Ableger füttern für(n) Anfänger

  • Ich nochmal, einige Fragen zum Füttern hab ich noch offen, vielleicht hilft mir ja jemand:


    Alle Fragen beziehen sich auf die Region Norddeutschland/Schleswig-Holstein


    1. Wie hoch sollte das Beuten-Einwinterungsgewicht DNM 1,5 sein? Ich habe bis jetzt die Info aus den Foren von ca. 34-36 kg, gibt es Unterschiede zwischen Wirtschaftsvolk und Ableger?


    2. Wann sollte das Auffüttern bei einem Ableger und/oder Wirtschaftsvolk beendet sein?

    Je nach Witterung und Trachtverlauf würde ich mich freuen wenn ihr mir da einen Anhalt wie Mitte September geben könntet.


    3. Auf wie vielen Rähmchen wintert man DNM 1,5 ein. Kiste voll oder 8-10 Rähmchen je nach Volksgröße?


    Das sind für mich elementare Angaben da ich ja kein Volk killen will weil ich falsch eingefüttert habe.

    Danke für eure Hilfe,

  • Moin, mit 34 Kg bist du gut unterwegs. Mein einer 1,5er hatte 29 kg und ist gut über den Winter gekommen. Kein Unterschied zwischen Ableger und Wv. Spätestens Ende August, 2. Septemberwoche da im September die sog . Winterbienen erbrütet werden.

    Ich mache die Kiste mit10 Rähmchen voll, an der Wand das Schied. Wenn du im Oktober merkst das nur 8 Rähmchen besetzt und voll Futter sind, kannst du das Schied auch hinter dieses Rähmchen setzen. Im Winter NIE Futter hinter das Rähmchen!

    LG

    Dieter

  • Habe halt das Problem das in meinem Verein keiner mit Großwaben imkert.

    Wurde aber trotzdem gut unterstützt, liebe Grüße an Heiko/Abramis

    Einfach mal selber die Frage stellen, warum keiner im Verein mit Grosswaben imkert und wo derUnterschied zu Ländern wie den USA sind.

  • In unserem Verein wenige auf Großwabe weil "haben wir schon immer so gemacht", beim Wochenendimker stehengeblieben oder auf der Liebig/Aumeier-Schule gewesen.

    Ami-Großimker sind üblicherweise auf 1-2 Deeps Langstroth unterwegs, Großwabe spielt da keine Rolle. Von daher bitte klär uns auf, Bienen Ede !


    Gruß, Thorsten

  • Das Problem ist wohl das man nicht gerne was Neues ausprobiert, haben wir immer schon so gemacht!

    Dann ist das schieden sicher Teufelswerk das kann ja garnicht klappen!

    Da ist sogar was dran denn beim schieden muss man sich entscheiden was man will, kompaktes Brutnest im Frühjahr, viel Honig, oder etwa beides? Geht beides nur nicht so einfach. Nebenbei, deutsche Hobbyimker und Bestäubungsfabriken in Amerka zu vergleichen ist schon sportlich.😉

  • Vorweg: Mir ist wurscht ob mit Grosswaben oder anderen Systemen geimkert wird.

    Es liegt schlichtweg an den unterschiedlichen Strukturen und Voraussetzungen.

    In Deutschland besteht die Imkerei zu weit über 90% aus Hobbyimkern. Ferner haben wir ein Klima bzw auch wirtschaftliche Voraussetzungen die nicht eine Berufsimkerei fördern.

    Zudem ist es kaum möglich geografisch grosse Distanzen zu überwinden, um unterschiedliche Trachten zu ernten.


    In den USA werden riesige Distanzen überwunden. Ferner werden Bestäubungsleistungen bezahlt. Dennoch braucht ein Berufsimker dort drei bis vier Trucks voll Bienen, um davon leben zu können.


    Ich setze einfach mal die Prämisse, dass ein Volk auf Grosswaben und beispielsweise DNM gleich viel Honig erwirtschaftet.


