Nassenheider Verdunster: Starker Bienen-Totenfall nach Ameisensäure - Behandlungsabbruch

  • Den Nassenheider Verdunster, besonders seine professionelle Variante (der bisher beste, der Wortbedeutung nach aber nichts für Hobbyimker), halte ich vom Konzept her für die bessere Idee als den Liebig-Dispenser (auch wenn Pia Aumeier, die Frau an Gerhard Liebigs Seite, das natürlich entgegengesetzt sieht).


    Allerdings fiel mir von Anfang an auf, wie klapperig das alles ist. Der Docht sitzt nicht mal halbwegs fest und kann daher in eine Schräglage kippen. Der Käfig darum ist so dünn, daß sein Sitz nicht vertrauenserweckend ist (allerdings meiden auch die Bienen zu starke Ameisensäurekonzentration freiwilig). Nach anfänglichem Immenfriedhof schnitt ich die Dochte etwas schmaler (inspiriert von den drei mitgelieferten Typen). Die Dochte zu kürzen wäre wohl besser, wirksamer gewesen (kommunizierende Röhren).


    Eigentlich habe ich es satt, für diesen immer noch unausgereiften Verdunster Betatester im Feldversuch zu sein.


    Eine solidere Verarbeitung (nicht dieser dünne, nachgebende Plastkrempel), stabile, verdunstungsbedarfsangepaßte Dochte und realistische (!) Ameisensäuredosen, die nicht die Bienen das Varroaschicksal teilen ließe, täten diesem Verdunster noch größere Akeptanz und Popularität bescheren.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Eigentlich habe ich es satt, für diesen immer noch unausgereiften Verdunster Betatester im Feldversuch zu sein.

    Stimmt. die wievielte Variante vom Nasseneider ist das inzwischen? Die fünfte?

    Seinerzeit, als ich alle bestellten Professionals zusammengepfriemelt hatte, bekam ich den Brief dass man diese Verdunster gegen Erstattung des Kaufpreises wegen mangelhafter Verarbeitung zurückschicken kann. Habe ich gemacht.


    Falls ich AS anwende - als Notnagel, dann mit dem LD - das Ding ist wirklich Anfängersicher oder das Schwammtuch.


    Mit beiden bekomme ich keine Fehler hin.

  • Falls ich AS anwende - als Notnagel, dann mit dem LD - das Ding ist wirklich Anfängersicher oder das Schwammtuch.

    Der Liebig-Dispenser war mir als Anfänger, der ich war, zu kompliziert. Diese Dochtanpassung nicht nur von der Beutengröße, sondern auch von der erwarteten Außentemperatur (bin ich Wetterfrosch?) abhängig zu machen, schreckte mich ab. Dann lieber nur drei Dochttypen, abhängig von der Beutengröße.


    Sein weiteres Manko ist, daß er offiziell nur mit 85%iger AS betrieben wird. Mal wieder illegal und etwas erschwert zu beschaffen. Nimmt man eben die 75%ige.


    Schwammtuch als Kurzzeitbehandlung ist möglich und wirksam, bekam sogar von Pia Aumeier seinen Segen.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Den Docht bzw.das Papier beim Liebig anzupassen finde ich Käse.

    Ich habe Angst dass das Teil umfällt.

    Dann noch etwas : Hat schon jemand versucht den Liebig mit Säurefesten

    Handschuhen aufzufüllen.

    Ich bekomme die Flaschenspitze kaum mit Fingenägeln ab.

    Und dann noch Säurereste in der Flasche.!!!!

    Unpraktisch


    Produktions Fehler beim Nassenheider: Mag so sein !

    Da hätte ich wohl Glück

    Meine funktionieren sehr gut.Die zu verdunstende Menge passt.

    Arbeite immer mit dem kleinen Docht.

    Bin bisher zufrieden

    Gruß Dirk

  • Diese Dochtanpassung nicht nur von der Beutengröße, sondern auch von der erwarteten Außentemperatur (bin ich Wetterfrosch?) abhängig zu machen, schreckte mich ab.


    Sein weiteres Manko ist, daß er offiziell nur mit 85%iger AS betrieben wird. Mal wieder illegal und etwas erschwert zu beschaffen. Nimmt man eben die 75%ige.


    Schwammtuch als Kurzzeitbehandlung ist möglich und wirksam, bekam sogar von Pia Aumeier seinen Segen.

    Bie mir ist es immer das ganze Papierchen.

    bei Pia übrigens auch.


    Bei gibt es eine Anleitung für 60 % ige bei downloads

    https://www.andermatt-biovet.d…rfolgreich-einsetzen.html


    Wenn´s Schwammtuch klappt = never change a winnig team.

