Doku SRF: "Das Bienendilemma - zwischen Profit und Artenschutz"

  • Eine hochinteressante Dokumentation des SRF:

    "Das Bienendilemma - Zwischen Profit und Artenschutz"


    "Vor wenigen Jahren war noch vom Bienensterben die Rede, heute boomt die Imkerei – in den Schweizer Städten gibt es mittlerweile zu viele Bienen. Das ist ein Problem für die Biodiversität. Ein Bienendilemma zwischen Artenschutz und Profit. Die Zucht auf Leistung und Ertrag hat die Honigbienen auch anfällig für Krankheiten und Parasiten gemacht. Zudem verdrängen die Hochleistungsbienen die Dunkle Biene, eine Unterart der Honigbiene, die ursprünglich auch in der Schweiz wild vorkam. ..."



    LG

    Kai

  • Die Produktionsleitung hatte eine Dame inne, welche in Geschichte und Romanistik studiert ist. Die Redaktion hat eine andere Dame inne, welche Mitinhaberin der "Plan Biodivers GmbH" ist.


    Und dann noch die Saetze


    "Die Zucht auf Leistung und Ertrag hat die Honigbienen auch anfällig für Krankheiten und Parasiten gemacht. Zudem verdrängen die Hochleistungsbienen die Dunkle Biene, eine Unterart der Honigbiene, die ursprünglich auch in der Schweiz wild vorkam. "


    lassen statt Fachlichkeit einen ideologisch eingefaerbten Beitrag vermuten.


    Ob ich dafuer Lebenszeit investiere? Oder doch lieber weiter schleudere? Oder irgendwo im Schleuderraum ein Platzchen fuer den Laptop finde? Hoffentlich leidet meine die Honigqualitaet nicht unter dem Beitrag.

  • ...Ob ich dafuer Lebenszeit investiere? ....

    Das Video hat an nur 1 Tag fast 10.000 Aufrufe. Ich fürchte, wir MÜSSEN uns damit beschäftigen. ;)


    LG

    Kai

  • Ich fürchte, wir MÜSSEN uns damit beschäftigen. ;)

    Naja, müssen eben "nicht wirklich".


    Der ideologische Ballast, die ideologische Schieflage wird gleich am Anfang deutlich, nämlich mit der unbewiesenen und im wesentlichen auch falschen Behauptung, daß die Honigbienen den anderen Bestäubungsinsekten den Nektar wegnähmen. Man halte sich nur mal vor Augen, daß es hierzulande nur noch ca. 1 Mio. Bienenvölker gibt, im Kontrast zu ca. 4 Mio. zur Spitzenzeit (Ende des 19. Jahrhunderts / Anfang des 20. Jahrhunderts?!). Auch wenn die Bienenvölker heutzutage tendenziell etwas größer sind und Deutschland inzwischen deutlich kleiner ist, wiegt das dennoch nicht auf. Die Flur (z. B. die Felder) ist sicher nicht mehr so reichhaltig und abwechslungsreich wie anno dazumal, allerdings sind auf der anderen Seite sind seitdem Neophyten hinzugekommen. Im großen und ganzen finden die Bestäuber sehr wohl genug, denn sonst täte es auch für die Honigbienen nicht reichen.


    Mit dieser Behauptung werden unbedarfte Zuschauer gleich am Anfang in die gewünschte Richtung (neu"deutsch") "geframed" (oder "gefrämt"?).

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Ich habe keinen Zweifel daran, dass sich die Redakteure einer Tendenz verschreiben, wie sie heutzutage üblich ist. Alles besser als unsere Vorfahren zu wissen, wobei man Probleme groß redet und eine Lösung durch Verbote und Einmischungen zu liefern meint.


    Dabei muss man sich doch nur mal den Zeitgeist anschauen, wie heutzutage viele Grundstücke aussehen. Gras und Steinwüsten, garniert mit gefüllten nichtsnutzigen Blumenblüten, wenn überhaupt. Alles aufgeräumt bis zum letzten Grashalm und wehe, der Klee blüht. Und da man moralisch natürlich besser als unser Vorfahre zu sein hat, hängt man ein popeliges Insektenhotel auf. Aber da hapert es dann an entsprechenden Nutzpflanzen dieser größtenteils an bestimmte Pflanzen gebundene Insekten, was aber ein mit Ideologie geladenen Mensch nicht wissen kann.


