Hallo allerseits,
ich habe mal wieder gearbeitet; Flügeluntersuchung von 4 Bienenproben.
Foto: verkleinerter Ausschnitt eines Probefotos
[attachment=0]braunelle-fluegelprobe-hinterautal.jpg[/attachment]
Diesmal handelte es ich um Proben der Bygdeträsk, der Braunelle sowie 2 Proben mit einer vermuteten Flekkefjord-Herkunft.
Hier die Ergebnisse im Einzelnen:
1. Braunelle
Untersucht wurden hier 29 Flügel aus einer größeren Probe; die Anzahl der Flügel reicht aber für das Ergebnis schon aus. Demnach liegen bei dieser Braunelle, begattet in Tirol auf der Belegstelle Hinterautal im Karwendel, 28 % aller Bienen im Bereich der Mellifera. Das ist für die als rein geglaubte Braunelle doch sehr wenig; das Ergebnis deckt sich aber mit meinen eigenen Beobachtungen bei meiner Braunelle. Schon auf den ersten Blick lassen sich viele Arbeiterinnen mit breiten (Carnica-)-Filzbinden entdecken.
[attachment=4]braunelle-probe1.jpg[/attachment]
2. Bygdeträsk
Hier wurden 30 Flügel (Zufallsauswahl aus einer größeren Probe) untersucht, was auch für das Ergebnis schon aussagekräftig ist. Die Königin ist nach Angaben des Einsenders eine Schwedische Bygdeträsk, Herkunft von Andreas Ratz. Überraschenderweise lagen bei dieser Probe nur 47 % aller Bienen im Bereich der Mellifera. Dies ist für eine Bygdeträsk viel zu wenig; Original-Bygdeträsk-Königinnen aus Schweden zeigen eine Reinheit ihrer Nachkommen von über 90%. Das Ergebnis dieser Probe deckt sich auch nicht mit meinen bisherigen Beobachtungen.
[attachment=3]bygdetraesk-ratz.jpg[/attachment]
3. "Nordsee-Bienen"
Untersucht wurden weiterhin zwei kleinere Proben von der Nordsee, von denen vermutet wurde, dass zumindest die eine Herkunft eine Biene aus Flekkefjord sein soll. Diese wurde jedoch nicht direkt bezogen, sondern von einem weiteren "Zwischenzüchter", ebenfalls von der Nordsee.
Bei beiden dieser Proben konnte leider keine einzige Biene gefunden werden, bei der auch nur ein einziger Wert im Bereich der Mellifera liegt. Nach meinen Untersuchungen handelt es sich bei diesen Bienen um "echte" Carnica-Bienen.
[attachment=2]probe1.jpg[/attachment] [attachment=1]probe2.jpg[/attachment]
Die Untersuchung hat mir wieder viel Freude bereitet.
Die Diskussion ist eröffnet.
Weiterhin bin ich natürlich an mehr Proben interessiert, insbesondere an polnischen (Kampinoska, Augustowska), belgischen, französischen und allen anderen als rein vermuteten M-Herkünften.
Mehr Infos zur Aufbereitung der Proben hier: http://www.nordbiene.de/dunkle…tal-hantel-discoidal.html
Einsender werden natürlich nach wie vor anonym und vertraulich behandelt, das ist doch klar.
Danke!
LG
Kai