Top oder Werbeflop: Königin käfigen einsperren zur Varroabekämpfung

  • Top oder Werbeflop - welche Sau wird hier durch's Dorf getrieben? Video: https://www.youtube.com/watch?v=wvrPCJSmuc8



    Wer hat Erfahrungen mit dem Gitter?


    LG

    Kai

  • Moin,

    Im Vortrag von Bernhard Heuvel über den Fettkörper der Biene wird auch gesagt warum das Mist ist.



    Lg Dirk

  • Die Brutpause ist doch nun nix neues und wird inzwischen- man höre und staune- sogar unter anderem von den Fachberatern der LWK NRW in Lehrgängen vermittelt.
    Ich setze auf die Sipa-Kästchen, die zwar für das Stück Plaste sehr teuer sind, aber die Zeit die ich beim Basteln von Isolatoren spare ist es mir wert. Scalvini und Jentner sind doch auch seit jahren schon erfolgreich im Einsatz.

    Aus deinem Video werde ich nicht schlau, da wird einmal kurz ein Stück Absperrgitter gezeigt.

  • Ich sehe es auch nicht als neue Sau, da es ja bereits seit Jahren praktiziert wird.
    Ich habe sie dieses Jahr erstmals im Juli getestet und Ständen mit mehr als 5 Völkern. Räuberei gab es nicht, Königinnen wurden spätestens bei Tag 2 im zweiten Anlauf gefunden und bis jetzt sind alle Königinnen wieder gut in Eilage. Zur Überwinterung kann ich aber natürlich noch nichts sagen. Die letzten Jahre hatte ich mit überzeugendem Erfolg mit einer TBE gearbeitet.


    Unsicher bin ich noch im Vergleich zur TBE:
    + auch hier ein brutfreies Fenster zur OX-Behandlung

    + ich entzerre durch die Käfigung von einem Teil der Völker meine Wachsschmelzung


    - suchen der Königin kann eventuell tatsächlich länger dauern, gilt auch für die TBE, aber da könnte ich bienenfrei die Brut entnehmen

    - neue MW werden nur durch Fütterung ausgebaut, aber es die Altwaben sollen ja möglichst leer werden; die Wabenhygiene empfinde ich als deutlich aufwändiger

    - kein Aufbau neuer Völker


    Wozu ich noch nichts sagen kann:

    - Gibt es eine veränderte Volkszusammensetzung (Jungbienen/Altbienen) zum hochfahren des Brutgeschäfts und hat das Auswirkungen?

    - Spätfolgen bei den Königinnen?

    - Integration in eine Betriebsweise, bei der die Vermehrung ansonsten hauptsächlich erst nach der Saison erfolgt?


    Bis jetzt gefühlt eine Alternative, die aber zum Gesamtkonzept passen muss. Ob es bei mir passt, weiß ich noch nicht.

  • ich habe das Käfigen dieses Jahr u.a. genutzt, um die Völker zum Umwohnend von Zander auf Dadant brutfrei zu haben. Damit musste ich keine Brut einschmelzen. Brutscheunen wollte ich nicht bilden, wäre aber auch ein möglicher Weg gewesen. Da ich zeitlich einen glatten Schnitt wollte, hat das ganze für mich perfekt funktioniert.

  • Hier gibt es eine interessante Umfrage, die Königinnenverluste und langfristigen Schäden sind mir einfach zu hoch: https://www.imkerforum.de/forum/thread/78120-umfrage-zu-zusammenhang-königinnen-käfigen-königinnenverlustrate-danke-fürs-mitm/


    LG

    Kai

  • Wenn ich das jetzt richtig überschlagen habe, wird von 374 gekäfigten Königinnen berichtet, denen 26 Verluste gegenüberstehen. Also rund 7% Ausfall. Unter der Annahme, dass eh positiv gelogen wird, sagen wir 14%. Dabei sind aber auch "handwerkliche" Verluste (Quetschen der Königin/Umweiselung) - runden wir ab auf 10% bei korrekter Durchführung.

    Ob das nun besser/schlechter gegenüber anderen Behandlungsmethoden ist, lasse ich offen, denn die wirklichen langfristigen Schäden sind ja noch nicht bekannt.

    Wie gehen die Völker in den Winter? Reicht der Neuaufbau der Volksmasse?

    Wird doch zur Unzeit erneut versucht umzuweiseln?

    Wie ist die Überwinterrungsquote?

    Wie sehen die Völker zur Frühtracht aus?

    Wie wirken sich regionale Unterschiede aus? In manchen Regionen beginnt der Herbst/Winter halt früher und endet später.


    Wenn die so behandelten Völker alle durch den Winterkommen und zur überwiegenden Mehrzahl Trachtreif zur Frühtracht sind, dann ist ein Ausfall von 10% unter dem langjährig Winterverlustlevel.

  • Moin,


    die Umfrage hätte man nach dem Winter machen müssen um auch zu erfassen wie die Überwinterung ist wenn die Ammenbienen die Massen von Brut aufziehen müssen.


