Nassenheider Verdunster: Starker Bienen-Totenfall nach Ameisensäure - Behandlungsabbruch

  • Ich finde die haeufige Dampferei auch nicht so doll, weil die komplette Beute erheblich mit OX kontaminiert wird.


    Aber es gibt doch das inzwischen zugelassene Spruehverfahren fuer OX. Funktioniert im brutfreien Zustand super und ist nach meiner Beobachtung sogar bienenvertraeglicher wie die Milchsaeure, jedenfalls gibt es kein Aufbrausen beim Bespruehen.


    Kai, die beobachtete gute Wirkung der AS gegen die Varroa beruht doch auf 2 Bausteinen:
    1. Unterbrechung der Milbenvermehrung mittels Brutunterbrechung durch Zerstoerung des Brutnestes
    2. direktes Abtoeten der Milben (und leider auch der Brut und der Jungbienen) durch die Saeure


    Eine TBE kann das wesentlich bienenvertraeglicher und man kann sogar eine 3-fach-Wirkung erzielen.
    1. Brutunterbrechung durch Brutdifferenzierung: Vorteil: Die Brut kann noch schluepfen und es kostet keine Jungbienenleben -> staerkere Voelker, fruehzeitiger Brutstop im Winter -> weniger Milben!
    2. Eine Fangwabe in den Fluglingen und Bayvarol in den Brutlingen (damit die nicht zu MIlbenschleudern werden). Das Wachs aus den Brutlingen gehoert wg. des synthetischen Mittels natuerlich nicht zurueck in den Wachskreislauf. Aber das sollte man bei Wachs aus alten Brutschwarten sowieso nicht machen.
    3. direktes Abtoeten der Milben durch eine OX-Spruehbehandlung


    Selbst wenn einer der 3 Bausteine nicht optimal funktioniert, ist das m.E. immer noch eine sichere Sache. Ich erfreue mich im Moment jedenfalls daran, dass meine Bienchen munter fliegen und ich morgentlich reichlich erlegte Milben auf den Windeln finde. Weidmanns Heil! :D


    Die einzige Sorge, die mich im Moment umtreibt, besteht darin, dass ich die Wiedervereinigung eines Teilvolkes im Oktober nicht hinbekomme, weil in eine 12er Dadantkiste nunmal max. 13 Waben passen. Was, wenn ich 2x6 Brutwaben habe? Futter ist ja auch nicht sooo schlecht fuer den WInter. Dadant 2-zargig? Mal sehen, was ich mit dem Kanditaten mache...das Volk ist schlimmer wie die Quecke...hat 2 Ableger und 90 kg Honig geliefert...

  • Das sind mal ehrliche Worte:


    "Brutschäden lassen sich durch eine Verkürzung der Behandlungsdauer bei optimalen Rahmenbedingungen z.B. auf drei Tage vermeiden (ich persönlich nehme sie in Kauf, das Ergebnis im Frühjahr spricht einfach für sich).
    LG Frank"zu lesen hier: https://www.landlive.de/boards…94/page/3/#message2207288


    LG
    Kai

  • Hallo, also ich kann nur sagen, dass ich seit Jahren erfolgreich mit dem Nassenheider behandle. Immer zwei Sommerbehandlungen wie Folgt: Temperatur um die +25 Grad Celsius--- bei uns ab morgen. Flugkeil komplett raus (also größtmöglich öffnen), wärmebrett raus (also offener Gitterboden), dann Diagnoseschieber ganz rein.
    Dann leerzarge ohne absperrgitter über dem brutraum. Dann nassenheider, dochtgrösse der temperatur anpassen. Erste behandlung je nach wetter zwischen 125-150ml. Danach Futterstoß mit 5kg sirup. Dann ca 14tage (je nach wetter) nochmal ca.200ml. Alles 60%AS ad us vet. Dann weiter einfüttern. Das Wetter schau ich immer bei http://www.varroawetter.de nach. Hatte noch nie probleme.

  • Klar, der Nassenheider funktioniert - wenn der richtige Docht gewaehlt wurde - wenn die Verschraubung dicht ist - wenn das Dochtmaterial nicht kollabiert - wenn man noch Reservekoeniginnen hat - keine Frage. Aber mit welchen Nebenwirkungen... Kai hat das schon richtig umschrieben.


