Ölkäfer - vorsichtig, giftig!

  • er ist für uns Menschen sehr giftig, auf keinen Fall anfassen!

    Zu Ostern habe ich in Mitteldeutschland einige wenige Käfer vom Asphaltweg gesammelt und am Rand in's Grüne geworfen, um sie zu retten. Einer gab auch ein wenig gelbe Flüssigkeit ab. Jedenfalls sahen die so aus, wie dort abgebildet. Sind für mitteleuropäische Verhältnisse schon recht große Käfer mit einem recht dicken und weichen Hinterleib (Abdomen). Daß ich da womöglich Giftkandidaten zwischen den Fingern hatte, war mir gar nicht bewußt. Gemerkt habe ich auch nichts danach, sogar jetzt lebe ich noch. Gerade die Hornhaut an den Fingern ist von der Evolution mit Absicht verdickt worden (an der Fußsohle natürlich auch und erst recht), nicht nur zum Verringern der Verletzungsgefahr, sondern auch, um das Eindringen von Giften zu erschweren bzw. zu verlangsamen, weshalb Kurzkontakt i.d.R. recht unbeschadet bleibt. Überhaupt ist die Haut so "konstruiert", daß sie das Eindringen von Stoffen eigentlich stark erschwert, weshalb die allermeisten Kosmetika beileibe nicht die Wirkung haben, wie von deren Produzenten suggeriert.


    Ergänzung: Man findet im Internet durchaus Bilder, auf denen der Krabbler auf Händen krabbeln kann und darf. Sooo kritisch ist das also nicht, denn alleiniges Krabbeln auf menschlicher Haut läßt sie nicht anspannen und keinen Verteidigungsmodus beginnen, bewirkt also keine Giftabgabe.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Sicherlich wird das Gift über die Haut nicht so schnell aufgenommen und solange der Käfer sich nicht bedroht fühlt, dieses auch nicht absondern.

    Es ist aber generell gut zu wissen, dass das Sekret sehr giftig ist. Und das besonders, wenn der Enkel mit seiner kindlichen Neugier im Garten ist.

  • Bekanntermaßen sondern auch die gerade bei Kindern beliebten Marienkäfer - im übrigen sogar Glücksbringer! - beim Spielen mit ihnen recht schnell ein paar gelbe Tropfen ab. Die müßten eigentlich auch eine Verteidigungsfunktion haben, denn wozu sollte das sonst gut sein?! Von der Giftigkeit des Marienkäfers bzw. der Marienkäfer (gibt ja dank ostasiatischer Importe / Invasion inzwischen einige Arten von denen bei uns) ist mir aber nichts bekannt und auf die Schnelle auch nichts zu finden. Weiß dazu jemand etwas?

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Soviel ich weiß, ist das Sekret der Marienkäfer wohl auch giftig aber eher für Vögel. Es dient der Abwehr, wie auch das beim Ölkäfer. Wie stark die Giftigkeit des Marienkäfers nun aber für den Menschen ist, weiß ich nicht...

    Kindern ab einem gewissen Alter kann man vorsichtshalber beibringen eher zu beobachten, frei nach dem Motto: "nur gucken, nicht anfassen". Ist auch für die Krabbler angenehmer;) .

    Gruß

    Gabi

  • Also, ich muß meine Aussage weiter oben demütig zurückziehen. Natürlich findet man auch zu den Marienkäfern Aussagen hinsichtlich der gelblichen Tropfen. Soll tatsächlich auch ein giftiges Abwehrsekret sein. In der neunmalklugen Wikipedia findet sich dazu der einschlägige Artikel "Reflexbluten", eine für Käfer durchaus gängige Verteidigungsmethode. Daß Marienkäfer giftig sein könnten, wurden wir als Kinder nie hingewiesen, und ich weiß es auch erst seit heute. Ist wohl einfach zu wenig, zu unbedeutend ("Die Dosis macht das Gift" laut Paracelsus), sodaß sogar ein verschluckter (Marien-)Käfer keine größere Gefahr darstellt. Wenn man auf ihn beißt, wird er anzunehmenderweise jedoch ganz und gar nicht (=abstoßend) schmecken. Die Ölkäfer sind dann wohl doch ein anderes Kaliber, eine Liga darüber.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Danke, Gabi, das mit den Marienkäfern wusste ich auch noch nicht.

    Enkel ist gerade 14 Monate alt und in dem Alter mit Ölkäfern im Garten sollte man besser immer 2 Augen bei ihm haben.

    Generell gebe ich dir aber recht und Oma wird darauf achten...nur anschauen, aber nicht anfassen 👍


    Also, ich muß meine Aussage weiter oben demütig zurückziehen...Die Ölkäfer sind dann wohl doch ein anderes Kaliber, eine Liga darüber.

    Danke dir dafür, dass du dich weiter informiert hast und dann deine Meinung von oben zurück nimmst...generell erlebe ich so eine Vorgehensweise leider in meinem Umfeld immer weniger und ich weiß sowas wirklich zu schätzen 🙂

  • Hallo, Michaela! In dem Alter deines Enkels kannst du natürlich gar nicht genug aufpassen;). Glücklicherweise treten die Maiwürmer nur eine relativ kurze Zeit auf und es ist bald wieder vorbei. Ich las kürzlich, dass sie selten sein sollen und auf der roten Liste stehen. Hier im Norden von SH scheint es sie allerdings noch relativ häufig zu geben...

    VG Gabi