    Lg Dirk

  • bezüglich der Brut sehe ich keine Probleme. Ab ca. Sonntag schlüpft bei mir der zweite Brutsatz aus jeweils 4-5 ordentlich belegten Brutwaben.


    Man muss rechtzeitig anfangen. Dann sind auch eventuelle Königinnenverluste unproblematisch.

  • Die Fragestellung waren Königinnenverluste und mögliche Zusammenhänge. „Langzeitfolgen“ waren nicht das Thema.

    Bis April können noch viele andere Faktoren reinspielen.

  • Du verwechselst brutpause mit totaler brutnentnahme

    Ist doch egal die Kiste soll keine Brut haben und das ist der Punkt. Die Weisel fängt bei 0 wieder an.


    und alles ist dann fast gleichzeitig am schlüpfen und die Ammenbienen müssen ran


    Lg Dirk

  • Die Weisel fängt bei 0 wieder an.


    und alles ist dann fast gleichzeitig am schlüpfen und die Ammenbienen müssen ran


    Lg Dirk

    Nach dem Schwärmen fängt sie auch bei null wieder an. Also kein Problem.


    Die zweite Aussage verstehe ich nicht. Die Ammenbienen arbeiten doch deutlich vor dem Schlupf. Bienen, die sich keiner Brutpflege widmen müssen, leben länger bis sie sich der Brut zuwenden müssen . Prinzip Winterbienen …

  • Brut entnehmen und Brut auslaufen lassen stellt somit ziemlich unterschiedliche Zustände zum Zeitpunkt der Brutfreiheit im Volk her.

  • Wofür soll man sich entscheiden? Der eine sagt so, der andere so. Ich habe jetzt 2 Jahre Brutentnahme + OX durch und muss sagen, die Völker sind im Frühjahr so stark, dass man sogar etwas Luft hat, wenn der Herbst mal schlechter wäre und somit weniger Bienen über den Winter. Der Totenfall ist bei mir geringer als nach AS. Somit bin ich Stand jetzt erstmal zufrieden, wenngleich es mir klar ist, dass ich nur für mich sprechen kann, bei den paar Völkchen.


    Zwei Wege sind für mich zukünftig interessant. Dr. Büchler zeigte eine Möglichkeit, per senkrechtem Gitter die Königin zu sperren. Werde ich diesen Winter mal bauen und probieren.


    Zweite Möglichkeit finde ich auch interessant. Kolbe entnimmt nicht alle Brutwaben. Er zeigt, dass man nur unter eine Schwelle gehen muss. Leider rückt er, soweit ich bis heute mitbekommen habe, nicht mit der Sprache raus, wie er block behandelt. Oder hat es wer mitbekommen? Das schmälert seine Bemühungen, ein gutes Konzept vorzustellen. Ich gehe mal davon aus, er hat seine Gründe, es nicht direkt zu sagen. Auch meine Nachfrage brachte nichts. Könnte sich auf die Zulassung in unserer Bananenrepublik beziehen,


    Jedenfalls gehe ich momentan davon aus, dass Brutentnahme + OX Bedampfung eine schonende Variante ist, wo man sich sicher sein kann, dass es vorzüglich funktioniert.


    Senkrecht Käfigen auf 2 Waben, die man dann vernichtet und auf OX verzichtet, könnte funktionieren. Im Winter dann die Varroen zählen und evtl. zur Sicherheit eine Bedam...äh Behandlung.

  • Ist doch egal die Kiste soll keine Brut haben und das ist der Punkt. Die Weisel fängt bei 0 wieder an.


    und alles ist dann fast gleichzeitig am schlüpfen und die Ammenbienen müssen ran


    Lg Dirk

    Das sind sogar ganz erhebliche Unterschiede bei der einen Sache muss das Volk neues wabenwerk errichten neuen pollen sammeln und ein neues brutnest aufbauen, bei der anderen nur ein neues brutnest aufbauen, zudem geht die bienenmasse nicht verloren, je nachdem wie man mit der Brut aus der tbe verfährt

  • Kai Zunächst: Ich akzeptiere deine Meinung, die du zu dem Verfahren hast.

    Dein Argument mit der Räuberzeit zeigt aber, das du dich nicht wirklich damit beschäftigt hast (Dein derzeitiger Liebster YT-Antagonist wohl auch nicht?). Üblicherweise ist die Königin dann nämlich schon wieder aus dem Käfig raus. Über die Ethik von Ameisensäure kann man auch trefflich streiten. Die will ich z.B. nur im Notfall in den Völkern haben. Thema Mikrobiom… Sicherlich ist die Umfrage keine Wissenschaft im klassischen Sinne (die findet man zum Thema bei Dr.Büchler), aber für die Peergroup trotzdem interessant. Schließlich wird dort nach Fakten gefragt und nicht nach Meinungen. Und zum Ende wird es eine Tendenz geben, was Königinnenverluste „begünstigt“ und was nicht.

    Darauf kann man dann im nächsten Jahr aufbauen.

    So ist das mit Meinungen, jeder hat seine und ich hab meine.


    Grüße, Thorsten