Völker durchgehend auf nur 1 Brutraum?

  • Hallo liebe Imker Kollegen.


    Hier meine Meinung zum Thema:


    Erstmal folgende Annahme:

    - wir gehen davon aus, dass die Königin Max. 3200 Stifte pro Tag absetzt. Also kommt sie mit 10 Rähmchen 20 Tage hin. (9 Brutwaben [BW] + 1 Baurähmchen [BR], wir vernachlässigen das der BR weniger Zellen hat)

    - diese Legeleistung hat die Königin nur eine kurze Zeit.

    - wir werden in dieser Zeit mindestens 1 BR ausschneiden sowie 1 Ableger mit einer BW bilden. Dadurch stellen wir der Königin quasi 12 Rähmchen zur verfügung. Das reicht dicke.


    Folgende Bedenken haben vielr Imker trotzdem :

    1. die Bienen legen ja Pollenbretter an

    2. es gibt Honigkränze

    3. die Randwaben werden aber nicht bebrütet / sind Futterwaben


    Zu:

    2. Und 3.: Nein, nicht wenn man nur einen Brutraum hat. Hier trennt das ASG den Honig- vom Brutraum. Im Brutraum ist Brut, im Honigraum [HR] Honig. Der HR wird auch besser angenommen da es keine Honigkränze gibt.

    1. Hier empfehle ich mal die YouTube Videos zu 1 Brutraum anzuschauen. Die Pollenbretter sind fast ausschließlich dunkle Waben. Und genau diese dunklen Pollenbretter führen zu Schwarmtrieb. Hat man hier nur helle Waben passiert das nicht.


    Wie bekommt man das hin?

    Wir starten im Spätsommer, haben 2 Brut Räume und 1 HR. Wir entnehmen nach dem abschleudern den unteren Brutraum, der obere Brutraum wird zum unteren Brutraum, der HR wird zum oberen Brutraum mit hellen Waben. Man füttern ein, somit bleiben die oberen Waben unbebrütet da sie voll Futter sind. Zur Salweidenblüte entnehmen wir den unteren Brutraum mit den dunklen Waben, haben nun 1 Brutraum mit hellen Waben, geben direkt das ASG und einen HR drauf. Ebenso geben wir den BR in den Brutraum. Man entnimmt dabei alle Futterwaben bis auf die beiden Randwaben. Diese sind Reserve. Wenn sich der HR füllt, wächst das Brutnest auch in diese Waben.


    Nun werft eure Argumente in die Arena.

  • Erstmal folgende Annahme:

    - wir gehen davon aus, dass die Königin Max. 3200 Stifte pro Tag absetzt. Schwarmtrieb. Hat man hier nur helle Waben passiert das nicht.

    Hallo 3200 Eier/Tag auch nur kurzzeitig? 2000 reichen voll. Auser nach einem Schwarmakt legt die Kö ev mal mehr.

    rund +- 8 DN oder 6 bis 7 Langstroth nur Brut sind gut genug.

  • Imkere seit zwei Jahren mit nur einem Brut-raum Zander. Da ich nach der letzten Schleuderung alle Brut entferne und fast nur Mittelwände gebe, kann ich locker auf einem Raum einwintern. Muss aber dazu sagen das ich mit einigen Völkern wie früher mit zwei Brutraumzargen arbeite und für diese und nur für diese AS benutze. Was den Pollen betrifft den es bei uns im Überfluss gibt der nimmt sehr viel Platz ein. Der wird ohne wenn und aber entsorgt da bleibt nur der frisch gesammelte drin. Selber behaupte ich, nicht ein nur ein zu viel an Brut löst den Schwarmtrieb aus, sondern ein zu viel an Pollen. Übrigens Pollen schadet den Bienen im Winter. Ich rede von mehreren Pollenbretter. Aber da gibt es auch Imker die haben Bienen in Gebieten stehen, da ist Pollen ein Fremdwort. Einige Imker arbeiten eine gewisse Zeit mit Pollenfallen da hält sich das schwärmen in Grenzen.

    Auf einem Brutraum Zander/Deutsch-normal werden die Waben bis in die Ecken bebrütet, vorausgesetzt man gibt Honigräume über Absperrgitter.


    Gruß kurt.

