Wie Zuchtstoff transportieren?

  • Hallo an alle,


    Wie ich es vor gut zwei Jahren in meiner Vorstellung beschrieben habe glaube ich dass ich im Moment so weit bin dass ich im nächsten Frühling die ersten Schritte machen werde um endlich die Mellifera auf meinen Bienenstand zu bekommen damit auch hier im Wald hoffentlich bald wieder eine einheimische Biene fliegt.


    Ich habe Kontakte mit jemanden der mir Zuchtstoff der Belgischen braune Biene geben will. Diese Person wohnt aber ca. 150 km weit von mir entfernt. Jetzt ist die Frage wie ich diesen Zuchtstoff am besten mit nach hause bringe.
    Einen Anbrüter erstellen und damit 2-3 stunden im Auto herumfahren, umlarfen und die ganze Strecke wieder zurück?
    Oder einen Sammelbrutableger auf- und abfahren mit da drin ein Zuchträhmchen?
    Oder halten die Larven es so lange in ein Zuchträhmchen ohne Bienen aus wenn ich das Rähmchen feucht und warm halte?
    Oder wenn Larven oder Anbrüter oder Sammelbrutableger zu empfindlich wären für eine solche Fahrt ist es vielleicht sicherer auf irgend einer Weise eistreifen zu transportieren.
    Oder.....


    Ich brauche euren allerbesten Rat weil diese Chance möchte ich auf keinen fall verpassen :wink: .


    Gruß, Wilfried.

  • Hallo Wilfried,


    ich möchte mal einen Einwurf, vorbei an Deiner Frage, machen:
    Zuchtstoff der DB lohnt doch nur, wenn Du zur Begattung dunkle Drohen hast oder zu einer Belegstelle anfahren kannst, oder Du der KB positiv gegenüber stehst und einen Weg dazu findest.
    Anderenfalls kommt doch irgendein Mischmasch dabei heraus. Das nützt Dir nichts und bringt durch die Vermischung auch nur Stress mit den Nachbarn.
    Entweder Einsteigen mit ganzen Völkern, Ablegern oder Glück haben und dunkle Kö in Mischvölker einweiseln kann in meinen Augen nur der Weg zur DB auf dem eigenen Stand sein. Und wenn Du dann weiterhin Standbegatten möchtest, so sollten auf deinem Stand nur DB-Völker sein. DB halten heißt auch konsequent sein.


    Dies ist meine persönliche Meinung zum Imkern mit der DB.


    Wolfgang, der Heidjer

  • Hallo wiwi
    Stifte im Alter von 2 Tagen, können in einer Wabe über mehrere Stunden transportiert bzw. per Post verschickt werden. :D


    Genau datierten Zuchtstoff erhält man durch absperren der Weisel auf eine Wabe (Aufsteckkäfig oder Wabentasche) :!:


    Für den Transport werden Wabenstücke mit 2 tägigen Stiften geschnitten. (Messer in heißem Wasser erwärmen) Das Wabenstück in feuchtes Vließpapier einwickeln und stoßfest in einer Schachtel per Post Versenden. (Express)


    Anbrüter:
    Nach dem belarven mindestens 3 Stunden ruhig und kühl stellen – dann erst die Rückfahrt. :idea:
    Wichtig:
    Die Waben dürfen beim Transport nicht aneinander schlagen. (Entsprechend arretieren)


    Freundliche Grüße
    Reinhard

  • Guten Morgen Wolfgang,


    Also zur Begattung fahre ich zur Belegstelle in Virelles-Cimay, von da könnte ich auch Zuchtstoff beziehen. Von einen Imker der seinen Stand ca. 5 km weiter hat weis ich das auch er Pläne hat um auf DB um zu steigen, oder vielleicht schon umgestiegen ist und dann könnte ich von ihm Zuchtstoff beziehen.
    Was mich davon abhalten könnte DB zu halten ist die späte Auswinterung, recht spät um damit zur Obstblüte zu wandern und stress mit andere Nachbarimkers und ob das alles den ganzen aufwand wert ist.

    Zitat

    Entweder Einsteigen mit ganzen Völkern, Ablegern oder Glück haben und dunkle Kö in Mischvölker einweiseln kann in meinen Augen nur der Weg zur DB auf dem eigenen Stand sein.

    Einsteigen mit ganzen Völkern, Ablegern … Die bekommt man leider nirgends. Meinst du den Zuchtstoff einen kräftigen Carnica Sammelbrutableger geben funktioniert nicht? Aus den Sammelbrutableger möchte ich recht Große Begattungsvölker bzw. kleine Ableger machen (3 Wabenkastchen) und damit nach Virelles fahren.


    @ Reiner, danke für deine Tipps.
    Die stifte werde ich gegebenenfalls selbst abholen weil ich da selbst auch noch was ab zu geben habe.


    Gruss, Wilfried.