    Ich persoenlich moechte ab diesem Jahr AS nur noch zur Herbstbehandlung einsetzen. Dann sind die Brutnester klein und die Bienenschaeden halten sich nach meinen Erfahrungen bei guter Wirksamkeit der AS in Grenzen.


    Mit dem bisherigen Verlauf meiner diesjaehrigen TBE und der Wirkung der Oxalsaeure bin ich bisher sehr zufrieden. Ich spreche ueber 8 Voelker, am eigenen Stand und in Betreuung. Ein Fazit kann ich natuerlich erst zur Weihnachtszeit geben, wenn ich das Ergebnis der Restentmilbung kenne. Und wirklich ganz genau weiss man es erst im kommenden Fruehling.


    Ich kann Kai verstehen, dass er auf die "sichere Bank" AS im Nassenheider setzt. Der Weisheit letzter Schluss ist der aber bestimmt nicht.

  • Hallo an alle


    Ist es möglich ,dass die Probleme von Kai durch die Styropor Beuten kommen.
    Kann es sein das diese zu dicht schließen,und die AS Konzentration darinnen zu hoch wir ?
    Wäre das eine Erklärung.?? Wie sind die Erfahrungen anderer ?


    Ich habe Holzbeuten,Zander und Herold.
    Erste Behandlung Mitte-Ende July nach dem Abschleudern.
    Erste Futtergabe ca 4 Liter Api Invert. Wenn das Futter nach ein oder zwei Tagen verbraucht ist ,kommt der Nassenheider
    in die jetzt leere Honigzarge hinein.Temperatur dieses Jahr am Tage 25 +


    200 ml As 60% Docht Nr.2 ,offener Boden,Flugloch ca 10-12 cm offen.
    Nach 10 Tagen AS leer,keinerlei Probleme.
    Vielleicht kann der Säuredampf in den Holzzargen besser entweichen bzw.von den Bienen leichter aus der Beute
    entfernt werden.


    Ich bin mit dem Nassenheider zufrieden,möchte aber in den nächsten Jahren ganz von der AS wegkommen.
    Es ist halt eine ätzende Säure,und ich glaube nicht das der Bien eine solche Behandlung mag.
    Gruß Dirk

  • HAllo allerseits,


    vielen Dank für die Rückmeldungen.


    Bestimmt hat auch die Beutenform einen Einfluss auf das Verhalten der Säure in der Beute. Ich denke, hier kommen viele Faktoren zusammen. Einerseits "zieht" es in den Segebergern mit Sicherheit nicht, auf der anderen Seiten ist es in diesen Beuten aber auch ausgeglichener, was die Temperatur angeht. Es gibt hier keine Überhitzungsgefahr wie in manchen Holzbeuten in praller Sonne.


    Ich habe darüber hinaus folgendes beobachtet:


    • Die massiven Schäden sind nur frühmorgens um 6 Uhr zu sehen. Um 7 Uhr ist schon der Großteil abgeräumt. Manch einem mögen die Schäden nicht auffallen.
    • Die Dochtgröße hat keinen großen Einfluss auf die Abtropfmenge. Diese liegt bei allen Dochtgrößen höher als gewünscht; die Unterschiede zwischen den einzelnen Dochten schwanken sehr stark.
    • Nicht alle Völker werden gleich stark geschädigt. Es gibt Unterschiede.


    LG
    Kai

  • Hallo Kai,


    In Deutschland ist es so, dass sehr viele Imker mit der Ameisensäure behandeln.
    Aber bei diesen Temperaturen ist dies ein sehr hohes Risiko.
    Ameisensäurebehandlungen sollte man keinesfalls bei Temperaturen über 25 Grad C durchführen.
    Das Risiko, Bienen, Brut oder Königinnen zu verlieren ist extrem groß.


    Ich kann dich nicht verstehen, du hast diesen Varomor und benutzt ihn nicht.


    Leider bin ich auf meinen Neuen Stand gezwungen, dieses Mal (Heute Durch geführt) mit AS auf Schwammtuch zu behandeln da ich meine Kohle nicht anzünden kann (Brandgefahr zu hoch) um OX zu verdampfen, aber ich habe mir auch ein Varomor- Verdampfer bestellt dann benutze ich nur noch diesen.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus


  • Aber bei diesen Temperaturen ist dies ein sehr hohes Risiko.
    Ameisensäurebehandlungen sollte man keinesfalls bei Temperaturen über 25 Grad C durchführen.
    Das Risiko, Bienen, Brut oder Königinnen zu verlieren ist extrem groß.


