Hilfe, Räuberei!

  • Hallochen..


    Als ich heute nachmittag zu den Bienen kam, vier Völker stehen ja im Kleingarten bei mir, sah ich ein unschönes Bild. Gestern abend hatte ich nach 20.00 Uhr beide Wirtschaftsvölker gefüttert ( Zuckersirup 3:2) mit Futterschüssel und leerzarge. Folie ein Stück zurück auf dem oberem Brutraum . An einem Volk hing eine dicke Bienentraube aussen am Deckel. Andere schwirrten aufgeregt um die Leerzarge, in der die Futterschüssel stand. Als ich mir dann Rauch holte, konnte ich feststellen, dass sie sich an einigen Stellen sogar durch den Deckel gefressen hatten, um aus der Leerzarge hinaus bzw hinein zu kommen.


    Am Flugloch hingegen herrschte normaler Betrieb. Fluglöcher waren schon bei allen Völkern eingeengt. Heute hab ich bei dem angegriffenen Volk es nochmal auf 2 Bienenbreiten verkleinert. Das gibt zwar Stau. Aber Keilerei war nicht zu sehen.


    Auf den Rat meines Imkerfreundes, von denen ich meine Bienen auch habe, hab ich eine zweite Folie unter dem Deckel eingezogen. Die Löcher wurden natürlich mit Beutenkit sofort verschlossen. Danach hat sich die Lage dann langsam beruhigt.


    Gekleckert hab ich definitiv nicht . Aber wie kann ich solche Szenen künftig vermeiden?


    LG

  • Die Ursache sehe ich in einem nicht wirklich dichtschließendem Deckel. Vermutlich war irgendwo ein Spalt/Loch, wo eine Biene durchpasste, der dann vielleicht och vergrößert wurde.


    Ergänzend würde ich aber auch fertigen Sirup vorschlagen. Der ist deutlich weniger geruchsintensiv und lockt die Spürbienen weniger an.


    Am Ende muss man einfach wissen, dass Bienen um die Jahreszeit Raubtiere sein können. Lass dich nicht unterkriegen, du hast alles versucht, aber manchmal kommt es eben doch zur Räuberei. Fluglöcher kleinhalten, möglichst wenig Eingriffe und weiterhin erst spät abends füttern.

  • Ja, die Räubergefahr ist jetzt Ende Juli wieder auf ihrem Höhepunkt. Bienen quetschen sich durch jedes Loch, jeden Spalt, um nur an Futter zu kommen. Da ist es egal, ob es ein Spalt zwischen den Zargen, ein Loch im Deckel oder das Schlüsselloch zum Keller ist.


    Von daher: aufpassen, wie bereits beschrieben.


    LG

    Kai

  • Von innen versuchen nun ein Teil Bienen durch den Deckel wieder rauszukommen, was aber nicht klappt. Die Folie ist dicht. Draussen ist Ruhe. Lasse ich die nun lieber abfliegen, damit sie das Volk nicht stören oder bleibt die Kiste erstmal dicht und die Bienen Regeln das?

    Danke schon Mal für den Rat.

  • Ich habe ein Volk bei mir auf dem Balkon stehen. Das wurde diese Woche dreimal angegriffen - also dreimal haben wir es bemerkt und das Fluglch verschlossen. Leider kann ich sie nicht wegstellen weil mein anderer Platz in einem Faulbrutsperrbezirk liegt. Ich mache dann immer das Flugloch für eine Weile zu. Das ist extrem ärgerlich aber was soll ich tun. Derzeit scheint es echt schlimm zu sein.

  • Von innen versuchen nun ein Teil Bienen durch den Deckel wieder rauszukommen, was aber nicht klappt. Die Folie ist dicht. Draussen ist Ruhe. Lasse ich die nun lieber abfliegen, damit sie das Volk nicht stören oder bleibt die Kiste erstmal dicht und die Bienen Regeln das?

    Danke schon Mal für den Rat.

    Hallo, ja die Räuberbienen müssen raus. Also, ich würde sie abfliegen lassen, dadanach Kiste gleicch wieder zu.


    LG

    Kai

  • Huhu. Hab ich heute erledigt. Da das Futter leer war, passte das dann auch. Futterschüssel raus und den Nassenheider prof rein. Ich hoffe, ich hab alles richtig gemacht. Als ich eben ging, sah alles ganz gut aus. Keine Bienen vorgelagert und normaler Betrieb mit Polleneintrag am Flugloch. Und jede Menge Bienen, die auch in der Verdampferzarge unterwegs sein. Scheint also kein Säurekoma zu herrschen.


