Erste Durchsicht und Maßnahmen

  • Hallo zusammen,


    leider war das Wetter heute nicht ganz so schön wie angesagt. Zwar ist es schön mild, aber leider auch ziemlich windig. Einen Teil meiner geplanten Arbeiten habe ich dennoch umgesetzt.


    Bei allen zweizargig Völkern habe ich mal die obere Zarge gekippt und geschaut, was unten los ist. Beim Großteil der Völker war unten nichts außer alte Leerwaben. Das passte mir wegen der Wabenhygiene ganz gut. :P Ich hab also die untere Zarge komplett entfernt und die Böden geputzt.
    Außerdem habe ich bemerkt, dass ein Teil der Völker recht schwach aber gesund ist. Mit der Brut geht es scheinbar gerade erst los. Denn es scheint, dass derzeit noch kaum Jungbienen im Kasten sind. Die Bienen haben seit dem Jahreswechsel tatsächlich eine recht lange Brutpause eingelegt. ... Gut im Kampf gegen die Milbe. Aber schlecht für die Frühtracht. Denn jetzt sterben nach und nach die Altbienen und es dauert, bis die Völker trachtstark sind. Interessanterweise sind meine F1-Völker deutlich stärker als die Reinzuchtvölker. Das verwundert mich nun nicht mehr. :P


    Bei der Kontrolle der oberen Zarge und auch der einzargigen Völker fiel mir auf, dass zwar noch genug Futter im Kasten ist, aber manchmal recht weit vom Bienensitz entfernt. Deshalb habe ich paar Leerwaben zwischen Brutnest und Futter entfernt und das Futter an das Brutnest gerückt.


    Wärme ist jetzt für die Völker das Wichtigste! :!: Deshalb kann die Einengung nur gut gewesen sein. Auch habe ich meine Hochböden etwas modifiziert. Ich habe ca. 1 cm unter dem Unterträger der Rähmchen eine Sperrholzplatte eingelegt. Diese soll jetzt zusätzlich die Wärme im Kasten halten. Denn irgendwie gefällt mir das langfristige Wetter noch nicht. Es soll in einer Woche wieder einen Knick in der Temperaturkurve geben. Dass ist anscheinend wieder mit Temperaturen um die 10 °C zu rechnen. Außerdem wird es nachts immer noch sehr frisch. Das kann nicht gut sein für die Völker.


    Irgendwie folgt auf einen Nicht-Winter ein Nicht-Frühling. Denn die Völker sind anderen Jahren gegenüber weit hinterher. Üblicherweise habe ich in der ersten Aprilwoche den ersten Schwarm gehabt. Dieses Jahr sitzen die Bienen noch in der Wintertraube. :roll:


    LG Johannes

    2. Vorsitzender im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.
    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Moin Johannes,
    was meinst Du mit, habe die Völker eingeengt?ob die Bienen sich mit Futterwaben warm halten,wage ich zu
    bezweifeln,ausserdem sind volle Futterwaben wie Schiede und wirken als Brutbremse.
    Um sich entwickeln zu können wäre eine Leerwabe beidseitig ans Brutnest schon sinnvoll.
    Ich habe bei mir noch nicht reingeguckt,Futter haben sie,da ist es mir noch zu kalt mit 8-9 Grad im Schatten.
    LG Herbert

  • Hallo Herbert,


    okay... du hast völlig Recht. Ich hab mich nicht richtig ausgedrückt und vielleicht ist der Titel auch nicht ganz zutreffend. :?


    Also mit der Einengung meine ich das Entfernen der unteren Zarge und die damit einhergehende Reduktion von 20 auf 10 Waben. Die Völker sitzen jetzt deutlich kompakter und warmhaltiger.
    Dass eine Futterwabe als Brutbremse wirkt, ist natürlich auch richtig. Aber Futter am Brutnest ist eben auch wichtig und gerade bei den Reinzuchtköniginnen ist die Bienentraube nicht so groß. Da wird jede Biene zum Heizen gebraucht und die brauchen Energie in Form von Futter. Deshalb sind kurze Wege zum Nachschub nicht verkehrt. :wink: Die Brutflächen sind jetzt handtellergroß. Da ist auf jeder Wabe noch genug Platz zur Ausdehnung. Der Schied-Effekt der Futterwaben ist da derzeit noch sekundär. Die erste Brut dürfte in ca. einer Woche schlüpfen. Dann geht es exponentiell bergauf. :P Gerade bei der reinen Dunklen finde ich es immer wieder faszinierend, wie sie aus einem (verglichen mit Carnica und Buckfast) kleinem Wintervolk rasant groß werden! Aber dafür brauchen sie Nähe zum Futter und warmhaltige Beuten, da die Traube selbst kleiner ist.


    Ich hoffe, es ist jetzt klarer, was ich warum gemacht habe.


    Ich würde zwar im Jahresverlauf sagen, dass die Dunkle sich nicht wesentlich von anderen Rassen unterscheidet. Aber besonders im Frühjahr verhält sie sich etwas anders und braucht in meinen Augen auch eine etwas andere Bearbeitung.