    Diese vielen Bienenvölker sind doch auch nur ein Resultat dieser falsch geführten Diskussion, die Bienen würden alle sterben. Hätte jeder private Garten nur ein paar Quadratmeter ortsüblicher Unkräuter, wäre den Wildbienen mehr geholfen als der Versuch, nun in die Imkerei einzugreifen, was diverse grüne Ideologen mit Sicherheit sehr gern machen würden. Weil sich nur die, die jedes Problem zur Katastrophe hochstilisieren, als die schlaue Lösung ansehen. Man kann nur hoffen, dass es die Menschen in Dtl. bzw. Europa bald erkennen und denen nicht weiter nachlaufen.


    In meinen Garten sehe ich Hummeln, kleine Bienen und Fliegen, Schmetterlinge etc. Kenne nicht jedes Insekt, was da herumschwirrt, aber die Bienen haben da überhaupt nichts verdrängt. Bei mir darf auch mal ein Unkraut blühen, richtige Ordnung halte ich nur zwischen meinen Gurken und Tomaten. Und verblühte Unkräuter schneide ich, soweit ich den Überblick behalten kann, vor der Versamung ab. Wirkt so manche Ecke allein genommen für unser heutiges Auge etwas wild, so hat der Garten in der Gesamtheit einen gewissen Flair. Da fühlt man sich einfach wohl. Natürlich zeigen einige Gartennachbarn auf mich. Witzig ist dann allerdings immer die Begehung durch den Verein, wenn diese Klugscheißer ihre Auflagen kriegen und ich weiter schalten und walten kann, wie ich möchte.


    Und ich bin wirklich überzeugt davon, dass dieser Ordnungsfimmel der großen Masse einen erheblichen Einfluss auf die Tierwelt hat. Bei mir findest Du wegen des Teichs Libellen, Ringelnattern und auch so noch Igel, seltene Brandmäuse, die einen wegen ihrer Lahmheit oft mit großen Augen anschauen. Einfach fetzig.

  • ...Und ich bin wirklich überzeugt davon, dass dieser Ordnungsfimmel der großen Masse einen erheblichen Einfluss auf die Tierwelt hat. Bei mir findest Du wegen des Teichs Libellen, Ringelnattern und auch so noch Igel, seltene Brandmäuse, die einen wegen ihrer Lahmheit oft mit großen Augen anschauen. Einfach fetzig.

    Sehr schön beschrieben. Schon in den 1980-er Jahren war ich im Zivildienst im Projekt "Mehr Natur in Dorf und Stadt" aktiv.


    Leider hat sich in der Gesellschaft bis heute nichts Grundlegendes geändert. Kiesgärten, englischer Rasen 3x die Woche geschnitten, Betonflächen, Unkrautvernichter.


    Nach 40 Jahren vergeblicher Liebesmüh habe ich es aufgegeben, auf Besserung zu hoffen.


    LG

    Kai

  • Da kann ich dir nur zustimmen. Auch mein Garten ist dem ordentlichen deutschem Kleingärtner ein Graus. Blühender Löwenmzahn, Giersch, Storchenschnabel? Vogelmiere und Brennnessel? Geht ja garnicht! Rasenmähen nur ein zwei Mal im Jahr? Welch ein Skandal!


    Aber ich hab jede Menge Insekten. fliegen. Bienen, Hummeln, Hornissen,

    Schmetterlinge, Fliegen, Käfer.. und auch Vögel nisten im Garten. Ich fahre alleine ( mein Mann ist behindert) soviel Ernte ein, dass wir in Sachen Obst, Gemüse und Kartoffeln und allem, was man daraus herstellen e kann bis hin zum Sauerkraut, Selbstversorger sind. Meine Bienen fühlen sich wohl.. ich fühl mich wohl und ich höre hinter meinem Rücken oft genug: " Was schleppt die bloß alles heim?" Ich ernte das ganze Jahr, während andere Gärten ab August absolut kahl sind. Da fliegt dann aber auch kein Insekt mehr.


    Also.. ein leicht " verwilderter " Garten kann irgendwie nicht sooo falsch sein.

  • So schlecht fand ich den Film nicht. Die Aussage, dass die Honigbiene in Nahrungskonkurrenz zu anderen bestäubenden Insekten steht halte ich persönlich höchstens zum Teil richtig. Aber die Aussage am Ende des Films, dass mehr Blühflächen geschaffen werden müssen, dass es auf jede Fläche ankommt, die halte ich durchaus für legitim.