    Wo der Unterschied schlichtweg liegt ist der Umgang mit den Bienen. Bienen Ede ist es daher egal, ob über dem Brutnest ein Honigkranz entsteht. Komme ich wie gerade eben nach dem ausschleudern mal nicht zum Füttern, habe ich eine eiserne Reserve im Volk.

    Gerade beim Schieden im Grosswabenformat wird ja verhindert, dass sich Honig im Brutraum ablagern kann. Damit wird ja erreicht, dass möglichst alles im Honigraum abgelagert und verwertet werden kann. Zudem wird viel auf Sortenhonige wert gelegt. Ich schleudere aber nur meist zweimal im Jahr.

    Man kann jetzt noch etliche Gegenüberstellungen machen.

    So hat sich die Imkerschaft auch hier in der Gegend stark gewandelt. Es gab wohl mal Zeiten, da war Zander hier undenkbar.

    So gab es zu meiner Vereinszeit von über 50 Mitgliedern mal gerade drei Grosswabenimker, die in Zeit damit angefangen haben. Leider habe ich letzen Freitag erfahren, dass die zweite davon aufgegeben hat. Ein Opfer der verfehlten AFB Politik. Da ich keinen Kontakt zu dem Dritten Imker habe, habe ich keinen Kontakt mehr zu jemanden mit Grosswaben. Schade.

    So sind es meiner Meinung nach die Umstände, die eben die Vorzüge der Grosswaben nicht zur Geltung bringen.

    Natürlich sehe ich immer wieder Grosswabenbeuten in unserer Region stehen. Sie sind aber deutlich in der Minderheit.


    Am Freitag habe ich mir zudem bei einem der fünf größten Imkerfachhändler mal wieder den Bestand an Beuten und Rähmchen angesehn.

    Grosswaben haben einen sehr kleinen Anteil daran. Die Verfügbarkeit ist da immer noch ein Problem.

  • Ok, so wird das klarer.
    Bei uns im Verein ähnlich, 3/ca.50 auf Großwabe der Rest auf Zander/DNM 2-räumig. Im Nachbarverein ist man da deutlich progressiver, etwa 50/50(%) Großwabe zu 2-räumig.
    Die Verfügbarkeit ist in der Tat oft schlecht, wie mir ein Imkerkollege berichtet. Als bekennender Umweltsünder mit Hang zu bieno-natura-Produkten habe ich da aber seltener Probleme. Dieses Jahr spielt wohl auch die knapper werdende Ressource Holz eine Rolle. Verkaufsgespräch am Samstag:
    "Ich hätte gerne einen Flachboden Einfachbeute." "Haben wir nicht da" "Dann einen Hochboden mit Bausperre" "Hochboden haben wir, Bausperre nicht"... Das war nicht beim Nachbarn im Garagenverkauf (und Schreinerware, kein Fernostkram)


    Gruß, Thorsten

  • Ja Ede, wenn man so eng schiedet das die Bienen keine Möglichkeit haben im Br Honig zu lagern kann es schnell Probleme geben, daher schiede ich eher grosszügig. Vom pressen halte ich garnichts.

  • Also kurz dazu warum ich mich für DNM 1,5 entschieden habe, hilft dem einen oder anderen weiter eine andere Seite einzusehn.

    Ich habe mich bewußt nicht danach gerichtet was in der Region vorherrscht.

    Mit ging es in erster Linie um rückenschonendes Imkern.

    Da landete ich bei DNM 1,5 und Halbzargen als Honigraum.

    Bei den Durchsichten muss ich keine oberste Zarge runterheben und die Durchsicht geht viel schneller.

    Warum Halbzargen als HR sollte klar sein.

    Dann kam die Betriebsweise hinzu, hier bin ich bei Didi, schieden ja aber nicht "pressen".

    Mich interessiert ob man durch schieden den Schwarmtrieb drücken kann und keine Weiselzellen brechen muss und so...

    Und mir gefällt einfach die Völkerführung und das horizontal ungeteilte Brutnest.


    Warum im Verein keiner wirklich mit Großwaben imkert kann ich nicht sagen, dafür bin ich noch zu kurz dabei und hab erst ein paar Mitglieder wegen Corona persönlich kennen gelernt.

