Die letzen Tage war ich mit einigen Recherchen beschäftigt und möchte nun hier mein Ergebnisse und Fragen kund tun.
Falls ich irgendwo völlig auf dem Hozweg bin, lasst es mich wissen!
Will man Dunkle hier im süddeutschen Raum, insbesondere im Alpenvorraum halten, landet man bei folgenden Öktotypen, die eine Möglichkeit darstellen:
Salzburger Alpenland:
vertreten durch den österreichischen Verein; http://www.mellifera.at/
Dort liest man:
"45 Prozent der untersuchten Völker entsprechen den Beschreibungen der Dunklen Biene in Österreich von GOETZE (1964) und rund 40 % der untersuchten Proben weisen einen Melliferaanteil von 95 bis 99,8 Prozent auf. Ziel der Zuchtgruppen ist es 2010 aus diesen DNA-geprüften Bestand die besten Völker für die Zucht auszuwählen und damit den Hybridanteil zu elliminieren."
Anders herum heißt das aber auch:
55% entsprechen phänotypisch und 60% genotypisch nicht mehr der Melliferabeschreibung!
Durch DNA Tests versucht man den Hybridanteil zu eleminieren, was natürlich die Auswahl der Zuchtvölker stakt einschränkt und die Inzuchtproblematik weiter verschärft.
Die „Braunelle“ aus Tirol und der Schweiz:
vertreten durch die Imkerschule Imst und verschiedene engagierte Züchter: http://lla.ihc.at/de/einrichtungen/betriebe/imkerschule.html
Zitat:
„In ihrer Funktion als Landeszuchtzentrale steht die Imkerschule in enger Verbindung mit den Bienenzüchtern Tirols. Zum Zweck der Rassenreinerhaltung werden zwei Belegstellen beschickt, zum einen mit Königinnen der Melifera-Rasse, zum anderen mit jenen der Carnica-Rasse. Durch die Mitarbeit am österreichweiten Carnica-Zuchtprogramm (ACA) ist für eine bestmögliche Weiterentwicklung der genetischen Ressourcen vorgesorgt.…“
Bei der Braunelle wurden anscheinend auch schon Untersuchungen auf Reinerbigkeit gemacht (Frau Dr. Soland, Schweiz) und es zeigte sich auch hier ein gewisses Ausmaß der Hybridisierung.
Die Nigra aus der Schweiz:
vertreten durch den Schweizer Züchterverein: http://www.mellifera.ch/page1.php
Wir alle wissen, dass die Schweizer in der Zucht sehr weit sind und ein sehr aufwändiges Zuchtprogramm betreiben. Kai schreibt, dass dort bis zu 6000 Königinnen auf Belegstellen begattet werden. Auch gibt es schon erste Schutzgebiete…
Dort lese ich:
„Durch die züchterische Selektionsarbeit wird die vorhandene genetische Bandbreite verengt. Weil die Züchter aber nicht wissen können, welche Herausforderungen in Zukunft auf die Honigbienen zukommen, ist es so wichtig, dass es Gebiete gibt, in denen die Bienen sich frei paaren können und damit die genetische Vielfalt erhalten bleibt. Schuztgebiete machen nur für die natürlicherweise einheimische Rasse Sinn. Auf Blutauffrischungen aus grösseren zusammenhängenden Schutzgebieten können auch die Halter der eingeführten Bienenrassen zurückgreifen.“
Es gibt bei den Schweizern verschiedene Zuchtlinien, einige halten die „Linie WL“.
Wie viele Linien gibt es in der Schweiz und was steckt hinter "WL"?
Wie unterscheiden sich diese Zuchtlinien?
Gehen wir mal davon aus ich habe von allen drei oben genannten Ökotypen "reinerbige" Völker auf meinem Bienenstand und gehen wir weiter davon aus es findet keine Einkreuzung einer anderen Bienenrasse statt und die verschiedenen dunklen Herkünfte vermischen sich. Wäre eine solche Durchmischung der Gene aus züchterischer Sicht nicht sogar wünschenswert?
Ich kenne mich mit der „Züchterei“ so gut wie nicht aus, halte noch nicht mal Dunkle, mache mir aber so meine Gedanken.
Helft mir mal auf die Sprünge….wie geht es weiter, auch im Hinblick auf eine mögliche Gipfelbelegstelle? Sind die einzelnen Ökotypen (oder gar Linien) für sich zu erhalten? Wie groß sind denn die Unterschied zwischen diesen Ökotypen wirklich? Wird es mal einer Art „dunkle Mischbiene“ geben?
Viele Grüße
Raimund