Dunkle Biene Deutschland - Moderní včelař Februar 2012


  • http://www.lilit.de/BEE/image/AMM_MV_01_2012.pdf





    Dunkle Biene Deutschland - Februar 2012
    Ein Bericht aus der Fachpresse: Moderní včelař CZ



    Übersetzung des Artikels:


    IG Dunkle Biene setzt sich für die Pflege und Popularisation der Dunklen Biene Apis mellifera mellifera in Deutschland.



    So wie in der Tschechischen Republik, auch in Deutschland wurde die Dunkle Biene ausgerottet. Dennoch wächst ihr Freundeskreis beständig.


    Die Gier, der Biene immer höhere Honigleistungen abzuverlangen, machte die Gründer der Bienenzucht blind, die hervorragenden Eigenschaften, dieser regional angepassten Biene zu schätzen wissen. So wurde sie letztes Jahrhundert, durch gezielte Importe der österreichischen Leistungsbiene apis carnica, systematisch verdrängt und schließlich ausgerottet.


    Die dunkle Biene ist außerdem sehr fleißig, sie überwintert sehr sparsam in kleinen Völkern, entwickelt sich im Frühjahr eher vorsichtig um Wetterumschwünge selbständig zu kompensieren. Sie sammelt fleißig auch bei kaltem und schlechtem Wetter, wo alle anderen Bienenrassen ihre Behausung nicht verlassen. Selbst ein Volk, das nur aus einer Handvoll Bienen besteht, hat keine Schwierigkeiten zu überleben. Die meisten in Mitteleuropa verbreiteten Rassenbienen sind inzwischen so überzüchtet, dass sie uns durch ihre Sensibilität nur noch hohe Kosten verursachen. Die Dunkle Biene ist zwar von Natur aus mit erhöhte Agilität und geringeren Erträge ausgestattet, aber wenn wir dies lernen zu akzeptieren, wird sie uns mit Selbständigkeit, Zuverlässigkeit und niedrigen Kosten belohnen. Wir sind uns daher sicher, dass unsere gutmütige und dennoch von Natur aus wilde Biene, auch das Potenzial zur Varroaresistenz besitze. Glücklicherweise gibt es noch in verschiedenen europäischen Nachbarländern Restbestände dieser Biene, ein Genpool auf den wir zurückgreifen können, um diese Biene bei uns wieder heimisch machen.


    Ein sehr wichtiges Argument für den Erhalt der Dunklen Biene ist der Artenschutz. Unter dem Gesichtspunkt der Biodiversität ist es nicht zu verantworten, in unserem Gebiet die heimische Dunkle Biene durch eine fremdländische Biene Carnica zu ersetzen. Sprechen sie die Naturschutzbehörden in ihrer Umgebung an, bitten sie eine Schutzzone für eure Dunkle Biene. So haben wir 2011 im Naturschutzgebiet Karwendel in Bayern Erlaubnis erhalten, eine Belegstelle für Apis mellifera mellifera anlegen. Der Vorteil einer Gebirgsbelegstelle ist die Naturgegebene Isolation des Gebiets durch umliegendes Bergland. Unerwünschtes Eindringen von fremdländischen Bienenvölkern ist so gewährleistet.


    Da das Flachland für die Reinaufzucht von Königinnen nicht geeignet ist, wird in NRW die Aufzucht von Wirtschaftsvölkern geplant. Neue Zuchtstationen müssen entstehen, um Königinnen zum wirtschaftlich moderaten Preisen anbieten zu können. Die Preise für eine Zuchtkönigin sollen laut IG Dunkle Biene Bemühungen gesenkt werden.


    Fotos: Kai Michael Engfer, Archiv IG Dunkle Biene Deutschland

  • ČSV v.s. Moderní včelař - Mai 2012


    Reaktion des tschechischen Imkerbunds (ČSV) auf den Artikel: Tmavá včela (Dunkle Biene) von Februar 2012



    ČSV Český svaz včelařú (Tschechische Imkerbund) hat die Möglichkeit der Verbreitung der Apis mellifera mellifera auf dem Gebiet der tschechischen Republik kritisiert und scharf verurteilt. Gleichzeitig hat er den Artikel über die Dunkle Biene als subjektiv, nicht fachlich und wissenschaftlich begründet und als Boulevard Journalismus eingegliedert und die Redaktion Moderní včelař (Moderne Imker) für die Veröffentlichung des Artikels ohne die Zustimmung des ČSV angegriffen.


    Die Redaktion Moderní včelař (MV) hat die Gegendarstellung des ČSV veröffentlicht und seinen Standpunkt zur Diskussion über den Artikel "Dunkle Biene" erläutert:


    …Die Beschuldigung, die Redaktion Moderní včelař verbreite Informationen auf dem Niveau der Boulevard Presse, entspricht den üblichen Angriffen auf die Publikationen einer Redaktion, die unangenehme Berichte veröffentlicht…


    Uns, Mitgliedern der Redaktion Moderní včelař, tut es leid, dass die so angesehene Organisation des tschechischen Imkerbunds sich mit solchen Praktiken beschmutzt.
    Wir sind der Meinung, dass die Zucht anderer Linien, viel mehr ein politisch ökonomisches als ein fachliches Thema ist, weil einige Mitglieder des Redaktionsrats MV auch Mitglieder des ČSV sind, und aus der Zucht des Typs Carnica einen finanziellen Nutzen ziehen. Daher sind sie in Konfrontation mit eigenen Interessen geraten. Somit ist auch die Darstellung des ČSV nicht objektiv.
    Die unterschriebenen Mitglieder des ČSV behaupten: "auf unserem Gebiet ist die Zucht anderer „Rassen“ aus technischen Gründen nicht möglich".
    Wir erlauben uns, sie zu erinnern, dass schon lange Zeit mehrere Arten auf unserem Gebiet gezüchtet werden. Wir sind überzeugt, je früher wir diese Tatsache akzeptieren, desto früher werden wir in der Lage sein, eine tragbare Lösung zu finden, an der alle Beteiligte profitieren können. Die Redaktion Moderní včelař garantiert, auch in Zukunft über die reale und objektive Verbreitung aller unserer Bienen Arten, weiter zu informieren.



    Redaktion MV

  • Liebe Debora,


    vielen Dank für diese interessante Abfolge der Veröffentlichungen! Höchst interessant zu lesen.


    Es zeigt sich, dass in Tschechien, ähnlich wie in Deutschland, ganz erhebliche Feindschaften gegen die Dunkle Biene aufgebaut werden. Der Grund ist immer derselbe: Macht und Geld!


    LG
    Kai