Das Osterei des "Zuchtverbandes"

  • Guten Morgen allerseits an diesem schönen Karsamstag!


    Eingetragene Vereine haben es so an sich, dass sie unter dem besonderen Schutz des Staates stehen; so stellen sie eine anerkannte juristische Person dar, die "gemeinnützige Ziele" verfolgen und daher oftmals staatliche Vergünstigungen erhalten. Daher ist eine demokratische Kontrolle dieser Organisationen so wichtig, damit sich da nichts verselbständigt und niemand hinters Licht gefhrt wird.


    Auf seiner Seite (bitte klicken:) http://www.dunkle-biene.com/zuchtprogramm/ gibt der "Zuchtverband Dunkle Biene Deutsche" vor, ein ambitioniertes Zuchtprogramm zu unterhalten, das angelehnt sei an die modernsten Systeme Europas. Die regionalen Zuchtgruppen des Zuchtverbandes, so der Text, pflegten dabei verschiedene Linien, die anhand von Prüfständen und Prüfstandsleitern deutschlandweit einem einheitlichen Prüf- und Zuchtverfahren unterzogen würden. Alle Daten würden erfasst und in einer Zuchtwertschätzungverrechnet; diese Zuchtwerte seien Grundlage der Zucht des Zuchtverbandes.


    Was ist dran an diesen großmundigen Verkündigungen?


    Dem unbedarften Leser wird suggeriert, dass tatsächlich die Dunkle Biene deutschlandweit ein breit gefächertes Zuchtprogramm genießt und in den verschiedensten Gruppen gezüchtet wird. Ja, mehr noch: der Zuchtverband unterhalte damit "eigene Linien" ( siehe: http://www.dunkle-biene.com/ ).


    Nun, wenn man sich die reale Situation in Deutschland anschaut, so sieht die SAche doch sehr anders anders. Wenn überhaupt, dann kann man in Deutschland nur von einer Person sprechen, die man Züchter der Dunklen Biene nennen darf (Fam. Schrüfer). Andere Akteure des "Zuchtverbandes" haben in den letzten 2-3 Jahren gerade mal gelernt, wie man Königinnen aufzieht, beziehungsweise befassen sich noch mit der Theorie der Weiselaufzucht. Andere wiederum habe 1-2 Königinnen einer bestimmten Herkunft der Mellifera, welche als rein gilt, oder sogar einige wenige Völker einer Mellifera-Hybridbiene aus Polen, Österreich oder der Schweiz bei sich am Heimatstand. Lediglich der Zuchtmann aus München scheint durch die tatkräftige Unterstützung der Schweizer und den Aufbau eines eigenen Begattungsplatzes im Karwendel schon einen Schritt weiter gekommen zu sein.


    Von einer ambitionierten Zuchtarbeit, die auf den "modernsten Erkenntnissen" in Europa basiert, kann bei näherer Betrachtung aber überhaupt keine Rede sein.


    Zusammenfassung


    • Die meisten "Züchter" des "Zuchtverbandes (mit 19 Mitgliedern) haben nicht mehr als 4 Jahre lang Bienen
    • Seit 2 Jahren erlernen die meisten von ihnen (ca. 7-9) die Weiselaufzucht.
    • Nur wenige von ihnen haben jemals eine reine Dunkle Biene zu Gesicht bekommen
    • Die zitierten Prüfstände exististieren bislang nur auf dem Papier (1 Ausnahme wohl in München)
    • An Prüfstandsleitern ist mir einer bekannt
    • Zuchtergebnisse konnten demnach bislang nicht vorgewiesen werden.
    • Auch von einer Leistungs- und Varroatoleranzprüfung wie oben dargestellt kann keine Rede sein
    • Eigene Linien der Zuchtgruppen gibt es nicht. Bislang gelingt es nicht einmal, fremde Linien zu erhalten


    Wir sehen, die Gesamtdarstellung der genannten Seiten des Zuchtverbandes trifft nicht zu.


    Man könnte sie ehrlicherweise als Komplett-Fake bezeichnen.


    Von daher Obacht: Wir sollten uns nicht verschaukeln lassen! Wie sehen die anderen das?


    LG
    Kai, der allen einen schönen Samstag wünscht und gleich an die Bienen geht.


    Foto: Gesunde Nordbiene-Königin eigener Nachzucht aus voller Legetätigkeit, versandfertig.



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