Futterteig als Wintereinfütterung - Winterfutter?

  • Man liest im Internet ab und zu von Imker die bei der Wintereinfütterung ausschließlich mit Futterteig arbeiten.
    Über die Jahr hab' ich dieses Thema immer wieder wo kurz aufgeschnappt, aber wieder verschwitzt... und jetzt, will ich es wirklich wissen.
    Ich persönlich kenne keinen Imker aus meiner Gegend, der mit Futterteigfütterung einwintert. Alle verwenden Zuckerwasser oder Sirup.
    Die Vorteile von Futterteig sind ja relativ logisch: Man braucht kein Futtergeschirr, es gibt wesentlich geringere Räubereiprobleme und die Abnahme gestaltet sich langsamer aber sicherer. Auch die Arbeitsvorgänge und die Durchführung erscheint ja doch etwas gemütlicher, man kann tadellos sauber arbeiten.
    Durch die langsame Abnahme kommt wohl das Brutnest nicht in Bedrängnis und wäre wohl für Ableger besonders optimal, da sie ja auch gerne länger brüten als Altvölker.
    Falls aber zum Ende hin doch noch Futter fehlt, muss man wohl die fehlenden Kilo mit Sirup nachreichen, damit das auch sicher noch rasch in die Waben kommt.


    Soweit ich das mitbekommen habe, ist der im Handel erhältliche Futterteig, von der Zuckermasse her, sehr hoch angesetzt. Man kann also sagen das 1kg Futterteig auch gut 1kg Winterfutter wäre.
    Und man erspart sich da wohl auch etliche Bienenbesuche, wenn man gleich mehrere Kilos verabreicht. (Klar, mit Flüssigfutter ist das ja das selbe eigentlich. Man kann jede Woche ein- bis zweimal 1 Kilo verabreichen, oder gleich 5-10kg anbieten, wo aber dann das Brutnest in kürzester Zeit eingeengt werden könnte.)


    Vielleicht melden sich hier ja Imker zu diesem Thema, die damit genug Erfahrung sammelten.
    Erfahrungswerte wie zum perfekten, jährlichen Fütterungszeitraum oder die durchschnittliche Abnahemzeit von 10 oder 15kg bei normal gesunden Völkern wären interessant.


    Ich habe bisher eigentlich immer nur Flüssigfutter für die Winterfütterung verwendet. Ich kenne es eben nicht anders, umso mehr finde ich es irritierend, wenn es vereinzelte Imker gibt, die das in voller Zufriedenheit mit Futterteig durchführen aber sonst nie die Rede davon ist?
    Wo ist da der Haken?


    LG

  • Hallo Hainlaeufer
    Also zum Thema Futterteig
    kann ich dir nur so viel sagen das ein Imker Kollege in meiner nähe im August letzten Jahr seine wirtschaftvölker nicht genug Futter eingetragen hatten und er noch flüssig füttern mußte. Obwohl er 20kg hinein gelegt hatte er hat nur gesagt das er es nie wieder machen wird. Für Ableger sollen es wohl einige machen. Ich nehme nur Futterteig für meine Königinnen im begattungskästchen und sonst nehme ich auch nur flüssig mit Tee Zusatz und mir ist zu Ohren gekommen das die Bienen den Futterteig nicht so gut ein lagern als flüssig und sie immer Wasser in der nähe haben müssen , also doppelte Arbeit meiner meinung. Vieleicht gibt es ja tatsächlich Imker die nur mit Teig einfüttern. Gruß Marcus

  • Ich glaube, das Problem ist, dass die Abnahme eben "zu langsam" ist. Daher steigt der Bruteinschlag und folglich wieder der Futterverbrauch. Wenn man mit Zuckerwasser / Sirup das Brutnest binnen weniger Tage dicht macht, sind 15 kg Futter auch wirklich drinne. Von 15 kg Teig über eine Abnahmezeit von 2-3 Wochen oder so, bleiben garantiert keine 15 kg übrig für den Winter.


    Das ist zumindest mein Gedanke dazu ;)


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Da gibt es mehrere Haken, ersten es dauert. Selbst wenn man die 15 kg in den Boden packt, dauert es min. 10 Tage bis er weg ist. Das ist eine Sache, die nächste ist das der Futterstrom das Brüten fördert. Futterteig funktioniert im Späten Herbst besser um die letzten 1-2 kg voll zu machen. Einfach Paket in den Boden und gut.


    Aber zum Auffüttern geht er nur bei Ablegern wo man will das sie Brüten.


    Oft brauchen die Völker aber auch 3-4 Wochen, das blockiert dir die ganze Zeit der Varroabehandlung.

  • Hallo allerseits,


    Futterteig als Wintereinfütterung würde ich wegen der langsamen Abnahme auch nicht nehmen.


    Für die WinterNOTfütterung kann ich mir aber Futterteig sehr gut vorstellen, so wie es Johannes im Video vorstellt. Wahrscheinlich werde ich es diesjährig bei meinem Blätterstock mal ausprobieren.


    Aus gegebenem Anlass: Zusätzliches Wasser benötigen die Bienen zur Abnahme dieses Futterteiges nicht!


