Hat von Euch jemand Erfahrungswerte was der Betrieb einer Belegstelle beispielhaft kostet?
Zunächst erst einmal ungeachtet der Tatsache dass man einen geeigneten Ort finden muss.
VG
Tom
Hat von Euch jemand Erfahrungswerte was der Betrieb einer Belegstelle beispielhaft kostet?
Zunächst erst einmal ungeachtet der Tatsache dass man einen geeigneten Ort finden muss.
VG
Tom
Das Thema Belegstelle, auch wenns "nur" ne Landbelegstelle is, würd mich auch sehr interessieren.
Wäre es doch wirklich ein Durchbruch in DE, für den Erhalt der Reinheit...
Erfahrungswerte habe ich leider noch keine.
Gruß
Also der Verein in dem ich bin betreibt eine kleine Belegstelle und ich weiß das die laufenden Kosten in den letzten Jahren immer so um die 1000 € lagen.
Hallo René,
danke für Dein Post, kannst du die Belegstelle noch ein wenig beschreiben?
Und wie oft im Jahr wird sie beschickt mit ca. wieviel Völkchen?
VG
Tom
die Belegstelle liegt an der A9 mitten im Wald hat eine Größe von ca. 1000 qm. Das Bienenhaus für die 4 - 6 Vatervölker hat eine Größe von ca. 20 qm . Das Gelände gehöhrt dem Verein. Die Belegstelle wird wohl 3 Mal beschickt von ca. 50 Imkern. Die Vatervölker stammen von Handbesamten Königinnen aus Hohenheim.
Noch eine kleine Anregung:
Kontakt mit der Arche Organisation zur Erhaltung vom Austerben bedrohter Haustierrassen aufnehmen, wäre zumindest eine Idee.
Grüße Rene
Der Aufwand hängt viel von der Nutzung ab. Zum einen wie viel Königinen pro Zyklus ( Auffahrt bis Abfahrt ) auf die Belegstelle verbracht werden und wieviele Zyklen und somit die Dauer der Betreuung in Jahr. Für einen guten Begattungserfolg braucht man ein gutes Verhältnis der Drohnenvölker zu den Königinen. Typische gut besuchte Belegstellen haben 200-300 Königinnen pro Auffuhr. Da kommt man dann schon auf 40-60 Drohenvölker.
Bei einer Landbelegstelle sind noch zusätzliche Drohnenvölker für nen Drohnenschirm zur Abgrenzung zum Umfeld notwendig.
Bei ner langen Nutzung ( vielen zyklen a 2 bzw. 3 Wochen) müssen Drohnenvölker noch ausgetauscht werden.
Hab nen riesen Respekt vor der Leistung diese Völker heranzuziehen und dort zu betreuen. Und diese Völker müssen nur beste Eigenschaften haben.
Ist meiner Meinung nach eher die Frage Wie dieser Aufwand plus die Betreuung bei Auffuhr ( Drohnenkontrolle, Kästchendurchschau, Papierkram ,...) zu stemmen ist .
Hallo René,
vielen Dank für die ausführliche Schilderung und danke an den vorherigen Schreiber für die Ergänzung.
Neben der Problematik einen passenden Ort zu finden besteht auch die Aufgabe den Betrieb zu organisieren, und das ganze natürlich ehrenamtlich.
Hinsichtlich der dunklen Biene erscheinen 200-300 Königinnen und entsprechend viele Drohnenvölker sehr viel.
Ab welcher Anzahl an Königinnen macht das ganze Eurer Meinung nach Sinn?
also bei ner Belegstelle für die dunkle brauchen wir ne Hochgebirgsbelegstelle oder Inselbelegstelle, dass wir sie wirklich rein erhalten können. Landbelegstelle reicht dafür nicht. meine Meinung
Welche Insel ist denn noch frei ?
Mal im Ernst, kann man sich evtl. auf einer vorhandenen Stelle einmieten, z.B. für eine Auffuhr?
Oder sind die ganzen Belegstellen komplett ausgebucht in der Zuchtsaison?
Kann die A.m.m. schon oder noch zu Zeiten im Jahr begattet werden, wenn es für die übrigen Rassen noch zu früh oder schon zu spät ist?
VG
Tom
Hallo Tom,
diese Idee kannst du zumindest auf dem Festland vergessen. Du musst ja alle Völker im Sperrbezirk umweiseln und da sind mitunter mehrere Imker betroffen. Ein spontaner Tausch der Drohnenvölker funktioniert aller höchstens auf einer Insel.
Gruß Johannes
Die Kosten sind fuer eine Belegstelle sicherlich nicht das Problem.
Allerdings ist der zeitliche Aufwand enorm:
- Anlage in Schuss halten
- An-/Abfuhren organsisieren und betreuen
- Drohnenvoelker bereitstellen
- Begattungserfolg ueberwachen
- Imker im Umkreis mit Zuchtmaterial versorgen und betreuen
- fuer ein angenemes Ambiente sorgen (die Kollegen haben bei der Beschickung oft eine *sehr* lange Nachtfahrt hinter sich)
- Spitzbuben abwehren
Ich selbst bin ja quasi Teil einer Belegstelle, wenngleich ich im Moment (noch) nur rudimentaer mithelfe. Ich habe vor den Kollegen, die da im Sommer Samstag fuer Samstag opfern und auch zwischendurch immer wieder nach dem Rechten sehen, enormen Respekt.
