Video Praxistipp: Fluglöcher einengen - nur womit?

  • Das ist totaler quatsch.


    Auch die Sanfmütigsten Bienen verteidigen ihr Flugloch bis zum geht nicht mehr. Räuberei ist tatsächlich immer ein fehler des Imkers, zu 90% ist das Problem das Schwächlinge gepäppelt werden bis zum geht nicht mehr.

    Ableger werden nicht gefüttert wenn es nötig ist und sollen sich dann hochhungern, was nicht klappt.

    Es werden 10 Ableger gemacht, hiervon sind Grundsätzlich 2-4 Stück wieder aufzulösen, weil die Königin nichts taugt, da werden dann Brutwaben zugehängt, Bienen zugegeben, Fluglöcher auf eine Biene verengt und es klappt trotzdem nichts. Die traurige Wahrheit ist aber nicht jedes Volk taugt was und da muss man konsequent sein.


    Ich habe keine Fluglochverschlüsse o.ä. und trotzdem nur vereinzelt Völker die geräubert werden, das einzige was ich dafür lernen musste ist, die Völker konsequent zu führen.


    Keine spielchen wie ein Ableger der nichts geworden ist, nochmal eine Zelle geben o.ä. Entweder ein BGK mit begatteter KÖ drauf oder eine Ladung Oxalsäure und ab in einen anderen Ableger oder in ein Trachtvolk.



    Und ja das bedeutet auch das ich jedem der nur 5 Völker halten will, empfehlen würde jedes Jahr 10 Ableger zu ziehen und dann wieder auf 5 zu vereinigen und nur die 5 besten zu behalten, das macht wesentlich weniger Arbeit als 2 Völker zu päppeln.

  • Dem Wiederspreche ich vehement.


    Leider habe ich die Erfahrung selbst gemacht, dass fast alle auf totaler Sanftmut getrimmten Bienenvölker geplündert wurden, während andere daneben gut durch den Herbst kamen. Dieses Erlebnis hatte ich anschliessend nochmal. Und nein, gerade diese Völker vielen durch ihre ausgesprochen gute Entwickllung auf.


    Es wundert mich aber nicht, dass dieser Tatbestand bis zur Selbstaufgabe geleugnet wird. Wiederspricht es doch dem Credo der Edelzüchter.

  • Das leuchtet auch mir ein.


    Wie wollte man die Sanftmut auch "selektiv" züchten - gegenüber dem Beutenöffner, der ja eigentlich die maximale Gefahr darstellt, friedlich, aber gegen Eindringlinge am Flugloch dennoch in altbekannter Manier aggressiv?


    Darob unterhielt ich mich auch mit einem promovierten Landwirtschaftler, der Imkerei als Hobby betreibt. Ihm trug ich diesen Gedankengang vor, und er stimmte mir sofort zu, daß sanftmütige Völker tendenziell z.B. gegen Wespen eben auch nicht mehr so wehrhaft sind.


    Oder, um mal Goethe zu zitieren: “Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.”

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Selben Gedankengang hat der Bienenbeauftragte vor Jahren von Bayer ausgesprochen. Auch hat er angemerkt, dass oft mehr Völker der Räuberei zum Opfer fallen, als durch die Varroa.

    Na ja, da kann man geteilter Meinung sein.


    Jahre später war es aber einer der Gründe, warum ich dieser Edelzucht den Rücken gekehrt habe.

    Auch wenn ich gerne in T Shirt imker, geht das mir mittlerweile zu weit.

  • Kleine Anmerkung zu dem Thema noch.


    Bei uns in der Gegend ist ja die asiatische Hornisse angekommen.

    Die Fluglöcher habe ich bis dato immer mit Heizungsisolierung verschlossen. Die bieten der asiatischen Hornisse keinerlei Wiederstand.


    Auf meine Recherche bin ich darauf gestossen, dass es Imker gibt, die die Fluglöcher mit Holzkeilen verschliessen. Dieser Keil hat links und rechts einen Ausgang, der so eng ist, dass die Hornisse nicht in den Stock kommt, aber die Bienen trotzdem zwei Ausgänge haben, damit die Hornissen sich nicht auf einen Fixpunkt einschiessen können. Ich habe mir mal am Wochenende einen solchen Keil gebastelt.


