Jakobskreuzkraut - das Kreuz mit dem Kraut

  • Moin zusammen,


    gerade in der Mediathek der ARD gefunden:
    http://www.ardmediathek.de/tv/…49240&documentId=38107636


    Der für mich interessanteste Teil kommt ab Minute 24:00, die Wirkung der Beweidung mit alten Schafrassen. Was bei dem einen Landwirt funktioniert, dass sollte dann doch auch bei anderen gehen, oder?


    Der Beitrag ist schon etwas älter, bisher habe ich noch keinen Beitrag gesehen, der sich auf die Ergebnisse der ebenfalls angesprochenen Untersuchung der Honige bezieht. Es gab bereits im Juni letzten Jahres den Abschlussbericht, der in der "Neuen Bienenzucht" veröffentlicht wurde. Dort gab es den sehr interessanten Punkt "Wechselwirkung mit anderen Trachtpflanzen". Kurz gefasst war die zentrale Aussage, "wo es gute Lindentracht gibt, werde das JKK selbst bei starken Vorkommen nicht von den Bienen beflogen".
    Da ich mich nicht ins rechtliche Abseits stellen will, kann ich hier leider nichts zur Verfügung stellen, da ich den Bericht nicht frei im Netz finden kann.


    Wenn ich das beides zusammen nehme, so scheint eine akzeptable Lösung in Griffweite zu sein. Beweidung mit (alten) Schafen, Blutbärraupen und mehr Linden für SH.
    Gerade letzteres sollte die Imker versöhnlich stimmen :lol: .


    Aber irgendwie passiert seit dem letzten Jahr - einfach nichts mehr, oder habe ich etwas wichtiges verpasst?


    Viele Grüße,
    Heiko

  • Huhu ihr,


    Ich finde man sollte die Pflanzen dort wo sie nicht stören lassen. Die meisten Weidetiere machen einen Bogen drum rum und fressen sie nicht, gab auch nen anderen Bericht über Pferde dazu. Rinder und Pferde fressen sie auf der Weide nicht weil sie bitter schmecken, nur wenn man mäht und für den Winter einlagert verliert die Pflanze den bitteren Geschmack. Da muss man dann eben ein bisschen aufpassen.


    Wieso sich die Pflanze in manchen Regionen "so stark" vermehrt kann ich nur raten. Vielleicht Monokultur und die Pflanze weicht dahin aus und / oder man hat ein Ungleichgewicht geschaffen und die natürlichen Fressfeinde der Pflanze zu stark dezimiert. Muss mal kucken ob ich an meinem Stand irgendwo das Jakobskreuzkraut finde, da wo es nicht stört werd ich es lassen, die Fressfeinde sollen auch nen Platz haben und es regelt sich von alleine.


    Das mit den Alten Schafrassen finde ich auch ne gute Alternative, wenn die Pflanze wirklich so sehr stören sollte. Die Schafe scheinen kein Problem damit zu haben. Muss man eben kucken wieviel sich davon dann in den Schafen einlagert. Wer isst schon Schafsleber oder Nieren? o.O



    Corne


    Schönes Bild, ich erinner mich an den Schmetterling, den hab ich früher als Kind oft auf den Wiesen beim Blumen pflücken gesehn, aber die Raupen nicht. :)



    LG Katrin

  • Hallo Katrin,


    leider ist es so, dass sich das JKK bei uns in SH eben nicht von alleine regelt. Daher auch die Bilder in dem Beitrag bei denen die Raupen des Blutbären eingepackt und auf andere Flächen verbracht werden. Das Kraut ist außerdem eine Pionierpflanze, die sich auf Brachflächen, alten Industrieflächen oder neu ausgewiesenen Bebauungsflächen ausbreitet. Das neue Industriegebiet direkt hinter der Dorfgrenze ist ein trauriges Beispiel. In den Monaten Juni und Juli regelmäßig ein großes gelbes Blütenmeer. Die sämtlich immer noch unbebauten Flächen werden dann später im Jahr gemäht und das Heu abgefahren. Was damit dann gemacht wird weiß ich aber nicht.
    Warum diese Pflanze sich gerade hier im Norden so ausbreitet kann anscheinend auch keiner sagen. Oder, das ist eine Vermutung meinerseits, es will keiner sagen, warum auch immer. Da es sich außerdem um eine heimische Pflanze handelt, kann man sie auch nicht einfach ausrotten. Was ich aber auch für unmöglich halte. Seit drei Jahren reiße ich das Zeug in meinem Schrebergarten aus - vergebens, es kommt einfach immer wieder. Mittlerweile mähe ich einfach nur noch regelmäßig den Rasen, bevor sich auch nur eine einzige Blüte an dem Zeug zeigt. Geht es doch mal in Blüte, so reiße ich es aus und benutze es für meinen Smoker. Leider gibt es bei uns weder den Blutbären, noch darf man in Kleingärten Schafe halten.


    Viele Grüße,
    Heiko