Warum es keine Varroaresistenz / Varroatoleranz geben wird

  • ... und du lieber Kai, hast nichts besseres zu tun als diese Arbeit schlecht zu machen!

    .... das könnte ich gar nicht, denn wer bin ich schon. :)


    Ich kann aber 1 und 1 zusammenzählen, und gewisse Zuchtbemühungen mag ich sicher wertschätzen, aber viel Aussagen von Dr. Büchler nicht. Ich kenne ihn schon viele Jahre, und seine Intentionen auch.


    Sein Auftrag ist klar:


    1. unter allen Umständen die Zucht der Carnica weltweit zu erhalten und auszubauen.

    2. sie in ganz Europa zur einzig "heimischen" Biene zu machen, wie zum Beispiel durch sein unsägliches und letztendlich gescheitertes Projekt Smartbees. Auch hier kam es zu vielen falschen Annahmen von Seiten Büchlers.


    LG

    Kai

  • Ja, viele dieser Themen/Probleme werden auch hier in Österreich intensivst diskutiert. Es scheint sogar so als wäre die Biene deren Namen man in österr. Foren nicht nennen sollte der von Büchler favorisierten Biene weit überlegen. Zumindest hinsichtlich der Varroatoleranz.

    Michael



    PS. Eigentlich wollte ich bei der Sache bleiben, kann es mir aber nicht verkneifen hier noch einen Link anzuhängen. Sorry für OT, wenns nicht passt einfach löschen oder verschieben!

    https://opus.ph-heidelberg.de/…zucht_Stripf_20180625.pdf

  • PS. Eigentlich wollte ich bei der Sache bleiben, kann es mir aber nicht verkneifen hier noch einen Link anzuhängen. Sorry für OT, wenns nicht passt einfach löschen oder verschieben!

    https://opus.ph-heidelberg.de/…zucht_Stripf_20180625.pdf

    Mehr Ideologie als Wissenschaft.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Varroabefall einer Imkerin. Das gezeigte Volk ist laut Aussage eine auf "Varroatoleranz" gezüchtete Linie. Ergebnis: ein so hoher Befall, dass mit dem Zusammenbruch des Volkes gerechnet werden muss. Die Imkerin hat mit ihrer Behandlung Anfang des Jahres, Ende letzten Jahres offenbar geschlampt:



    LG

    Kai

  • Varroabefall einer Imkerin. Das gezeigte Volk ist laut Aussage eine auf "Varroatoleranz" gezüchtete Linie. Ergebnis: ein so hoher Befall, dass mit dem Zusammenbruch des Volkes gerechnet werden muss. Die Imkerin hat mit ihrer Behandlung Anfang des Jahres, Ende letzten Jahres offenbar geschlampt:

    Naja, die liebe und sorgfältige Kerstin Epping (immerhin Ärztin von Beruf) ist eher der Schlamperei wohl eher abgeneigt.


    Wenn das Volk "varroatolerant" sein soll, dann kann (könnte) man doch mal alle fünfe gerade sein lassen und eben auch mall eine Behandlung ausfallen lassen. Nur ist diese Toleranz eben das Wort nicht wert, das da vollmundig für sie verwendet wird. Das wird ihr sicher nun auch klar sein.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • ... Ärztin ....

    Danke, Freizeitimker , ist sie tatsächlich Ärztin? Ich hatte mal gehört, Rettungssanitäter. Naja egal. Auch als Ärztin (bzw. Arzt) kann man schlampen. Gerade die nötigen Qualifikationen in einem Beruf schlagen im Privaten oft ins Gegenteil aus. :D


    LG

    Kai

  • ich denke man muss unterscheiden, und das sagt auch Paul Jungels im neuen Buch, zwischen Völkern mit wenig Milben und Völkern, die mit einer hohen Belastung klar kommen. Es gibt bereits einige Linien, die ohne Behandlung geführt werden. Was noch nicht klar ist ist die Vererbung der nötigen Gene.

  • Es gibt keine VSH.

    Das ist das Problem. Alle ach so tollen Versuche die VSH zu etablieren sind gescheitert.

    Warum?

    Weil die heimische Biene sich nie an die Milbe anpassen konnte und somit nicht über die genetische Veranlagung verfügt.

    Es ist ein Schande was im Namen der VSH so alles gerechtfertigt wird. Für mich ist VSH mittlerweile ein Schimpfwort.

    So gibt es einige lokal gehaltene Völker, die zwar mit der Milbe zurecht kommen. Diese Tatsache beruht aber auf andere Faktoren wie Standort, Mikroklima, Arbeitsmethode etc und hat wenig mit der Genetik zu tun.

    Das erkennt man schlicht daran, dass es an anderen Standorten nicht reproduzierbar ist.

    Sicherlich haben bestimmte genetische Faktoren wie Putztrieb und die vielen beschriebenen tollen Eigenschaften auf die man selektiert einen kleinen Anteil an der Vermehrungsrate der Milbe.

    Insgesamt gehen reicht das nicht, um in eine dauerhafte VSH zu kommen.

    Ein untrügliches Merkmal ist, dass ich bisher auch keine seriöse wissenschaftliche Studie gesehen habe, die eine VSH belegen.

    Es werden im Namen der VSH unnötiger Weise Fördergelder eingesackt, horrende Preise für Königinnen gefordert bzw sogar als Begründung für fragwürdige Königinnenimporte genutzt.