    Ich kann dich nicht verstehen, du hast diesen Varomor und benutzt ihn nicht.


    Hallo Klaus,


    die Temperaturen bei meiner jetzigen Behandlung seit Samstag liegen zwischen 12 Grad Tmin und 24 Grad Tmax. Ich denke nicht, dass dies zu viel ist. Laut Beschreibung soll der Nassenheider bis 35 Grad einsetzbar sein.


    Varomor ist effektiv für brutfreien Zustand. Den haben wir nicht.


    LG
    Kai

  • Na dann kann es an den Temperaturen nicht gelegen haben, mir persönlich sind die Nassen Heider zu Teuer, deswegen Schwammtuch Methode
    Kannst du nicht Blockbehandlung durchführen 3 Mal a 6 Tage, vor allem ist es nicht schädlich für die Bienen.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus


  • Na dann kann es an den Temperaturen nicht gelegen haben, mir persönlich sind die Nassen Heider zu Teuer, deswegen Schwammtuch Methode
    Kannst du nicht Blockbehandlung durchführen 3 Mal a 6 Tage, vor allem ist es nicht schädlich für die Bienen.


    Eben. 8) Von daher meine Vermutung / Beobachtung:


    Behandlung mit dem Nassenheider ist untrennbar mit Brut- und Bienenverlusten verbunden. :roll::roll::roll:


    Zum Varomor: 3x6 Tage wird nicht reichen, da "mit den Bienen schlüpfende" Varroen recht bald wieder in Zellen kriechen, kurz vor deren Verdeckelung. Nach meiner Einschätzung müsste man, wenn schon Blockbehandlung, alle 4 Tage für 3 Wochen lang bedampfen. das wären dann ca. 6 Behandlungen pro Volk.


    LG
    Kai

  • Na dann ist es eben so, ist zwar mehr Aufwand aber du bist die Milben los und hast keine geschädigte Bienen.

    Leg Dich Niemals mit einem Imker an. Ich habe Tausende Freunde die dich Verfolgen können


    LG Klaus


  • Na dann ist es eben so, ist zwar mehr Aufwand aber du bist die Milben los und hast keine geschädigte Bienen.


    Stimmt. Ich werde es wohl ab 2019 so machen. :P:P:P:P


    Der Honig ist dann ja auch schon raus aus den Völkern.


    LG
    Kai

  • "Bei jahrelanger Beobachtung der Verdunstungsmenge bei den AS-Behandlungen mit dem Nassenheider Verdunster viel uns und immer wieder auf, dass einzelne Völker extrem hohe Verdunstungsraten hatten (...siehe eine Dokumentation aus 2012). Vom Hersteller wurde uns beim ersten (freundlichen!) Kontakt mitgeteilt, dass Papierdochte für den Nassenheider Verdunster im Handel sind, die nicht vom Hersteller sind und daher eventuell minderwertige Papierqualität aufweisen. ..."


    Zitat aus: https://bv-besigheim.de/news/papier-ist-geduldig.html

  • Das die Vertikaldochte Probleme bereiten koennen, hatte ich ja bereits, auch mit Fotos, dokumentiert. Wenn die taegliche Verdunstungsmenge jedoch passt, dann sind sowohl die Dochte (ich verwende dafuer nur noch sog. "Bierfilze", das Originalmaterial taugt - weil zu duenn und nicht ausreichend saeurefest - m.E. wenig) als auch die Verschraubung in Ordnung.



    Behandlung mit dem Nassenheider ist untrennbar mit Brut- und Bienenverlusten verbunden. :roll::roll::roll:


    Ich wuerde das anders und nicht so drastisch formulieren: Langzeit-Sommerbehandlungen mit Ameisensäure sind bei ausreichender Wirksamkeit oft mit erheblichen Brut- und Bienenverlusten verbunden.