    Habe aber einen guten Züchter der ebenfalls auf DNM 1,5 imkert, der hilft mir gut weiter, wohnt halt nur eine Stunde Auto weit weg.


    Ich als Anfänger habe mir halt ohne große Beeinflussung von aussen die für mich angenehmste Beute rausgesucht, drum DNM 1,5 Segeberger.

    Nach vielen Rückfragen mit Nebenerwerbs- und 2 Berufsimkern habe ich auf Holz verzichtet und mich für Kunststoff entschieden.


    Dieser ganze Findungslauf hat 1 Jahr gedauert bis ich mir im Juni die beiden Völkchen gegönnt habe.

    Ich persönlich finde wenn mir die Beute und Betriebsweise (die ist bei mir noch nicht voll ausgereift) gefällt, den Bienen ebenfalls dann kann sie nicht so falsch sein.

    Ich habe aber schnell mitbekommen das es in der Imkerei bei Unterschieden oft schnell in

    "Glaubenskriege" endet, da halt ich mich raus ;)

  • Also das Schied ist schon richtig bei DNM 1,5, DN 1,5 ohne Schied taugt leider absolut nicht viel. Im Winter solltest du min. 8 Waben drinnen haben, der einfachheit nach oder aber 10 + Schied (alle Völker gleich) oder 11 ohne Schied.


    Auffüttern auf 35 kg in der Segeberger.


    Lass die Streifen 8 Wochen, also bis Ende September drinnen und du hast auch keine Probleme mit reinvasion (auch nicht mit der von innen) und sicher die Milben im Griff. 5 Wochen sind oft sehr kurz.


    Letzte Futtergabe auf das Endgewicht sollte Mitte September stattfinden, Nachkontrolle Anfang Oktober, manchmal muss man da noch nachfüttern.


    Auffütern jetzt einfach mit Sirup oder 2:1, 2:3 ist so ne Deutsche Mode mit vielen Nachteilen aber keinem echten Gewinn.

  • Ich habe aber schnell mitbekommen das es in der Imkerei bei Unterschieden oft schnell in

    "Glaubenskriege" endet, da halt ich mich raus ;)


    Das verstehen aber die meisten nicht, dass die Imkerei ein riesiges Feld mit unterschiedlichsten Bereichen ist.


    Wie solche Glaubenkriege enden, sieht man an mir persönlich.

    Ich kaufe vielen nicht mehr ab, dass es um Bienen und Imkerei geht, sondern um Geld und Macht.

    Dabei bin ich deinem Gedankengang gefolgt und habe mich aus dem Krieg raus gehalten.

    Der Erfolg war, dass der Verein vor dem 70 jährigen Bestehen kaputt ging.


    Mit deinem Verein scheinst du ja Glück gehabt zu haben.

    Also viel Erfolg!

  • Das verstehen aber die meisten nicht, dass die Imkerei ein riesiges Feld mit unterschiedlichsten Bereichen ist.

    Einer der Gründe warum ich imkern geil finde: Tiere, Natur, Technik, Marketing, Verkauf, Handwerk ....


    Wie solche Glaubenkriege enden, sieht man an mir persönlich.

    Ich kaufe vielen nicht mehr ab, dass es um Bienen und Imkerei geht, sondern um Geld und Macht.

    Dabei bin ich deinem Gedankengang gefolgt und habe mich aus dem Krieg raus gehalten.

    Der Erfolg war, dass der Verein vor dem 70 jährigen Bestehen kaputt ging.

    Das kenn ich noch vom Karpfenangeln, da haben es auch viele übertrieben mit Technik und Tüddelüt.

    Haben aber auch nicht mehr gefangen wie ich. Wenn man nicht weißt wann und wo die Fische sind bringt dir deine Angel für 1500 € gar nix.

    Wahrscheinlich ist das in vielen Bereichen des Lebens so, Imkern eingeschloßen.

    Erfahrung und Verständnis fürs Angeln/Fische-Imkern/Bienen kann man sich nicht kaufen.


    ... und mit Vereinen bin ich immer vorsichtig, es kommt nämlich drauf an wer drin ist ;)