Nassenheider Verdunster: Starker Bienen-Totenfall nach Ameisensäure - Behandlungsabbruch

  • Hallo Silas,


    solange man bei 60er Saeure bleibt, gibt es mit dem 2017er Dochtmaterial auch keine Probleme.


    Allerdings ist der Verdunster auch fuer 85er Saeure zugelassen (lt. Anleitung). Und wenn man diese witterungsbedingt verwenden muss, kam es bei mir zu den beschriebenen Auffaelligkeiten. Wie schon geschrieben, sind die Bierdeckeldochte dann eine gut funktionierende Alternative.


    Auf diese Weise konnte ich in diesem Jahr meine Voelker erfolgreich mit AS behandeln. Ich habe heute die OX-Behandlung gemacht. Alle Voelker sind drall und prall. Zuvor hatte ich die Windeln 14 Tage unter den Voelkern. Der natuerliche Milbenfall lag zwischen 0 und einer Milbe in den 14 Tagen (pro 14 Tagen, nicht pro Tag!). Ich denke, viel wird deshalb nach der OX-Behandlung auch nicht fallen. Vielleicht rotte ich die Biester ja fuer's erste mal aus? Traeum... 8)8)

  • Hallo Postkugel
    Ich nehme immer nur 60% Ameisensäure und habe die dicken Dochte von 2014. Aber ich habe schon gehört das welche von der Dunstabzugshaube (Industrie )genommen haben. Ja wie gesagt Gegen die Milbe mache ich komplette Brutentnahme Behandlung mache ich mit Ameisensäure 60% ,königinnenisolator und Milchsäure 15%. Und ich habe nur 1 Brutraum . Zander bzw. ZA-Dant . Habe damit guten Erfolg. Gruß Marcus

  • Hallo Marcus,


    die 60er Saeure bietet im Jahreslauf unter noerdlichen Gebirgsbedingungen mitunter leider zu wenige brauchbare Behandlungsfenster (um die Tage zu zaehlen, an denen hier im Jahresverlauf die Temperatur mal 27 Grad erreicht, genuegt eine Hand). Beim Nassenheider ist es ja auch grundsaetzlich egal, ob sich 60er oder 85er Saeure im Napf befindet, sofern die Foerdermenge ueber den (bestaendigen) Docht richtig angepasst wurde (das! ist die eigentliche Herausforderung). Mit dem kleinen Bierdeckeldocht und der 85er Saeure hat es im Temperaturbereich zwischen 10 und 15 Grad jedenfalls prima und ohne Saeuresee auf dem Horizontaldocht funktioniert. Der nasse Fleck war so, wie er sein soll und eine gleichmaessige Verdunstung/Dampfdruck sind somit sichergestellt.


    Was die Behandlungsdauer mit AS betrifft, arbeite ich uebrigens nicht nach Pauschalempfehlungen. Da ich die Bienen direkt neben dem Haus habe, geht die Kontrolle des Milbenfalls schnell und ist taeglich moeglich. Aufgrund der Vordiagnose weiss ich, was bei einer Behandlung fallen muss und kann die Wirkung ordentlich einschaetzen. Wenn ich etwa 60% des erwartbaren Milbenfalls erreicht habe (das dauerte in diesem Jahr zwischen 4 und 7 Tagen) nehme ich die Verdunster heraus. Aufgrund der vorhandenen Nachwirkung faellt der errechnete Rest der Milben dennoch, ohne dass man die Bienen unnoetig weiter quaelen muss. Ich halte solch erhebliche Brutschaeden, wie von Kai und den "Leipziger Stadtimkern" bei YT dokumentiert, fuer unnoetig.

    TBE in Kombination mit Fangwaben ist auf jeden Fall eine sehr gute und bienenschonende Methode zur Varroareduzierung im Sommer. Ich habe darueber neulich mal mit Ingo Lau vom Celler Bieneninstitut gesprochen. Wenn man das richtig anstellt, kommt man dann um die unschoene Sommerbehandlung mit AS herum. Allerdings knoble ich diesbezueglich noch ein wenig an meiner Betriebsweise (Dadant). Jedoch ist die Milbenbelastung in meinen Voelkern derzeit so gering, dass ich im Moment ein wenig von varroafreier Imkerei im kommenden Sommer traeume. Ich habe hier keine weiteren (bekannten) Imker im Flugradius. Mal sehen, ob es der Gebirgswinter schafft, auch noch den letzten 5 Biestern, die ich mit OX nicht erwischte, den Garaus zu machen :mrgreen:

