Hallo zusammen!
Ich bin seit drei Jahren begeisterter Hobbyimker in Kiel. Ich hatte bis jetzt Carnica und Landbienen und möchte erst einmal einen großen Dank aussprechen für die ausführlichen Informationen auf nordbiene.de. Dadurch bin ich neuer Fan der Apis mellifera melliifera geworden.
Ich habe eine Frage zu der Beschreibung der Nordbiene im Abschnitt "Argumente für die Dunkle Biene". http://www.nordbiene.de/argumente-fuer-die-dunkle-biene/
Dort schreibt Kai "Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass viele einheimische, seltene Pflanzen von der Dunklen Biene bestäubt werden, nicht aber von anderen südlichen Hochzuchtbienen."
Kann mir jemand solche Untersuchungen nennen? Im Internet finde ich diese leider nicht und Kai empfahl mir hier mal in die Runde zu fragen.
Ich finde es sehr schade, dass das Wissen um die bedrohte Unterart anscheinend nicht ganz der breiten Öffentlichkeit bekannt ist bzw. verschwiegen wird. Keiner meiner Imkerkontakte hat je so etwas erwähnt und in der pflichtabonnierten Imkerzeitung habe ich dies erst vor 3 Tagen zum ersten Mal seit 3 Jahren gelesen.
Da ich während meines Studiums meine Landbiene während eines Forschungsprojekts von Blütenbesuchen der Honigbiene auf Jakobskreuzkraut eingesetzt habe und die Bienen trotz gesäeter Ablenktrachten JKK am öftesten besucht haben, hat mich Kais Aussage über die A. m. m. überrascht und nachdenklich gemacht.
Ist seine Aussage vielleicht auch umgekehrt gültig und die Nordbiene bestäubt manche Pflanzen weniger als die Südbiene?
Könnte es sein, dass als ein zusätzlicher Faktor (zusätzlich zu mehr brachliegenden Feldern, JKK in Saatgütern an Seitenstreifen,...) das Verschwinden der A. m. m. ein Grund für die massive Ausbreitung des JKK ist? Vielleicht fliegt die Nordbiene seltener auf JKK? Laut Kai hatte die Landbiene noch in der 80er Jahren morphologische Ähnlichkeit zur A. m. m. (vielleicht auch noch starke genetische?) http://www.nordbiene.de/ausrot…rmischung-hybridisierung/. Der Zeitrahmen würde also passen.
In den folgenden Jahren ist Pflanze immer problematischer auch im angestammten Habitat geworden, was auf jeden Fall noch andere und wahrscheinlich ausschlaggebendere Gründe hat. Aber eine Untersuchung könnte sich vielleicht doch lohnen!
Hat jemand hier Erahrungen zu? Kennt jemand eventuell jemanden, der PA-Analysen mit Nordbienenhonig gemacht hat oder hat sie selbst durchführen lassen? Oder hat jemand Beobachtungen machen können, ob A. m. m. JKK öfter, weniger oder gleich häufig anfliegt als andere Rassen oder Unterarten?
Ich fände es toll, eigene dunkle Bienen zu halten und an der Uni meinem damaligen Professor vorzuschlagen, das Experiment vom letzten Jahr mit A. m . m. zu wiederholen. Stellt euch nur vor, was das für eine Werbung wäre, wenn die ursprünglich heimische Biene nun auch noch weniger giftigen Honig produzieren würde als die eingeführten Rassen und Unterarten!
Dazu möchte ich auch erfragen bei welchem Züchter genau man die reinsten A. m m. bekommen kann. Falls man dieses Experiment wiederholen könnte, sollten es natürlich so reine A. m. m. wie möglich sein. Ich habe mir verschiedene Verkaufsportale angesehen, wie z.B. "Landesverband Dunkle Biene Sachsen". Dieser Anbieter erscheint mir bis jetzt als beste Bezugsquelle für Bienen aus Schweden (wenn auch nur 2 Kö pro Jahr?). Gibt es hier Kontakte zu skandinavischen Züchtern und Angaben wer tatsächlich reine Bienen dort züchtet/züchten kann. Ein weiterer Grund warum ich nochmal nachfragen muss ist der, dass die Linklist http://www.nordbiene.de/koenig…quellen-dunkle-biene.html aus dem Thread "Bezugsquellen" leider nicht mehr funktioniert.
Ich würde mich freuen von euch zu hören!
Viele Grüße aus Kiel!