe, daß andere Mist gebaut haben und ich mit meinem Erwerb, Umsatz und Gewinn darunter leiden soll! Schlechtes Gewissen gleich null, da die Behandlung mit Oxalsäure "fast natürlich" ist.


    Nur offiziell wird es wohl kaum jemand oder gar keiner der Berufsimker tun, da sie ja (fast) immer ein Lebensmittel vermarkten. Wenn Bernhard Heuvel, wie oben erwähnt, damit mutig an die Öffentlichkeit tritt, ist das schon ein bißchen Vabanquespiel.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

    Zitat von Freizeitimker

    Mit Sicherheit. Warum sollte deren Prozentsatz von dem der Nichterwerbsimker nennenswert nach unten abweichen? Gerade Berufsimker können sich Völkerverluste noch weniger leisten, insofern tun es von denen anteilig vielleicht sogar noch mehr. Und so sehr ich es als Hobbyimker tue, täte ich es als Erwerbsimker auch und erst recht, weil ich es nicht einsehe, daß andere Mist gebaut haben und ich mit meinem Erwerb, Umsatz und Gewinn darunter leiden soll! Schlechtes Gewissen gleich null, da die Behandlung mit Oxalsäure "fast natürlich" ist.

    Es wird mit Sicherheit welche geben. Aber die Berufsimker gehen hier auch nach effizientz. Das müssen sie wenn sie damit Geld verdienen wollen. Also eine Blockbehandlung 7 mal alle 3 Tage im Herbst werden sie nicht machen. Dann ist es viel einfacher AS mit dem Nassenheider drauf und nach 14 Tagen wieder abräumen. Dauert pro Volk 2 min. Zur Winterbehandlung wenn die Temp über 7 °C hat ist die Verdampfung wahrscheinlich dann das mittel der Wahl. Bei eher um die 0°C wohl dann das Treufeln.


    Grüße Thomas

    Ein unter Erwerbsimkern sehr beliebtes Arzneimittel soll Apitraz sein:


    • Schnell und effizient
    • auf Amitraz-Basis
    • zugelassen
    • relativ günstig

    Soweit ich weiß, verwendet dies auch Heuvel.


    LG

    Kai

    Zitat von bienengral

    Es wird mit Sicherheit welche geben. Aber die Berufsimker gehen hier auch nach effizientz. Das müssen sie wenn sie damit Geld verdienen wollen. Also eine Blockbehandlung 7 mal alle 3 Tage im Herbst werden sie nicht machen. Dann ist es viel einfacher AS mit dem Nassenheider drauf und nach 14 Tagen wieder abräumen. Dauert pro Volk 2 min. Zur Winterbehandlung wenn die Temp über 7 °C hat ist die Verdampfung wahrscheinlich dann das mittel der Wahl. Bei eher um die 0°C wohl dann das Treufeln.


    Grüße Thomas

    Genau das ist meine Vermutung: Dass für die meisten Berufsimker die AS-Behandlung nach wie vor das praktischste Verfahren ist. Da die Behandlung nach der letzten Ernte stattfindet, nehmen sie die Bienentodesfälle pro Volk in Kauf.

    Von Apitraz hatte ich noch nie gehört :/

    Zitat von Bienetou

    Von Apitraz hatte ich noch nie gehört :/

    Apitraz, Wirkstoff Amitraz, in Deutschland zugelassen!


    Der Wirkstoff Amitraz wird seit Jahrzehnten weltweit eingesetzt gegen die Varroa, seit kurzem nun auch in Deutschland. Hat aber einen in Deutschland nicht ganz so guten Ruf, da er im Verdacht steht, Krebs auszulösen.


    Ist aber wie gesagt seit kurzem zugelassen.


    LG

    Kai

    Wenn ich mich nicht irre, war der Wirkstoff von Amitraz in ähnlicher Form schon mal zugelassen.


    Ich sehe auch keinen Grund gegen die Ameisensäure zu wettern.

    Ich benutze einen Langzeitverdunster und der ist wesentlich verträglicher als das Schockverfahren.


    Die AS ist ebenso wie die OXS eine organische Säure die sich nicht in Honig und Wachs anreichert.


    Ferner wirkt sie in der Brut und zusätzlich gegen der Tracheenmilbe. Bei entsprechender Völkerzahl ist eine Blockbehandlung aus Zeitgründen nicht mehr durchführbar.


    Bei Amitraz sieht die Welt wieder anders aus.


    Das Zeug kommt mir nicht in die Völker, auch wenn es einfach ist damit zu behandeln.


    Das Risiko von Anreicherung im Wachs und Honig ist mir zu hoch.

    Ferner werden sich die Milben auf kurz oder lang daran gewöhnen.

    Zitat von Bienen Ede

    Bei Amitraz sieht die Welt wieder anders aus.


    Das Zeug kommt mir nicht in die Völker, auch wenn es einfach ist damit zu behandeln.


    Das Risiko von Anreicherung im Wachs und Honig ist mir zu hoch.

    Ferner werden sich die Milben auf kurz oder lang daran gewöhnen.

    Das sehe ich 100 % genauso. Mit AS gibt es ein Verfahren welches auch in die Brut wirkt da brauchts nicht die Chemiekeule mit allen möglichen Nebenwirkungen. Allein scho der verdacht möglicherweise Krebserzeugend wäre für einen Berufimker in Deutschland das totesurteil wenn das sich bestätigen würde und Reste im Honig gefunden werden. Der kann seinen Laden dicht machen.


    Grüße Thomas

    Zitat von bienengral

    ....wenn das sich bestätigen würde und Reste im Honig gefunden werden. Der kann seinen Laden dicht machen.....

    Deshalb wird es wohl auch kein Erwerbsimker öffentlich machen, dass er Apitraz verwendet. ;)


    LG

    Kai

    Denke, die werden auch OS verwenden und verdampfen/submilieren mit mehreren Geräten pro Stand und - zugeben wird es sicher keiner, wenn es nicht erlaubt ist.

    Dies dürfte in Kauf genommen werden, wenn er Königinnen selber züchtet und übers Jahr genug Ableger gemacht hat.

    Klar das nicht jede Behandlung zum Verlust führen muss, aber durch die Ableger kann er dem Volk jederzeit wieder eine Königin zufügen.