Imker-Demo gegen Neuzulassung von Clothianidin

  • Es geht um die Bienen, es geht um die Imkerei. Es geht um unsere Umwelt und unsere Gesundheit. Es geht um die Zukunft.


    Das Pestizid Clothianidin soll wieder zugelassen werden oder ist bereits wieder zugelassen worden! Damit wird das Mittel im nächsten Jahr deutschlandweit ausgebracht werden. Damit [/url]droht unseren Bienen das, was dieses Jahr in Baden und Bayern geschehen ist.


    Damit droht unserer Umwelt, mit allen Schmetterlingen, Würmern und Vögeln der Gifttod. Unsere Nahrung wird damit angereichert und droht uns selbst mit Gesundheitsschäden.


    Wozu das alles? Clothianidin ist neben anderen Produkten der Wegbereiter für GVO-Pflanzen und -tiere.


    Rafft euch auf, was sollen wir unseren Nachfahren sagen, wenn sie uns fragen: "Warum habt ihr nichts unternommen?"


    "Keine Zeit gehabt..." - kommt nicht wirklich gut.
    "Keine Lust" - auch nicht.
    "Keine Kraft" - auch nicht.


    Kommt so viele wie möglich! Verständigt eure Imkervereine und kommt in Bussen. Verständigt die lokalen Naturschutzverbände (auf oberer Ebene passiert eh nix) und andere Organisationen.


    Ich versuche parallel auf internationaler Ebene Demonstrationen zu organisieren, so daß die Bienen die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Alle Welt schaut auf uns und auf das, was wir deutschen Imker machen.


    Eine friedliche Demonstration mit ausgefallenen Plakaten und Austellungen ist denke ich dazu geeignet. Die Presse sollte informiert werden und darüber berichten. Was wir brauchen, ist nicht nur Aufmerksamkeit, sondern das Setzen von Zeichen!


    Die gesamte Veranstaltung sollte von Vorträgen und Reden eingerahmt sein. Vielleicht äußern sich ein paar der geschädigten Imker zum Thema.


    ORT:


    Bundesallee 50
    Gebäude 247
    38116 Braunschweig
    Adresse bei Google Maps


    Datum: Freitag, den 18. Juli 2008
    Uhrzeit: 10:00 Uhr



    Bitte teilt diesen Termin mit - an alle die ihr kennt. Wir brauchen eine Masse von Leuten, nicht nur ein paar Einzelkämpfer. Wenn wir jetzt nicht aufstehen, dann sind die Bienen dazu verdammt zugrunde zu gehen. Wenn euch die Imkerei lieb ist und wir alle können von dem deutschlandweiten Einsatz der Pestizide betroffen werden! - dann kommt zu diesem Termin. Ich nehme mir Urlaub dafür und reise mit der Bahn an. Macht mit. Es ist wichtig, wir müssen was unternehmen und uns nicht nur still ärgern.


    Entweder reisen wir dieses Jahr zur Demo, oder nächstes Jahr zum Begräbnis unserer Bienenvölker!


    Vier vormals verbotene Pestizide für die Anwendung im Raps sind wieder zugelassen worden! Clothianidin wird wieder zugelassen! GVO ist im Anmarsch.


    Nicht mit uns! Lasst uns Zeichen setzen!


    Also rafft eure Imkerklamotten zusammen und nehmt die Beine in die Hand!
    Für die Bienen! Lasst das Summen nicht verstummen!


    Bitte verteilt diese Informationen an alle!


    http://www.bien-milb.de/Bilder/Imker_Demo_Info.pdf
    http://www.bien-milb.de/Bilder/Verbraucher_Demo_Info.pdf



    Bitte meldet euch bei mir an, um alles zu planen!


    Danke


    Bernhard
    bernhardundee () online.de
    Telefonnummer per Nachricht anfragen

  • Bester Zaunreiter, ich stimme Dir zu, doch das Problem beginnt doch schon ganz woanders:


    Leserbrief an die ........ Allgemeine Zeitung


    Heute erreichte mich die Meldung, am 7. Juni sei auf dem ...... Marktplatz ein Bienenschwarm getötet worden. Dies ist ein unglaublicher Vorgang, welcher Konsequenzen sowohl für den Täter als auch für die anordnende Behörde folgen lassen muss. Den Damen E..... und S..... sei für die kritischen Leserbriefe dazu ein Lob ausgesprochen (PAZ am 18.6.). Kritik indessen übe ich an der ....... Imkerschaft, von welcher Seite dazu geschwiegen wurde.
    Dieser Vorgang spiegelt leider meine Erfahrungen im Blick auf die Bienenhaltung und insbesondere auf Bienenschwärme wider. Dabei bin ich mir im Klaren darüber, dass ein Bienenschwarn zunächst Irritationen auslösen und auch Ängste wecken kann. Und aus diesem Grunde möchte ich die nicht informierte Öffentlichkeit nachfolgend über die Honigbiene, deren Nutzen und Verhalten informieren:


    Die Honigbiene ist das nützlichste und wichtigste Tier der Menschheit. Ihr hoher Nutzen liegt jedoch weniger in ihrem Vermögen, aus Nektar und körpereigenen Fermenten Honig bereiten zu können, Ausscheidungen von Pflanzenknospen mit Wachs, Pollen, Honig und körpereigenen Stoffen zu dem natürlichen Antibakterium Propolis aufzubereiten, Pollen den Menschen als Heil- und Stärkungsmittel verfügbar zu machen , Wachs zur Herstellung von Salben und fein duftender Kerzen auszuschwitzen, mit ihren Kopfdrüsen das geheimnisvolle und für pharmazeutische Zwecke hoch begehrte Gelee Royale (Königinnenfuttersaft) zu produzieren und schließlich das in der Homöopathie eingesetzte Bienengift herzustellen; diese äußerst wichtigen Produkte aus dem Bienenstock sind für uns Menschen lediglich willkommene Beigaben der Bienen.
    Der größte Nutzen der Honigbiene liegt auf einem Gebiet, welches erst auf den “zweiten Blick” erkannt wird, es ist ihre Bestäubungsleistung! Dazu möchte ich Albert Einstein zitieren; er sagte 1949: “Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben: Keine Bienen mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr”! Ich glaube, dass damit sehr viel über den Nutzen der Biene ausgedrückt ist. Es bleibt nur hinzuzufügen, dass wir Menschen diesem kleinen Geschöpf mit großer Achtung vor seinem unbändigen Fleiß und Gemeinsinn sowie mit einem Gefühl des Dankes für seine Leistungen zugunsten der Menschen begegnen sollten, und viel weniger mit negativen Gedanken, insbesondere mit keinem aggressivem Verhalten und mit keinem Gefühl der Angst vor Stichen! Denn eines hat die Biene den Menschen voraus: Sie sticht “nicht eben nur so mal zu“, aus Lust oder aus Frust! Die Biene wehrt sich nur, wenn sie sich bedrängt fühlt, also geschlagen, gedrückt oder getreten wird! Deshalb sollten Bienen in ihrem Sammelfleiß nicht gestört werden. Ich möchte hier vor allem auch an Eltern appellieren, ihren Kindern den Wert der Biene und ihr Verhalten näher zu bringen.


    Und wie verhält sich ein Bienenschwarm? Um diese Frage beantworten zu können, bedarf es zuvor des Einblickes in die (soziale) Struktur eines Bienenvolkes: Die bis zu fünfzigtausend Individuen eines Bienenvolkes (Königin, Arbeiterinnen - ca. 95%, Drohnen) sind nach ihrer Handlungsweise im Grunde ein einziges Individuum. Die von Pflegebienen (Hofstaat) umgebene und versorgte Königin hält durch ihr Verhalten und durch ihre Duftstoffe (Pheromone) das Volk zusammen. Das Tun des Volkes entspringt einzig dem “Gedanken” des Gemeinwohls. Erkennt das Volk zu einem Zeitpunkt, dass die Behausung zu eng wird, folglich der Bestand des Volkes gefährdet werden könnte, so entscheidet es sich für eine Teilung. Es zieht aus einer jüngsten Larve eine Königin nach. Einige Tage vor dem Schlupf der jungen Königin gerät ein Grossteil des Volkes in Aufbruchsstimmung; jene Bienen treiben nun die sonst gemächliche Königin zu größerer Bewegung an, so soll sie Kondition für den bevorstehenden Flug gewinnen. Die Königin stellt die Eiablage (mehr als 2000 Eier täglich!) ein. Am Tage des Schlupfes der jungen Königin (am sechzehnten Tage nach der Eiablage) füllen die auszugsbereiten Bienen ihren Honigmagen mit Proviant und verlassen zusammen mit der alten Königin den Stock, sie schwärmen! Ihr einziges Ziel ist es, sich zu sammeln und eine neue Behausung zu finden. Nach einem zunächst wirr anzuschauenden Fluggeschehen lässt der Schwarm sich nieder und vereinigt sich zu einer “Traube“. Sodann werden Spurbienen (Kundschafterinnen) ausgesandt, welche nach einer neuen Behausung Ausschau halten. Nach erfolgreicher Suche kehren die Spurbienen zurück, um durch eine besondere Art der Kommunikation (Schwänzeltanz) dem Volk Richtung und Entfernung der neuen Behausung anzuzeigen. Durch die Intensität ihrer Tanzbewegungen versucht jede fündige Spurbiene, den Schwarm von der besonderen Eignung “ihres Wohnungsfundes” zu überzeugen. Das Volk zieht ab, zieht in die neue Behausung ein….., und alles ist gut!
    Aus der Schilderung des Schwarmgeschehens können Sie, liebe Mitbürger, nun selbst schließen, dass ein Bienenschwarm nur von dem Bestreben geleitet wird, schnellstmöglich ein neues Heim zu finden. Er ist niemals “angriffslustig”, weil er von anderen “Gedanken“, anderen “Problemen“ geleitet wird! Natürlich gilt auch hier, und eben noch viel mehr als bei einer einzelnen Biene, dass Schwarmbienen in Ruhe gelassen werden sollten. Bewahren Sie Ruhe, verfallen Sie nicht in Panik; erfreuen Sie sich in gebührendem Abstand vielmehr an einem solchen Naturereignis, das heutzutage immer seltener wird! Gewiss wird sich der Schwarm nach einiger Zeit verziehen, es sei denn, er fand auf ihrem Grundstück eine passende Wohnung. Für solche Fälle sollten die Ordnungsämter, die Polizeidienststellen und die Feuerwehren über ein Liste der Imkerschaft verfügen, welche beim Veterinäramt angefordert werden kann. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Bienenschwarm von sachkundiger Hand versorgt wird.