    Ich gebe aber zu, dass es ziemlich hilflos ist, was man da tut.


    Allerdings denke ich, dass die Ankunft der asiatischen Hornisse, die Zucht auch massiv verändern wird.

  • Ich habe noch keine großen Unterschiede bei der Fluglochwache festellen können. Seis die oder jene Biene vom Temperament her... Klar, jedes Volk tickt anders. Man kann das ganze drehen und wenden wie man will, das A und O sind einfach starke und gesunde Völker. Und ab Juli kein Scheunentor als Flugloch. Ich nehm normalen Schaumstoff...


    Gruß

  • Hallo,

    im letzten Jahr konnte man sehr gr0ße Unterschiede bei der Fluglochwache sehen. Allerdings waren nicht Honigbienen die primäre Ursache sondern die von mir noch nie so heftig gesehene Wespenplage.

    Bei den reinen Dunklen war das Flugloch rundherum von Bienen besetzt und die Wächterbienen beobachteten ganz genau was im Luftraum davor los war, indem sie sich bei Vorkommnissen dort gleich hinwendeten, obwohl es nur Ableger waren.

    Sowas habe ich bei meinem (Noch) vorhandenen Landbienenherkünfte bei weitem nicht beobachten können. dort waren viel weniger Bienen ums Flugloch..

    Wenn ich Zeit hatte bin ich extra zu meinem Stand mit dem meisten Dunklen Völker, um mir dieses Schauspiel anzuschauen.

    Interessant wären Beobachtungen von mehr oder weniger stark züchterisch verkünstelte Carnika und Ligustika Herkünfte, ob es dort auch so ist.

    Als ich vor Jahren sog AGT Reinzucht Carnika vom Landesverband bekommen habe für die Zuchtstoffausgabestelle, die ohne Rauch beim Öffnen des Deckels keine Reaktion hatten, aber trotz bester Hilfe bis zum Winter keine Zarge Bienen voll machten, habe ich beim Zuchtobmann angerufen und meine Tätigkeit dafür eingestellt.

    Wenn ein Honigbienenvolk alles ohne Reaktion erduldet, dann wehrt es auch nicht genügend stark

    fremde Bienen (oder Wespen, Hornissen...) ab, so denke ich


    Grüße

  • Diese Aussage kann ich nur bestätigen! Ich hab zwar keine Dunkle Biene, aber über die Jahre stellte ich nun schon des öfteren fest, dass die Bienenvölker, die aggressiver sind auch einige Vorteile bieten.


    -Die haben bei mir am meisten Honig (mit Abstand!)

    -Die Völker sind meist Stärker (auch beim einwintern)

    -Haben weniger Varroa (zumindest fällt weniger bei den Behandlungen)

    -erholen sich schneller bzw die Entwicklung geht schneller


    Ich gehe schon wieder Rückwärts und selektiere nicht nach Sanftmut und Wabensitz, sondern eher nach "robusten" Völkern die auch mal einen "Tiefschlag" verkraften. I


    Ja ich bin kein Badehosenimker :-) will ich auch nicht mehr. Die dürfen sich wehren oder auch mal stechen. Natürlich hat das seine Grenzen, aber eine gewisse Aggressivität ist nun mal auch die Natur von der Biene und sollte auch respektiert werden.


    In meinen Verein machen übrigens solche Erfahrungen zur Zeit immer mehr Imker.


    Gruß


    Frankenimker

  • Ich gehe schon wieder Rückwärts und selektiere nicht nach Sanftmut und Wabensitz,

    Ich schon, ich kann es meinen Nachbarn und Mitmenschen nicht zumuten stechlustige Völker in den Garten zu stellen und außerdem halte ich die These das Stecher sich besser verteidigen gegen Räuber für sehr weit hergeholt. Ich habe bei meinen Bienen das nicht beobachten können. Wir hatten sehr viele Wespen und auch Hornissen und meine Bienen haben sich Erfolgreich verteidigen können. Und ich kann im T-Shirt an meine Bienen gehen. Außerdem werde ich so angehalten umsichtig mit den Bienen umzugehen bei den Durchsichten.