  • Hallo,

    wenn man einmal bei einer Auszählung tätig war, dann hat man erfahren, dass es bei den Prüfvölkern teils sehr große Unterschiede in der Vermehrung der Infektionsmilben (180 Stück pro Miniplus auf einer Wabe mit infektbereiten Bienenlarven, die anderen Waben mit evtl. auch infektionsfähigen Larven werden vorübergehend entnommen, d.h da findet eine "Superinfektion" statt).

    2 Erscheinungen sind bei der Auszählung (am 17 . Tag der Larven, da sind die Köpfe der Puppen violett) zu beobachten: eine unterdrückte Vermehrung von Tochtermilben und/oder eine teils stark verminderte Anzahl von Muttermilben in den Zellen.,

    Es kann sein, dass bei einem Mini Plus Volk bei ca. jeder 20 igsten Zelle eine "Varroamilbe" drin ist. Es gibt aber auch Fälle, dass nach über 200 Zellen erst eine Zelle mit Milben entdeckt wird. (alles selbst erlebt).

    Also wer meint, dass das mit der VSH ein Unsinn ist, sollte sich mal kundig machen...

    Ob das alles bei Wirtschaftsvölker auch so geht, ob das alles erbfest gemacht werden kann, ob das...usw.

    das kann man nicht wissen.

    Deshalb gibt es Wissenschaften......ohne diese bleibt unsere Erkenntnise einfach stehen.

    Auf Anpassungen zu warten ist genauso zweifelhaft......

    Dass Völker irgendwo als varroatollerant/resistent sein sollen, die dann aber bei Überprüfung in anderen Regionen es nicht sind, hat auch damit zu tun, dass es Milbenpopulationen gibt mit unterschiedlichen Virenbelastungen. Auch sind Jahre mit schlechter Völkerentwicklung (wie diesjahr) auch "schlechte" Varroaentwicklungsjahre. Dr.Otten hat in einer Megastudie festgestellt, dass je später der Trachtbeginn stattfindet, desto weniger Völkerverluste gibt es über den Winter, d.h desto geringer war die spätsommerliche Varroabelastung.

    Zugegeben, es ist verwerflich beim bisherigen VSH Erkenntnisstand Königinnen zu sehr hochpreisig zu verkaufen wg.VSH

    Für meine Imkerei habe ich entschieden, in diesem Jahr alle Wirtschaftvölker mit carnikalastige Königinnen auf A.M.M. aus dem VSH Projekt Baden - Wü. umzuweiseln.....auch um nächstes Jahr genügend Dunkle Drohnen um meine Standorte zu haben.


    Ich wünsche den Lesern noch einen schönen Sonntag

  • Danke badenimker,


    Da beschreibst du genau das Problem. Natürlich gibt es Völker mit unterschiedlichen Belastungen an Milben. Das weiss jeder Imker der jetzt nach der AS Behandlung die Milben auf der Windel zählt.

    Das muss aber über Jahre reproduzierbar sein und es muss auch an unterschiedlichen Standorten wiederholbar sein. Den Nachweis hat mir keiner erbringen können.

    Gerade solche Jahre wie jetzt mit schlechter Entwicklung im Frühjahr und verregneten Sommer drücken die Milbenlast. So gibt es viel Faktoren die die Milbe in ihrer Entwicklung beeinflussen. Luftfeuchte, Trachtangebote, hohe oder niedrige Temperaturen, Bienenverflug, höhe des Standortes etc

    Dr. Otten ist für mich das passende Beispiel.

    Mit seiner jährlichen Umfrage erreicht er ein gewisses Klientel.

    Es werden die meisten nicht zugeben, dass ihr wahrer Ausfall höher ist.

    Ein Bienen Ede wird dem garantiert persönlich keine Daten liefern.

    Die einseitig gefärbten Daten muss er aber mit den Daten abgleichen, die selbst erhoben werden.

    Wahlforscher machen das seit Jahren und rechnen für ihre Prognosen die Abweichungen raus.

    Da ich aber einen Dr. Otten als typisch Mayener Mitarbeiter kennen gelernt habe, glaube ich ihm noch nicht mal, wenn er sagt, dass die Schlangengurke grün ist. Das ist aber meine persönliche Meinung.

    Hochachtung vor denjenigen, die sich wirklich die Arbeit machen und die Deckel öffnen und die Milben zählen. Das muss ich neidlos anerkennen.

  • VSH Völker gibt es, kann ich euch garantieren, aber halt bucht bei dem Geldgeilen AGT (der halt leider nicht sauber auf die Varroatolleranz zieht) Verein. Bei anderen sieht es besser aus und die Streuung wird immer kleiner, jedoch ist die Erbfestigkeit nach wie vor ein Problem.

  • Hallo,

    soweit ich weiß, macht im Ramen der AGT niemand was mit VSH. Dort wird das Ausräumverhalten von abgetöteten Bienenlarven pro Zeit bewertet. Man hofft damit, dass das auch einen Einfluss bei der Entwicklung der Varroa hat. Ob das zielführend ist?

    Es gibt einzelne Imker im AGT Raum die auch was in VSH machen, aber es sind von Carnika Seite nur wenige Mini Plus Völker zumindest beim VSH Projekt in BA.-Wü.

    Ich selbst meine, dass die Untersuchung bei der VSH (Varroa sensitives Verhalten) man näher an der biologischen Realität ist als bei den AGT Untersuchnungen.

    Allgemein ist aber die Hoffnung, dass man die Varroa nicht "besiegen" kann, sie wird weiter in den Völker sein, aber vielleicht mit weniger Massnahmen gegen sie auskommen kann.


    Grüße