Kleine Zellen

  • Wie mir scheint, brodelt dieses Thema weiter und das ist gut so.
    Kleine Zellen aufzuzwingen ist für mich persönlich der falsche Weg. Manne hat es schon geschrieben: 70 Mio Jahre machen es die Bienen richtig und wir wollen erkannt haben, was sie in 100 Jahren "verlernt" haben? Zentrale Frage für mich: Kann ich durch mein Tun als Imker den Bien dahingehend leiten, dass er natürlicherweise so baut, dass er "besser" mit der Varroa zurecht kommt?
    Für mich kommt nur Naturbau in Frage und da habe ich ja bekanntermaßen sehr unterschiedliche Zellgrößen. Nur was passiert, wenn man bei Naturbau den Wabenabstand verkleinert? Zeigen sich dann mehr kleinere Zellen als mit 35mm? Hat das jemand schon so feststellen können? Wie verhält sich das ganze bei Dunklen Bienen, die vom Körperbau ja etwas größer sein sollen?
    Wieder alles theoretisch und Gedanken von jemandem der noch nicht lange Bienen hält. Ich bin um jeden Input dankbar, und deshalb habe ich dieses Thema wieder ausgegraben. Freilich ist alles schon irgendwo geschrieben worden und jeder verfolgt ein anderes Konzept, das für ihn das Richtige zu sein scheint. Letztendlich wollen wir alle das eine: Gesunde Bienen! Lernen wir weiter....


    Grüße
    Raimund

  • Guten Tag Zusammen und Hallo Raimund :-)


    wenn es hier einen "gefällt mir Button" geben würde, hätte ich ihn jetzt für deinen Beitrag geklickt. Ja ich denke auch, dass wir dem Bien mehr Freiheit geben sollten, damit er wieder lernen kann, die für ihn optimale Zellengröße zu bauen. Natürlich müssen wir dabei sehr behutsam vorgehen, um den Bien nicht wieder zu vergewaltigen und ihm Maße aufzwingen, von denen WIR meinen, dass sie richtig sind.
    Die Achtung vor dem Lebewesen gebietet uns, ihn in seiner Natur zu unterstützen und es nicht nach unseren Vorstellungen formen zu wollen.


    Mehr als meine Meinung kann ich dazu ja nicht schreiben, da ich noch keine Bienen betreue.


    Liebe Grüße
    Jo

  • Zitat von Nigra

    Nein.


    Hinsichtlich Präzision und Länge unübertreffbar!


    Wieder eine lange Frage:
    Ist allen Bienenrassen (natürlich reinrassig!) das selbe Zellenmaß in die Wiege gelegt worden?

  • Zitat von manne

    Wieder eine lange Frage:
    Ist allen Bienenrassen (natürlich reinrassig!) das selbe Zellenmaß in die Wiege gelegt worden?


    Ich habe nur von der einheimischen Unterart genügend eigene Daten. Da schwankt die Zellengröße unübersehbar.
    Kein Volk baut nur eine Zellgröße, es gibt immer eine Streuung.


    Es ist überhaupt faszinierend, die Unterschiede zu beobachten. Manche Völker bauen schön den Leitstreifen entlang, andere verweigern sich den imkerlichen Wünschen völlig und werden schier nicht mehr bearbeitbar.


    Gruß,
    Nigra

  • So ist es, Nigra,
    dazu kommt, dass die Zellengröße noch rasseabhängig von Nord nach Süd kleiner werden soll.
    Unter all diesen Eigenheiten wollen uns nun Spitzfindige sagen, die kleinen Zellen brächten es. Da müsste es ja mehrere kleine Zellenmaße geben, allein unter Rasseaspekten.
    Und was ist angesichts des vielen Kreuzungswirrwars, auch unter Berücksichtigung der unsicheren Belegstellen? Die Eigenheiten der Standbegattung möchte ich dabei gar nicht erst ansprechen.


    Irgendwo fragte ich schon einmal, als man neben anderen Namen auch Österlund als rasse- und zellendedingten Erfolgsimker nannte danach, ob jemand wüsste, ob er inzwischen nicht mehr gegen die Varroose zu behandeln bräuchte.
    Es stimmt schon, dass er nicht zu behandeln brauchte; bloß war da die Varroa auf seinen Ständen noch nicht angekommen. Nur davon nahm kaum einer Notiz. Also auch nix mit Varroatoleranz bei kleinen Zellen + Elgon.


    Gruß
    Manne

  • Es macht Spaß hier weiterzulesen...weiter so!
    Am Freitag habe ich meine ersten Dunklen zu Gesicht gekommen. Nigras beim Stand von Thomas Petermann alias Forggensee.
    Ich war ziemlich baff: Die waren winzig!!!!! Deutlich kleiner als meine Carnicas! Es muss rassenspezifische Unterschiede geben. Ich dachte eigentlich immer die Dunklen sind größer....so kann man sich täuschen. Liegt das an der Herkunft "Schweiz", also sehr weit südlich für die Dunkle? Wer weiß!
    Eine heiligmachende Zellengröße kann es nicht geben. Ich nehme mal an "manne" und "Nigra", ihr zwei habt Dunkle auf Naturbau. Habt ihr schon mal Zellen vermessen? Gibt es Unterschiede selbst zwischen den Ökotypen der Dunklen?
    Ich freu mich sehr auf meine ersten Dunklen.....wengleich es noch bissl dauern wird. Bis dahin bleibt mir nur das Theoretisieren.....


    Liebe Grüße
    Raimund

  • Zitat von manne

    Also auch nix mit Varroatoleranz bei kleinen Zellen + Elgon.


    Immerhin richten die kleinzelligen Mittelwände zumindest nach heutigem Kenntnisstand aber auch keinen Schaden an. Ich kann mich noch erinnern, als Grosszellen von 5.6 oder 5.75mm propagiert wurden "zur Steigerung des Honigblaseninhalts" davon ist man schnell wieder abgekommen!


    Erschreckend sind allerdings auch für mich Völkerverluste bei einer Milbenbelastung, die man früher noch als unkritisch bezeichnete.
    Die Kombination von Milben, Viren und schleichender Vergiftung durch Agrochemikalien und deren Abbauprodukte muss eindeutig noch stärker in den Fokus genommen werden.


    Selber werde ich die Zahl meiner Stände ausweiten und die max. Anzahl Völker pro Stand weiter verringern.