Beiträge von Sturmimker

    @Ganerb Inker
    Tut mir echt leid, was da bei euch und mit deinen Bienen passiert ist! Das Problem ist einfach einen "Fall" daraus zu machen. Mir fehlt es an den finanziellen Mittel dafür. Noch dazu bin ich mit dem Bauern (der meinen PSM-Schaden verursacht hat) sehr gut bekannt. Er muss auch seine Kinder ernähren und seinen Betrieb am Leben erhalten.
    Aber wegen Gelsen oder Schnaken so eine Aktion zu starten kenne ich bei uns nur mehr aus den 90er Jahren. Bekommt sicher niemand mehr eine Genehmigung bei uns. Braucht's aber nicht glauben wir wären im "gelobten Land". Unser oberster Bauer (H. Schultes) trägt den Beinahmen "chemical Herman".
    lg Michael

    Grüß euch,
    Für eine sinnvolle Analyse wegen PSM muss man schon mit mind. Euro 250,- rechnen. Vorher würde ich mich nicht zu sagen trauen es ist ein Vergiftungsschaden. Ist natürlich eine Menge Geld, dass man nie wieder sieht.
    Ich habe heuer mehr als 10 Völker verloren. Teilweise eindeutiger Varroaschaden. Bei etlichen Leichen bin ich mir aber nicht so sicher.
    Aufällig ist für mich, dass ich nur an einem Stand diese Ausfälle habe. Drei weitere Stände sind völlig in Ordnung. An diesem Stand hatte ich am 20. Mai eine deutliche Auffälligkeit. Keine Flugbienen, lückenhafte Brutnester... Seuchenwart wurde informiert und hat sich die Sache angesehen. AFB ausgeschlossen! Es war unmöglich etwas zu beweisen. Ich vermute Insektizid/Fungizidbehandlung Ackerbohne, voller Trachtflug ca. 18.00 Uhr. Der Bauer, ich kenne ihn persönlich, hat diese Spritzung auch zugeben. Fakt ist nur: Die Bienen haben Handflächengroße Wabenteile abgeschrotet und sich anscheinend bestens erholt. Leider sind alle eingegangen die nicht im Zuge meiner zweijärigen Baueneuerung auf frisches Wabenmaterial gesetzt wurden.
    Ich werde es überleben aber so etwas passiert mir sicher kein zweites mal. Ich Trottel habe dabei zugesehen was sich in den Völkern abspielt und habe falsch gehandelt. Die Behörde war insofern hilfreich um zumindest AFB auszuschliesen. Wenn die PSM-Analyse aus öffentlicher Hand bezahlt worden wäre, hätte ich sofort die Völker auf neuen Wabenbau gesetzt...
    lg Michael

    Grüß euch,
    Auch ich habe derzeit ca. 10 Stück 5-Waben-Völker in Überwinterung.
    Teilweise Zander-Jumbo, teilweise sogar nur 5 Flachzargen. Die Jumbos machen mir überhaupt keine Sorgen. Einzig die FZ Völker brauchen unbedingt Futterkontrolle. Dafür habe ich Aufsätze mit denen ich notfalls nachfüttern kann. Warum tue ich mir das an?
    Ich habe meistens keinen einzigen Boden mehr zur Verfügung. Aus den Apideas und Brutscheunen entstehen noch kleine Völker die mir zu schade zum auflösen sind. Es ist sehr unproblematisch diese kleinen Einheiten bei gutem Wetter in Beuten im Standmaß umzuhängen.
    Die Ablegerkistchen haben für mich sehr wohl einen Sinn. Leicht zu transportieren, Kleinstvölker (z.B. Einwabenableger) profitieren von dem kleinen Beutenvolumen. Auch um Königinnen zwischen zu parken erfüllen diese einen guten Zweck wenn kein einziges Apidea mehr frei ist. Ein vollgestopfter Ablegerkasten ist auch bestens als Starter (Anbrüter) für die Königinnenzucht zu gebrauchen.
    Ich brauche da nur halb so viele Bienen wie bei 10er/Vollzargen...
    lg Michael

    Servus Johannes,


    Ich halte diesen Artikel für Werbeschrott, schade um die Zeit diesen zu lesen...
    Zweifelsohne haben Styroporbeuten aber auch Holzkisten Vor- und Nachteile. Wie sich dieser Hersteller "unwissenschaftlicher Methoden" bedient, halte ich, milde gesagt für eine Frechheit. Imkerlatein jetzt professionell.
    Thermogenese, ein neues toll klingendes Schlagwort um seine Beuten zu verkaufen? Nein Danke!
    Wären Styroporbeuten in der Bio-Imkerei zugelassen, hätte ich sicher schon einige zum testen. Aber dann doch lieber die Segeberger, die verzapfen wenigstens nicht einen derartigen Schwachsinn.


