Wow... so viel Populismus in wenigen Kommentaren. Ich weiß nicht, ob es sich lohnt darauf einzugehen, da meine Kommentare anscheinend davor schon nicht richtig gelesen wurden. Aber ich versuche es nochmal:
Ich habe geschrieben, dass auch Schafhaltung Naturschutz sein kann.
Herdenschutzhunde muss man genauso erziehen wie andere Hunde, um sie nicht gegenüber dem Menschen oder zumindest dem Besitzer aggressiv werden zu lassen.
Hütehunde mit Schäfer sind keine Herdenschutzhunde, auch wenn man hier annehmen sollte, dass die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs geringer (wie auch bei Herdenschutzhunden nicht unmöglich) ist.
Es gibt weitere noch unpopuläre Maßnahmen. Z. B. verteidigen Esel Schafherden auch mal gar nicht so schlecht.
Wölfe greifen keine Menschen an. Das ist ein Hirngespinst/Ammenmärchen. Vielleicht haben sie es im Mittelalter bei ausgeräumter Landschaft getan. Diese Wölfe gibt es nicht mehr. Sie wurden ausgerottet/selektiert. Es gibt keine aktuell dokumentierten Fälle von Angriffen auf Menschen in Deutschland. Tiere sind etwas anderes. Natürlich werden Schafe, Jungrinder, freilaufende oder ohne Menschen angeleinte Hunde angegriffen. Das ist willkommenes Fressen oder Konkurrenzvermeidung. Dass man sein Kleinkind nicht alleine rumlaufen lässt, ob Wolfsgebiet oder nicht versteht sich als Vorsichtsmaßnahme von selbst. Die natürlichen Kämpfe von Grizzlys und Wölfen, die auch nur in extremen Ausnahmefall stattfinden, ist auch kein Argument gegen den Wolf. Wir haben hier noch nicht mal Braunnären haben und schon gar keine natürliche Landschaft, erübrigt sich das.
Übrigens bin ich mit einem Wolfsberater unterwegs gewesen. Ein großer Teil gerissener Weidetiere stammt von freilaufenden Hunden (genetisch und über Spuren nachzuweisen). Es gibt auch die kontroverse Meinung viele der Wölfe in Deutschland seien Hund-Wolf-Hybriden (ob das aber stimmt, wird meist widerlegt).
Die Meinung, dass man den Wolf mit Weidezäunen fördert, macht KEINEN Sinn. Man möchte damit die "idyllische", althergebrachte (und nach eurer Argumentation daher gute) Landwirtschaft erhalten/fördern. Das hat mit Förderung von anderen Naturschutzmaßnahmen wenig zu tun, für die viel weniger ausgegeben wird (Birkwild). Dass Weidehaltung/Offenhaltung der Landschaft förderlich für Naturschutzmaßnahmen sein kann, ist unbestritten. Das wird sogar von landwirtschaftnahen Organisationen untersucht (Offenlandhaltungsversuche LEL z. B.).
Ich habe selbst geschrieben, dass Wolfabwehrmaßnahmen nicht genug gefördert werden. Insofern stimme ich euch tatsächlich zu, dass es ohne Änderung bei der Hobbyhaltung von z. B. Schafen Probleme geben wird.
Den Wolf aber nicht als Chance zu sehen, für mehr Naturverständnis und auch den Umgang damit, das verstehe ich nicht. Dass Skandinavien da ein schlechtes Beispiel ist, habe ich mit dem NABU-Artikel verlinkt. Aber da die Erwähnung des NABU anscheinend nur noch mehr Ressentiments weckt (trotz meiner eigenen ambivalenten Einstellung zu der Organisation); hier nochmal die Argumente, die jeder selber nachprüfen kann. 300 Wölfe sind die angenommene kleinste überlebensfähige Population in Schweden und Norwegen. Wie man das Management dort mit legaler und illegaler Jagd komplett unterstützen kann, ist mit schleierhaft. Die Wölfe dort stammen von wenigen Einzeltieren ab und sind inzuchtgefährdet. Die EU schaut sich das in Schweden ganz genau an. Eben weil das Ganze ein EU-Gesetz ist. Jeder kann selbst die Populationsdynamik von z. B. 300 Tieren mit Populationsdynamikprogrammen wie Vortex überprüfen. Gerade bei einem Forum für die Dunkle Biene, die v. a. noch in Skandinavien vorkommt und ebenfalls gefährdet ist, dachte ich, man könnte Arterhaltung sinnvoller gegenüber reagieren.
Aber ja, alles was Änderung erfordert, sei es nun der Umgang mit wiederkehrenden Arten oder Klimawandel oder Insekten-/Artensterben, löst erstmals eine Gegenwelle aus, weil das ja schon immer so gemacht wurde und (nicht?) funktioniert hat.