    LG und danke !

  • Ich hoffe Du hast jetzt Ruhe.

    Grundsätzlich sollte man wenn mgl. das Räubervolk an einen anderen Stand bringen.

    Das klappt zumindest dann, wenn die eigenen Bienen räubern.



    VG

    Tom

  • Huhu. Hab ich heute erledigt.... Keine Bienen vorgelagert und normaler Betrieb ...

    Super. Vorlagern ist aber nicht schlimm. Ich find's sogar positiv, wenn Hunderte oder Tausende Altbienen vorm Flugloch hängen. Da haben Räuberbienen dann gar keine Chance mehr. ;)


    G

    Kai

  • Paketband ist eine Super Idee. Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Mal sehen ,wie es nach der Varroqbehandlung bei der nächsten Fütterung ist.

  • Hilfe, Räuberei - massiver Räuberangriff, wer hat eine Vermutung: https://www.youtube.com/watch?v=77ZDJRgrhm8



    LG

    Kai

  • Hallo Kai,


    das ist einer von 2 Gründen, warum ich die Ligustica nach guter Überlegung vor Jahren komplett abgeschafft habe. Dieses Verhalten nervt einfach und bringt nur Unruhe auf den Stand.


    Beste Grüße

    Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Und was war der andere Grund?

    Das war eine Erfahrung Ende April, wo es nochmal für eine Woche sehr frostig wurde. Da hatten meine Dunklen im Vorfeld den ersten HR fast voll und die Ligustica hatten bereits 2 fast voll. Nach dem Frost waren die Ligustica praktisch trocken und kurz vorm Verhungern, hatten aber massenhaft Brut. Die Dunklen dagegen hatten die Brut reduziert und fast noch genau so viel Honig im HR wie vorher.

    Das war mir eine Lehre! Der Betreuungsaufwand bei der Ligustica ist viel größer als bei der Dunklen. Trachtlückenfütterung ist praktisch unerlässlich.


    Außerdem nerven wie gesagt der Hang zum Verflug und zur Räuberei.


    Es gibt keinen guten Grund, die Ligustica einer Dunklen vorzuziehen. Zumindest nicht in einer Hobbyimkerei, wo ja alle Imker auch gern mit Natur- und Artenschutzargumenten gegenüber den Honigkunden daherkommen.


    Beste Grüße

    Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo zusammen,


    hier nun die Analyse zum Räuberangriff vor wenigen Tagen: https://www.youtube.com/watch?v=wbgBvgKoJCU



    LG

    Kai

  • Hallo Kai,


    Eine Möglichkeit, dass sich der Futtereimer zu schnell leert, könnte der Luftdruckunterschied sein. Ein Donnerglas (Goethe-Glas, Goethe-Wetterglas, oder Wetterglas) ist ein gutes Beispiel dafür.


    Gr AU

  • Am 13. 09. haben meine Buckfast meine Dunkle Biene ausgeraubt. Flugloch war eingeengt, gefüttert wurde nur Abends - für mich ein Rätsel, da beide Völker die gleiche Menge und das gleiche Futter am gleichen Abend erhalten hatten und die Beuten sind absolut dicht.

    Es waren noch ca. 40-50 Bienen plus Königin übrig geblieben. Nachdem ich dann alles aufgemacht hatte, erfur ich auch die Gründe.

    1. Die Königin hat nicht gestiftet

    2. dadurch dezimierte sich der Bestand kontinuierlich seit dem Kauf Ende Juli und war zu schwach

    3. Das Flugloch ließ mehr als 3 Bienen durch

    4. Ich hatte bei Bienenzucht-Profi gekauft (Kunstschwarm Dunkle Biene)


    Ich habe die Königin abdrücken müssen, und die restlichen Bienen samst der Zarge mit Wabenbau bei meiner Buckfast untergeschopben. Leider hatte ich erst zu spät von der Räuberei erfahren, aber nach Lage der Dinge wäre ein Eingreifen erfolglos für den Fortbestand der Dunklen Biene gewesen.


    Es war jedenfalls für mich auch deprimierend. Ich wünsche es Keinem.