    Der Nassenheider macht - unter der Beachtung der zahlreichen von mir genannten "Wenn's", seinen Job ganz ordentlich. Nur nimmt man bei einer Ameisensaeure-Langzeitverdunstung, wenn noch viel Brut und nur kleine Futterkraenze ueber der Brut vorhanden sind, Bienenschaeden in Kauf. Deshalb empfielt Liebig, wenn schon AS benutzt werden soll, inzwischen fuer den Sommer auch nur Kurzzeitbehandlungen.


    Das Bild sieht im Herbst aber wesentlich besser aus: Bei wenig Brut und dicken Futterkraenzen kann man 120ml AS in ca. 5 Tagen in den Nassenheidern durchaufen lassen, ohne das - bei guter Wirksamkeit - dabei wesentliche Bienenschaeden zu beobachten sind. Zu diesem Zeitpunkt werde ich die Nassenheider auch weiter verwenden, sofern eine Herbstbehandlung befallsbedingt angezeigt ist. Denn der Nassenheider ist m.E. der einzige Verdunster, welcher auch unter herbstlichen und oberharzer Bedingungen noch eine gleichmaessige und damit wirksame Verdunstung sicherstellen kann.

  • HAllo allerseits,


    hier geht's zum aktuellen Video dazu:


    Keine schönen Szenen, aber authentisch.


    LG
    Kai

  • Tut mir echt leid, so etwas zu sehen.


    Ich habe zusammen mit dem Imkerpaten über 30 Völker behandelt, in zwei Etappen. 60% AS und mittlerer Docht. Er legt noch ein Fliegengitter zwischen Volk und Verdunster. So etwas wie bei Dir ist bei keinem Volk aufgetreten, keinerlei Anzeichen. Wir haben natürlich auch viel über dieses Thema gesprochen und er macht es seit Jahren auf genau diese Art & Weise. Ich kannte Dein älteres Video zu diesem Problem und war entsprechend "ängstlich" und skeptisch. Meine zwei Völkchen habe ich dort mit behandelt und erst dann zu mir geholt. Das er mir Mist erzählt schließe ich aus. Dazu war er bei der Behandlung zu entspannt. Ich war doch sehr angespannt die Tage, da man sogar am Flugloch weiße Ablagerungsspuren von der Säure auf den frisch grün gestrichenen Beuten sehen konnte.


    Allgemein hat er wenig Probleme mit der Varroa, in zwei Völker entpuppten sich ein stärkerer Befall. Da hat er ein Schwammtuch eingelegt und per Spritze durch die Folie behandelt. Schon kurios zu sehen, dass knapp 30 Völker wenig Varroen haben, aber zwei viel. Und diese zwei standen auch irgendwo dazwischen, also nicht extra oder so.


    Wir haben uns auch nach Abschluss der Behandlung mehrfach gesehen und über die Bienen gesprochen, eingefüttert, etc., bisher hat er mir nicht von irgendwelchen Langzeitproblemen erzählt. Würde er sicher tun, wenn es da was gäbe. Das hier und da eine Königin für 10-14 Tage aus der Brut geht, kommt vor, holen sie aber dann wieder auf. So mein momentaner Kenntnisstand.

  • Das die Koenigin aus der Brut geht und das Brutnest zerstoert wird, ist m.E. essentiell fuer eine ausreichende Wirkung der Ameisensaeure bei staerkerem Varroabefall.


    Denn allein durch die Brutfreimachung wird die zukuenftige Varroapopulation halbiert.
    Dazu muss keine einzige Milbe durch die AS getoetet werden, sondern es reicht aus, wenn dazu die Bienenbrut abstirbt. Wenn die Varroen ein paar Wochen (in denen die Vermehrungsrate meist ueber 2 liegt) keinen Nachwuchs bekommen, sinkt deren Anzahl allein schon mittels Austragung durch die Bienen und ihrer natuerlichen Mortalitaet.


    Mich wuerde mal interessieren, ob es Untersuchungen gibt, welche belegen, dass AS Milben in der verdeckelten Brut toetet, ohne dabei die Brut zu schaedigen. Ich denke, das wird nur zu einem geringen Grad der Fall sein.

  • HAllo allerseitzs,


    hier ein weiter, der morgens um 6 seine Völker mit Nassenheider überprüft hat:


    "...ich war heute morgen bei meinen Bienen . Leider lag doch etliche ausgeräumte Brut vor der Beute ..."


    Nachzulesen in den Kommentaren:


    LG
    Kai