  • Hallo Postkugel!
    Ich bin ein wenig überrascht im Text den du schreibst hört es sich so an als hälst du deine Bienen im kalten Norden Norwegen, Schweden etc. Aber in dein proviel steht Goslar. Ich habe Völker die nur mit Milchsäure und Königinisolator von Lukasiewicz behandelt werden und bei denen sieht es genau so aus wie bei denen wo ich noch mit 60%Ameisensäure behandle. Und ich hab hier einige Imker in meiner nähe. Gruß Marcus

  • Achso Postkugel
    Unterhalte dich mal mit Gido Eich der ist jetzt auch beim Celle Laviesintitut. Hat mir eine menge gebracht weil ich gesunde Völker haben wollte kannst du sogar 2 mal komplette Brut Entnahme machen. Gruß Marcus

  • Nene, nicht im hohen Norden, aber so aehnlich :lol: : Im Oberharz :wink: Man sagt der hiessigen TU-Clausthal ja nach, sie sei die einzige Universitaet in Deutschland, welche zwei Wintersemester hat :mrgreen::mrgreen:


    An diesem Kalauer ist allerdings was dran. Im Harz verlaeuft die natuerliche Baumgrenze schon bei 1100 Meter (in den Nordalpen liegt diese auf rd. 2000 Meter). Klimatisch ist das hier bei uns also schon fast eine Hochgebirgslage. Man sieht das auch schoen in folgender Klimakarte: http://www.beste-reisezeit.org/pages/europa/deutschland.php


    Ingo Lau meinte auch, dass das Fangwabenverfahren kombiniert mit einer Behandlung im brutfreien Zusand (er verwendet allerding OX-Spruehen, weil nach seiner Ansicht MS nur 30% Wirkungsgrad besitzt) die selbe Effizienz wie eine AS-Behandlung zeigt. Deine Erfahrungen sprechen ebenfalls dafuer und bestaerken mich in meiner Absicht, dieses Konzept im kommenden Sommer umzusetzen. Das ist zwar eine ziemliche Materialschlacht, aber bei meinen wenigen Voelkern noch gut machbar.


    Danke uebrigens fuer den Hinweis auf Lukasiewicz. Kannte ich noch nicht. Habe ueberlegt, die Teile selbst zu bauen oder bei Wagner einzukaufen. Aber jetzt weiss ich, wo ich bestelle.


    Verwendest Du in den Isolatoren eigentlich Drohnenwaben oder solche mit Arbeiterinnenzellen?

  • Hallo Postkugel
    Der Isolator ist 1cm dick da kommt nur die Königin rein. Deine letzte Frage verstehe ich nicht wie du es meinst. Am 20 und 21 Januar sind sie auch bei der Messe in Celle Imker Tage. Ich habe mir schon welche bestellt die laufen gut. Gruß Marcus

  • Hallo Marcus,


    wir reden offensichtlich bezueglich "Isolator" ein wenig aneinander vorbei.


    Ich bezog mich auf das sog. Bannwabenverfahren. Hier kommt die Koenigin zusammen mit 1-3 Waben mit moeglichst nur offener Brut und/oder leeren, ausgebauten Waben in den Kaefig. Der Kaefig ist eine groessere Kiste, die ein, zwei oder drei Waben fasst und besteht aus einem Absperrgitter: https://imkershop24.de/shop/pr…r-fuer-3-raehmchen-dadant Die Bienen kommen durch, die Koe nicht.


    Wenn man den Flugling bzw. einen Kunstschwarm bildet, haengt man das Teil dort ein. Die Koenigin kann so ganz normal weiter stiften. Die im Kaefig befindlichen Waben wirken als Varroafalle und werden nach dem Verdeckeln entsorgt. Einige benutzen extra dafuer ausgebaute Drohnenwaben, weil die angeblich fuer die Milben noch mehr Anziehungskraft besitzen. Daher meine Frage.


    Ingo Lau meinte uebrigens, dass man eine Koenigin nicht aus dem Brutgeschaeft herausreisen soll. Also eine voll stiftende Ko., welche man fuer mehrere Tage am Stiften hindert, wuerde nach seiner Ansicht Schaden nehmen. Insofern hat der Einsatz von Bannwaben einen doppelten Nutzen.


    Ach ja: Hier oben tobt gerade ein Schneesturm und ich darf nachher noch raeumen...