  • Eine weitere traurige Geschichte: Brutschaden in Jungvolk nach AS Behandlung:


    https://www.imkerforum.de/foru…gvolk-nach-as-behandlung/



    Also, bitte bei AS immer sehr vorsichtig.


    LG

    Kai

  • Im genannten Fall war wohl die unzureichende Wirksamkeit der MS-Behandlung bei der Erstellung der Ableger oder ein hoher Ausgangsbefall das Problem, weshalb zur AS gegriffen wurde.


    Im Augenblick ist es mir fuer eine AS-Behandlung von Ablegern (fast) noch etwas zu frueh, weil die kommenden 14 Tage fuer die Winterbienen ganz wichtig sind. Haette der Kollege etwas aufgepasst, haette er mit OX bereits im August gut gegenhalten koennen. Ich hatte auch einige Problemableger, da hat das 1- bzw. 2malige Bespruehen mit OX trotz Brut die MIlben gut in Schach gehalten, dass ich mir noch 14 Tagen mit der AS Zeit lassen kann. Wer beobachtet...

  • Wegen der Übertragbarkeit von Brutkrankheiten/-infektionen inkl. Brutparasiten erstelle ich schon seit Jahren keine Ableger mehr, sondern betreibe Völkervermehrung nur noch über Schwärme - Natur oder Kunst. Jedes Bienenvolk soll so sauber wie möglich starten.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Und ... weitere Mutige zeigen ihre Schäden bei AS-Verdampfung:



    LG

    Kai

  • Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche eine optimale AS behandlung hinterlässt immer Schäden bei schwachen Völkern im stärkeren Ausmaß.

    Nur, man sollte mit schwächlingen nicht in,s neue Jahr gehen.

    Man sollte die AS nicht verteufeln sie nimmt Bienenleben sorgt aber auch dafür, das wieder neues gesundes entstehen kann und das in kürzester Zeit.

    Auch sollte man bedenken das die AS auch gegen die Tracheenmilbe hilft.

    Die wohl schon in Vergessenheit geraten , aber allgegenwärtig ist.


    Gruß drohnenfreund.

  • Mit Buckfastbienen hast Du vermutlich (weil das Problem kaum noch einer beobachtet) keine Schwierigkeiten mit der Trachenmilbe.


    Sehr guetes Video (danke Kai, fuer das Verlinken). Gerade die Gedanken bezueglich der Temperaturschwankungen finde ich wichtig. Ich bin nicht umsonst ein grosser Freund der 85er Saeure, wobei ich auch ein weiteres Problem in der Behandlungsdauer sehe. Es ist bei der herbstlichen Nachbehandlung m.E. ueberhaupt nicht notwendig, den Verdunster laenger wie 4-5 Tage im Volk zu lassen. Wenn Temperatur/Luftfeuchtigkeit passen, reicht das vollkommen aus. Vermutlich hat Bruno Becker den langen Zeitraum in seiner Empfehlung deshalb gewaehlt, weil er es als Wochenend-Nebenerwerbsimker im Spaetsommer/Herbst oft nicht hinbekommen hat, die richtigen Tage abzupassen. Fuer den Hobbyimker mit den Bienenvoelker am Haus besteht dafuer jedoch keine Notwendigkeit.

  • Nur, man sollte mit schwächlingen nicht in,s neue Jahr gehen.

    Solch eine Unterteilung zwischen wertem und unwertem Leben gefällt mir nicht, jedenfalls nicht bei den Bienen. Auch ein Schwächling kann sich wider Erwarten im nächsten Frühling prächtig entwickeln, auch wenn die Chance dafür nicht allzu hoch ist. Auch ein honignichtertragendes Volk ist ökologisch nicht wertlos.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Es wird doch beim Aufloesen von Schwaechlingen fast keine Biene getoetet. Man vereinigt.


    Es bringt doch nichts, wenn im Fruehling viele Stifte wieder ausgeraeumt werden, weil das kleine Haeuflein Bienen es nicht schafft, eine groessere Anzahl an Larven ausreichend zu waermen.


    Ich habe mir abgewoehnt, eine Traube unter 7 Wabengassen Dadant in den Winter zu nehmen (in den naechste Tagen gehen die Nachttemperaturen hier < 5 Grad, da kann man das am zeitigen Morgen schoen beurteilen). Zwar ueberleben 5er und 6er auch, aber die kommen hier bei mir im Fruehling nicht aus dem Knick. Das bisschen Fruehtracht, was die eintragen, ist der Muehe nicht wert. 2 starke Voelker bringen genausoviel wie 3 schwache. Und ich denke, die Bienen und ich haben's so auch leichter.