    LG Reinhard

  • Und schon ist es wieder da.


    Nein Stechlustige oder Stecher Völker waren nicht gemeint. Die will keiner, ausser man steht auf Schmerzen.


    Ich will nur keine Kuschelbienen. Der Mittelweg ist gemeint. Ja, meine Bienen dürfen auch mal einen schlechten Tag haben. Wer aber dauerhaft sticht, wird aussortiert.


    So habe ich Völker gehabt, in denen mehr Wespen als Bienen waren. Wer zu blöd ist sich zu wehren, muss aussterben. Den Weg gehe ich nicht mehr mit.

  • Hier hat doch niemand von Stechern geschrieben, oder? Zumindest ich nicht. In meinen Post stand eine gewisse Aggressivität, die auch ihr grenzen hat.8o Ich glaub ich hab dich ganz gut verstanden @Biene Ede, denn genau so ähnlich habs ich gemeint. Stecher mag keiner und das Imkern oder zusehen macht dann keinen Spaß.


    Übrigens im T-Shirt imkere ich auch und ohne Handschuhe, aber ein Schleier hab ich immer. Im Gesicht mag ich das nicht. Kein Badehosenimker ist vielleicht falsch rüber gekommen, gehe doch nicht bei 35 Grad im Vollschutzt raus :P.Und umsichtig mit Bienen umzugehen sollte eigentlich eine Grundvoraussetzung sein, egal mit T-Shirt oder Vollschutz!


    Es soll sich ja keiner auf dem Schlips getreten fühlen, jeder so wie er es mag, Hauptsache den Bienen gehts gut. Spreche nur von meiner und engeren Bekanntschaft die Erfahrungen, die wir gemacht haben und da sind die Völker mit einer "geringeren Hemmschwelle" einfach besser.

  • Hatte vergangenes Jahr eine Königin im Einsatz deren Volk mich mehrfach - trotz voller Montur - in die Flucht geschlagen hat. Bei nicht so gutem Wetter (warm aber Gewitter im Anmarsch) konnte ich kaum noch was sehen vor lauter Bienen die sich auf den Schleier gestürzt haben.


    Aber mit Räuberei hatte das Volk keine Probleme. Dafür hat es selber fleißig geräubert.


    Die Königin hatte ich von einem namhaften Züchter (begattet) erworben, der mit besonders sanftmütigen Bienen wirbt ;-)

  • Hallo Frankenimker,


    Du warst gar nicht gemeint und hast auch gar keinen Anlass geboten.


    Das sogenannte "Vorlagern" der Bienen hat nicht immer was mit Verteidigungsbereitschaft zu tun. Auch verändert sich Verteidigungsverhalten je nach Bedingung. Jeder kennt das. Ist gerade Haupttracht sind plötzlich auch agro Völker zu bearbeiten.

    Achten muss man auf die alten haarlosen meist dunklen Tanten im Fluchlochbereich, die wie Hunde meist jeden Ankömmling empfangen.


    Im Gegensatz zu uns Menschen, schicken die Bienen die Alten in den Kampf. (Siehe Tautz) Der Verlust ist nicht so schlimm für das Volk und die sind sehr Erfahren.


    Erst durch deren Handeln wird der Rest alamiert.


    Kleine Völker können dementsprechend nicht so viele Wachen abstellen. Daher ist es hier gerade sinnvoll das Flugloch zu verkleinern.

  • Alles ok Bienen Ede :thumbup:manchmal schreib ich was, dass vielleicht doof rüber kommt, aber so gar nicht gemeint war. Und hier war ich mir unsicher;)


    Zecks Flugloch einengen,

    Kennt einer die Imkerei Sester auf YouTube? Der hat mal erklärt warum er sogar im Sommer den Boden geschlossen und das Flugloch nie ganz aufmacht. Er erklärt, das nur eine "gute" Luftströmung zustande kommt, wenn man diese eine Zu und Abluft gewährt. Als Beispiel gab er an, wenn man zu Hause alle Türen und Fenster öffnet, man gar nicht merkt und sehr wenig Luftaustausch stattfindet. Macht man aber nun alle Türen zu bis auf eine und dementsprechend auch Fenster auf bzw zu, hat man einen gute Durchlüftung.


