Die Sicula in Mielkendorf bei Kiel 2015


Liebe Freunde der Sizilianischen Biene,


heute möchte ich hier gerne von meiner Sizilianischen Biene berichten, die seit einigen Jahren hier in Mielkendorf bei Kiel pflege. Seit Mai 2011 bereits führte ich Versuche durch mit einigen Völkern der Sizilianischen Biene, Apis mellifera sicula, einer kleinen schwarzen Afrikabiene.

Mit unserer Mellifera teilt sie die Robustheit, die Langlebigkeit, den Hang zum Kitten, die Wabenflüchtigkeit, und auch die schwarze Körperfarbe.

Die Sicula ist aber viel kleiner als europäische Bienen; vergleichbar mit den kleinen Schwarzen Bienen Afrikas. Ihr Flugverhalten ist behender, flinker, mit einer deutlich höheren Frequenz im Flügelschlag (höherer Flugton). Auch hier ähnelt sie eher den kleinen afrikanischen Bienen.

Ein weiter bemerkenswerter Unterschied, den ich die letzten Jahre feststellen musste, ist, wie auch Prof. Ruttner bereits schrieb, das vollkommen friedliche Nebeneinander vieler Jungköniginnen im Volk: jetzt im Juli ist für die Sicula Schwarmzeit, und beim Einlaufen der Schwärme habe ich pro Schwarm über 10 Königinnen gezählt; es waren damit an die 20 Königinnen in jedem Schwarm. 2-3 Königinnen können auch bei europäischen Schwärmen vorhanden sein, aber am nächsten Morgen liegen alle tot vor dem Flugloch, bis auf eine.

Ganz anders die Sicula: hier bleiben alle Jungköniginnen solange am Leben, bis die erste erfolgreich begattet und in Brut ist. Eine schöne Eigenschaft. Dies brachte die harte Selektion in subtropischen Regionen mit sich. Buckelbrütige Völker wird es mit diesen "Reserveköniginnen" bei der Sicula wohl kaum geben.

Es ist wirklich amüsant zuzuschauen, wie die vielen Königinnen völlig friedlich nebeneinander in der Bienenmasse agieren.

Eine weitere, positive Eigenschaft scheint eine gewisse Varroafestigkeit zu sein. Tatsächlich habe ich noch nie eine Varroamilbe in den Völkern entdeckt; die agilen kleinen schwarzen "afrikanischen" Bienen scheinen der Varroa mächtig auf den Pelz zu rücken.

Zwei wertvolle Eigenschaften, die unsere Bienen leider nicht haben.

Im Jahr 2014 verließ die letzte Sicula F1 Königin meinen Bienenstand, doch die Pause dauerte nur kurz. Bereits im Juni 2014 erhielt ich 5 weitere Königinnen der Sicula direkt aus Sizilien, die ich dieses mal in Mini Plus Beuten einschlug. Aufgrund meines eigenen Umzuges mit allen erforderlichen Arbeiten hatte ich wenig Zeit für die Spätsommerpflege, die bei diesen afrikanischen Bienen besonders wichtig ist. So war die Einwinterungsstärke nicht optimal, und zwei Völkchen haben es leider nicht geschafft. Den anderen drei Sicula Völkern jedoch geht es hervorragend, und gerade heute (3. Mai 2015) durfte ich viele Fotos vom Fluglocchbereich machen. Bei der nächsten Nachschau, die Völker wachsen jetzt zusehends, kommen Fotos aus dem Wabenbereich dazu.


Dieses Jahr 2015 möchte ich auf jeden Fall von der Sicula nachziehen und diese interessierten Imkerfreunden anbieten.



    Kommentare 1

    • wie schaut es hier bezüglich Temperaturbeständigkeit aus, ich lebe im Norden Österreichs auf 800m Seehöhe?