Eine Masse an Fragen von einem "absoluten Beginner"

  • Okay, dann gehen wir mal die Checkliste durch :wink:


    im Imkerverein registriert? - Passt!
    Veterinäramt gemeldet? - Passt!
    gutes Plätzchen für die Bienen gefunden? - Passt!
    :wink:


    Naja, ich weiß nicht wie das in Deutschland ist, aber ansonsten muss man das nicht dem Veterinäramt melden, also das Gesundheitszeungnis. Aber es wäre dir persönlich sehr anzuraten, eines zu fordern. Erst recht, wenn man den Imker gar nicht kennt. Auch sollte man sich diese Schuldigkeit gegenüber den Nachbarimker bewusst sein - lieber sicher gehen und keine Krankheiten einschleppen.


    Bei dir ist das jetzt bissl was anderes, du kennst den Imker schon. Kannst du einschätzen wie sauber der arbeitet? Ich gehe einfach mal davon aus, dass der das super macht :wink:. Also einen Ableger mit 7 gut besetzten Rähmchen... mit oder ohne Beute? Grundsätzlich solltest du mit einem Preis von 70-100 Euros rechnen. Alles was drüber wäre... wäre in meinen Augen zu viel! Außer da sitzt nachweiselich mit Zuchtkarte eine Reinzuchtkönigin drinnen :wink:


    Ich will ja niemanden etwas unterstellen, aber grundsätzlich sollte man Anfängern gewisse Infos mitteilen wie diese hier:
    - niemals einen Ableger oder Volk kaufen das auf schwarze Waben sitzt
    - so gut es geht immer eigenes Beutenmaterial verwenden, im äußersten Fall nur die Waben umhängen in deine Kiste, aber ... bitte helle Waben, dürfen nicht älter als 10 Monate alt sein, ansonsten will man dir da alte Waben andrehen!


    Wo wird denn nun der Auflager aufgebaut? Gibts da Nachbarn? Geh- oder Fahrwege? Ansonsten müsstest du die gesetzliche Lage beachten zwecks Sicherheitsabstände zu diese und jene sowie bei Bedarf ein "Vorsicht Bienen"-Schild aufhängen. Aber ich geh einfach mal davon aus das du so ein Plätzchen hast wo weit und breit nix lauert und daher komplett hinfällig ist.


    Ansonsten... wenn möglich, organisiere dir einen Mentor. Quasi eine Ansprechperson die dir direkt bei der Beute Hilfe leisten kann und für gewisse Fragen immer zur Stelle ist! Einen Imkerkurs auch schon besucht? :wink:


    Ansonsten fällt mir gerade nix mehr ein... das liegt vlt. auch daran das ich schon bärenmüde bin!


    gn8 und lg
    Michi

  • Hi Michi :D


    Danke, ich werd auf deine Tips achten! :wink: Einen Mentor hab ich schon, eigendlich zwei :P
    Der Platz liegt noch auf unserem Grundstück, in der Nähe zum Nachbarn, aber den stört das nicht. Mittags ist da nicht die pralle Sonne und ein Busch verhindert Niedrigfliegereien. Ich hab einen Kurs zur einwinterung besucht, mich viel belesen und einem befreundeten Imker viel über die Schulter gekuckt, aber den eigendlichen Kurs im Frühjahr habe ich leider verpasst :|


    Gruß, Moritz

  • Hallo Moritz


    Das klingt doch super!!!
    Also einen solchen Kurs brauchst du auch nicht unbedingt, wenn du einen guten Mentor hast.
    Und einige Fragen lassen sich ja auch hier im Forum klären.


    Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und Freude mit deinen künftigen Bienen. Einen schöneren Ausgleich zu Schule und Studium kann es meiner Meinung nach kaum geben! :wink: Man erlebt immer wieder was neues. Und man lernt auch nie aus. Also langweilig kann es niemals werden! :D


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Also, ich muss euch allen jetzt einmal ganz herzlich danken! :D
    Ihr habt mir bei meinen allerersten Schritten Richtung Bienenhaltung sehr geholfen, aber jetzt kommt erst mal ne Ladung Praxiserfahrungen :D
    Jetzt hoffe ich nur das der Thread auch anderen Anfängern hilft :wink:


    Beste Grüße, Moritz

  • Hallo Moritz,


    wie ist es mit den ersten eigenen Bienen?
    Hat am Wochenende alles nach Plan geklappt?


    LG Johannes


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  • Ja, es war super :D Ich hab schon ein paar mal meinem Biolehrer beim Imkern zugeschaut, aber im Gegensatz zu seinen, sind meine lammfromm :D
    Ich hab alles mit dem Imker von mir aus'm Ort gemacht und jetzt summen sie durch den Garten. Wircklich ich fühl mich wie verliebt :D:wink:


    Gruß, Moritz

  • Zitat von Mojo

    ....Wirklich ich fühl mich wie verliebt :D:wink:


    Gruß, Moritz


    Also wenn dieses Gefühl anhält, dann wirst du sicher ein toller Imker! :D
    Ich wünsche dir viel Freude.