  • Ist doch perfekt, meine Rechnung zeigt das Luft nach oben ist. Selbst bei 3200 am Tag reicht 1 BR Zander mit 10 Waben , bei 2000 erst recht. Keine Ahnung wie viel die täglich wirklich stiftet, ich hab's noch nicht nachgezählt. In einem Bericht von Bienenzuchtberater Guido Eich im Bienenjournal oder Bienen und Natur war sogar die Rede von 3500.


    Ich denke aber es sind mehr als 2000, 2000 wären ja max. 42000 Brut Zellen gleichzeitig, also 7 nahezu voll bebrütete Zander Waben. Da hatte ich schon mehr.

  • Was den Pollen betrifft den es bei uns im Überfluss gibt der nimmt sehr viel Platz ein. Der wird ohne wenn und aber entsorgt da bleibt nur der frisch gesammelte drin. Selber behaupte ich, nicht ein nur ein zu viel an Brut löst den Schwarmtrieb aus, sondern ein zu viel an Pollen.


    Gruß kurt.

    Hallo Kurt, sehr interessanter Beitrag von dir. Wie ist deine Erfahrung, lagern sie den Pollen in hellen oder dunklen Waben ein? Ich kenne es so, das man diese Masse an Pollen mit hellen Waben in den Griff bekommt, da lagern sie in nicht so übermäßig rein. Wie ist das bei dir?

  • Bin da bei Kurt. Finde auch die Führung auf einem Brutraum absolut leicht zu händeln und unkompliziert. Wobei manche, hab ich so den Eindruck, sich da das Leben selbst schwer machen.

    Ich überwintere auf einem Raum Zander oder DNM, oft bleiben da auch noch Futterwaben übrig, zumindest bei der Carnica. Im Mai /Juni rechtzeitige Entnahme der Pollenbretter für Ableger etc. Brut von Holz zu Holz, wenig Nektareinlagerung bei rechtzeitiger Erweiterung. Mache das ganze mit hohem Boden und Bausperre. Die Flugbienen brauchen ihren Platz. Bisher alles ohne Probleme ohne große Schwarmtendenzen. Sichere Durchsicht is gleich gemacht. Mit zwei Räumen hab ich nie gearbeitet, bei der Kippkontrolle war ich zB. schon immer skeptisch. Klar, zu scharf abschleudern darf man bei einem Raum nicht bei Trachtlücken etc. Zwei Räume sehe ich, wenn man wirklich auf Honig aus is, als verschwendetes Potenzial an. Starke Völker geschiedet auf Dadant hocken auch nur auf 6-8 Rahmen max sofern ich nicht irre. Aber jeder wie er will und meint...


    Gruß

  • Wenn dunkle sehr dunkle Waben im Volk sind werden dort ein mehr an Pollen eingelagert. Diese sehr dunklen Waben vorzugsweise (Drohnenwaben) habe ich schon zeitweise für die Milben verwendet die lieben diese dunklen Waben.

    Die kann man gut köpfen um festzustellen wie stark das Volk befallen ist. Das nur mal nebenbei. Auch dunkle Waben können Völker retten. ;)


    Gruß kurt,

  • Was den Pollen betrifft den es bei uns im Überfluss gibt der nimmt sehr viel Platz ein. Der wird ohne wenn und aber entsorgt da bleibt nur der frisch gesammelte drin. Selber behaupte ich, nicht ein nur ein zu viel an Brut löst den Schwarmtrieb aus, sondern ein zu viel an Pollen. Übrigens Pollen schadet den Bienen im Winter.

    Der von den Bienen eingetragene Pollen wird von den Bienen mit Fermentierung haltbar gemacht. Außerdem wissen die Bienen doch selbst am besten, wieviel Pollen sie benötigen.


    Solang etwas nicht wegen Schimmel verdorben ist, nähme ich den Bienen nie diese wertvolle Brutnahrung (im weiteren Sinne) weg.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Außerdem wissen die Bienen doch selbst am besten, wieviel Pollen sie benötigen.

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Futter (Zucker) nehmen sie auch, bis sie so viel haben, daß es für den Winter zu viel ist und sie kalt sitzen. Ich glaube da sind sie einfach gierig und nehmen was geht.

  • Da wäre ich mir nicht so sicher. Futter (Zucker) nehmen sie auch, bis sie so viel haben, daß es für den Winter zu viel ist und sie kalt sitzen. Ich glaube da sind sie einfach gierig und nehmen was geht.

