Hallo zusammen,
auch wenn die Preise für Blockwachs verglichen mit Honig recht lausig sind, so lohnt doch gerade in heutiger Zeit die Gewinnung von reinem Bienenwachs! Für mich ist das eine sehr schöne Arbeit, die aber einige Zeit und auch einigen Platz beansprucht. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass der Aufwand lohnt. Sicher ist das Schmelzen keine Wissenschaft und jeder hat seine mehr oder minder gleiche Technik. Trotzdem möchte ich jetzt in der etwas öden Winterzeit mal meine Arbeitsweise mit einigen Fotos untermalen und hier vorstellen. Ist sicher für langjährige Imker völlig uninteressant, aber Anfängern nützt es vielleicht!
Zunächst müssen die Altwaben geschmolzen werden. Solange die Imkerei klein ist und man im Sommer genug Zeit hat, ist ein Sonnenwachsschmelzer eine feine Sache. Verbraucht keine Energie, ist umweltfreundlich und von der Ausbeute her auch recht effektiv. Seit einem Jahr reicht mir die Kapazität aber in keiner Weise und ich arbeite mit einem Dampfwachsschmelzer und bin über den Selbstbau sehr glücklich! Man ist wetterunabhängig und kann rasch größere Wabenstapel bewältigen.
Nach dem Schmelzen befinden sich im Topf recht unförmige Schichten von Wachs gemischt mit Wasser und etwas Schmutz. Ich sammle diese kleinen Portionen in einem verschlossenen Hobbock und schmelze irgendwann einen großen Block zusammen.
In den Topf gebe ich das Wachs und Wasser. Dann wird alles bis zur völligen Schmelze erhitzt.
Um grobe Verunreinigungen (tote Bienen, Wachsmottengespinste u.d.g.) abzutrennen filtere ich die Wachs-Wasser-Mischung durch eine Feinstrumpfhose in einen leicht konischen Plasteeimer.
Der Eimer wird verschlossen und kommt zur besseren Isolierung in eine Styroporbeute. Dort dauert es nun ca. 2 Tage, bis der Block völlig kalt ist. Dabei setzen sich kleine Schmutzpartikel zwischen Wachs und Wasser ab und können nach dem Stürzen abgeschabt werden.
Dann ist das Wachs fertig zur unbegrenzten Lagerung. Hierbei graut die Oberfläche rasch an, was sich aber mittels Wärme leicht beseitigen lässt.
Ich gebe ja zu, dass eine eigene "Imkerküche" schon was feines ist. Aber eine Kochplatte auf einem Tisch im Vorgarten tut es auch. Nur in der normalen Küche würde ich ungern mit Wachs rum hantieren. Irgendwas kleckert und spritzt immer.
LG Johannes