Seltsamer Geruch im Volk

  • Hallo zusammen,


    bei meiner gestrigen Volkskontrolle stellte ich bei meinem Altvolk einen seltsamen Geruch fest. Ich kann diesen nicht ganz genau beschreiben. Richt irgendwie "muffig" und alt. Ich Habe jeden Rahmen gezogen, aber keinen Übeltäter ausmachen können. Aufgrund der alten Königin, ist das Brutnest eher dürftig aber noch vorhanden. Nachziehen wollte das Volk bisher noch nicht (ganz sicher im nächsten Frühjahr). Futter ist noch gut vorhanden und auch parziell Pollen in allen Farben. Kein Schimmel, Milbenbefall sehr gering und auch sonst kein Fehler zu entdecken. Würden meine Ableger nicht anders riechen, hätte ich auch kein Problem damit. Also nun meine Frage an die geballte Fachkompetenz - was kann hier so komisch duften?


    LG Holger

  • Hallo,


    im harmlosen Fall können das vermodernde Holzböden, eine verwesende Hornisse oder Spitzmaus oder auch verschimmelte Waben sein. Im unschönsten Fall Faulbrut.


    Ziehst Du regelmäßig Futterkranzproben?


    LG

    Kai

  • Hallo Kai,


    ich arbeite bisher mit Styroporbeuten, also schließe ich Moderholz aus. Schimmel an den Waben habe ich nicht entdecken können. Hornisse könnte sein. Im Fliederbusch in unmittelbarer Nähe der Beuten nagen sehr viele Riesenhornissen an der Rinde. Ich wollte eigentlich nicht zu lange an dem offenen Volk arbeiten, gerade wegen der Hornissen. Dann wird mir nichts weiter übrigbleiben, als mich bis auf den Gitterboden durchzuarbeiten. Futterkranzproben entnehme ich nicht (bisher). Im ersten Moment hatte ich den Pollen in verdacht, kann mir aber nicht vorstellen dass der solch Geruch verursacht. Ich werde heute Abend mal einen tieferen Atemzug nehmen. Bis dahin, nehme ich mir mal dem Thema der Faulbrut an.


    Wo ich gerade beim Schreiben bin, kann ich jetzt noch von Warmbau auf kaltbau umzwitchen? Habe dieses Volk aus einer Hinterbehandlung so bekommen. Ich finde es schon besser wenn die Futterwabe nicht gleich am Flugloch hängt.


    LG Holger

  • Sind schon sehr dunkel. Wie gesagt, habe das Volk dieses Jahr im Juni bekommen. Einzargig gehalten und bisher 4 Rähmchen erneuert. Der Rest ist noch so wie bekommen. Genau werde ich mir die Sache mal heute Abend ansehen. Ob schmierig oder evtl. Faulbrut kann ich dann erst beurteilen. Bei den letzten Kontrollen und MS-Behandlungen vernahm ich keinen schlechten Geruch. Ich hoffe nicht dass hier die AFB ausgebrochen ist. Wenn dies der Fall wäre, kann ich evtl. einen Kunstschwarmversuch unternehmen. Falls dies der Veterinär erlaubt. Aufgrund meiner Materialknappheit hatte ich die TuB-Aktion mit vorhandenem Altmaterial unternommen. Jetzt wird sich dies wohl rächen. Dem Brütling geht es auch nicht besser. Hier agb es diverse Nachschaffungszellen. Aber bisher keine Spur von einer begatteten Kö. Dann macht das Vereinen wohl keinen Sinn mehr. Notfalls fege ich ins Gras und lasse den Rest einbetteln. Schade, da dieser bisher sehr friedlich war im Gegensatz zur Fluglingsbesatzung.

  • Ja sicher wenn sich der Verdacht heute Abend bestätigt, habe ich die Nummer vom Veterinäramt schonmal eingespeichert. Auch wenn ich im Umkreis der nächsten 3 Km der einzigste Bienehalter bin, bin ich mir über die Konsequenzen sehr gut bewusst.

  • Mit Verlaub, wer soll den Verdacht bestätigen? Du als Bienenhalter im ersten Jahr?

    Wollen wir Mal hoffen das da was anderes in der Beute vergammelt als Brut...

  • Na,ja wenn das Volk soweit ok ist und fliegt würde ich nicht vom schlimsten ausgehen sondern ein Buchweizenfeld als Übeltäter vermuten ;) 
    Unangesehmer Geruch, relativ dunkler Honig (aber sehr lecker)Zeitpunkt passt auch ...

    Gruß Jens

  • Für die Diagnose von AFB gibt es Bienenseuchensachverständige in jedem Kreis. Frag mal beim Verein nach wer das ist.

    Ich würde nicht immer mit AFB losdonnern. Bei uns im Kreis war das vor 33 Jahren das letzte mal. Und dann war es Europäische FB,

    immer ruhig bleiben.

  • Also ich habe gestern Abend das ganze Volk durchgesehen (2 mal). Keinerlei Anzeichen von AFB oder EFB. Keine Schorfe, keine faulende Brut (Streichholztest), keine eingefallenen Deckel, keine löchrige Zelldeckel, keine Auffälligkeiten im Brutbild. Verwesende Insekten oder gar Mäuse waren auch nicht auszumachen. Richt aber trotzdem nicht ganz so "koscher". Ich habe aber auch eine sehr empfindliche Nase. Jedenfalls riechen meine Ableger anders, was auch am Altmaterial der Waben liegen könnte. Die Wabenhygiene stellte sich dieses Jahr bei meinem Einzargenvolk als kompliziert dar. Die schönen Honigwaben sind leider im falschen Format. Für mich gebe ich erstmal Entwarnung. Da ich noch keinem Verein angehöre (morgen bin ich zur Vorstandswahl des o.a.Vereins eingeladen), kenne ich nur den Kontakt des Veterinärs im Amtsgebiet. Ich warte erstmal ab und behalte die Angelegenheit im Auge. Vielen Dank auch nochmal für die nicht ganz so skeptischen Meinungen hier im Forum. Auch im ersten Imkerjahr kann (und muss) man nicht gleich alles auf Anhieb wissen und eine doktorarbeitwürdige Lösung parat haben. Ich gebe mir große Mühe, dem Insekt gerecht zu werden und so wenig wie möglich zu schädigen.

  • Ich bezweifele, daß alte Waben schlechter riechen als frische. Bienen sind nämlich sehr reinliche Tiere, vielleicht die reinlichsten überhaupt. Daß alte Waben dunkler werden, hat jedenfalls nichts mit Schmutz zu tun. Deshalb halte ich auch nichts von imkerlichen Wabenhygienemaßnahmen. Wieder mal die übliche Anthropozentrik, sich als Mensch für unentbehrlich zu halten.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

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  • Ich finde leere Altwaben stinken ganz schön. Wenn noch ordentlich Futter oder Brut drauf ist, gehts.
    Zumindest ist es kein Duft, den ich als angenehm empfinde.
    Ich glaube aber nicht, dass es die Bienen stört.