    Ja, da gibt es aber einen gewaltigen Unterschied:


    Pollen ist eine vergleichsweise begrenzte Ressource, die zudem energieaufwendig, also mühsam herangeschafft werden muß.


    Dahingegen ist bis zur Sättigung gefüttertes Zuckerwasser eine überreiche und aus Sicht der Bienen schier unerschöpflicuhe Ressource.


    Deshalb ist eine "Überpollung" der Brutwaben viel unwahrscheinlicher als deren "Überzuckerung".

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • So ist es die Biene ist einer der größten Räuber in der Insektenwelt wenn sie eine Nahrungsquelle entdeckt haben, wird geplündert was das Zeugs hält und wenn sie dabei draufgehen. Da werden die Kilos nicht gezählt da wird ohne ende eingetragen. Die Biene gehört nicht zu den hellsten Insekten.

    Aber,,, ich mag sie und man muss sie am Leben halten.


    Gruß kurt.

  • In den meisten Gegenden ist die Pollenversorgung sehr gut. Sie sammeln mehr als genug. Ob du paar Pollenwaben raus nimmst oder nicht... Die Entwicklung bleibt gleich. Oder wird vielleicht sogar schlechter, wenn die Alte nimmer legen kann(Einraumführung). Nur die Schwarmstimmung steigt, wenn alles verpollt ist. Soll ja Gegenden geben wo die Versorgung nicht so gut is, da is das natürlich eine andere Sache. Aber da hat man dann auch nicht das Problem mit den Pollenbrettern.


    Gruß

  • in vielen Gegenden sieht das mit dem Pollen nicht so toll aus. In S-H sieht es immer mehr so aus, Frühtracht und dann sind bis zu 10 Pollenwaben drinnen, ende Juni, ist man froh wenn man noch n Pollenkranz findet, zum Winter hat man noch max. 1 Pollenwabe (einseitig) in den Völkern.
    Wenn du da dann Pollenwaben klaust, fällt die Linde ziemlich aus, weil die Brut massiv eingeschränkt wird, Ich halte die Völker ja auch alle Einzargig, nach der Frühtracht (ist hier gleichzeitig mit dem Raps, am Ende kommt noch der Weißdorn), hab ich zwar Pollen im ersten Honigraum (der bleibt bei mir das ganze Jahr drauf), aber zum Winter hin ist der Blitzeblank.

  • Habe sowohl Dadant als auch Zander einräumig, bei Einraum sehe ich dieses Jahr den Vorteil, dass man sich nicht fragen muss, kann die Futterwabe jetzt raus oder nicht. Werde es mir dieses Jahr nochmal genauer ansehen und bei Zander im Winter eine 2/3 Zarge untersetzen

  • Bei mir bleiben sämtliche Pollenwaben in der Beute, der Platz ist vorhanden dafür. Einen Überschuss kann ich für die Ablegerbildung hernehmen um diese gleich damit zu versorgen.

  • Werde bei 1 Brutraum bleiben und sie so arbeiten lassen, wie sie es brauchen. Segeberger bin ich mir noch nicht sicher, ob 1- oder 2räumig gearbeitet wird.

    Die Ladies werden es mir schon zeigen, was sie lieber haben wollen.

  • bei dadant sehe ich den Vorteil, dass halt Platz zum Schieben der Rähmchen ist, bei Zander einraum zb nicht. Andererseits sind die Zander Rähmchen handlicher. Bei Einraum Zander hat man ne 2/3 Zarge als Futterkranz obenauf, bei Dadant ebenfalls oder aber eben Futterwaben hinterm Schied. Im Winter wird bei Einraum die 2/3 Zargen untergesetzt, bei Dadant kommt sie weg bzw. die Futterwaben hinterm Schied bleiben drin.

  • bei dadant sehe ich den Vorteil, dass halt Platz zum Schieben der Rähmchen ist, bei Zander einraum zb nicht. Andererseits sind die Zander Rähmchen handlicher. Bei Einraum Zander hat man ne 2/3 Zarge als Futterkranz obenauf, bei Dadant ebenfalls oder aber eben Futterwaben hinterm Schied. Im Winter wird bei Einraum die 2/3 Zargen untergesetzt, bei Dadant kommt sie weg bzw. die Futterwaben hinterm Schied bleiben drin.

    Setzt Du die Flachzarge vor oder nach dem Einfüttern unter?