    LG Johannes


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  • Hi,
    ich nehm' für die Frage mal lieber diesen Thread, weil ich denke sie passt hier besser her als in meinen Jüngsten :? :wink:


    Meine Altimkerkollegen haben mir gesagt, dass ich mein Volk auf einer Zarge lassen soll, für alles andere sei es zu spät. Aber in meiner Lektüre (Bentzien) steht das genaue Gegenteil, dass man zu Mittsommer unbedingt erweitern sollte.
    Was soll ich jetzt davon halten?
    Und wenn Gleichzeitig die Behandlung ansteht wie soll ich's machen, erst 5kg füttern und dann Zarge mit MW's aufsetzen und gleichzeitig noch ein schwammtuch obendrauf?! (Das fände ich recht suspekt :D )


    Gruß, Moritz

  • Hallo Moritz,


    du hast ja sicher Normalmaß oder Zander?!
    Ich benutze Zander und habe noch nie einzargig überwintert. Wenn deine Kontaktleute, die die Völker kennen aber sagen, dass in diesem Fall einzargig gut wäre, dann solltest du ihnen vielleicht vertrauen.
    Mit Mittelwänden ist es jetzt schwierig. Die werden wohl nur noch bei stetiger Fütterung ausgebaut. Eine gleichzeitig stattfindende Varroabehandlung klappt aber glaube ich nicht! Das ist für die Bienen eibe absolute Stresssituation. An Ausbauen denken sie da wohl kaum.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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  • Hallo Moritz!


    Nun, deine erste Frage ist schwer zu beantworten, weil meiner Meinung nach wahnsinnig viel von deiner Gegend, Habitat, Trachtbedingungen, Bienengenetik usw. abhängt. In welcher Region lebst du? Kommt da früh der Winter ins Land, oder bleibt da oft länger der Spätsommer und geht gerne mal in einen goldenen Herbst über? Wichtig zu wissen ist, dass die nächsten Schritte entscheidend für die Einwinterung sind. Man kann schon sagen, dass mit jeder Woche die Bienen sich immer mehr auf den Winter vorbereiten. Diesen Platz, den du ihnen nun gibst, werden sie auch dementsprechend für den Winter, Honig- bzw. Futtertechnisch planen und einlagern. In manch Gegend gibt es jetzt kaum mehr eine große Tracht, da wird man nur noch mit viel Flüssigfutter die Bienen zum großen Bautrieb bewegen können. Wie gesagt... es hängt wirklich sehr von deiner Region ab, daher kann ich jetzt meiner Meinung nach nicht 100%ig dir da genau antworten.


    Es ist ja auch oft die Thematik, sollte man 1-zargig oder 2-zargig überwintern? Hier gibt es natürlich dann auf jeder Seite genug Verfechter und Befürworter. Meiner Meinung nach geht die 1-zargige Überwinterung (10 Rähmchen) sehr oft und gut über die Bühne. Das hab ich schon 1000fach gemacht, und immer einen gute Auswinterung verzeichnen können.
    Bei 2-Zarger hast du wiederum im nächsten Jahr womöglich schneller ein stärkeres Volk bzw. schneller eine Honigernte (kommt drauf an wie sehr man das möchte). Allerdings brauchst du zum überwintern locker die doppelte Menge an Futter als wie bei einem 1-Zarger.


    Was ich mit all dem sagen will... zahlt sich eine Erweiterung überhaupst noch aus? Deine Imkerkollegen arbeiten schon länger in deiner Region, eventuell solltest du in diesem Fall ihnen Glauben schenken :wink:


    Haben deine Völker noch viel Honigvorräte? Dann könntest du gleich mal mit der Behandlung durchstarten, und nach der Wirkdauer erst wieder füttern. Usw. und usf.! Erweitern würde ich eher nach der AS-Behandlung, weil die Wirkung auf kleineren Raum größer und effektiver wäre, aber nur mit Mittelwänden? Könnte sein, dass du da das doppelte an Zuckerwasser einfüttern musst, weil zum bauen brauchen sie auch noch einiges! Überlegs dir, wie gesagt, gut ob du das wirklich machen willst...


    Die Entscheidung liegt aber schlußendlich natürlich immer bei dir... sind ja deine Bienen :mrgreen:


    Hoffe, ich konnte irgendwie deine Fragen beantworten! Ansonsten, vlt. kann ja jemand noch ergänzend helfen ;).


    glg


    P.S.: Da war Johannes schneller ;)

  • Also imkern tu ich auf Zander und ich wohne in der Oberpfalz, das ist der nördliche Teil von Altbayern. Und das Wetter ist soweit ich das bewerten kann, ich bin ja kein Meteorologe :D , im Sommer warm und trocken und der Winter ist kalt aber mit wenig Schnee. Der Herbst ist irgendwie jedes Jahr anders, aber heuer ist ja eh alles ein bisschen komisch...
    Und ihr habt recht, die kennen die Region besser, also halte ich mich auch an ihre Ratschläge :wink: es hat mich halt n bisschen verwirrt das die Besagte Autorin davon sprach, man müsse unbedingt erweitern, während meine Altimkerkollegen vom Gegenteil sprachen. Und wenn man die ein bisschen kennt weiß man das die Bazis manchmal schon ein bisschen Stuss reden. Einer meinte mal, man müsse wenn man füttert auch immer Bier mit reingießen, dass die Bienen mehr "von da iona im Blut ham" :D


    Gruß, Moritz

  • Hey Moritz,


    es ist wie du schon sagst, immer sehr wichtig alles zu hinterfragen, was man so an Ratschlägen bekommt. Nicht alles ist richtig und in der betreffenden Situation angemessen. Aber wenn andere bei dir einzargig über den Winter kommen, dann steht dem aus meiner Sicht nichts entgegen!
    Mit den Büchern ist das so eine Sache. Alle sind irgendwo gut und schlecht zugleich. Letztlich wissen die Bienen eh nicht, was in den Büchern steht. Die machen was sie wollen! :P Viele Feinheiten sind auch regional völlig verschieden.
    Als Winterlektüre möchte ich dir mal das Buch "Moderne Imkerpraxis" von Friedrich Pohl empfehlen. Da findest du viele Gegenüberstellungen der verschiedensten Verfahren und die meisten Probleme lassen sich damit lösen.
    Letztlich wirst du aber bald lernen vieles intuitiv zu entscheiden. Und aus Fehlern lernt man! :wink:


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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