    Ich kann mir vorstellen das an dieser These etwas dran ist, das es etwas bringt. Werde es auf jeden Fall einmal testen. Kann mir gut vorstellen das es auch beim trocken von den Honig dann besser klappt.


    Was meint ihr dazu?

  • das es auch beim trocken von den Honig dann besser klappt

    Trocknen von Honig erfolgt durch Fermentation indem die Bienen den Nektar von Biene zu Biene weitergeben bzw immer wieder umtragen . Da hilft am besten starke Völker mit viel Bienen im Stock.

    LG Reinhard

  • Soso,


    Der Herr Sester...

    Sorry ^^:D

    Ich habe mir mal vor langer Zeit die Mühe gemacht und den Wasserhehalt pro Stand/ Volk im Honig aufgeschrieben. ich habe Segeberger mit offenen und geschlossenen Boden. Ich habe Trogbeuten die ausser dem Flugloch komplett zu sind und welche mit offenen Boden. Meine 11 er Holzbeuten haben einen offenen Boden 40x40cm und 2 cm hohen Fluglöcher. Dann habe ich einige wenige Holzbeuten aus einer Imkereiauflösung die komplett dicht sind.


    Und nun das Ergebnis: Kein signifikanter Unterschied.

    Dafür hat der offene Boden einen super Vorteil. Ich kann bei Bedarf meine Völker mit dem 40x40cm Boden ruhig mal zwei/drei Tage verschliessen, ohne dass die Völker verbrausen. Für den Satz hat Herr Sester mich mit einem Shit Storm überzogen.


    Aber man hat mir als Bergmannssohn beigebracht, sich selber eine Meinung zu bilden.

    Warum wird wohl das Stosslüften in Wohnungen empfohlen und nicht das Kippen von Fenstern.

    Ferner sitzen die Biene in einer Glocke. Warme Luft steigt nach oben. Aufgrund der Wabenstruktur zieht es auch nicht in einem Bienenstock. die

    Was machen die Bienen, wenn es denen zu heiss wird. Sie fangen am Flugloch an zu ventilieren. Warum den Bienen das versperren.

    Ferner tragen Bienen grosse Mengen an Wasser in den Stock. Anstatt sich über Schimmel zu beklagen vor allem in der Übergangszeit, gebe ich der Feuchtigkeit, doch lieber die Chance zu entweichen.

    Aber jeder so wie er es mag. 8)

  • Trocknen von Honig erfolgt durch Fermentation indem die Bienen den Nektar von Biene zu Biene weitergeben bzw immer wieder umtragen . Da hilft am besten starke Völker mit viel Bienen im Stock.

    LG Reinhard

    Da muss ich dir Wiedersprechen, das stimmt so nicht. Das Wasser wird zum Schluss durch Fächern und trockener Luft "fertig" getrocknet. Es kommt oft vor das nach dem verdeckeln er noch 19-20% hat (bei Massentracht) und erst später runtertocknet. Hab ich sehr oft bei Raps.


    Dies kannst du überall nachlesen bzw wird das im Honigkurs gelernt, zumindest bei uns im Verein.


    Gruß


    Frankenimker

  • Bienen Ede ,


    Seine Erklärung fand ich nur sehr Plausible. Ich habe bei Massentrachten immer das Problem, dass der Verdeckelte Honig noch weit über 18% hat deswegen wollte ich dies mal versuchen. Die letzen Jahre hatte ich dennoch Glück und nur sehr wenig Honig ist in der Waben fest geworden.


    Deine Argumente finde ich auch in Ordnung, nur bin ich noch nicht in der Lage gewesen meine Bienen länger Zeit verschossen zu halten, außer bei meinen Wanderungen.


    Ich kann es ja mal bei einem Teil testen und mal selbst Erfahrung sammeln.