Das Hauptproblem beim Betrieb einer Belegstelle ist m.E. jedoch die alljaehrliche Versorgung mit geeignetem Zuchtmaterial. Fuer die Dunkle Biene in Deutschland sehe ich da im Augenblick ein "Henne-Ei-Problem".
Hat von Euch jemand Erfahrungswerte was der Betrieb einer Belegstelle beispielhaft kostet?
Zunächst erst einmal ungeachtet der Tatsache dass man einen geeigneten Ort finden muss.
VG
Tom
Hallo Tom,
auch hier noch von mir meine Gedanken zum Thema. Eigene Erfahrungen zur Fragestellung habe ich nicht, um es gleich vorwegzunehmen.
Auch ich behaupte: es müsste eine Inselbelegstelle sein, alles andere ist zu unsicher (Anm.: auch nicht jede Inselbelegstelle ist sicher!). Die Einrichtung und der Betrieb kosten m. E. vor allem:
Aufwand und damit auch finanzielle Kosten sind enorm. Ob sich der Betrieb "rechnet"? Wohl nur über den Verkauf einer genügend großen Zahl von dort begatteten Reinzuchtköniginnen, und das stabil über viele Jahre, Jahrzehnte. Wir brauchen damit auch eine gewisse Zahl an Züchtern, die die Belegstelle auch nutzen und somit finanzieren. Und somit auch eine genügend große Nachfrage nach Reinzuchtköniginnen der Dunklen Biene.
Mit einer "einfachen" Landbelegstelle ist es nicht getan.
LG
Kai
Dazu passend, da du eine Hallig erwähntest. Die Hallig Süderoog hält Dunkle Bienen. Die Reinheit kenne ich nicht. Ich hatte dort angefragt, wurde an deren Projektpartner weitergeleitet, habe aber noch keine Antwort erhalten.
Aber insofern werden Herr und Frau Spreer mit genügend Hilfe vielleicht zu mehr als ein paar Völker bereit sein. Wer weiß? Fragen könnte sich lohnen.
Grüße
Dazu passend, da du eine Hallig erwähntest. Die Hallig Süderoog hält Dunkle Bienen. Die Reinheit kenne ich nicht. Ich hatte dort angefragt, wurde an deren Projektpartner weitergeleitet, habe aber noch keine Antwort erhalten.
Aber insofern werden Herr und Frau Spreer mit genügend Hilfe vielleicht zu mehr als ein paar Völker bereit sein. Wer weiß? Fragen könnte sich lohnen.
Grüße
Danke für den Hinweis.
Hier ein Bericht der GEDB über die Dunkle Norwegische Biene auf der Hallig Süderoog.
Wen meinst Du mit Projektpartner? Die GEDB? Von dieser wirst Du keine Antwort erhalten.
LG
Kai
Hallo Kai,
nun das weiß ich leider auch nicht. Vielleicht meinten sie die GEDB. Warum meinst du, werde ich dort keine Antwort erhalten? Gibt es die nicht noch?
Danke für den Link, die Infos sind interessant.
Grüße
...Warum meinst du, werde ich dort keine Antwort erhalten? Gibt es die nicht noch?
....
Hallo,
doch, die gibt es sicherlich noch. Aber soweit mir bekannt, positioniert sich die GEDB strikt gegen eine Einfuhr, Verbringung und erst Recht "Zucht" von Mellifera-Material. In diesem "Engagement" sieht die GEDB einen weiteren Hauptgrund für die Ausrottung der Mellifera.
Beweis: Distanzierungen
LG
Kai
Danke für die schnelle Antwort.
Ich verstehe was du meinst. Jedoch ist ohne Nachzucht oder Verbringung, ja automatisch eine Inzucht auf Süderoog zu erwarten...also widersprechen sich die Distanzierungen doch etwas? Ich hatte in Bezug auf meine geschilderte Projektidee Bestäubt Apis mellifera mellifera anders? dort nachgefragt. Die Heidebiene schien mir, wenn sie dort bereits in Deutschland vorkommt zur Verbringung nach Kiel deutlich besser geeignet als norwegische Importe.
Herr und Frau Spreer schienen erstmal nicht abgeneigt. Aber ich frage hier später im Herbst/Winter nochmal nach.
Grüße
...Die Heidebiene schien mir, wenn sie dort bereits in Deutschland vorkommt zur Verbringung nach Kiel deutlich besser geeignet als norwegische Importe....
Hallo,
die hier beschriebene Heidebiene kommt aus Norwegen! Genetisch betrachtet unterscheiden sich die autochthonen Bienen Norddeutschlands, Norwegens, Schwedens, Dänemarks oder Hollands nicht voneinander. Sie alle gehören denselben Haplotypen an.
LG
Kai