    LG

    Kai


    Video: https://www.youtube.com/watch?v=-nq6k0KFTC8


  • ...

    Aus gegebenem Anlass: Zusätzliches Wasser benötigen die Bienen zur Abnahme dieses Futterteiges nicht!...

    Exakt so ist es! Ich begreife einfach nicht, warum andere Imker, die damit keine Erfahrungen gemacht haben, immer solchen Mist verbreiten müssen! Es könnten sehr viele Völker gut über den Winter gebracht werden, wenn den Fragestellern in diversen Foren nicht immer von paar Klugscheißern vom Futterteig abgeraten würde. ... Einfach ärgerlich. Da können wir es nur besser machen und den verunsicherten Imkern immer wieder sagen und zeigen, dass es erstklassig funktioniert! :)




    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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  • Wo ist da der Haken?


    LG

    Bei uns ist es, wie Kai und Johannes es schrieb, Usus. Es gibt dazu auch ein in meinen Augen gut argumentiertes Video von Imker Unger. Ich weiß nicht, ob man verlinken darf. Da ist alles drin, was ein unerfahrener Imker wissen muss.


    Imker Albrecht Stoß erzählte, dass er vorbeugend im Frühjahr immer etwas Futterteig gibt. Da muss man halt Erfahrungen am eigenen Standort sammeln, wieviel man einfüttert und ob es nötig ist. Ich habe mich einfach an den alten Hasen in meiner Umgebung gehalten.


    Ist in meinen Augen auch die beste Methode. Was machen erfahrene Imker. Trotz neuer Erkenntnisse ist deren Wissen immer noch die sicherste Bank, nicht das irremachen im Internet.

  • ... Ich weiß nicht, ob man verlinken darf. Da ist alles drin, was ein unerfahrener Imker wissen muss.....

    Klar darf man. :) Von daher … nur zu. ;)

    LG

    Kai

  • Das war früher Gang und gebe, den Völkern im zeitigen Frühjahr Futterteig aufzulegen. Bei einigen war das eine Notfütterung bei anderen eine Reizung. Der Imker der seine Völker gut auffüttert brauch an den Bienen nicht,s zu tun bis zur ersten Nachschau. So Handhabe ich das schon Jahrelang. Völker explodieren selbst im richtigen Moment ohne Imkerlein.

    Gruß Kurt.

  • Ich weiß nicht, ob man verlinken darf. Da ist alles drin, was ein unerfahrener Imker wissen muss.

    Die Frage ist durchaus berechtigt. In einem anderen Imkerforum wird rabiat alles, was irgendwie nach "Werbung" ausschaut, gnadenlos gelöscht (aus meiner Sicht mit Tendenz zur Paranoia). Fehlte nur noch, daß man sogar die Produktbezeichnungen nicht mehr verwenden dürfte (so schlimm ist es dort aber auch nicht). Wie wollte man unter solch rigiden Verhältnissen ernsthaft z.B. über die Verdampfungstechnik diskutieren?

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Was mir gestern Abend beim Spazieren gehen in den Sinn kam und eine Wissenslücke meinerseits aufdeckte: Wenn die Bienen beim Einfüttern das Futter umtragen, werden da Pollen eingemischt? Die tragen ja wie wild noch Pollen ein, für Brut, Pollenbretter etc.


    Unter Laborbedingungen getestet soll Zucker schlechter sein. Wenn sie aber sowieso mischen und zusätzlich noch Nektar sammeln, wäre es ja kaum so schlimm wie einige behaupten.


  • Finde die Informationen von Unger eigentlich recht interessant, in voller Gänze. Wenn man sich dann noch einige Imker wie Johannes, Kai, Experiment Imkern, Imkerei BienenGarten etc. anschaut und sich das nötige für seine Betriebsweise abschaut, kommt man ein gutes Stück voran. Sonst wird man irgendwann irre.

  • Da brauch ich nicht Stundenlang ;) für eine Erklärung was nun das bessere Futter für den Winter ist. Das beste ist nun mal das selbst gesammelte,dannach kommt ohne wenn und aber Zucker 3:2 angerührt.

    Das kommt dem selbst eingetragenen der Bienen am nächsten .


    Freundliche Grüße Kurt.

  • Die Frage ist durchaus berechtigt. In einem anderen Imkerforum wird rabiat alles, was irgendwie nach "Werbung" ausschaut, gnadenlos gelöscht (aus meiner Sicht mit Tendenz zur Paranoia). Fehlte nur noch, daß man sogar die Produktbezeichnungen nicht mehr verwenden dürfte (so schlimm ist es dort aber auch nicht). Wie wollte man unter solch rigiden Verhältnissen ernsthaft z.B. über die Verdampfungstechnik diskutieren?

    Hallo und Moin


    Ja diese Erfahrung musste ich in anderen Foren auch schon erleben. Es ging da von einem Neuimker darum, ob jemand Erfahrung mit Holtermann hat, vom Kauf bis Ware. Ich hatte nur geantwortet, dass es mir sehr gut gefiel, sowohl die Kaufabwicklung, der Versand und meine Miniplus aus Holz. Daraufhin wurde mein Beitrag wegen Werbung gesperrt und ich wurde ermahnt, beim nächsten Verstoss gesperrt zu werden.