    Ich hoffe Ihr verzeiht mir meinen Ärger..., nicht gegen dich gerichtet Johannes!


    lg sturmi

    Liebe Imkerkollegen,
    Ich hoffe ihr freut euch nicht zu früh. Verstehen kann ich es nicht warum die Sublimation von Oxalsäuredihydrat in DE nicht zugelassen ist. Bei uns is AT gab es, ich glaube vor zwei Jahren, auch eine Diskussion über die Zulassung.
    Ich bin kein Chemiker und kein Jurist aber bitte bedenkt: Es handelt sich nicht um verdampfen von Oxalsäure sondern um sublimieren von Oxalsäuredihydrat!


    lg Michael

    Grüß euch,
    Wie groß regionale Unterschiede sein können!?
    Bei mir (östlich von Wien) schaut die Sache anders aus. In meinen ersten Imkerjahren habe ich die Pollenbretter drinnen gelassen. Ich würde sagen, das war ein Fehler. 4-5 sind im Juli/August keine Seltenheit. Mittlerweile gestatte ich keinem Volk mehr als zwei Pollenbretter. Überwintert wird nur mit einem. Ich arbeite ohne Schied und ohne Absperrgitter(Zander Jumbo/Flach). Üblicherweise drückt die Tracht die Brutnester nach unten. Wenn aber jetzt kein Platz für Brut zur Verfügung steht, entstehen schmale (2-3 Waben) und längliche Brutnester welche bis in die Honigräume reichen. Dies möchte ich vermeiden. Perga ernte ich nicht. Nur die Jungvölker dürfen sich freuen. Je nach Volksstärke hänge ich diese mitunter sogar mitten ins Brutnest.
    lg Michael

    Grüß euch,
    Bei uns (östlich von Wien) honigen derzeit die Herstbegrünungen, ich glaube haupsächlich Buchweizen und Gelbsenf.
    Das macht mir Probleme. Heute hab ich einige Völker durchgeschaut und musste feststellen dass die Brutnester mit frisch eingetragenem Nektar verhonigen. Es gibt kaum mehr freie Zellen wo die KÖ noch stiften könnte. Leider habe ich für meine Jumbos keine Leerwaben. Bei den FZ-Völkern ist es leichter, denn es stehen reichlich Leerwaben zur Verfügung.
    Ich muss das jetzt beobachten und wenn es nicht anders geht, einzelne Jumbo-Futterwaben ausschleudern und wieder zurück geben.
    Andererseits habe ich einen Stand wo sie scheinbar nichts finden. Die müssen schon seit Anfang September intensiv gefüttert werden.
    Diese Stände sind keine 3km von einander entfernt. So unterschiedlich kann es sein. Das hat mich wirklich verwundert.
    Also bitte auch daran denken: NICHT ÜBERFÜTTERN! Die wollen jetzt noch brüten und erst recht nicht auf zugekleisterten Honigwaben überwintern.
    lg Michael

    Danke Herbert,
    Es gilt derzeit als so gut wie sicher, dass organische Säuren keine Resistenz der Milbe verursachen. Es scheit sogar, als wären diese sehr verlässliche Akarizide. Bereits bei Thymolanwendungen ist es den Milben, oft nach einigen Jahren egal.
    Mir geht es jedoch weniger um Resistenzen als um teilweise, nicht notwendige Eingriffe ins Volk. Dazu gehören auch meine eigenen AS-Behandlungen an Völker welche eigentlich kaum eine Milbenlast aufweisen.
    Drohnenbrut schneiden fällt für mich in eine ähnliche Kategorie. Den Sinn oder Unsinn dieser Aktion kann jeder, der über mehere Völker verfügt, leicht eruieren. Einfach nur bei der Hälfte der Völker Drohnenbrut schneiden.
    Wenn ich Dir noch eine Frage stellen darf?
    Immer wieder wird mir von "alt eingesessenen" Imkern berichtet, dass im Laufe der Jahre die Milbe aggressiver geworden wäre und die Viruserkrankungen zugenommen hätten zB. DWV. Auch hätten bis in die 2000'er Jahre die Völker weit mehr Milben vertragen als jetzt. Hast Du das Erfahrungen?
    lg Michael