    Kvarnhult/Schweden am 29. Juni 2008
    Bernd Klotz

  • Und gleich noch etwas: Von einem Imkerfreund erhielt ich folgende e-Mail, welche ich meinem Landesverband übermittelte. Reaktion: Fehlanzeige!
    Frage: Wer vertritt unsere Interessen?


    Die enthaltenen Namen und Sortenbezeichnungen wurden von mir entfernt.


    e-Mail:


    Betreff: Honig mit Gentechnik verboten, Imker jedoch ohne Schutz
    Gerichtsurteil: Anbau von Genmais macht Honig unverkäuflich!
    Urteil im Gerichtsverfahren zum Genmais ...... am Verwaltungsgericht
    in Augsburg.
    Das Verwaltungsgericht Augsburg hat am 30. Mai festgestellt, dass Honig
    welcher Blütenpollen des gentechnisch veränderten Mais ....... enthält,
    nicht verkehrsfähig ist. Nach Auffassung der Richter stellt der Anbau
    eine wesentliche Beeinträchtigung des Imkers B..... dar, weil er
    solchen Honig nicht verkaufen darf. Auch geringste Spuren der Blütenpollen führen zum Verlust der Verkehrsfähigkeit, da der Genmais keine Zulassung als Lebensmittel hat.
    Nach Auffassung des Gerichtes hat der Imker jedoch keinen
    Schutzanspruch gegenüber dem Anbau. Imker B...... wollte per Gericht durchsetzen, dass der Anbauer durch geeignete Maßnahmen verhindert, dass seine Bienen Pollen des Mais' eintragen (z.B. durch Abschneiden der Pollenfahnen oder Ernte vor der Blüte). Obwohl der Hobbyimker seine Bienen seit vielen Jahren stationär in einem Bienenhaus betreut und technisch nicht auf Bienentransporte eingerichtet ist, mutet das Gericht ihm zu, die Völker während der Maisblüte an einen anderen Standort zu verbringen. Nach Abwägung der Verhältnismäßigkeit sei dies vom Imker zu verlangen. Allerdings wies das Gericht darauf hin, dass der Imker zivilrechtliche Schadensersatzansprüche gegenüber dem Anbauer geltend machen kann. Die Richterin gestand dem Imker zu, dass ihn eine Ausweitung des Genmais Anbaues vor ein unlösbares Problem stellen wird. Das Urteil sei jedoch nur für diesen Einzelfall im Jahr 2008 gefällt.
    Die Entscheidung macht deutlich, dass die Imkerei durch die
    Agro-Gentechnik im Kern getroffen ist. Es kann nicht richtig sein, dass
    die von ........ zu verantwortenden Zulassungsdefizite von den Imkern
    oder von den Landwirten die diesen Mais anbauen, ausgebadet werden
    müssen.? So T...... R...., Vertreter des Bündnisses, welches den
    klagenden Imker unterstützt.
    Imker B..... sieht mehr als nur seine wirtschaftlichen Probleme: "Wenn
    der Gesetzgeber weiterhin keine Maßnahmen zum Schutz der Imkerei
    trifft, wird die Ausweitung des Genmais Anbaus zu bienenleeren Landschaften führen. Ein Bestäubungsnotstand bei Obst oder anderen Nutzpflanzen und eine Artenverarmung bei Wildpflanzen wird die Folge sein. Es ist unbegreiflich, dass der Staat schamlos den ............
    Saatgutkonzern ........ stützt, jedoch die heimischen Imker, Bauern und
    Verbraucher im Stich lässt und fundamentale Naturschutzinteressen
    opfert. Wir werden jedenfalls weiter, auch vor Gericht, für die
    Durchsetzung unserer Rechte kämpfen."


    Ergänzender Hinweis:
    Im Jahre 2007 wurde in meinem Landkreis erstmals genveränderter Mais kultiviert. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger protestierten gegen diesen Anbau. Die örtliche Tageszeitung veröffentlichte dazu einen von mir verfassten Leserbrief. Reaktion seitens der offiziellen Imkerschaft: Fehlanzeige! Was soll man da noch sagen? Doch was will man eigentlich erwarten, wenn die offizielle Imkerschaft fortfahrend ein systematisch wirkendes Mittel zur Varroabehandlung predigt. Ein Mittel also, welches in die Lymphe der Biene gelangt und daraus den Varroen den Gar ausmacht; doch nicht nur dies! Darüber möge man sich auch einmal Gedanken machen.