    Wenn viel Dynamik im Volk ist, kann man ja im Fruehling wieder teilen.

  • Solch eine Unterteilung zwischen wertem und unwertem Leben gefällt mir nicht, jedenfalls nicht bei den Bienen. Auch ein Schwächling kann sich wider Erwarten im nächsten Frühling prächtig entwickeln, auch wenn die Chance dafür nicht allzu hoch ist. Auch ein honignichtertragendes Volk ist ökologisch nicht wertlos.

    Ein jeder Imker hat so seine Vorstellungen wie man mit Bienen umgeht.

    Bei mir spielt der Honigertrag eine untergeordnete Rolle. Gesunde vitale Völker das ist mein streben. Dann hat man eh Honig im Überfluss den man dann für einen Apfel und einem Ei an Grosshändler verkaufen muss.

    Wenn ich zur gleichen Zeit zehn Ableger erstelle und Anfang August besetzen 3 Völker nur eine halbe Zarge sind diese es nicht wert als Volk eingefüttert zu werden. Gut man könnte neue königinnen zusetzen mach ich aber nicht denn ich müsste dann die andere in den Himmel schicken und das wäre dir auch nicht recht.;)


    Gruß drohnenfreund.

  • Bei mir spielt der Honigertrag eine untergeordnete Rolle. Gesunde vitale Völker das ist mein streben. Dann hat man eh Honig im Überfluss den man dann für einen Apfel und einem Ei an Grosshändler verkaufen muss.

    Das ist ja das Verrueckte. Geht es den Bienen gut, ersauft man im Honig. *Muessen* must Du nichts an Grosshaendler abgeben. Laesst halt den Bienen, was Du selbst nicht brauchst/vermarkten kannst.


    Klar ist Zucker billiger, wie der Grosshaendler zahlt. Aber Einfuettern kosten Zeit. Der Zucker lauft auch nicht auf eigenen Beinen zu den Bienen. Und die Futtereinrichtungen nicht selbst aus dem Lager und wieder zurueck. Saubermachen...??? Gib Dir 15 Euro/Stunde. Und rechne...


    Mein Motto lautet: Honig wird entweder an Kunden verkauft, an Freunde verschenkt oder von den Bienen selbst verschnabuliert. Aber verramschen? Niemals!

  • Das ist ja das Verrueckte. Geht es den Bienen gut, ersauft man im Honig. *Muessen* must Du nichts an Grosshaendler abgeben. Laesst halt den Bienen, was Du selbst nicht brauchst/vermarkten kannst.


    Klar ist Zucker billiger, wie der Grosshaendler zahlt. Aber Einfuettern kosten Zeit. Der Zucker lauft auch nicht auf eigenen Beinen zu den Bienen. Und die Futtereinrichtungen nicht selbst aus dem Lager und wieder zurueck. Saubermachen...??? Gib Dir 15 Euro/Stunde. Und rechne...


    Mein Motto lautet: Honig wird entweder an Kunden verkauft, an Freunde verschenkt oder von den Bienen selbst verschnabuliert. Aber verramschen? Niemals!

    Ja so mach ich das auch seit einiger Zeit, habe auf Völkerverkauf im Frühjahr umgestellt so müssen weniger Imker Kunstschwärme aus italien oder anderen Ländern kaufen.;)


    Gruß drohnenfreund.

  • Meine bisherige Durchschnitts-Honig-Produktion von 40-70kg war bislang kein Problem abzusetzen (Freunde, Bekannte, als Geschenk bei Besuchen).

    Das ist aber bei meiner bisherigen Völkerzahl von 4-6 Wirtschaftsvölkern auch kein Problem gewesen.


    Nachdem ich letztes Jahr jedoch von 9 (4Wi und 5A) auf 29 Wirtschaftsvölker und 15 Ableger aufgestockt hab, wird jetzt die Vermarktung schon interessanter.


    Glücklicherweise (das muß ich jetzt hier schon sagen), war 2019 ein schlechtes Honigjahr. Dadurch brachten die 29 Völker nur rund 140kg. Wobei nur ganze 8 Völker überhaupt Honig hatten, den es gelohnt hat aus den Honigzargen zu schleudern.


    Die restlichen Völker haben ihre Ernte behalten können. Das hat sie schon über die erste feuchte und kühle Zeit seit Trachtende gegen Ende Juli gerettet.


    Ich ernte immer erst ab der 2.Halbzarge. Dadurch haben die Völker immer Honig im Haus. Erst wenn die ausgeschleuderten Zargen zum Ausschlecken wieder aufgesetzt werden, werden die 1st-Honigzargen ausgeschleudert und dann ebenfalls wieder aufgesetzt.