    Elk, du gefällst mir immer besser
    Ich würde sogar weitergehen und behaupte dass unsere ganzen Versuche die Milbe zu verbannen letztendlich zu einer "SUPERVARROA" geführt haben.
    Ein Beispiel: Drohnenschneiden
    War und ist immer noch in Mode. Viele meiner Kollegen haben sich nach ausfühlichen Versuchen dazu entschieden, es bleiben zu lassen. Denn erstens haben wir eine Milbe selektiert welche sich hauptsächlich in der Arbeiterinnenbrut vermehrt. Drohnenbrut wird ja entfernt. Und zweitens ist die Volksharmonie dadurch empfindlich gestört. Das habe ich heuer bei einer Königin gesehen welche keine unbefruchteten Eier legen konnte. Das Volk war ohne Schutz nicht zu bearbeiten. Es hat still umgeweiselt und siehe da, alles war wieder gut.
    lg Michael

    Postkugel,
    Danke erstmal für die Blumen!
    Meine Hypothese ist folgende:
    Wurde der Volksteil mit der verdeckelten Brut um 10m verstellt so flogen alle Flugbienen wieder zurück an den alten Standplatz.
    Durch einen unglücklichen Zufall waren sehr viele Milben ansitzend. Diese Milben fanden dann binnen weniger Tage Zellen vor, welche kurz vor der Verdeckelung standen. Beim anderen Volksteil wurde durch die fehlende Bienenmasse und die neue KÖ ein Brutknick verursacht welcher auch die Milbenentwickelung gebremst hat.
    Ist aber wirklich nur eine Idee...
    lg Michael

    Markus, entschuldigung wenn ich Dich falsch verstanden habe!
    Natürlich bin ich was die Drohnenbrut angeht vollkommen bei dir.


    Tine und Elk, es freut mich hier so manchen "Nichtbehandler" kennen lernen zu dürfen.
    Ihr müsst schon sehr tolerante Nachbarn haben, vielleicht ist dass der Anfang der Toleranzzucht ;-)
    Ich würde gesteinigt werden, wenn ich nicht mehr behandle. Gelte ich doch jetzt schon als "Zuwenigbehandler"
    Die große Angst besteht hier in der Thematik der Reinvasion. Ich persönlich, bin mir sicher dass diese innerhalb eines Standes sehr wohl stattfindet. Bei Entfernungen über 500m bin ich mir da schon nicht mehr so sicher.
    Wie handhabt ihr das?
    lg Michael

    Danke Kai für dieses Thema,


    Ich oute mich jetzt mal als ehemaliger "kleine Zellen Imker". 5,1 schafften bereits 2015 2 von 3 Schwärmen, 2016 hatte ich die Gelegenheit 3 Königinnen aus einer kleinzelligen Linie (Dr. Christian Wurm) zu bekommen. Die bauten nach einer kurzen Umstellungsphase auch 4,9 perfekt.
    Dann lernte ich einen Tierarzt, der auch ein erfahrener Imker ist kennen. Er lies mich an seinem fundiertem Wissen teilhaben und hat mich zum umdenken bewegt.
    Ich möchte hier niemanden "auf die Zehen steigen" aber ich bin mittlerweile der Meinung dass jedes vorgegebene Zellmaß unnatürlich ist. 4,9 ist zu klein und 5,4 ist zu groß. Selbst 5,1 als Mittelmaß will nicht jede Biene.
    Deshalb habe ich mich für möglichst viel Naturbau entschieden. Außerdem verzichte ich wenn möglich, auf Ersatzfutter jeglicher Art. Das geht natürlich nicht in jeder Gegend. Manche werden an resistantbees errinnert werden... Hab ich in der Theorie und auch ein bisschen in der Praxis durch. So romantisch deren Ansätze auch klingen mögen, für mich kommt diese Art der Bienenhaltung nicht in Frage.


    @ Richthofen:
    Ich muss Dir wiedersprechen, auch Arbeiterinnen der westlichen Honigbiene, aus kleinen Zellen brauchen exakt gleich lange um sich zu entwickeln. Natürlich anders bei der östlichen Honigbiene, diese baut kleinere Zellen und hat tatsächlich eine kürzere Entwickelungszeit.


    @ ck1
    Varroatoleranz darf nicht mit dem Verlust der Sanftmut vermischt werden! Es herrscht oft immer noch das Imkermärchen Stecher wären robuster und verteidigen sich besser gegen Varroa und andere Krankheiten. Da muss ich mich entschieden dagegen aussprechen.


    @ Kai
    Völker mit geringem Befall... Diese besonderen Völker in unseren Beständen zu finden ist sicherlich eine wichtige Aufgabe für uns Imker. Das könnte die Toleranzzucht deutlich beschleunigen.


