AFB-Bekämpfung/-Desinfektion, nur womit?

  • Hallo Bienenfreunde!


    Die Logik der BRD-Rechtslage ist mal wieder verblüffend:


    https://www.bienenjournal.de/n…ehmigung-fuer-aetznatron/


    Nicht mehr in der Biozid-Verordnung gelistet (Wogegen wurde es denn gelistet? Natürlich gegen die Amerikanische Faulbrut!), aber im Bedarfsfalle dann doch vom Amtsveterinär als "Ausnahmegenemigung" zu beantragen.


    Wußtet Ihr das schon? Ich jedenfalls nicht.


    Ich habe das Zeugs - das wie die Oxalsäure eine allgemeine, freiverkäufliche Chemikalie ist - natürlich für den Fall der Fälle herumstehen. Und dann werde ich bestimmt auch keinen Amtsveterinär um Erlaubnis fragen/bitten, genausowenig wie bei meiner Entmilbungsmethode.


    Gruß Freizeitimker

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Freizeitimker

    Hat den Titel des Themas von „AFB-Bekämpfung, nur womit?“ zu „AFB-Bekämpfung/-Desinfektion, nur womit?“ geändert.
  • Hallo Freizeitimker,


    Das ist bekannt. Ich habe 5 kg davon im Keller stehen. Ich bin zwar kein Hygienefanatiker, aber eine Desinfektion in regelmässigen Abständen ist auch bei mir angesagt. Ferner habe ich wieder aus einer Imkerauflösung vierzig Segeberger Zargen sowie 16 Deckel und Böden sowie etliche Fütterer hier zur Desinfektion stehen.


    Die Imkerei des verstorbenen Imkers ist mal wieder geplündert worden, aber die Arbeit der Desinfektion will ja keiner machen. So Stand der Kram Jahrelang unter einem Schleppdach offen rum, sehr zur Freude der Ratten und der Nachbarbienen.


    Ob das Ätznatron bewusst vergessen worden ist oder nicht, ist für mich wieder so eine Frage.

    Kunststoffbeuten stehen bei bestimmten Leuten nicht hoch im Kurs und das ausgerechnet das einzige Mittel dann zur Desinfektion vergessen wird????


    Auch hat es eine Imkerkollegin von mir erwischt. Trotz Vereinszugehörigkeit hat keiner bei der AFB Sanierung geholfen, geschweige von dem Seuchenmobil. Stattdessen gab es nette Worte für eine Frau die 6 Tage in der Woche arbeitet, dass sie ja selten anwesend war.


    Die Amtsveterinärin war wohl von der Situation völlig überfordert. Zum Glück war da eine Taffe Imkerin am Werk und hat das selber gelöst.


    Auf das Geld für die Sanierung wurde dann auch noch etliche Monate gewartet und wieder musste die Kollegin durch endlos Telefonate ihr Geld selber einfordern.


    Leider komme ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass die momentane AFB Handhabung nicht mehr tragbar ist und hoffe das endlich die AFB aus der Seuchenverordnung raus kommt.


    Das Ätznatron da "vergessen" worden ist, zeigt, das da Leute am Werk sind, die .......


    Rest muss sich jeder selber denken, sonst kommt wieder die 15 Teur Frage.

    ;(

  • Heute das Fass mit Lauge angerührt. Bis die 220 Liter in Wallung waren, hat es gedauert. Bis es dunkel wurde gerade mal 14 Zargen und zwei Deckel gereinigt.

    Die Kirchgänger schauten mal wieder, was da der seltsame Imker da so macht in Maske, Schürze und Augenschutz.


    Walle, walle Hexenkessel walle....


    Das neue Edelstahlfass mit Griffen und Deckel funktioniert einwandfrei. Der nächste Schritt in eine autarke Imkerei ist erreicht. Der 12,5 Kw starke Gasbrenner ist allerdings an der Leistungsgrenze angelangt. Ich muss mich daher beeilen, bis es zu kalt wird.

    Ferner lasse ich mir noch einen Ständer für das Fass und einen Windschutz bauen.


    Die Zargen brauchten bis zu 10 Minuten bis das uralte Propolis sich von der Styropor ablöste.

    Es ist erstaunlich was da in Zargen an Dreck sitzt.

    Immer wieder erstaunlich, welchen Auftrieb Styropor erreicht.

  • ja, dafür verkauft Bayer ja den Imkerfreund, ist auch Ätznatron, aber wahrscheinlich teurer und Bayer verdient sich dumm und dämlich

  • Ich habe da kein Thermometer dran.

    In dem Moment wo Luftblasen nach oben steigen und das Wasser sich bewegt, ist die Lauge angerichter. Es steigen schön die Nebelschaden aus dem Wasser. Die Finger werden durch die Handschuhe schnell warm.


    Das erkennt man auch daran, wie schnell sich Wachs und Probolis von den Teile ablösst. Passiert da nichts, ist es zu kalt. So einfach ist das und so hat man mir das beigebracht.

  • OK,

    ich frage weil sich meine selbstgebauten Styrodur-Zargen vom Dampfwachsschmelzer übelst verquollen haben. Kann aber auch damit zusammenhängen, das Styrodur geschlossenzellig ist und das Treibmittel nachgedrückt hat.


    Styropor in "kochender" Lauge also ok?


    Ich habe meine Minis bisher immer nur kalt gebadet...


    Gruß, Thorsten

  • Sorry, hat gerade geklingelt.


    Segeberger in heisser Lauge ist ok. Bitte keine Begattungskästen, Plastikteile oder sonstiges da rein. Die kann man danach entsorgen. Das Wasser sollte nicht kochen in der Form, dass es brodelt und spritzt, wie man es in einem You Toube Video sieht.


    Bitte Brille, säurefeste Handschuhe und Plasikkittel tragen. Ein spritzer im Auge führt eventuell zur Blindheit. Maske beim Einschütten des Natrons nicht vergessen.



    Die anderen Teile werden im Kaltverfahren gereinigt. Im Kaltverfahren legt man die Sachen ca einen Tag in 5% Lauge und nicht in 3%. Ich mache das aber auch in 3 %.


    Wie gesagt, man erkennt schnell, wann auch dem letzten Loch der Wachsmotte der Dreck raus ist.


    Nach dem laugen die Beuten in einem klaren Wasserbad oder noch besser mit einem starken strahl Wasser abspritzen.


    Das ist alles kein Hexenwerk und man hat schnell raus, wie es geht.