  • Hallo Postkugel
    Da haben wir wirklich aneinander vorbei geredet :shock: . Ich stecke nur die Königin in den Isolator zum Winter hin um sie brutfrei zu bekommen,hat bei mir bis jetzt funktioniert und ich kann nicht sagen das meine Königin irgendwelchen schaden genommen haben. Gruß Marcus

  • Hallo Kai,


    weil wir gerade dabei sind. Deine Völker sind ja sehr stark aus dem Winter gekommen.
    Wie erging es denn dem einem Volk, welches die starken Brutschäden aufwies nach de Behandlung mit dem Nassenheider Prof.? Konntest du nachhaltige Einschränkungen feststellen oder hat das Volk gut aufholen können?


    LG


  • Hallo Kai,


    weil wir gerade dabei sind. Deine Völker sind ja sehr stark aus dem Winter gekommen.
    Wie erging es denn dem einem Volk, welches die starken Brutschäden aufwies nach de Behandlung mit dem Nassenheider Prof.? Konntest du nachhaltige Einschränkungen feststellen oder hat das Volk gut aufholen können?


    LG


    Hallo Steve,


    in dem Video wurden ja hauptsächlich 2 Völker gezeigt:


    • Das eine, vollkommen brutlos gewordene und auch weisellos gewordene Volk. Dieses habe ich im September dann ja noch durch Aufsetzen eines BGKs wieder beweiselt. Allerdings erfolglos, es war im Frühjahr nämlich wieder weisellos. Daraufhin habe ich es aufgelöst und die Bienen zur Verstärkung eines sehr schwachen Mini Plus verwendet. Dieses hat dann geklappt.


    • Das andere Volk aus den Videos war ein Ligustica Volk. Auch hier komplette Brutschäden und sogar Tod aller frisch geschlüpften Jungbienen. Dieses Volk hat die Tortur überstand und lebt. Allerdings wird es jetzt höchste Zeit, dass behandelt wird.


    Ich werde auch dieses Jahr wieder den Nassenheider einsetzen, wohlwissend, dass dieses Verfahren einer totalen Brutentnahme entspricht.


    LG
    Kai

  • Hallo Miteinander
    Kai
    Ich mache immer komplette Brutentnahme, mit komplette neuen rähmchen die werden dünn eingefüttert für den bautrieb funktioniert prima habe alle mit 15%Milchsäure behandelt. Meine Brutscheunen in diesem Jahr 8 Stück werden nächste Woche dran sein ,einige Wirtschaftsvölker bekommen den Nassenheider verdunster aber nur mit dem kleinen Docht. Gruß Marcus

  • Hallo Steve,


    in dem Video wurden ja hauptsächlich 2 Völker gezeigt:
    ...


    LG
    Kai


    Alles klar, danke Kai.
    Ich denke auch, man sollte sich bewusst sein, dass das Eine auch immer das Andere bedingt. Eine erfolgreiche AS-Behandlung ist nur mit entsprechender Verdunstungsmenge zu erreichen, bedingt entsprechende Temperaturen, kann aber auch leicht umschlagen ins Gegenteil. Ich mag die AS eigentlich auch nicht, aber meine Vorgehensweise ist dieses Jahr genauso.


    Ja, die Behandlung sollte bald erfolgen. Die sehr hohen Temperaturen haben mich jedoch noch zögern lassen, so dass ich eine erste Futtergabe bevorzugt habe (es sah bei uns zwischenzeitlich echt futterarm aus) und dann, denke spätestens nächste Woche, die AS-Behandlung starten werde (Bei den Wirtschaftsvölkern).
    Bei den Schwärmen und dem Ableger kontrolliere ich erst einmal den Milbenfall. Wie gehst du da eigentlich vor? Behandelst du die Schwärme und Ableger ebenfalls Zeitgleich mit den Wirtschaftsvölkern des Vor(-Vor)-Jahres?
    Habe die Schwärme im Brutfreien Zustand mit MS behandelt. Der Ableger war ein Königinnenableger, demnach nie Brutfrei. Alle samt recht stark. Ich "traue dem Frieden" nicht so recht.


    LG
    Steve

  • Bei mir laeuft derzeit auch bei allen Wirtschaftsvoelkern die TBE. In den Fluglingen haengt zusaetzlich noch je eine Duplex-Bannwabentasche. Die Bannwaben der Fluglinge entnehme ich einmalig nach 10-14 Tagen, 3 Tage spaeter erhalten diese noch eine Spruehbehandlung mit OX.