    Am volksstärksten ist derzeit meine Ligustica, die Basti auf einer Buckfast-Belegstelle begatten ließ. :D
    Bei dem Volk hab ich gar nichts gemacht. Wie auch bei den meisten F1-Völkern von mir.


    LG Johannes


    PS: Ich hatte 16 °C im Schatten. :mrgreen:

    2. Vorsitzender im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.
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  • Moin Johannes,
    jetzt ist es auch plausibel,denn in dem Forum sind sind ja auch jede menge Anfänger,die durch unklare
    Betriebsweisen oder ähnliches verunsichert werden.
    In Sachen Dunkle Biene,bin ich selbst auch ein Frischling,denke aber das Grundsätzlich die Betriebsweise
    von mir beibehalten wird,warscheinlich aber ein anderes Timing für die Dunkle gewählt werden muss :D


    LG Herbert

  • Quote from Johannes

    Hallo Herbert,


    okay... du hast völlig Recht. Ich hab mich nicht richtig ausgedrückt und vielleicht ist der Titel auch nicht ganz zutreffend. :? ...


    Hab den Titel mal lieber geändert. ... So gefällt es mir besser! :lol:


    LG Johannes

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  • Ich fasse mal zusammen, was mir schon letztes Wochenende und auch heute bei der Durchsicht aufgefallen ist:

    • Bis auf paar starke Völker ist der Durchschnitt der Zander-Magazinvölker schwächer als üblich. Scheinbar haben sich die Winterbienen beim Brüten vor Weihnachten zu sehr verbraucht, weil sie die große Beute heizen mussten. Diese Völker haben auch das meiste an Futter verbraucht. Fast alle so um die 20 kg. Das hatte ich noch nie!


    • Die Völker in den Normbeuten haben unfassbar wenig verbraucht. :shock: Die hatten ja nur 10 - 12 kg, aber davon ist noch viel da! Auch sind diese Völker der Größe entsprechend schön stark und in Topform.


    • Die Völker in den 6er-Styropor-M+ haben ebenfalls sehr sparsam und stark überwintert.


    • Etwas schwächer sind die Völker, die im 12er-Holz-M+ überwintert haben. Diese haben wohl ebenfalls einen höheren Heizaufwand gehabt, der an den Kräften zehrte.


    • Die kleine Besonderheit am Stand ist das mehrzargige Kieler-BGK. Da hab ich zwar noch nicht rein gesehen (außer kurzer Blick auf die Futterreserven), aber dem Flugbetrieb und dem Polleneintrag nach zu urteilen, geht es ihm sehr gut. ... Diese Beute ist übrigens die einzige, in der ich keinen Schimmel habe. :lol:


    Fazit: Die Obstblüte kann ich als Tracht so ziemlich vergessen. Wenn sich der Raps noch paar Tage länger geduldet, dann könnte zumindest das was werden.


    LG Johannes

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  • Moin moin,
    meine erste Durchsicht habe ich heute vollzogen,die jungen Königinnen vom letzten Jahr hatten alle schon
    die Zweite Zarge im Segeberger Normalmaß in Beschlag genommen,was auch gut ist,allerdings die Königinnen vom Jahr davor waren in der Entwicklung doch recht unterschiedlich,wobei ich aber kein Volk
    auflösen musste.
    Selbst meine Dunklen von Basti,sind auf einem sehr gutem Weg,bis jetzt bin ich bestens mit der Entwicklung
    der Völker zufrieden,habe jetzt bei +16Grad die alten Randwaben aus der unteren Zarge (dunkle Waben)getauscht zum schmelzen,und Leerrähmchen für Drohnenbau eingesetzt.
    Ich bin allerdings sehr überrascht,das die Dunklen fast,bis jetzt auf dem gleichen Weg sind. :P:P:P
    Die nächste Aufgabe für mich,ist das erweitern mit einem Honigraum,in ca.4 Wochen eventuell noch
    Futterwaben rausnehmen.
    LG Herbert

  • HAllo allerseits,


    auch ich war heute dran mit meiner ersten Durchsicht. :P Alle Völker, die bisher den Winter überstanden haben, leben und gedeihen. Manche sind allerdings recht schwach in diesem Jahr; ein merkwürdiges Phänomen. Aber es geht ihnen gut, und dies ist das Wichtigste. Es war zwar mit ca 9 Grad recht frisch, aber die Volksstärke nimmt jetzt deutlich zu. Die Weidenkätzchen sind fast durch; es blühen die Stachelbeeren an besonders günstigen Stellen. Für den Imker heißt dies:


    Die Völker haben den Winter überstanden. :P


    Einigen Völkern auf Dadant konnte ich die untere, wenig besetzte Zarge wegnehmen. Hier ein paar Bilder von heute.


    LG
    Kai



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  • Hallo,


    alle 21 Völker wurden "ausgewintert". Ich denke ich brauche nicht über Erweiterung usw zu schreiben :wink::mrgreen:



    VG Michael