  • Re: Umgang mit Eiwabe/Zuchtstoff


    Beitragvon tinafalke » 01.12.2011, 14:39
    Hallo!
    Eiwaben sind eine gute Alternative, wenn man unbegattete Königinnen haben möchte.Auch der
    Verlust beim Zusetzen würde entfallen Ich habe im letzten Jahr von Reinhard Kuhnke und in diesem
    Jahr von Bernd Klotz eine Eiwabe gekauft.Ich erwähne das deswegen, weil beide Jahre extreme
    Wetterbedingungen herrschten. ( Heiß und Kühl ) Der Postweg von beiden zu mir betrug etwa
    eineinhalb Tag.Ein Postweg von zweieinhalb Tagen würde ich als machbar halten.Beide Eiwaben
    haben den Transport gut überstanden.Beide Eiwaben lagen in Plastikbehältern ( Fleischsalat behälter)
    mit feuchtem Tempo. Auf keinen Fall Begleitbienen mitgeben. Sie würden nur den Futtersaft
    verbrauchen.Bei Ankunft die Wabe in eine Leerwabe mit Draht befestigen.Wabe in ein weiselloses Volk
    bringen. Aber nicht ins Brutnest. Magazin seitlich und Beute hinten. wegen der unterschiedlichen
    Temperatur der Maden. Auch nicht umlarven.Nach drei Tagen Nachschau, um zu sehen wieviel Zellen
    angesetzt wurden. Entsprechend andere Völker entweiseln. Wenn die entweiselten Völker keine
    offene Brut mehr haben, die Zellen schneiden und in die Völker zusetzen. Einfach mit einem Streichholz.
    Da gab es bei mir noch keine Verluste.Nur beim Begattungsflug, aber da müssen ja alle durch. Für
    den Züchter der die Eiwabe liefert natürlich eine entsprechende Bezahlung. Hier nochmal ein großes
    Lob an Bernd und Reinhard.
    Tinafalke


    Wabe.jpg

  • Naja Wilfried, du bist ja Belgier und aufgewachsen in Westfalen. Wo liegt das Problem? Von Limburg sind es noch ein paar Km bis Virelles, Umlarven- Königinnen ziehen, ab zu Belegstelle und nach drei Wochen begattete Mädels abholen; mach ich von Westfalen aus das sind etwa 500 km x 2.

  • Hallo Tinafalke,


    Danke für deinen Beitrag, das ist sehr nützliche Information.


    Tag Host,

    Zitat von Host

    Wo liegt das Problem?


    Wer redet denn über ein Problem? Es wäre doch Sünde und ich habe kein Bock drauf irgendwo Zuchtstoff her zu schaffen, meinetwegen aus Virelles, einen ganzen aufwand Drumherum zu machen und am Ende erfolglos da zu stehen. Ich möchte nur gerne dass die Aktion gelingt und da ist jeder guter Rat hilfreich. Ich kenne Imker (und ich bin mir ziemlich sicher du kennst auch welche davon ) die die von dich beschriebene Vorgehensweise gefolgt sind aber leider bisher ohne Erfolg, der Grund warum weis ich (noch) nicht aber genau das möchte ich gerne vermeiden.
    Also Horst, wenn dir die Königinnenzucht und die Begattung gelungen ist mit Hilfe von die Begattungsstelle aus Virelle, schreibe dann Bitte hierhin wie du das gemacht hast und wenn es möglich ist bis ins allerletzte Detail :) .


    Gruss, Wilfried.

  • Hallo Wilfried,


    da Du zu einer Belegstelle fahren kannst, hast Du somit die erste Hürde schon genommen und erhälst Dunkle Bienen, die in deine Region passen. Klasse!
    Das Einweiseln einer begatteten dunklen Kö bleibt immer ein Problem. Es soll besser gehen, wenn das Volk schon einen Dunklen-Bienen-Anteil besitzt. Trotzdem sind im letzten Jahr bei mir drei Reinzucht-Kö beseitigt worden, obwohl ich in dunkle Völker mit einem Mischanteil anderer Rassen, der bei der Standbegattung in den letzten Jahren entstanden ist, einweiseln wollte. Allerdings waren die drei Kö auch Mittwoch zur Post gekommen und konnten erst Sonntag in die Völker gegeben werden. (Sonnabend war ich nicht vor Ort.) Vielleicht geht es mit einem großen Schutzkäfig, wie Kai es mal beschrieben hat, besser.
    Und zum Erwerb von Ablegern oder Völkern: Im letzten Jahr konnte ich auch nichts abgeben, jedoch in 2010 und 2011 habe ich Vorschwärme verkauft. Nur sind die natürlich so knapp, dass sie weg sind bevor ich sie habe. Ob mir eine vernünftige (auch zahlenmäßige) Zucht in diesem Jahr gelingt, kann ich natürlich auch nicht im Voraus sagen.
    Mein Ziel ist es, möglichst Ableger mit von mir nachgezogenen und per Köhlersche Begattung auf meiner eigenen Belegstelle begatteten Kö zu bilden. Man darf doch noch Träume haben, oder? Solange die sichere Zucht und Ablegerbildung nicht klappt, werde ich auch nichts mehr anbieten. Das letzte Jahr hat mich gelehrt, dass ich selbst Kö-Angebote nicht erfüllen konnte. Da habe ich mit einer frühen Zusage Enttäuschungen ausgelöst. Deshalb erstmal in diesem Bereich Funkstille.
    Wenn ich den Bereich der Dunklen Biene in Deutschland betrachte, so glaube ich jedoch, dass es nur besser werden kann. Besonders nachdem in den letzten Jahren wohl auch nicht so reelle Kö-Verkäufe abliefen.


    Viel Erfolg!
    Wolfgang, der Heidjer