    Damit die Brutlinge nicht zu Milbenschleudern werden, haengen in diesen Bayvarolstreifen (im Moment "regnet" es dort Milben). Das Altwachs der Brutlinge geht wg. dem Mittel nur noch in die Kerzenproduktion. Sobald dort alle Brut geschluepft ist, werden die Streifen entfernt, die Altwaben gegen Mittelwaende getauscht und 3 Tage spaeter noch OX gesprueht. Im Herbst erfolgt die Wiedervereinigung der Teilvoelker.


    TBE macht zwar etwas Arbeit (am meisten stoert mich das herumwuchten der Brutlinge, weil diese lt. Liebig am besten auf den Fluglingen stehen sollen), hat aber sonst nur Vorteile:


    - man kann die Behandlung schon 14 Tage vor der letzten Honigernte starten
    - man ist weitgehend unabhaengig von der Witterung
    - man zieht sich neue Koeniginnen
    - der komplette Wabenbau ist erneuert
    - man geht nach Wiedervereinigung mit starken Voelkern in den Winter


    Ob ich dann im Herbst noch einmal mit AS behandle, werde ich je nach Milbenfall entscheiden. Meine Erfahrung ist, dass die Voelker Ende September eine AS-Langszeitbehandlung im Gegensatz zum Sommer recht problemlos vertragen.


    Uebrigens: Das Bieneninstitut Celle warnt momentan eindringlich vor einer Behandlung mit AS und empfiehlt ebenfalls den Einsatz der TBE bzw. TuB: https://www.imkerverein-brauns…lle?task=weblink.go&id=67

  • Hallo allerseits, auch 2018 das selbe Bild:


    ich habe heute die seit Samstag eingesetzten Nassenheider herausgenommen in Erwartung von Temperaturen über 30 Grad ab heute.


    Auch diesjährig gibt es dieselben Probleme mit dem Nassenheider, OBWOHL ich sogar den kleineren Docht als vorgeschrieben verwendet habe. Nach 2 Tagen, also am Montag, erfolgte selbstverständlich die Kontrolle der Verdunstungsmenge. Diese lag in 2 Tagen bei 50 ml, also so wie gewünscht. Temperaturen durchgängig UNTER 30 Grad.


    Trotzdem auch wieder massive Bienen- und Brutschäden. Schade, denn der Nassenheider ist eigentlich eine gut durchdachte Konstruktion.


    An alle Nassenheider-Behandler: schaut mal morgens vor dem Bienenflug auf Eure Flugbretter und nach der Behandlung in die Brutnester. Auch hier gilt:


    "Nicht glauben, sondern ausprobieren" :roll::roll::roll:


    Auch hierzu folgt in Kürze ein Video. Von daher gehe ich nach wie vor davon aus:



    Der Nassenheider zerstört immer Brut und Jungbienen!


    LG
    Kai



    [attachment=1]nassenheider-1.jpg[/attachment]



    [attachment=0]nassenheider-2.jpg[/attachment]

  • Hallo Kai
    Ist mir ein Rätsel warum es bei dir nicht funktioniert! Meine Vermutung ist du solltest das komplette flugloch auf lassen. Ich habe dieses Jahr bis jetzt nur komplette Brut Entnahme gemacht und mit 15%Milchsäure behandelt. Weil bei uns die Temperaturen noch weit über 30 Grad sind werde aber garantiert noch einige mit Ameisensäure behandeln. Gruß Marcus


  • Hallo Kai
    Ist mir ein Rätsel warum es bei dir nicht funktioniert! Meine Vermutung ist du solltest das komplette flugloch auf lassen.


    Hallo, ja das kann die Lösung sein, obwohl es ja anders empfohlen wird, sowohl bei Nassenheider als auch Dirk Unger z. B. Da wird ja gerade vor einer kompletten Öffnung des Flugloches gewarnt. :shock:


    Ich werde es ab Donnerstag weiter ausprobieren.


    LG
    Kai

  • HAllo Elk, ja das stimmt, aber im Sommer käme nur Blockbedampfung in Betracht, das wäre dann ca. 5-6 Mal.


    Selbst ich habe dabei dann Bedenken ob der OS-Menge im Sommervolk. :roll: Aber Du hast Recht: absolut bienenfreundlich wäre das.


    LG
    Kai