Cbeewing vs flügel index vs andere...

  • Ich habe bei verschiedenen proben gemerkt das die resultate unterschiedlich sind bei messungen mit cbeewing oder flügel-index. CI und HI sind meistens ziehmlich gleich aber discoidalverschiebung ist sehr unterschiedlich bei den verschiedenen programme. Kann irgendwer mehr dazu sagen oder hat irgendwer die gleichen/andere erfahrungen?

  • HAllo Pascal,


    ja, die Unterschiede in der DV-Werten liegen darin begründet, dass diese Werte lineare Angaben des tatsächlichen Abstandes darstellen, in der Regel in Pixel gemessen. Sie stellen also keine Seitenverhältnisse dar. Da jede Grafik und jedes Programm eine andere Auflösung hat, ist es klar, dass derselbe Flügel unterschiedliche Werte zeigt, je nach Auflösung des Bildes.


    Entscheidend ist lediglich, ob der Wert positiv oder negativ ist.


    LG
    Kai


    PS: Auch in diesem Forum würden wir uns über die richtige Groß- und Kleinschreibung freuen.

  • Hallo Kai,


    klarer Einspruch. Es ist ein geometrisches bzw. trigonometrisches Problem.
    Und der Hinweis darauf, dass der Wert nur positiv oder negativ sein muss ist sachlich nicht korrekt, da sich gerade
    bei der DV der Ökotyp der DB, bei ausreichend großer Stichprobe, zuordnen lässt.


    Gruss
    Thomas

  • Zitat von Melliferaman

    Und der Hinweis darauf, dass der Wert nur positiv oder negativ sein muss ist sachlich nicht korrekt, da sich gerade
    bei der DV der Ökotyp der DB, bei ausreichend großer Stichprobe, zuordnen lässt.


    Hallo Thomas,


    klarer Einspruch. Im Verlauf meiner Recherchen musste ich in gewissen Punkten meiner Ansichten bezüglich der Ökotypen der AM einlenken, allerdings wird ein Ökotyp niemals taxonomisch faststellbar sein und dieses liegt einfach in der definition des Wortes begründet:


    Weist ein Genotyp unterschiedliche Merkmale der Taxonomie auf, wird dieses durch den Phänotyp definiert. Bei Ökotypen oder geographischen Rassen, handelt es sich überwiegend um quantitativ variierende Merkmale, deren genetische Analyse schon außerordenliche Schwierigkeiten bereitet, was folgenden Grund hat:


    Die Merkmale von Ökotypen sind polygen bedingt und jeder einzelne der meist sehr zahlreichen am polygenen System beteiligten Faktoren verursacht einen nur sehr geringen phänotypischen Effekt mit transgredierender Variablität, so dass selbst eine individuelle Verfolgung im genetischen Experiment, zum Beispiel wie bei mutativ entstandenden Faktoren immernoch fast unmöglich ist.


    Es ist also schlicht unmöglich, einen Ökotyp taxonomisch zu kategorisieren. Würden taxonomische Variationsmuster so extrem ausfallen, dass diese in den Flügelwerten messbar sind, würde automatisch ein neuer Phänotyp anerkannt werden.


    Besten Gruß, Ole!

  • Nachtrag: Grundsätzlich wird in der modernen Zoologie auch nicht mehr von Ökotypen gesprochen. Dieses Wort stammt eigentlich aus der Botanik, wurde allerdings lange auch in der Zoologie verwendet. Heute wird in der Zoologie ausschließlich von der "ökologischen Rasse" gesprochen, die auch nicht mit der "geographischen Rasse" verwechselt werden sollte:


    Geografische Rassen entwickeln sich in langen Zeiträumen innerhalb geografisch abgegrenzter Verbreitungsgebiete. Ökologische Rassen hingegen, entwickeln sich innerhalb eines gemeinsamen Verbreitungsraumes an Standorten mit ausgeprägten Lebensbedingungen, zum Beispiel im Tiefland oder Hochland.


    Ökologische Rassen lassen sich nur durch molekularbiologische Untersuchungsmethoden exakt feststellen. Dabei wird Erbsubstanz (DNA) isoliert und es werden spezifische Abschnitte gezielt vermehrt und sichtbar gemacht. Der Nachweis bestimmter Mikrosatelliten oder Markergene ermöglicht eine exakte Identifikation einzelner Ökologischer Rassen.


    Aus diesen Gründen bezweifel ich stark, dass durch taxonomische Flügeluntersuchungen mit Programmen wie "Cbeewing" oder "FlügelIndex", sich irgendwie Hinweise auf Ökologische Rassen feststellen lassen. Die Behauptungen von Thomas sind schlicht falsch.


    Beste Grüße, Ole!

  • Ole!,


    was für eine Antwort.


    Ich spreche von der meßtechnischen Erfassung von Punkten in einem Koordinatensystem, welches je nach Lage dieser falsche Werte liefern kann.
    Und ich kann den Ökotyp anhand seiner morph. Merkmale sehr wohl erfassen, auswerten und bei ausreichend großer Stichprobe zuordnen.
    Dafür benötige ich keine DNA oder wie auch immer Analyse, auch wenn sie für eine Verifizierung des Ergebnisses hilfreich sein könnte.


    Aber in einem Punkt gebe ich dir Recht, die am Markt erhältlichen Programme können es nicht..... andere schon! :wink:


    Gruss
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    danke für deine Rückmeldung. Ich denke du hast den Kern meiner Argumentation nicht ganz richtig verstanden. Ich gehe zunächst davon aus, dass du unter "Ökotypen" die "geographischen Rasse" verstehtst, denn die "ökologische Rasse" wirst du garantiert nicht taxonomisch bestimmen können.


    Zitat

    Die Merkmale von Ökotypen sind polygen bedingt und jeder einzelne der meist sehr zahlreichen am polygenen System beteiligten Faktoren verursacht einen nur sehr geringen phänotypischen Effekt...


    Kurz vor weg, ich habe hier schon extra "Ökotypen" geschrieben, da dieser Begriff auch in vielen älteren Büchern verwendet wird. Gemeint ist in diesen eigentlich immer die "geographischen Rasse". Das wichtige an der Aussage ist aber, dass alle Merkmale von "geographischen Rassen" polygen sind. Dieses wurde bereits 1949 von K. Mather bewiesen.


    Die phänotypischen Auswirkungen, also Auswirkungen auf das Erscheinungsbild, sind bei polygenen Faktoren immer so gering, dass diese nicht taxonomisch nachgewiesen werden können.


    Aus diesem Grunde stellen "geographische Rassen" keinen eigenen Phänotyp dar. Deine Argumentation macht für mich also keinen Sinn:


    Du möchtest etwas taxonomisch beweisen, dass differenziert wird, weil es eben keine taxonomischen Auswirkungen hat.


    Besten Gruß, Ole!

  • Zitat von Melliferaman

    ...Aber in einem Punkt gebe ich dir Recht, die am Markt erhältlichen Programme können es nicht..... andere schon! :wink:


    Gruss
    Thomas


    Hallo Thomas,


    hat da etwa die GEDB etwas besseres erfunden, als alle anderen? Oder wie soll ich das jetzt wieder verstehen?


    Gruß, Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,


    och nööh :wink:.


    Wir haben nur Grundlagen ermittelt und aufgearbeitet.
    Aber ich nehme hier keinen offiziellen Standpunkt ein.
    Auf der HP gibt es Berichte genug dazu.


    Gruss
    Thomas