    @ Elk
    Danke, Sehr interessant Deine Methode, vor allem dass es funktioniert. Warum 2017 wegen Klima? Varroa oder einfach wenig Futter?
    Hätte ich im Frühling nicht gefüttert wären auch mir einige "Kleinstvölker" verhungert...


    lg Michael

    Ich gebe auch einen Tipp ab:
    Totale Brutentnahme! denn da schlüpfen nur mehr kranke Bienen und Milben, einengen auf eine Zarge, Mittelwände kannst jetzt vergessen bitte nur mehr ausgeschleuderte, oder besser helle bebrütete Leerwaben geben. AS ist je nach Wetter schon problematisch, kann aber noch gehen. Ich würde brutfrei OX verdampfen (weiss jetzt nicht ob das bei euch zugelassen ist?) Füttern nicht vergessen!
    lg Michael

    Hallo Tine,
    Also, die 1% Hürde hat für mich nur symbolischen Wert aber zu deinem Zitat:
    "hier sieht es so aus als wäre bei behandelten und unbehandelten Völkern in etwa die selben Verluste zu erwarten"
    Das wäre zu schön um war zu sein. Zumindest geht das derzeit noch mit keiner einzigen Rasse/Linie der westlichen Honigbiene.
    Ich gebe Dir natürlich Recht, dass die Toleranzzucht bereits große Fortschritte macht. Aber leider wird es noch mindestens 30 Jahre dauern bis die Bienen Abwehrmechanismen entwickeln und diese auch noch "vererben" können.
    Derzeit ist der Wunsch noch lange Vater des Gedankens der Varroatoleranz der apis mellifera.


    Meine Betriebsweise sieht vor, auch natürliche Schwärme zu zulassen. Ich habe das Glück fast alle fangen zu können.
    Weiters vermehre ich fast ausschließlich über Kunstschwärme. Selbst diese Völker können oft bis in den Herbst eine zu hohe Milbenlast erreichen, dass sie nicht mehr überwinterungsfähig wären. So gesehen hilft auch die von der Natur vorgesehene Brutfreiheit und totale Bauerneuerung leider nicht ausreichend gegen die Milben.


    Wir sind jetzt zwar ein bischen OT aber es passt schon hier her. Denn es zeigt die Problematik der AS-Behandlung.
    Egal welche Applikatoren Verwendung finden. Der schmale Grag zwischen "Erfolg und Niederlage" ist eine Herausforderung bei der Anwendung von AS im Bienenvolk.
    Ich für meinen Teil arbeite mit der Schwammtuchmethode (Kurzzeitbehandlung) und werde dass auch weiter so machen. Es hat zwar gedauert, bis ich die vielen Variablen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Volksstärke, Zargenzahl, Beutenmaterialien.........) so halbwegs auf einen Nenner bringen konnte, aber ich behaupte ich hab's jetzt halbwegs im Griff. Trotzdem passieren mir immer noch Fehler.
    lg Michael

    Hallo Tine und alle anderen...
    Dann fangen wir doch gleich Europaweit 2018 an, nicht mehr zu behandeln.
    Es weden zwar nur 1% der Völker überleben und nach einigen Jahren haben die Bienen, die Milbe im Griff.


    Nein im Ernst. Ich behaupte meine Völker überleben nicht nur wegen, sondern auch trotz meiner Behandlung. Zumindest die Meisten. Leider hab ich durch die AS-Behandlung etwa genauso viele Verluste im Herbst wie meine Ausfälle über den Winter. Zum Glück nur etwa 5-10%. Aber nur deshalb weil ich ordentlich AS dosiere. Würde ich weniger Säure geben wäre die ganze Sache für die Katz.
    Ich hab heuer schon 3 Königinnen in den Himmel geschickt und diese Völker massiv geschwächt. Dafür sind die restlichen 45 Völker sauber entmilbt und erfreuen sich bester Gesundheit.
    Wenn ich mir die Windeln nach der Behandlung ansehe und feststellen muß, dass ich schon wieder Völker mitbehandelt habe bei denen es eigentlich nicht nötig gewesen wäre, ärgere ich mich über mich selbst. Leider ist der natürliche Milbenfall ein sehr ungenaues Diagnosetool. Deshalb kann ich es mir nicht leisten, einzelne Völker am Stand nicht zu behandeln.
    2018 werde ich jedoch versuchen solche Völker heraus zu filtern und an einem isoliertem Stand möglichst Behandlungs frei zu überwintern.(max. einmalige, totale Brutentnahme in Oktober)
    Wir werden ja sehen...
    lg Michael

    Hallo Kai,
    Ich möchte Dich natürlich nicht enttäuschen, aber bei uns in Österreich würden die nie und nimmer als Carnicas durchgehen.
    Auf dem zweitem Bild sind vereinzelt, eindeutig hellbraune Ringe zu erkennen. Hier wäre auch ein "nicht Carnica Drohn" zum Zug gekommen...
    lg Michael